RE: Interview Florian Sieber

#1 von Walter Langenmeier , 30.08.2014 09:28

Hallo, in der neuen Modellbahn-Illustrierten ist ein Interview mit Florian Sieber abgedruckt. Auf die Frage "Sollten Sie die drei wichtigsten Aufgaben benennen, vor denen Märklin in den nächsten fünf Jahren steht: Welche wären das?" Sieber antwortet u. a. darauf: "Unser Digitalsystem (be-)nutzerfreundlicher zu gestalten, so dass es uns gelingt neue Zielgruppen zu begeistern. Dies ist eine Voraussetzung für Internationalisierung und die Ansprache von jüngeren Kunden."

Grüße

Walter


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RE: Interview Florian Sieber

#2 von X2000 , 30.08.2014 10:45

Und die beiden anderen Baustellen?


Gruß

Martin


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RE: Interview Florian Sieber

#3 von Walter Langenmeier , 30.08.2014 13:15

Hallo Martin, die beiden anderen "Baustellen": "Das hohe Level an Qualität und Lieferfähigkeit beizubehalten und die Produktion von allen Spurweiten in unseren Werken zu perfektionieren", und "Die Etablierung unseres My world- und Start up-Segments im nationalen wie internationalen Spielzeugmarkt"

Grüße
Walter


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RE: Interview Florian Sieber

#4 von Egon , 30.08.2014 13:25

Zitat von Walter Langenmeier
Hallo, in der neuen Modellbahn-Illustrierten ist ein Interview mit Florian Sieber abgedruckt. Auf die Frage "Sollten Sie die drei wichtigsten Aufgaben benennen, vor denen Märklin in den nächsten fünf Jahren steht: Welche wären das?" Sieber antwortet u. a. darauf: "Unser Digitalsystem (be-)nutzerfreundlicher zu gestalten, so dass es uns gelingt neue Zielgruppen zu begeistern. Dies ist eine Voraussetzung für Internationalisierung und die Ansprache von jüngeren Kunden."

Grüße

Walter


Hallo zusammen,
wie Recht H. Sieber mit der Aussage hat. Die MS2 ist doch eher für kleine oder Testanlagen, die CS2 aus meiner Sicht total überfrachtet. Und diese CS2 muss jeder kaufen der zB die Geschwindigkeitskennlinie seiner Lok(s) umstellen möchte. Da fehlt entweder eine Mittelding oder man realisiert ein modulares System wie es früher war. Die Modellbahner mit PC-Steuerung brauchen auch keine CS2 und was sich viele wünschen ist der uneingeschränkte Zugang zu DCC.
BTW Meine Ansicht zum Thema habe ich der GL noch vor kurzem ausführlich per Brief mitgeteilt. Die Antwort kam zügig, nur ohne eine Ankündigung das sich etwas ändern würde. Ich finde die Antwort von H. Siebert deshalb erfreulich. Aber vielleicht meint er auch nur das man in Sachen intuitive Bedienerführung etwas verbessert.
Gruß
Egon


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RE: Interview Florian Sieber

#5 von Loadstefdn , 30.08.2014 13:44

hallo,

Zitat von Walter Langenmeier
...Sieber antwortet u. a. darauf: "Unser Digitalsystem (be-)nutzerfreundlicher zu gestalten, so dass es uns gelingt neue Zielgruppen zu begeistern. Dies ist eine Voraussetzung für Internationalisierung und die Ansprache von jüngeren Kunden."


mit der großen Verbreitung von Smartphones eröffnet sich da eine riesige Chance.
Diese kleinen Computer können (fast) alle WLAN.
Märklin könnte eine App und eine Gleisanschlußbox entwickeln, an der statt einer MobileStation (alternativ) ein Smartphone zur Steuerung verwendet wird. Ohne dass dabei noch eine CS2 erforderlich ist.

Die Rechenleistung und Darstellungsmöglichkeiten dieser Geräte würde auch z.B. die Darstellung eines GBS ermöglichen, auf dem die Magnetartikel gestellt werden könnten.

