RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#76 von Analogbahner , 06.05.2018 23:15

Hallo Thomas,

meine persönlichen Belange, warum und wie ich was machen könnte, stehen hier wirklich nicht im Fokus.

Zum Eingangsthread von Viet habe ich allerdings eine Frage, die ich gerne erklärt haben würde:

Zitat
Doch es gibt auch Modelle, die nur in einem Längenmaßstab angeboten werden und dann für andere Hersteller „verbrannt“ sind.


Warum sind diese Modelle verbrannt? Wenn Roco (z.B.) einen Silberling in 1:87 rausbringt, was spricht für Märklin dagegen, ihn in 1:93 herauszubringen? Außerdem haben sich gleiche Gattungen in 1:93 und 1:100 schon immer überkreuzt - auch wenn sie nicht kompatibel waren, so hat das die Hersteller nicht davon abgehalten, sie lange genug anzubieten. Ob sie nun damit auf dem Egotrip waren, kann ich nicht sagen, aber so war die Auswahl für den Käufer immerhin groß genug.

Eben WEIL es diese vermaledeiten drei Maßstäbe gibt, teilt sich der Käuferstamm in diese drei Fraktionen auf. Man bedient - egal mit welchem Maßstab - immer den Teil, der diesen gerade bevorzugt. Ob jetzt relativ zügig von einem Maßstab zum nächsten gewechselt wird, nur weil es SEIN Lieblingsmodell nur in einem anderen Maßstab gibt, müsste erstmal belegt werden. Da die Wahrscheinlichkeit, genau SEIN Modell zu finden, bei 1:87 am größten ist, ist ein gleitender Wechsel (und ein wachsender Marktanteil) dorthin plausibel. Das ist der Facebook-Effekt: wo schon viele sind, gehen noch mehr hin.


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#77 von Thomas I , 06.05.2018 23:28

Zitat

Hallo Thomas,

meine persönlichen Belange, warum und wie ich was machen könnte, stehen hier wirklich nicht im Fokus.

Zum Eingangsthread von Viet habe ich allerdings eine Frage, die ich gerne erklärt haben würde:

Zitat
Doch es gibt auch Modelle, die nur in einem Längenmaßstab angeboten werden und dann für andere Hersteller „verbrannt“ sind.


Warum sind diese Modelle verbrannt? Wenn Roco (z.B.) einen Silberling in 1:87 rausbringt, was spricht für Märklin dagegen, ihn in 1:93 herauszubringen? Außerdem haben sich gleiche Gattungen in 1:93 und 1:100 schon immer überkreuzt - auch wenn sie nicht kompatibel waren, so hat das die Hersteller nicht davon abgehalten, sie lange genug anzubieten. Ob sie nun damit auf dem Egotrip waren, kann ich nicht sagen, aber so war die Auswahl für den Käufer immerhin groß genug.




Das ist eine Frage, wie man den Markt sieht und das wollten wir ja eigentlich mal diskutieren.

Nehmen wir mal an, der Markt besteht aus A, B, C und D

A kauft nur verkürzte Modelle, B ist das egal, C kauft nur unverkürzte und D ebenfalls, aber nur Epoche III.

Wenn der Hersteller X nun das Modell des ABC12 verkürzt in Epoche IV bringt, kaufen das voraussichtlich A und B.
Für den Hersteller Y ist es jetzt kaum noch sinnvoll dasselbe Modell unverkürzt zu bringen, denn das kauft nur C. Dass B sein von X gekauftes verkürztes Modell ersetzt ist schon nicht sicher.

So gesehen ist dann ein unverkürztes Modell des ABC12 erstmal "verbrannt".
Dann kann natürlich noch ein hochpreisiger Kleinserienhersteller kommen und das unverkürzte Modell des ABC12 für den Kunden C doch noch realisieren.
Aber selbst das wird dann voraussichtlich in einigem zeitlichen Abstand erst erfolgen.

Bei Brot und Butter Modellen wie den Silberlingen oder Intercity-Wagen ist das mit dem verbrannt sei natürlich eher nicht so ein Problem.
Aber ob der Markt z.B. gleich Platz für zwei ICE 4, einen verkürzten und einen unverkürzten, bietet ist dann schon fraglich.


Und weil keiner weiß wie viele Käufer jetzt wirklich A, B oder C/D sind, war das hier die Frage.

