Hallo in die Runde,
zugegebenermaßen ist der Titel etwas "großspurig" gewählt,
denn erstmal will ich nur paar Fahrzeugbauten zeigen.
Aber mit dem großspurig, daß stimmt ja dann doch irgendwie...
Es sei noch gesagt, ich werde mich natürlich nicht! von H0e verabschieden.
Nur reizt mich sowohl das Thema Feldbahn, als auch mal was in einem größerem Maßstab
zu machen. Das Treffen der Westsächsischen 0e-Freunde in Vielau im vorigen Jahr ließ dann
das Fieber vollends bei mir ausbrechen.
Als Thema hab ich mir eine Torfbahn gewählt, ähnlich denen in Muldenberg/Vogtland und
Hammerbrücke/Friedrichsgrün.
Allerdings wird es bei mir, wie bei letzterer zum Betriebsende, keinen Anschluß ans Eisenbahnnetz
geben. Doch der Bau von Gleisen oder gar Modulen ist noch Zukunftsmusik.
Doch zu den Fahrzeugen.
Auf der Suche nach geeigneten Material bin ich bei Shapeways resp. dem Anbieter "Engineer"
fündig geworden. Dort gibt es diverse Loks und Loren.
Ich habe mich für die derzeit beste Druckqualität "FUD" entschieden.
Allerdings läßt auch diese noch viiiel Luft nach oben...
Es sind wahre Schleiforgien nötig, um halbwegs vernünftige Oberflächen zu erzielen.
Den Maßstab lege ich recht großzügig aus, irgendwo zwischen 1:43,5 und 1:45.
Als Spurweite hab ich nun 12mm festgelegt, wegen der größeren Massenkompatibilität, wobei
"Masse" bei dem Thema wohl relativ zu sehen ist.
Die Fahrzeuge werden im RP25/100 Standart gebaut, was ein recht maßstäbliches Rad/Schiene-
System erlaubt.
Doch nun endlich paar Bilder.
Um nicht gleich so voll einzusteigen, wollte ich erstmal eine der bestellten Loren bauen.
Außer der arbeitsintensiven Schleiferei ist das keine größere Hürde.
Leider fallen TT-Radsätze grade so durch. Das heißt es mußten die Radlager ausgebuchst werden.
Dabei hab ich gleich noch die typischen Löcher in die Radscheiben gebohrt.
Grundiert habe ich mit Vallejo Primer, das war ein Fehler, wie sich noch zeigen sollte.
Der geht nämlich sehr leicht wieder ab.
Die entsprechende Patina aufzulegen machte mir großen Spaß, war aber in dem Maßstab auch eine entsprechende Herausforderung. Paar Niete sind mir leider beim Schleifen "flöten" gegangen. Aber die habe ich mit der bekannten Kaltleimmethode neu aufgebracht.
Patieniert wurde mit Vallejo Farben und Pigmenten und "X".
Zum "X" sag ich nur, das ist süß und lecker...
Nach den ersten Schichten.....erstmal ein Biiier!!!
...in diese Richtung solls mal gehen...
Die erste Lore ist geschafft!
Nun kam der richtige "Brocken", in Form der Ns2
Man kann es sich natürlich einfach machen und den Halling-Vario-Antrieb verwenden.
Das schied aber aus, da ich eine Soundlok wollte.
Außerdem sah das Pflichtenheft noch extreme Langsamfahrt, Pufferelko und Dreipunktlagerung vor.
Also flugs ein Fahrwerk konstruiert (naja, es dauerte schon paar Wochen unter anstrengendem
"Gehirnen"), Teile bestellt und das erste Mal im Leben eine Fräse bedient.
(das Spielzeug, und das mein ich wörtlich, Proxxon MF70)
Hier paar Bilder vom Entstehen des Konstrukts...
Das Wichtigste ist ein aufgeräumter Arbeitsplatz
So ungefähr hatte ich mir das vorgestellt...
Leicht abgewandelt funzte das dann auch.
H0 RP 25 Räder, jeweils die isolierte Seite, passen genau vom Durchmesser.
Alle Wellen sind kugelgelagert und somit laufen sie recht leicht und verschleißarm.
Eine erste Ahnung, wie es werden könnte.
Allerdings hab ich auf Anraten von jemand, der sich mit sowas auskennt (Joachim, alias Feldbahnfreak),
den Fauli 1016 gegen den kräftigeren 1319 getauscht.
Hier sieht man schön die Wirkung der Dreipunktlagerung/Allradauflage.
der Höhenunterschied ist hier 1mm!
Nun paar Bilder, die zeigen, welche Auswirkung der größere Motor hat.
Ich habe irgendwie den Platz in der Lok völlig falsch eingeschätzt.
Zusätzlich mußte noch eine Hilfstufe eingeschaltet werden, um den größeren Motordurchmesser
zu überbrücken. Das Getriebe hat eine Untersetzung von 75:1 und somit bei ca. 13000 U/min
am Antrieb dann 170 U/min am Abtrieb (bei max. Spannung).
Es wurde Modul 0,3 und 0,4 verwendet.
Den Puffer für den Decoder hab ich wieder selber geklempnert. Bei Reichelt gibt es Elkos mit
150 Microfarad, die haben die selbe Größe, wie sonst 100er.
Somit komme ich auf gesamt 750 Microfarad. Das ist recht mau, aber es reicht im Betrieb.
Auch paßte ein Zimo LS 10x15x12 grade!!! so mit rein.
Nachdem das Getriebe analog zu meiner vollen Zufriedenheit getestet war, hab ich noch den
Sound aufgespielt. Hier hab ich den Deutz-Kleindiesel verwendet. Mal sehen, ob sich noch was Besseres findet, denn es sollte eigentlich ein 2KVD sein! (2-Gang)
Bin aber mit Thorsten Winkler von Henke in Kontakt, vielleicht ergibt sich aus der Richtung noch was ...
Auf den ersten Bildern hat ja die Lok noch ein Dach und die originale Sitzbank.
Nun hab ich aber entschlossen ein Cabrio zu bauen (eigentlich war es meine Schusseligkeit und ein zu derber Handgriff...)
Die Sitzbank hatte ich mit der Säge aufgeschnitten, zwecks "Auspolsterung mit Messing", aber dann
merkte ich, daß dieses Teil massiv gedruckt war...
Also Fräse angeworfen und ganz weg damit.
Neubau aus Vollmessing.
Dann kam der Lichteinbau.
Auf der Kleinserienmesse in DD stach mir ein Teil von SEM in die Augen-die typischen Jöhstädter
Traktorlampen der IVK in H0e!!!
Die passen super!
Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie die an einer H0e-Maschine wirken.
Das sind dann wohl eher Flak-Scheinwerfer.
Nachdem Handbremse und Auspuff auch unabsichtlich "entfernt" wurden, mußten sie halt dann
neu gebaut werden.
Lüftergitter (die Fahnen von Kohleschichtwiderständen) und Handgriffe vervollständigen die Lok.
Nun hat das Teil gut Gewicht und konnte zur ersten richtigen Testfahrt auslaufen
Anbei noch das Beweisvideo.
[youtube] https://youtu.be/MnJcEjh7MsM [/youtube]
Somit kommt "nur" noch Lack und Patina.
Ich hoffe, mein recht umfangreicher Baubericht, hat Euch gefallen.
Wenn Ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann her damit.
Viele Grüße
Norman