Ich finde die vorhandenen Märklin/Trix MS2 zwar rundum gelungene und auch preiswerte Produkte, aber die von Herrn Sieber erwähnten neuen Zielgruppen würden sich am ehesten durch die Einbindung der neuen Smartphones erschließen,

meint mfG L.


Wo Loadstefdn ist klappt nichts, aber er kann ja nicht überall sein
Die Kunst des Anlagenbaus besteht nicht darin, zu planen was man will,
sondern sie immer noch SO zu wollen, wenn sie mal halb fertig ist


 
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RE: Interview Florian Sieber

#6 von Peter Müller , 30.08.2014 14:34

Hoffentlich sucht man bei Märklin nicht nach neuen Alleinstellungsmerkmalen, da die alten allmählich aufgeweicht werden. "Digitalsystem gestalten" hört sich verdächtig an.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Interview Florian Sieber

#7 von 8erberg , 30.08.2014 16:50

Hallo,

das suchen doch fast alle: Decoder-Programmer mit denen man nur mit seinen Decodern auch ein Update machen kann, ein Wildwuchs an Decoderschnittstellen - fast jeder backt seine eigenen Brötchen.
Nach der Devise: "gönnen wir dem Wettbewerb auch nicht nur das Schwarze unterm Fingernagel".
Dazu ein Fachhandel der den Namen nicht verdient, im Bereich Digital fast totalausfall. Anscheinend geht es den ganzen "Herstellern" noch nicht dreckig genug damit sie es kapieren...

Peter


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RE: Interview Florian Sieber

#8 von X2000 , 30.08.2014 17:50

Zitat von Walter Langenmeier
Hallo Martin, "Das hohe Level an Qualität und Lieferfähigkeit beizubehalten
Grüße
Walter



Welches Qualitätslevel? Meine neu angeschafften Modelle haben alle, bis auf die E93 Fehler gehabt. Dabei zähle ich keine Nieten und sehe mir keine Bedruckung unter der Lupe an, um Fehler zu finden. Lose Achsen in DG. Defekte Decoder, falsch verlegte Kabel, falsch berechnete Schwerpunkt, Fahreigenschaften, schlechte Motoren.......es ist doch fast nichts ohne Fehler.

Herr Sieber sollte bei den aufgerufenenen Preisen eine Produktion in einem Werk in BW aus dem Boden stampfen. Eine schlanke Produktion mit hoch motivierten Mitarbeitern aufziehen. Wenn sich der Hersteller noch nicht einmal traut Made in Hungary unter die Produkte zu setzen, dann ist er kaum vom Standort noch von der damit verbunden Reputation überzeugt. Es gibt viele Baustellen, die zu bearbeiten sind.


Gruß

Martin


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RE: Interview Florian Sieber

#9 von Peter Müller , 30.08.2014 18:17

Zitat von X2000

Zitat von Walter Langenmeier
"Das hohe Level an Qualität und Lieferfähigkeit beizubehalten

Welches Qualitätslevel?



Das verstehe ich so, dass man erkannt hat, das ein großes Qualitätsproblem besteht. Man kann nur nicht hin gehen und öffentlich erklären, dass man bis zur Behebung keine Qualität liefert. Das hört sich dann geschönt eben so an.


Grüße, Peter

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RE: Interview Florian Sieber

#10 von X2000 , 30.08.2014 18:34

Ja, genau das.


Gruß

Martin


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RE: Interview Florian Sieber

#11 von H0! , 30.08.2014 19:53

Zitat von X2000
Herr Sieber sollte bei den aufgerufenenen Preisen eine Produktion in einem Werk in BW aus dem Boden stampfen. Eine schlanke Produktion mit hoch motivierten Mitarbeitern aufziehen. Wenn sich der Hersteller noch nicht einmal traut Made in Hungary unter die Produkte zu setzen, dann ist er kaum vom Standort noch von der damit verbunden Reputation überzeugt.

