RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#1 von Lord_Nelloz , 30.09.2015 11:12

Hallo Stummis,

ich habe mit dem Altern der Gleise begonnen. Da mir eine Airbrush nicht zur Verfügung steht, versuche ich mein Glück mit einem weichen Goldtoray Rund- sowie auch Flachpinsel in Größe 2.

Ich verwende Revell Aqua Color je zur Hälfte in Rost und Lederbraun.

Die (Peco Code 75)-Gleise sind mit Wundbenzin gereinigt und entfettet worden und mittels Glasfaserradierer etwas aufgerauht (was aber nur wenig bis gar keinen Effekt bringt).

Dann habe ich folgende Versuche gemacht:

1.) Ganz wenig Verdünnung -> Farbe fließt nicht überall hin, die Gleise sehen arg angepinselt aus und die Kleineisen verlieren die Struktur -> zu viel Farbe?
2.) Mehr Verdünnung (sowohl Wasser als auch das Revell Aqua Zeugs probiert) -> Farbe fließt gut in alle Ecken, die Kleineisenstruktur bleibt vorhanden -> fließt aber auch wieder vom Profil ab und sammelt sich am Schienenfuß. Auch ein zweiter Anstrich nach Durchtrocknung verbessert das nicht wirklich. Oder muss ich mehrere Anstriche machen? Dann wäre ich ja ewig beschäftigt...

Was mach ich falsch? Falsche Farbe (doch besser Enamel?) Geht das ganz gleichmäßig ohne Airbrush überhaupt? Und da da die Farbe ja noch weiter verdünnt wird, läuft die dann nicht noch mehr von den Schienen ab? Muss ich die Schienen evtl. grundieren?

Und wenn doch Airbrush, tut es für die Zwecke dann nicht eine ganz billige Ebay-"Nailart"-Airbrush aus China für nen Fuffi (ohne Lufttank)? Dass ich damit ansonsten nix reißen kann ist mir klar. Aber ein Verkauf bei Ebay würde die Verluste wieder arg begrenzen.


Viele Grüße
Christoph


Lord_Nelloz  
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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#2 von Schwellenträger , 30.09.2015 11:25

Hallo Christoph,

wenn du ein Airbrsuh-Set wirklich nur für das Altern der Schienen beschaffen würdest, werfe ich einfach mal den Begriff "Farbe aus der Sprühdose" in die Runde. Habe damit eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht. Meiner Meinung erzielt man damit immer bessere Ergebnisse als mit dem Pinsel und ist zusätzlich wesentlich schneller. Zu Beachten ist dabei allerdings immer, dass nicht zu viel Farbe aufgesprüht wird. Die Schienenoberkante kann anschließend mit Tuch und Fingernagel wieder freigelegt werden.

Beispielsweise diese Farbe auf Acrylbasis: http://www.boesner.com/farben/farben/far...lic-spray#57985. Hier gibts es die verschiedensten Brauntöne zur Auswahl.


Mit freundlichen Grüßen
Schwellenträger

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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#3 von hks77 , 30.09.2015 11:27

Zitat von Lord_Nelloz
Hallo Stummis,
................

Ich verwende Revell Aqua Color je zur Hälfte in Rost und Lederbraun..............



Hallo Christof,

wie der Name der Farbe (Aqua) schon sagt ist das eine wasserbasierende Farbe.
Nicht gut geeignet für Schienenprofile.
Zu dünnflüssig ist auch nicht gut.


Gruss Jürgen

Spielbahnplan pur gefällig: https://i.postimg.cc/C1QFNTRp/Gr-nscheid...tzumfahrung.jpg


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#4 von Schachtelbahner , 30.09.2015 12:09

Hi Christoph.

Im Prinzip hast Du nichts falsch gemacht, vom Arbeitsablauf ist alles richtig. Nur ob die Farbe richtig ist stelle ich den Raum. Acryl Farben finden bei mir keine Verwendung weil die Farben zu schnell trocknen, für manche das Argument und die Pinsel in der Zwinge nie richtig sauber werden. Was ich verwende sind die Revell und Humbrol Farben sowie Schminke Aero Color die zum Spritzen schon fertig eingestellt sind.

