Guten Morgen Stephan-Alexander,
Danke auch für deine Antwort.
Zitat von SAH im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern
es ist zwar eine schwammige Antwort, doch wahrscheinlich die Beste: so wenig wie möglich und soviel wie nötig.
Ich denke hier auch an eine Lösung Marke Zimo: einige Regelungsparameter haben ab Werk die Einstellung "0" (d.h. wird nicht berücksichtigt lt. BDA). In der Erläuterung wird dann beschrieben, dass dies einer "mittleren" Einstellung entspricht. Diejenigen, die diese CVs nicht brauchen sind zufrieden, die die sie wollen können daran herumpfriemeln.
Ehrlich gesagt ist das die Antwort mit der ich gerechnet habe. Auch wenn sie schwammig ist, so trifft sie doch in gewisser Weise den Kern. Problematisch ist eher der Punkt „so viel wie nötig“, denn woher weiß man denn als Entwickler wieviel nötig ist? Doch nur aus eigenen Studien und vielseitigem Umgang mit den eingenen Produkten.
Die von dir angesprochene Lösung von Zimo finde ich auch klasse und wird von mir auch genutzt. Parameter zur Verfügung zu stelle, die praktisch inaktiv sind, nur bei Bedarf aktiviert werden und erst dann auf die Regelung wirken ist doch eine sehr gute Lösung. Erich Müller zufolge scheinen das auch die Märklin® mfx-Decoder zu können. Mit denen habe ich jedoch Zwecks fehlender ABC-Technik keine Erfahrungen.
Zitat von SAH im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern
Vielleicht bin ich ein Alien?
Ein Beispiel: der Entwicklung des LRA (Lastregeladapter für Reihenschlussmotoren, um eine Regelung zu ermöglichen) ging lange Zeit das Hörensagen in Modellbahnforen vorraus; niemand wusste Nichts Genaues nicht. Dann wurde probiert, getriggert 2003 durch einen Versuch beim HAMST in Hamburg. Es dauerte ca. 9 Jahre bis ich genug Zeit fand, dem Projekt weiter nachzugehen das nur in meiner Freizeit durchgeführt werden konnte. Nur ich wollte dies von Beginn an im Public Domain wissen. Als das Projekt fertig war, fand es einen mutigen Hersteller, der das Risiko der Produktion und des Vertriebs auf sich nahm. Er erfreute sich des Kundenzuspruchs und ich bekam die Schimpfe. flaster: Für mich aber ein Ansporn, eine Verbesserung (zumal nach Anregung von Ingenieuren) durchzuführen und zu testen. Gleichzeitig für mich ein Erfolgserlebnis, dass es Anwendung fand.
Ich wollte mit meinem Erklärungsversuch nicht pauschal sagen, dass es so Menschen, wie du es offensichtlich zu sein scheinst, nicht gibt. Auch nicht dass diese dann keine Menschen, sondern Alien sein müssten…
Ich denke nur, dass es nicht gerade häufig vorkommt, dass Menschen Dinge tun, Freizeit und Geld opfern, nur um für die Allgemeinheit etwas zu tun. Entweder macht man es, weil einem etwas bestimmtes am Herzen liegt- siehe die zahlreichen Menschen, die ein Ehrenamt bekleiden – oder man macht es nur rein aus Freude an der Sache. Das machen aber nicht gerade viele. Das mag auch daran liegen, dass es den Meisten an Zeit und Geld mangelt, dies zu tun? Das weiß ich auch nicht so genau. Man muss es sich ja auch in gewisser Weise leisten können...
Aber eine Entwicklung nur aus Spaß an der Freude zu machen, ist schon eher selten. Hier im Forum findet man allerdings häufiger Menschen, die so etwas machen. Siehe das BLDC-Projekt, dein LRA, diverse Beleuchtungs- und Funktionsbausteine und nicht zuletzt Martins C-Digitalsystem, dass ja praktisch auch „nur“ als Freizeitprojekt entwickelt und gepflegt wird. Das ist dann schon beeindruckend und beachtlich was durch solch ein Engagement möglich wird, zumal man auch sehen muss, wie professionell manche hier tätig sind. (-> sieh Martins neue Decoder mit KI)
Ich weiß nicht, ob ich es mir zutrauen würde, eine Komplette Entwicklung, bis zu einem vertriebsfähigen Produkt praktisch im Alleingang zu bewerkstelligen?
Die Erfolgserlebnisse, die man durch sein Engagement habe kann, sind klasse und gar nicht bzw. kaum bezahlbar. Es ist doch toll für seine Arbeit und Fleiß belohnt zu werden.
Was ich allerdings sehr schade finde, dass du für irgendetwas die „Schimpfe“ bekamst. Warum das denn?
Zitat von SAH im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern
Gut, hier ist meine Denkweise geprägt vom Studium. Der Aufbau von Regelkreisen ist vielfältiger, als in einem Kurs besprochen werden kann. Ich bin da wohl an den einfachen Beispielen meines Kurses damals hängen geblieben. Mal sehen, ob ich das mit D&H irgendwann auf die Reihe bekomme.
Ja, Regelungstechnik kann man hier und da lernen und auch in vielen Studiengängen kommt so ein Fach vor. Diese weisen aber doch deutliche Unterschiede auf. Aus eigener Erfahrung von Angehörigen weiß ich, dass Regelungstechnik bspw. in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, und auch Informatik selbst, sich stark von Fächern mit gleichem Namen in den Studiengänge Elektro- und Informationstechnik (meine Domäne) und Maschinenbau unterscheiden. Wie es in den „neuen“ Misch- und abgespaltenen Studiengängen (Energietechnik, Microsystemtechnik usw.) aussieht, weiß ich nicht. Mein Bruder der seiner Zeit Physik studierte, hatte auch Regelungstechnik auf einem hohen, allerdings sehr theoretischen, Niveau. Du siehst nicht überall dort wo Regelungstechnik drauf steht, ist auch das gleiche an Regelungstechnik drinnen. Ist ja auch schwer vorstellbar, wie 4 verschiedene Fächer, alle Regelungstechnik betreffend, aus 3 Semestern mit 2 Praktika, in z.B. Elektro- und Informationstechnik mit einem Kurs oder einem Fach in diversen anderen Studiengängen vergleichbar sein soll.
Die Regelung der D&H Decoder funktioniert nicht so, dass eine Messpause zur Ermittlung des EMK-Spannungswerts über einen AD-Wandler geschaffen, dieser Wert dann numerisch mit einem Soll-Wert im uC verglichen und anschließend daraus Stellgrößen berechnet werden.
Bei D&H gibt es auch eine Unterbrechung der HF-PWM, jedoch nicht als Messpause, da diese Pause nicht ausschließlich der Ermittlung der EMK dient, sondern selbst über die variable Dauer der Messpause eine Komponenten der Regelung darstellt. Ein DAC erzeugt einen Soll-Spannungspegel der mittels eines Komparators mit dem der EMK des Motors verglichen wird. Der Ausgang des Komparators steuert aktiv die Länge der Messpause und regelt damit bereits proportional, ohne das dazu eine Berechnung im uC notwendig wäre. Daraus folgt bspw. dann auch, dass sich die Regelung bei den D&Hs nicht abschalten lässt.