Märklin ist noch dabei, die "Fremdproduktion" aus "Fernost" nach Ungarn zu verlagern.
Traut man sich nicht, "Made in EU" auf die Kartons zu schreiben - oder darf man noch nicht?


Zitat von Märklin
Alle derzeitigen Arbeitsplätze an den beiden Standorten der Gebr. Märklin & Cie. GmbH Göppingen und Györ bleiben erhalten. Der Stammsitz von Märklin in Baden-Württemberg bleibt auch zukünftig das Zentrum für die Entwicklung und Fertigung von speziellen hochwertigen Artikeln. Im ungarischen Györ wird weiterhin das Herzstück der Kernproduktion sein. Mittelfristig sollen weitere Produktionslinien aus China zurück nach Europa geführt werden.

(Stand 13. Mai 2013)


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Interview Florian Sieber

#12 von berndm , 30.08.2014 20:11

Das mit dem Halten des "Qualitätsniveaus" finde ich sehr bemerkenswert.
Ich gehe mal meine letzten Bestellungen durch (leider alle bei verschiedenen Online-Händlern, da ich vor Ort nur einen sehr guten Gebraucht-Modell-Händler habe und der hier nicht eingerechnet ist):

6 Modelle von Märklin: 4 Modelle fahruntauglich, d.h. hätte man diese auf einen Testkreis gesetzt, dann hätte man nach 10 cm versuchter Fahrt gemerkt, was Sache ist. Die gingen natürlich zurück. Drei Modelle wurden nicht umgehend getauscht sondern gingen zu Märklin. Auf eines Warte ich schon 2 Monate, obwohl der Fehler mega-auffällig ist, da Modell kann man wegen eines Montagefehlers noch nicht mal auf die Schienen stellen.

6 Modelle von Piko: 1 Modell hatte einen Schaden, den ich wohl als Transportschaden betrachten muss. Sofort getauscht und die neue Lok fährt zusammen mit den 5 anderen Schwestern fröhlich ihre Runden bei mir.

Von Roco waren es in letzter Zeit etwas weniger Modelle und das Verhältnis ware zwischen Märklin und Piko.

Die Verhältnisse waren auch in den letzten Jahren nicht anders.

Sollte also Märklin seine "Qualität" weiter halten wollen, dann steht der Sieger schon jetzt fest.
Gut, eigentlich ist es mir ja egal. Ich kaufe auch gerne Piko Modelle, auch wenn die Kunststoffgehäuse haben.


 
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RE: Interview Florian Sieber

#13 von driethenauer ( gelöscht ) , 31.08.2014 12:31

Hallo,

ich habe nichts gegen Smartphone-Steuerung.
Aber es ist halt so ein Gerät zusätzlich dazu erforderlich, und haben tun das noch längst nicht alle.
Viele , aber ich bezweifle auch noch die Mehrzahl.
Wenn man sic ein neues Phone zulegt und das hat ein anderes Betriebssystem und
die Modellbahnsteuerung wird nicht angepasst?
Eine weitere Neuanschaffung?
Ich vertrete nach wie vor die Auffassung ein Standalone-Gerät ist das Beste.
Wenn man wenn´s denn sein muss, weil es zu wenig kann,
einen PC-Anbindung möglich ist, OK.
Oder halt das Phone ähnliche Gerät aber nur für die Modellbahn und dann
ausgebaut und nicht zusätzlich.
Im Folgenden meine ganz persönliche Meinung. Und immer wenn eine Steuerung noch was anders braucht,
gab`s immer irgendwelche Anpassungsprobleme, weil der Anwender ja selbst
Einstellungen verändern kann, die dann nicht mehr passen.
Und nicht Spezialisten sind dann schnell überfordert.
Das finde ich ist auch ein punkt zum Nachdenken.
Selbst z. B. Roco lässt ja nicht zu, dass man einen eigenen Router verwendet - aus diesen Gründen.
Und sollte man dann womöglich Phone, Steuerungen und PC mit weiteren Programm zusammenführen müssen?
Das Chaos bei der Fehlersuche würde perfekt.
Also lange Rede kurzer Sinn - zur Modellbahn gehört ein dafür gebaute Modellbahnsteuerung.