Zu deinem Problem. Wie schon geschrieben, mit Wasser verdünnte Farben sind für Metall nicht geeignet, decken nicht sondern laufen zusammen. Ich würde Ölfarben nehmen, die Decken auch wenn sie verdünnt sind und das ist Notwendig um nicht alles zuzukleistern. Als Farbton würde ich auch nicht die Töne nehmen wie lederbraun etc. sondern schwarz mit sehr dunkel grün und braun abgemischt. Diese Mischung stark verdünnen, mit Terpentin geht das auch, und Streichproben machen ob die Farbe noch deckt. Beim Verdünnen immer erst zu die Farbe zu dick lassen, dünner geht immer.

Zu dem Vorgeschlagenen Farbton noch soviel. Rost hat viele Farben, je jünger der Rost je Heller die Farbe die bis zu einem starken Orange geht. Je Älter der Rost je dunkler die Farbe bis zu einem dreckigen schwarz braun und das ist der größere Teil der Gleise. Den jungen Rost findest Du nur an einer Neubaustrecke und das nur 2 Monate, dann wird der Rost schon wesentlich dunkler. Die Farben die ich auf Anlagen meistens sehe entsprechen nicht der Realität weil viel zu Hell und rot.

Mit der Pistole geht das ganze schneller, keine Frage, es wird aber über 90 % der Farbe in die Luft geblasen. Mit einem etwas dickeren Pinsel ist der Zeitaufwand nicht wesentlich größer. Ich fahre mit dem vollen Pinsel, etwa Größe 5 bis 6, am Schienenhals entlang wobei die Farbe, mehr eine Brühen, auch bis auf die Schwellen laufen darf was man bei meinen Gleisen/Schwellen nach dem Schottern nicht mehr sieht. Also man brauch keine Pistole, wenn ja freut sich der Verkäufer.


Grüße von Kurt
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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#5 von Lord_Nelloz , 30.09.2015 12:21

Hallo Ihr drei,

danke für Eure Antworten. Also kurz gefasst: Farbe ist Mist für den Zweck. Hoffentlich krieg ich die irgendwie wieder runter...andererseits, dann sind die Gleise eben etwas anders.

Auf Ölfarbe wäre ich gar nicht gekommen...allerdings ist die Mischung Rost und Lederbraun recht passend für die Durchgangsgleise, jedenfalls unter meinen im Mobakeller vorherrschenden Lichtverhältnissen, die allerdings auch Vollspektrum-Tageslicht-Röhren sind. Rötlich schimmert das eigentlich nicht. Nebengleise würde ich dann evtl. anders gestalten.

Diese Spraydosenlösung finde ich zwar auch sehr interessant, wobei ich mir doch vorstelle, dass das recht grob aus der Dose kommt, oder? Wenn das ansonsten eher für Grafitti ist. Ich will ja nicht das Zimmer sondern nur H0-Schienen bemalen

Dann werde ich mal weiter testen. Danke Euch


Viele Grüße
Christoph


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#6 von klein.uhu , 30.09.2015 12:32

Zitat von Lord_Nelloz

Diese Spraydosenlösung finde ich zwar auch sehr interessant, wobei ich mir doch vorstelle, dass das recht grob aus der Dose kommt, oder? Wenn das ansonsten eher für Grafitti ist.


Moin,

Spraydosen wurden ja nicht für Grafitti erfunden , sondern zum Lackieren z.B. von Lackschäden am Auto, und da darf nichts "grob" sein. Allerdings kosten gute Spraydosen auch etwas mehr als die ganz billigen, die Grafitti-Sprayer wohl eher verwenden.

Aber: großer Nachteil!
Das meiste geht daneben, weil Dosen nun mal nicht so gezielt sprühen wie eine Airbrush das kann. Die sind eher für Flächen geeignet.