Immer wieder wird hier behauptet, es sei Fakt, der Käufer Typ A sei die Mehrheit, andere sagen A und B zusammen sind die Mehrheit.
Und deswegen sei es wirtschaftlich unumgänglich verkürzte Wagen anzubieten und man erreiche mit verkürzten Modellen mehr Käufer.

Ich hingegen meine, dass einiges dafür spricht dass C/D weitaus mehr Modelle kaufen als A oder B und C/D plus B die Masse des Marktes ausmacht.

Viet wollte genau diese Frage hier diskutieren.
Leider sehen sich einige hier schon von so einer Diskussion angegriffen oder den von ihnen favorisierten Hersteller in Frage gestellt.


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#78 von Analogbahner , 06.05.2018 23:48

Hihi, nettes Spiel. So kommt langsam Struktur in die Sache. Aber du hast E vergessen, der nur verkürzte Modelle der Epoche III kauft (obwohl es den laut Aussagen der Epoche-III-Nietenzähler gar nicht gibt - aber ich bin so einer). Zusätzlich zu verkürzten Modellen der Epoche IV, da überschneiden sich die Mengen...

Wir haben also die 3 Mengen der Maßstäbe, und die 4 Mengen der Epoche-Fahrer (Epoche I und II klammere ich mal aus).
"Gefühlt" (z.B. in diversen Foren) befinden sich die unverkürzten Epoche-III-Fahrer in der Mehrheit, was sicherlich für die älteren Semester zutrifft. Die Jüngeren fahren aber Epoche V und VI, ICE und Taurus, und sind oft Teppichbahner. Epoche IV scheint mir eher stiefmütterlich behandelt zu werden. Also entweder pure DB-Romantik oder moderne DB-AG.

Man könnte nun die Kataloge (wie bereits vorgeschlagen) zu Rate ziehen und daraus ableiten, was viel nachgefragt wird. Wir gehen davon aus, dass die Hersteller Marktforschungen betrieben haben, von denen wir Forumsteilnehmer nur träumen können. Allerdings müssen die nicht richtig sein. Es gibt immer mal wieder Modelle, die Ladenhüter bleiben und später verramscht werden.

Nehmen wir jedoch den Gebrauchtmarkt zu Hilfe, so muss ein Überangebot nicht zwingend bedeuten, dass das keiner haben will. Sondern vielleicht ist die Marke nicht beliebt, oder die Preise sind generell zu teuer. Ich suche z.B. einen VT 08 von Märklin (ohne Weltmeister-Aufdruck), aber die ca. 500 Euro sind mir echt zuviel. Ich würde ihn also gebraucht kaufen (ich bin Zielgruppe).

Wir haben also noch eine diffuse Menge der Preisgestaltung im Rennen. Auch wenn Interesse besteht, muss das Modell nicht gekauft werden - schlichtweg, weil es (momentan) zu teuer ist. Alle warten auf den großen Flohmarktverkauf und sind nicht bereit, z.B. für einen Märklin-Dampfkran 999 Euro zu blechen, auch wenn Interesse besteht.

Jetzt bleibt nur, diese drei Klassen von Mengen zur Überlappung zu bringen. Könnte eine wundervolle, 3-dimensionale Grafik geben...


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#79 von TheK , 06.05.2018 23:51

[quote="Thomas I" post_id=1829847 time=1525639816 user_id=2527]
Zum Thema zurück: Modelleisenbahner die keinen weiteren Bedarf an fraglichen Wagenmodellen mehr haben sind für den Markt auch nicht mehr relevant, völlig egal ob es dabei um den Markt für verkürzte oder für unverkürzte Wagen geht.
[/quote]

Ebenso jene Modellbahner, die aus Kostengründen ausschließlich Gebrauchtware kaufen – was meiner Meinung nach zu dem Niedergang der 1:100-Modelle geführt hat. In diesem Längenmaßstab gibt es bei sinkender Nachfrage ein gigantisches Angebot an günstiger bis spottbilliger Gebrauchtware. In der Folge rentieren sich als Neuware allenfalls noch Vorbilder, die es nicht gebraucht gibt.