Dieter


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RE: Interview Florian Sieber

#14 von Peter Müller , 31.08.2014 13:14

Zitat von driethenauer
Also lange Rede kurzer Sinn - zur Modellbahn gehört ein dafür gebaute Modellbahnsteuerung.


Die es ja schon gibt.

Hier geht es darum, was man über eine für die Modellbahn gebaute Modellbahnsteuerung hinaus noch zusätzlich tun kann, um die Menschen zu erreichen, die man mit der Modellbahnsteuerung nicht erreichen konnte.


Grüße, Peter

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RE: Interview Florian Sieber

#15 von X2000 , 31.08.2014 13:28

Was sie tun können, ist die Zentrale zu einem Preis anbieten, der das widerspiegelt was sie kann. UVP inzwischen 800,-€ oder gar mehr. Dafür bekomme ich heutzutage zwei gut Laptops. Die CS ist preislich voll neben der Spur. Wenn Herr Sieber und seine Berater nicht langsam merken, dass Märklin Modellbahnen für weite Teile der Zielgruppe nicht mehr erschwinglich sind, kann er aufhören sich Gedanken zu machen.

Ebenso bringt es wenig Freude, dass Wagen fast ausschließlich in Sets angeboten werden. Das mag der Handel nicht und ich als Konsument auch nicht. Die gesamte Angebotsstruktur muss dringend überarbeitet werden. Ein Basisprogramm muss her, welches die aktuelle Bahn abbildet und grundsätzlich lieferbar ist. Also ICE, Nahverkehr, Güterwagen etc. so wie ihn der potenzielle Nachwuchs erlebt.

Beispiel: Weichen kann man komplett mit Antrieb/ Decoder und Licht anbieten und spart an Verpackungen und Lagerraum. Das ging doch früher auch. Eine Weiche komplett für >50,-€ ist vollkommen indiskutabel für die Kids. Das geht mit Sicherheit preiswerter.


Gruß

Martin


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RE: Interview Florian Sieber

#16 von feti , 31.08.2014 14:10

Im Vergleich zu einem handelsüblichen Laptop, sind alle Modellbahn-Zentralen leider echte Kleinserienprodukte für einen begrenzten Kundenkreis...
Dass sich so etwas im Preis darstellen muss, dürfte klar sein (also nicht "neben der Spur").

Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man die entsprechende Firmware der Modelbahn-Hersteller auf einem handelsüblichen Laptop istallieren könnte, dazu noch ein handlicher Fahrregler - fertig.
Wozu muss denn unbedingt die Stromversorgung der Anlage hier integriert sein. Wozu gibt es Booster?

feti


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RE: Interview Florian Sieber

#17 von Murrrphy , 31.08.2014 14:55

Zitat von X2000
UVP inzwischen 800,-€ oder gar mehr. Dafür bekomme ich heutzutage zwei gut Laptops.


*prust* Sagen wir mal so: man bekommt für den Preis zwei Laptops (streiche gut), aber das ist dann in der Regel auch nur Wegwerfware ohne irgendwelchen Anspruch auf Brauchbarkeit als zuverlässige Arbeitsmaschine.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Interview Florian Sieber

#18 von CR1970 , 31.08.2014 15:01

Ein realistischer Preis für eine cs2 mit 60va Netzteil liegt bei 580,- (oder gar weniger). Ich finde das nicht neben der Spur. Mir ist es das wert.


Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
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RE: Interview Florian Sieber

#19 von ck2703 ( gelöscht ) , 31.08.2014 16:18

Hallo zusammen,

das Beispiel mit der CS2 hat mich nachdenklich gemacht, auch wenn ich mit ner ECoS fahre.

Das Problem der Unerschwinglichkeit für den Nachwuchs hat nicht nur Märklin - auch Roco und Co. haben es.