Gruß klein.uhu


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#7 von lernkern , 30.09.2015 12:37

Tach.

Deine Bedenken zur Sprühdose teile ich, aber mal sehen, vielleicht kommt ja noch ein prima Tipp dazu. Meine Sorge wäre hier auch, dass da viel zu viel Farbe rauskommt.

Ich verwende zum Altern der Schienen Revell Emaillefarbe. Bei frisch geöffnetem Töpfchen unverdünnt. Mit einem 2er Pinsel geht das ganz gut auf Bemo- und Märklin-K-Gleisen. Bisher habe ich immer Nr. 83 Rost benutzt, aber die Farbwahl bleibt ja jedem selbst überlassen

Viele Grüße

Jörg


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#8 von supermoee , 30.09.2015 13:08

Zitat von Lord_Nelloz
Hallo Stummis,
Ich verwende Revell Aqua Color je zur Hälfte in Rost und Lederbraun.



Hallo,

ich verwende genau die gleiche Farbmischung auf Märklin K-Gleise und habe eigentlich keine Probleme damit. Spätestens nach dem 2. Farbauftrag ist alles schön gedeckt. Verdünnt habe ich nach Augenmass und es hat geklappt.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#9 von Topham Hatt , 30.09.2015 13:33

Hallo,

ich nutze Revell Aqua Color ohne Probleme:



Für die Schienenprofile des C-Gleises nehme ich eine Mischung aus zwei Revell Aqua Color Farben: Nr. 36184 lederbraun matt gemischt mit 36185 braun matt. In den Mischungsverhältnissen 2:1, 3:2, 1:1 und 2:3 erhält man für meinen Geschmack sehr realistische Nuancen für unterschiedliche Nutzungs- und Alterszustände der Gleise. Die Farbe deckt sehr gut und - wichtig für familienfreundliche Bastelabende im Wohnzimmer - stinkt nicht. Die Kleineisen bleiben gut sichtbar.
Für den Farbauftrag habe ich grds. einen weichen Pinsel, max. Größe 2, genommen. Bei den gut zu streichenden Revellfarben genügt ein Auftrag. So geht es schnell von der Hand!


Schöne Grüße
Jürgen


 
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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#10 von Lord_Nelloz , 30.09.2015 13:50

Hallo Jürgen,

ja, genau aus dem Gleisschotterthread habe ich die Idee mit den Aqua-Farben bzw. Du postet diesen Beitrag ja öfters, wenn es um diese Fragen geht. Deshalb frage ich mich, ob evtl. Märklin-Gleise ein anderes Material als Neusilber sind? Da Stefan ja auch K-Gleise anführt. Tante Google spuckt Stahlgleise aus. Wenn das stimmt, könnte das evtl. das Problem sein. Auf Stahl haftet die Farbe, auf Neusilber nicht.

Denn unverdünnt (wenn ich Dich richtig verstehe) hab ich entweder stark sichtbare Pinselstriche oder muss so viel Farbe nehmen, dass die Kleineisen komplett vollgematscht sind.

P.S: Irgendwann in nächster Zeit werde ich Deinen Thread mit vier Varianten Schotter aus der Gleisschotterschmiede bestücken wollen, wenn das ok ist...einen Extra-Thread aufmachen ist Quatsch, wie ich finde.


Viele Grüße
Christoph


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#11 von Alex Modellbahn , 30.09.2015 17:09

Moin,

Wenn ich mich nicht irre dann sind die K-Gleise aus nicht rostenden Stahl.
Ich habe meine K-Gleise auch gealtert bzw. bin gerade dabei meine im Bahnhof zu behandeln. Ich nutze Abtönfarbe, eine Mischung aus braun, ocker, rot und schwarz. Dazu etwas Wasser und einen Spitzer Spüli. Aufgetragen wird mit einem 2er Pinsel von Revel. Anstrich erfolgt 2x.
Konfektionsgleis und Weichen behandele ich vor dem Einbau, geht um enges einfacher. Da das Flexgleis beim verlegen ja flexibel sein soll, bekommt es erst nach dem Einbau ihren Anstrich.


