Hi,
der Servohalter aus dem 3D-Druck passt, wie ich ja hier viewtopic.php?f=2&t=145372&hilit=servohalter&start=29 schon geschrieben habe, nicht in die schlanken C-Weichen.



Ich habe einige Zeit lang ohne Erfolg versucht jemanden zu finden, der hier eine Anpassung machen könnte.

Dann habe ich mir überlegt, wie ich ansonsten mein Problem lösen könnte. Dabei gab es einige Vorschläge auch hier im Forum.
Aber eine Kleinigkeit hat mich bei jeder Lösung gestört.
In jedem Fall wollte ich nicht die Weichenmechanik verlieren. Die Laterne sollte zumindest optional nutzbar bleiben. Und auch ein
Aufschneiden (jaja...wenn auch nicht ganz vorbildgerecht) sollte möglich bleiben.

Nach diversen Versuchen mit steifen und weniger steifen Drähten und anderen Dingen, bin ich dann per Zufall auf etwas gekommen, dass
eh schon bei mir bisher ungenutzt noch im Schrank lag: Polystyrolstreifen von Evergreen

Diese sind zwar stabil aber doch flexibel.

Ein Streifen wird auf 110mm Länge geschnitten (das ist natürlich variabel). Am einen Ende wird ein Loch mit 1,6mm zur Aufnahme
des Zapfens der Weichenmechanik gebohrt und am anderen Ende ein 2mm-Loch zur Befestigung am Servoarm.

Polystyrol lässt sich unter thermischer Einwirkung gut verformen. Allerdings muss man gerade bei diesem dünnen Material
ein wenig aufpassen. Mit einer Flamme oder einem speziellen Heißluftfön kann das in die Hose gehen. Ich habe einfach kochendes
Wasser genommen. Vorsicht mit den Fingern . Die Herstellerangaben schwanken je nach Materialtyp zwischen knapp
über 80°C und max. 100°C für die Temperatur zum verformen.
Ein dünnes Rinnsal 10-20 Sekunden über die gewünschte Stelle und man kann hier gut verformen.
In der Mitte wird das Profil nun um 90° gedreht, einige Sekunden gehalten und fertig.



Der Mini-Servo (Conrad-Modell ES-05) wird entsprechend mit zwei Punkten Heißkleber (auf das Mittelleiterblech) direkt
in der Weiche befestigt. Der Polystyrolstreifen kann nun in die Mechanik eingehängt und mit dem Arm verschraubt werden.
Das 2mm-Loch lässt genug Spiel am Servoarm und das 1,6mm-Loch sitzt fest aber ausreichend beweglich für die leichte
Ausschwenkbewegung der Stellscheibe an der Mechanik.





Sieht dann komplett so aus:



In Rückenlage sieht das alles gut aus. Probleme dachte ich, könnten in Einbaulage auf der Mechanikseite auftreten, indem der Streifen
nach einiger Zeit vom Zapfen rutscht.

Das musste vor dem Einbau natürlich geprüft werden.
Ich nutze zum ansteuern den Switchpilot-Servo von ESU. Dazu habe ich den Programmer angeschlossen und ein kleines Makro
unter Windows aufgezeichnet.
In Einbaulage habe ich dann 2500 Schaltvorgänge hintereinander ablaufen lassen.

Ergebnis: keine Probleme.

Schaut man genau hin, so erkennt man auch, dass durch die Länge des Streifens (er geht etwas über den Zapfen bis unter die
Abdeckplatte der Mechanik hinaus) ein Abrutschen auch nicht möglich ist.
Bei Bedarf könnte man sicherlich eine einfache Sicherung doch konstruieren.

Vorteile:
- günstig und einfach zu realisieren
- an jede Weiche anpassbar
- die Flexibilität verhindert beim Schub Schäden an der Mechanik durch einknicken
und bei zu großem Zug rutscht der Streifen (u.U.) vom Zapfen ab; den ersten Fall hatte ich; den zweiten Fall wollte ich nicht
testen, ist aber denkbar.
Nachteil:
Es muss ein größerer Ausschnitt in der Platte gemacht werden. Andere Lösungen kommen schon mit einem 13mm-Loch aus.

Gut gelungen.

Wie befestigst du den Servo zum Weichen unterboden?