Und dieses Problem ist irgendwo auch von uns älteren Mobalisten hausgemacht. Wir schreien doch nach immer mehr Soundeffekten, noch höherer Detaillierung, Ätzteilen und was weiß ich noch nicht alles. Das ist einerseits toll, andererseits verteuert es die Produktion ungemein und durch die höheren Preise verkleinert sich wieder der Kreis der Käufer.

Klar kann jemand, der beruflich erfolgreich ist, sich viele dieser sündhaft teuren Spielereien kaufen, für einen Jugendlichen und seine Eltern liegen die Preise trotzdem fernab jeglicher Erschwinglichkeit. Ich leite jedes Jahr zwei Modellbau-AGs und hatte erst letztlich wieder das Problem, dass Eltern ein Kind gegen seinen Willen abmeldeten, weil er sich das "überteuerte Zeug" zum Geburtstag gewünscht hatte. Der Junge bekäme "ein Konsolenspiel um 60 Euro, da habe er mehr davon" wurde mir gesagt.

Kurz: Für viele Eltern und Kinder ist die Modellbahn nicht mehr erschwinglich. Das mag der Porsche fahrende Mitfünfziger nicht verstehen, nur krankt die ganze Branche genau daran.

Nehmen wir als Beispiel den neuen LINT von Märklin. Digitaldisplays als Türen - toll, aber für den Nachwuchs und seine Eltern mit einem Preis von über 500 Euro in der Regel nicht finanzierbar.

Ich denke die Modellbahnbranche sollte schauen, dass sie wieder bezahlbare Modelle und Infrastruktur für den Nachwuchs auf die Beine stellt und sich nicht in sündhaft teuren Features versteigt, die die Preisschraube immer weiter nach oben drehen.

Dazu gehört für mich auch, dass man sich endlich mal auf einen Digitalstandard wie DCC einigt und sich auf längere Sicht von mfx verabschiedet. Auch das hat Märklin noch nicht begriffen. Das beste Beispiel hierfür ist mfx plus. Das mag den wenig computeraffinen Rentner erfreuen ("Oh toll, meine Lok verbraucht Kohle."), der Nachwuchs spielt das Ganze aber für weitaus weniger Kohle am PC mit dem Train Simulator deutlich realistischer und nicht nur mit 16 Farben im viel zu kleinen Display nach. Ein absolut unsinniges Gadget, dass die Preisschraube sowie die Inkompatibilität zum M4-Protokoll weiter nach oben treibt. Ebenso wäre es höchste Zeit, dass man sich auf eine einheitliche, zukunftsfähige Digitalschnittstelle in allen Loks einigt. Auch das würde die Kosten drücken.

Märklin, Roco, Brawa und Co. täten gut daran, sich in dieser Richtung endlich mal zu bewegen und brauchbare Einsteigerloks und Wagen herzustellen. Die Exklusivlinie mit Mondpreisen für Menschen mit zuviel Geld kann es ja weiterhin geben.

Piko ist da mit seinen drei Serien auf einem sehr guten Weg, den ich mehr als beispielhaft finde. Es wäre an der Zeit, dass die anderen Schwergewichte der Branche nachziehen.

Die Branche steht für mein Empfinden am Scheideweg: Entweder dreht sie weiter an der Preisschraube und schränkt den Kundenkreis immer weiter ein, wobei sie den Nachwuchs endgültig verlieren wird, oder sie arbeitet darauf hin, wieder massentauglich zu werden. Und aus meiner Erfahrung heraus muss ich sagen, dass die Begeisterung und das Interesse bei der heutigen Jugend nach wie vor enorm hoch ist - das beweist mir schon die Tatsache, dass ich jedes Jahr eine große Bewerberzahl für die Modellbau-AGs ablehnen muss, weil das Interesse größer als die Anzahl der vorhandenen Plätze ist.

Es wird Zeit, dass man bei Märklin, Roco und Co. endlich kapiert, dass man sich mit der aktuellen Politik selbst den Ast absägt, auf dem man gerade noch so sitzen kann.