nordische Grüße
Alex


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#12 von Mo-Ba-Fan ( gelöscht ) , 30.09.2015 17:23

Hallo Christoph,

Zitat von Lord_Nelloz

..... Deshalb frage ich mich, ob evtl. Märklin-Gleise ein anderes Material als Neusilber sind? Da Stefan ja auch K-Gleise anführt. Tante Google spuckt Stahlgleise aus. Wenn das stimmt, könnte das evtl. das Problem sein. Auf Stahl haftet die Farbe, auf Neusilber nicht ......



Märklin verwendet auch beim C-Gleis Edelstahlprofile.

Allerdings werden Rückstände vom Formtrennmittel nicht mehr entfernt, seit die neue Kunstoff-Mischung verwendet wird (also alle Gleise, die nach dem "Karies-Gleis" hergestellt wurden). Vor kurzem hat hier im Forum jemand einen Link gepostet, wo genau diese Resistenz des Kunststoffes gegen das Formtrennmittel hervorgehoben wurde. Dadurch sei der Arbeitsschritt "Reinigung" eingespart worden.

MFG, Jörn


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#13 von 6achser ( gelöscht ) , 30.09.2015 20:09

Moin Christoph,

den Schritt mit dem Glasfaserradierer kannste dir getrost sparen, da wird nichts aufgeraut, ganz im Gegenteil das Ding Poliert eher noch. Nimm dir mal ein angelaufenes Stück Messing oder Kupferblech und reib mit dem Radierer mal, fängt zu glänzen wie ein Baby Po. Zumal die Abfallstoffe die beim radieren entstehen alles andere als angenehm sind. Bei mir ist das Ding mitlerweile ganz hinten in der Bastelbox gelandet und wird nur selten benutzt.

Zur Revell Aqua-Color, nicht mit Wasser verdünnen sonder Spiritus nehmen. Damit eine gut streichfähige Farbe herstellen und auftragen. Ich habe so schon erfolgreich Märklin K, C und Roco Geoline behandelt, ohne das was abperlt oder die Farbe sich verkrümelt hat.

Bei dem Farbton hat halt jeder sein eigenes Rezept, ich habe zum Schluß nur noch das Lederbraun benutzt, das Revell Rost ist mir zu rot und passt irgendwie garnicht. Hier muss man mal Vorbild Fotos studieren und sich den Favoriten raussuchen und den farbton anmischen.

MfG

Andre


6achser

RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#14 von Lord_Nelloz , 01.10.2015 09:30

Moin Moin,

jetzt hab ich mich gestern abend nochmal in den Mobakeller verdrückt und ein bisschen getestet.

Aus dem Fundus meiner Frau habe ich noch ein paar Tuben Ölfarben unbekannten Alters in Schwarz, Umbra gebrannt, Siena gebrannt, grün und karminrot. Immerhin waren sie alle noch pastös, ich hab aber keine Ahnung ob die a.) überhaupt geeignet sind (normal für Ölmalerei) und b.) irgendwann schlecht werden.

Verdünnt habe ich die dann mit Terpentin und mir eine schöne dreckigbraune Stinkerbrühe zusammengemixt. Wahrscheinlich hab ich mir die aber zu dünn angerührt, denn gedeckt hat da gar nix mehr. Wirklich dünn war sie aber trotzdem nicht, eher so wie flüssige Sahne. Trotzdem ist alles von den Profilen gelaufen. Auch hab ich mir einen Pinsel und die Pfoten versaut und das Gestinke hat mir auch nicht wirklich zugesagt. Ich werde das aber heute abend trotzdem nochmal mit noch etwas dicker angerührter Farbe ausprobieren.