Was die Toleranz angeht: Wenn man es "Belehren" nennt, eine Fehleinschätzung (wie etwa das immer wieder aufkommende Thema der Parallelkreis-Begegnung) richtig zu stellen, dann belehre ich gerne weiter. Darüber hinaus könnte ich mir andersherum auch mehr Toleranz vorstellen, als Sprüche über "gestörte Nietenzähler, die immer etwas zu meckern suchen"…


Gruß Kai

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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#80 von Analogbahner , 07.05.2018 00:05

Zitat

Ebenso jene Modellbahner, die aus Kostengründen ausschließlich Gebrauchtware kaufen – was meiner Meinung nach zu dem Niedergang der 1:100-Modelle geführt hat. In diesem Längenmaßstab gibt es bei sinkender Nachfrage ein gigantisches Angebot an günstiger bis spottbilliger Gebrauchtware. In der Folge rentieren sich als Neuware allenfalls noch Vorbilder, die es nicht gebraucht gibt.



Das mag stimmen, aber die Frage bleibt: WARUM gibt es so viele Gebrauchtmodelle und WARUM sind Originale zu teuer? Offensichtlich fand der Wechsel zu einem anderen Maßstab bereits vorher statt, denn sonst würde es (wenigstens im 1:100-Bereich) nicht soviele spottbillige Angebote geben. Viele Modellbahner möchten also ihre alten Modelle verkloppen, weil entweder kein Bedarf mehr besteht (z.B. Todesfall) oder weil zu 1:93 oder 1:87 gewechselt wurde (letzteres hat ja nun den schickeren Ruf).
Ich selbst habe tatsächlich noch ein, zwei neue 1:100-Modelle von Roco gekauft (als die Standard-D-Zug-Wagen nochmal aufgelegt wurden), ich glaube, die lagen bei ca. 40 Euro / Stück UVP.

Es ist übrigens nicht so, dass Gebrauchtangebote im Netz mich jetzt totschmeißen. Wenn ich bestimmte Modelle suche, bleibe ich meist auf einer Liste von 5 bis höchstens 10 Angeboten hängen, von denen die Hälfte Murks und die andere Hälfte immer noch teuer ist. Die Verkäufer wissen auch um den Wert. Vielleicht war das mal anders - vor ca. 15 Jahren hätte ich jedenfalls 1:100-Modelle palettenweise kriegen können...

Ich glaube, dass der Gebrauchtmarkt bei Lokomotiven eher den Einbruch und die Krise verursacht hat. 500 Euro für ein Modell sind bei den meisten nicht drin.


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#81 von Thomas I , 07.05.2018 00:24

Zitat

Hihi, nettes Spiel. So kommt langsam Struktur in die Sache. Aber du hast E vergessen, der nur verkürzte Modelle der Epoche III kauft (obwohl es den laut Aussagen der Epoche-III-Nietenzähler gar nicht gibt - aber ich bin so einer). Zusätzlich zu verkürzten Modellen der Epoche IV, da überschneiden sich die Mengen...

Wir haben also die 3 Mengen der Maßstäbe, und die 4 Mengen der Epoche-Fahrer (Epoche I und II klammere ich mal aus).
"Gefühlt" (z.B. in diversen Foren) befinden sich die unverkürzten Epoche-III-Fahrer in der Mehrheit, was sicherlich für die älteren Semester zutrifft. Die Jüngeren fahren aber Epoche V und VI, ICE und Taurus, und sind oft Teppichbahner. Epoche IV scheint mir eher stiefmütterlich behandelt zu werden. Also entweder pure DB-Romantik oder moderne DB-AG.

Man könnte nun die Kataloge (wie bereits vorgeschlagen) zu Rate ziehen und daraus ableiten, was viel nachgefragt wird. Wir gehen davon aus, dass die Hersteller Marktforschungen betrieben haben, von denen wir Forumsteilnehmer nur träumen können. Allerdings müssen die nicht richtig sein. Es gibt immer mal wieder Modelle, die Ladenhüter bleiben und später verramscht werden.

Nehmen wir jedoch den Gebrauchtmarkt zu Hilfe, so muss ein Überangebot nicht zwingend bedeuten, dass das keiner haben will. Sondern vielleicht ist die Marke nicht beliebt, oder die Preise sind generell zu teuer. Ich suche z.B. einen VT 08 von Märklin (ohne Weltmeister-Aufdruck), aber die ca. 500 Euro sind mir echt zuviel. Ich würde ihn also gebraucht kaufen (ich bin Zielgruppe).