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RE: Interview Florian Sieber

#20 von H0! , 31.08.2014 16:43

Zitat von CR1970
Ein realistischer Preis für eine cs2 mit 60va Netzteil liegt bei 580,- (oder gar weniger). Ich finde das nicht neben der Spur. Mir ist es das wert.

Die UVP liegt bei 939,94 Euro. Das finde ich etwas neben der Spur.
Dass das auch etwas neben dem Markt liegt, zeigen die Straßenpreise.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Interview Florian Sieber

#21 von X2000 , 31.08.2014 16:52

Und dazu kommt die schnelle Reaktionsgeschwindigkeit der CS2. Natürlich kenne ich die Preise von ECOS und CO. Mit den Geräten und den Preisen fangen sie eben keine Neukunden; ich stimme zu, dass das alle Hersteller betrifft.


Gruß

Martin


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RE: Interview Florian Sieber

#22 von supermoee , 31.08.2014 19:51

Hallo,

Jetzt fängt schon wieder das Gejammer über die Erschwinglichkeit von MoBa als Hemmung für den Nachwuchs. Ich glaube diese stellt eine Hemmung für die wenigsten Jungen dar.
Wenn ich die Jugendliche immer mit dem neuesten Smartphone rumrennen sehe, da Frage ich mich, woher sie die 400-600 Euros dafür her haben? Wenn wir schon mal bei den Smartphones sind. Diese Spiele Apps und deren ingame Käufe verschlingen Miliarden. Woher haben denn die Jungen das Geld?

Was kostet denn eine Playstation 4? Irgendwie 500-600 Euros und die Dinger werden den Verkäufern bei erscheinen regelrecht aus den Händen gerissen.
Was kostet so ein Playstation Spiel? So 50-70 Euro und nach 20 Stunden ist es vorbei und das Kind schreit nach weiteren Spiele.

Noch ein Schritt weiter gibt es die Designerklamotten, mit denen sich unsere Jungen eindecken.

Also an Geld scheint es den Jugendlichen nicht zu fehlen. Das Problem der MoBa Branche ist, dass die Jungen auf schnellen Konsum scharf sind. Eine MoBa, bei der man sich erstmal Zeit nehmen und ein bisschen Mitdenken muss ist öde und out.

Jetzt muss sich die MoBa Industrie was ausdenken, um die Oberflächlichkeit der heutigen Jugend anzuziehen.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Interview Florian Sieber

#23 von Peter Müller , 31.08.2014 19:55

Geld wird ausgegeben, um die soziale Stellung zu beeinflussen. Da die Moba auf diesem Gebiet wenig reißen kann, fällt ihr auch nur ein kleiner Teil des vorhandenen Budgets zu.


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#24 von Schellaberger , 31.08.2014 20:13

Hallo,

nicht nur die MoBa-Branche hat mit der heutigen Generation zu kämpfen. Wie will man gegen das bequeme "zu Hause vor dem Bildschirm hocken" ankommen? Vielleicht muß man sich damit abfinden, daß mehrere Generationen an Handy u.ä. verloren wurden. Da rächt sich nunmal die Faulheit der Eltern, ihren Kindern etwas für das Leben mitgeben zu wollen.

Gruß
Viktor


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RE: Interview Florian Sieber

#25 von Andi , 31.08.2014 20:24

Moin Martin,

Zitat von X2000
Die CS ist preislich voll neben der Spur.

der Straßenpreis liegt bei 500 Euro und das ist wirklich nicht teuer. Dein Vergleich mit Laptop und Co. hinkt gewaltig, denn dort werden ganz andere Stückzahlen erreicht. Außerdem kann man bei jedem neuen Laptop-Modell zusammenschrauben, was es gerade günstig am Markt zu kaufen gibt (z.B. wenn Speicher gerade teuer steckt weniger drin, ist er günstig darf es auch etwas mehr sein). Märklin muß alle CS 2 so bauen, dass sie mit den Vorgängerversionen von der Funktionalität identisch ist, bei Laptops und Co wechselt z.B. die Anzahl/Art der Schnittstellen mit fast jedem Modell.


Schöne Grüße
Andreas


 
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