Bei meinem ersten Aqua Color-Anstrich hatte ich, da ich ja von Natur aus faul bin, das zuerst mit einem einfachen Anstrich versucht. Da musste ich so viel Farbe nehmen, dass alles zugekleistert war und wirkte (Bild 1). Danach habe ich einen weiteren Versuch (sinnigerweise direkt an der sich anschließenden Dreifachweiche ) mit wesentlich weniger Farbe ausprobiert, wobei da nicht wirklich was gedeckt hat (Bild 2). Da bin ich gestern abend aber dann mit einer zweiten Farbschicht drübergegangen und das deckte dann ganz gut bzw. so wie ich mir das vorstelle. Es scheint also, ich muss, wenn ich Aqua Color nehme, irgendwie grundieren, wobei als Grundierung auch ein erster dünner Farbauftrag wirkt. Doppelte Arbeit, buääh...

Was nun aber etwas blöd ist: Wenn die Farbe nicht so dick drauf ist, scheint die Rostfarbe mehr durch und der Rost wird rötlich. Oder ich hatte die Farbe bisher nicht gut verrührt. Ich muss also noch ein bißchen dunkel beimischen...

Ich hab jetzt auch mal Bilder:
Erster Versuch mit viel Farbe und in einem Anstrich. Da sieht man, wie zugekleistert das Profil aussieht. Die Farbe finde ich aber passend.


Zweiter Versuch an der Dreiwegeweiche nur erster Anstrich in schickrot, vom zweiten habe ich bisher kein Foto gemacht. Ist aber nicht wesentlich dunkler geworden


Wahrscheinlich liegt es einfach an meiner mangelnden Technik (oder Ungeduld ) und Aqua Color und ich müssen noch Freunde werden...denn eigentlich hab ich keinen Bock auf stinkende Chemie im Keller. Der Raum hat zwar eine Permanentlüftung, aber toll ist das trotzdem nicht. Auch wenn ich (danke für den Tip, Andre) die Verdünnung mit Spiritus auch mal ausprobieren werde. Bei dem Glasfaserradierer habe ich allerdings die gegenteilige Erfahrung gemacht. Bei mir wird das Metallstück dann von glänzend eher matt. sofortige Absaugung des Radierstaubes ist aber Pflicht.


Viele Grüße
Christoph


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#15 von PaladinX , 01.10.2015 09:43

Ich überlege auch noch, wie ich meine C-Gleise (ca 40 m) rostig bekomme.
Bin eigentlich geübter Anwender mit Aqua Colors, auch in der Airbrush.

Mein Vorschlag (gilt auch gleich als Aufforderung, es zu testen *g*), so werde ich es auch mal angehen:
- Schwellen innen/aussen grob mit Malerkrepp abkleben
- hellgraue Grundierung (Spraydose ausm Baumarkt) sprayen
- Revell Rost 83 (Airbrush oder Spraydose ausm Modellladen) sprayen.

Ich glaube Grundierung muss wegen dem blanken Metall sein.
So gehe ich bei rostigen Elementen meiner Plastikmodelle vor (zB Auspuff) und fahre gut damit.
Du würdest auf jeden Fall ein gleichmässigeres Bild hinbekommen und nicht so viele Pinselstriche zurücklassen.

Aber man muss sagen: Aqua Colors Airbrushtauglich zu verdünnen ist wieder eine Sache für sich...


Gruß,
Jan


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#16 von Schachtelbahner , 01.10.2015 11:27

Hi Christoph.

Die Künstlerfarben sind schon erste Sahne zum verarbeiten, man muss diese nur entsprechend verdünnen was Du mit Terpentin richtig gemacht hast. Dass das dann stinkt liegt in der Natur der Sache, finde ich aber erträglich in Verbindung zu den Dieselstinker die wir täglich schnüffeln müssen. Gesundheitlich hat mir Terpentin bis heute nicht geschadet, ich schnüffele ja nicht täglich das Zeug.

Die Farben habe eine sehr lange Offenzeit, brauchen also lange zum trocknen. Wenn da der erste Anstrich nicht richtig gedeckt hat könnte man die Gleise direkt nach dem pinseln mit Pulverfarben einstauben. Die Farben haften dann sehr gut am Gleis und sind danach auch Wischfest, oder einen 2. Durchgang pinseln. Ich muss meine Gleise auch 2 mal behandeln um ein richtig deckenden Auftrag zu haben, mit einem Anstrich ist das leider nicht getan wobei ich die Farben sehr dünn einstelle um halt nichts einzukleistern. Das Gleis erst zu grundieren damit die Farbe deckt finde ich ist übertrieben, dann kann man auch einen 2. Durchgang machen das ist die gleiche Arbeit.

Zwei dünne Anstriche sind auch immer besser als ein dicker.

Der Farbton auf dem ersten Bild finde ich sehr gelungen, entspricht einem Gleis das 3 bis 4 Jahre oder länger liegt uns ist der gleiche Farbton wie ich ihn verwende und auch das Tillig Elite Gleis ist. Das zweite Bild ist der Ton nach meinem Empfinden misslungen, zu rot.

Ich würde an deiner Stelle bei den Künstlerfarben bleiben zumal die auch sehr schön deckend aufgetragen sind. Das Gleis schaut gut aus.


Grüße von Kurt
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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#17 von Lord_Nelloz , 01.10.2015 13:15

Hallo Kurt,

wenn Du von Künstlerfarben sprichst, meinst Du dann die Ölfarben? Nur für mich zum Verständnis. Weil Acryl ja durchaus auch im Künstlerbereich Anwendung findet.

Denn beide Fotos sind meine ersten Versuche mit Revell-AquaColor, vielleicht daher ein Missverständnis. Beim ersten (relativ unverdünnten) siehst Du daher diese zugekleisterte Struktur. Beim zweiten (aus dem gleichen Mischtöpfchen! Nur mehr Revell-Aqua-Verdünnung) bin ich nur dünn drüber. Ich mache heute Abend mal ein Foto, nachdem ich ein zweites Mal drüber gegangen bin. Dann passt das mit der Deckkraft, ist aber, warum auch immer nun zu rot. Meine Ölfarbenversuche habe ich nicht fotografiert.

Wie krieg ich die Acrylfarbe an den zugematschten Schienen wieder etwas gelöst, damit ich etwas Farbe abnehmen kann? Isopropanol? Revell-Verdünnung? Waschbenzin? Was anderes? Gar nicht?


Viele Grüße
Christoph


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#18 von Schachtelbahner , 01.10.2015 17:56

Hi Christoph.

Ich dachte dass das mit den Öl Künstlerfarben gepinselt wurde, ja die habe ich gemeint, Acryl geht natürlich auch, ich bin aber kein Freund von Acrylfarben. Warum hatte ich schon dargelegt.

Beim oberen Muster könnte man ein klein wenig Wasser mehr drunter mischen was dann immer noch decken müsste. Da muss man Versuche machen bis es passt. Bei meinem letzten Projekt hatte ich 3 Tage lang ständig Farbe gemixt bis der gewünschte Ton getroffen war. Dabei kam mehr Farbe in den Abfluss als nachher auf das Objekt, also Geduld.

Nach meinem Wissen kannst Du Acrylfarben nur mechanisch entfernen. Wenn die trocken sind ist die Farbe nicht mehr mit einem Mittel ab zu lösen. Ich würde auf jeden Fall mit keinem Chemischen Mittel da dran gehen, da wird mehr versaut als verbessert. Man kann doch jederzeit nochmal drüber pinseln. Wenn die Gleise fertig eingeschottert sind sieht das kein Mensch mehr und wenn doch dann nehme ihm die Lupe weg.

Die Künstlerölfarben sind einige Tage noch mit Terpentin abwaschbar. Bis die trocken und fest sind dauert einige Tage, das ist bei den Farben aber so gewollt und richtig. Wer es schneller Trocken haben will muss Beschleuniger zusetzen der im Künstlerhandel erhältlich ist.

Irgendwie bist auf der Zielgerade.


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#19 von Lord_Nelloz , 02.10.2015 13:46

Zitat von Schachtelbahner

Irgendwie bist auf der Zielgerade.



Jawollja



Ich habe mir jetzt aus den Hobby Line-Acrylfarben Schwarz, Braun, etwas olivgrün, ein wenig Orange und Revell Aqua-Rost sowie dem Revell Aqua-Verdünner nach einigen farblichen Fehlversuchen eine neue Soße zusammengerührt, die mir sowohl farblich als auch von der Konsistenz her gut gefällt. Zweimal drüber führt zu obigem Ergebnis.

Ölfarbe führte außer zu versauten Arbeitsmaterialien zu keinem besseren Ergebnis. Die Farbe war nach zwei Tagen noch nicht ansatzweise trocken und konnte mit einem simplen Wattestäbchen wieder entfernt werden. Drüberpinseln für den zweiten Deckanstrich hätte also nix gebracht.

Und das ist neben der fehlenden Geruchsbelästigung auch der Vorteil der Acrylfarben: Wenn ich in Etappen arbeite (was ich aus abendlichen Zeitgründen muss), kann ich mir z.B. einen Meter Gleis+ eine Weiche vornehmen und wenn ich am Ende des erstmaligen Farbauftrags angekommen bin, ist es vorne schon wieder genug getrocknet und ich kann den zweiten Anstrich starten. Und wenn ich fertig bin oder aus irgendwelchen Gründen unterbrechen muss, spül ich kurz den Pinsel unter fließend Wasser ab und gut ist...

Evtl. liegt die Verbesserung jetzt aber auch an einem satten Entfettungsvorgang mit Isopropanol 70% anstatt des vorher verwendeten Wundbenzins, welches sich schneller verflüchtigt hatte, als ich es einatmen konnte

Wie auch immer, es läuft jetzt (nicht mehr runter).

Danke Euch allen für Euren hilfreichen Beistand.


Viele Grüße
Christoph


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#20 von nakott , 05.12.2015 11:27

Zitat von Schwellenträger
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Hallo,

ich habe diese Sprühfarben probiert. Sie sind aus meiner Sicht völlig ungeeignet. Sie stinken extrem, und man bekommt den Nitrogeruch schlecht aus der Wohnung. Dann trocken Sie sehr schnell, so dass man schon nach Sekunden Verdünnung braucht, um die Farbe von den Schienenoberkanten runter zu bekommen.

Grüße Dirk


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#21 von Schachtelbahner , 05.12.2015 12:10

Hallo Dirk.

Von der Schienenoberkannte bekommst Du ganz einfach die Farbe mit einer kleinen Holzleiste ab. Mit der Stirnseite der Holzleiste über die Oberfläche und fast alles ist weg und das sehr schonend. Den Rest dann mit einem Lappen und Verdünnung, den Schleifschwamm benutze ich nicht. Ich nehme dazu eine Leiste 2 X 3 mm, mit anderen Maßen geht das auch.


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RE: Gleise rosten mittels Pinsel, was mach' ich falsch?

#22 von Schwellenträger , 05.12.2015 19:31

Zitat von nakott

Hallo,

ich habe diese Sprühfarben probiert. Sie sind aus meiner Sicht völlig ungeeignet. Sie stinken extrem, und man bekommt den Nitrogeruch schlecht aus der Wohnung. Dann trocken Sie sehr schnell, so dass man schon nach Sekunden Verdünnung braucht, um die Farbe von den Schienenoberkanten runter zu bekommen.

Grüße Dirk



Hallo,
die Erfahrung kann ich so nicht teilen. Selbst nach Minuten habe ich die Farbe noch mit dem Fingernagel von der Schienenoberkante locker abstreifen können... das einzige problematische an den Farben ist eher die Dosierbarkeit, da man relativ schnell zu viel Farbe versprüht.


Mit freundlichen Grüßen
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