Wir haben also noch eine diffuse Menge der Preisgestaltung im Rennen. Auch wenn Interesse besteht, muss das Modell nicht gekauft werden - schlichtweg, weil es (momentan) zu teuer ist. Alle warten auf den großen Flohmarktverkauf und sind nicht bereit, z.B. für einen Märklin-Dampfkran 999 Euro zu blechen, auch wenn Interesse besteht.

Jetzt bleibt nur, diese drei Klassen von Mengen zur Überlappung zu bringen. Könnte eine wundervolle, 3-dimensionale Grafik geben...



Hallo Jochen!
Sicher, die Diskussion hat das Potenzial so einige von einigen als unumstößliche Fakten dargestellte Thesen anzutasten.
Mir sind schon Leute begegnet die allen Ernstes meinen unser Hobby seit dem Untergang geweiht, weil die moderne Bahn ja so langweilig sei, dass niemand auf die Idee komme die noch nachbilden zu wollen...
...andere machen den Niedergang daran fest dass sich immer weniger Junge dem Hobbyvereins mäßig widmen wollen.
Das nur mal als zwei Beispiele.
In beiden Fällen ist es immer schwierig den Leuten klar zu machen ohne dass die sich angegriffen fühlen, dass die Fakten nicht unbedingt nur ihren Schluss zulassen.
Es ist schon Fakt dass weniger Junge sich im Modellbahnverein engagieren.
Allerdings ist das ein Phänomen was nicht nur die Modelleisenbahnerei betrifft.
Und viele Vereine, zumindestens habe ich das erlebt, sind auch sehr unbeweglich was die Epoche angeht.
Mein Verein vor Ort wundert sich auch über mangelnden Nachwuchs, als ich dort aber Interessehalber vorstellig wurde war das Erste was man mir sozusagen vorgelegt hat ist "wir machen nur Epoche III..."
Gespeist wiederum aus dem unumstößlichen Fakt, dass die moderne Bahn ja so langweilig sei, dass sie sowieso niemanden nachbilden mag...
... dass man dann unter der Hand zugab gelegentlich auch mal "einen ICE oder so" auf die Anlage lassen zu müssen damit die die wenigen Jungen nicht abspringen, führte auch nicht dazu die eigene Haltung oder Meinung zu hinterfragen.

Letztendlich finde ich dass unser Hobby momentan sehr davon geprägt ist, das ungeprüft zahlreiche Thesen zu unumstößlichen Fakten erklärt werden, sozusagen Mantra sind.
Da erzählen dir dann selbst Leute bei denen davon auszugehen ist, dass sie von wirtschaftlichen Dingen eine Ahnung haben Dinge wie "Märklin macht alleine mehr Gewinn als alle anderen in der Branche zusammen"...
... eine kleine Wahrscheinlichkeitsrechnung, einfach mal die 2 Millionen von Märklin geteilt durch alle Modelleisenbahn-Anbieter, zeigt einen ziemlich deutlich dass so etwas nicht stimmen kann.

Seitdem ich etwa 18 bin höre ich das Mantra, dass unser Hobby dem Untergang geweiht ist, das der Markt schrumpft, das immer mehr Modelleisenbahn-Firmen zwangsläufig verschwinden werden.
Ich bin jetzt 42 und ein größerer Teil der Modelleisenbahn-Firmen bei denen ich heute kaufe gab es als ich 18 war noch nicht mal als Gedanken.
Das Angebot erscheint mir heute auch sehr viel vielfältiger und größer als es war als ich 18 war zumindestens was die Baugröße H0 angeht.

Das ist natürlich kein Beweis dafür, dass das Untergangsmantra nicht stimmt, aber es sind doch Indizien die darauf hinweisen, dass bei diesen Mantra so wie bei vielen anderen Mantren und "unumstößlichen Fakten" die so propagiert werden irgendetwas nicht stimmig sein kann.

Wenn du es wagst eines dieser Mantren auch nur kritisch zu hinterfragen, so wie Viet hier in diesem Strang es mit dem Mantra "Der Markt für verkürzte Modelle ist der größere, verkürzte Modelle bringen daher mehr Umsatz und Gewinn", dann sind die Reaktionen oft hoch emotionalisiert.
So wie wenn du auf der Hochzeit beim Bräutigam die Schönheit der Braut kritisch diskutieren willst...

Ich finde allerdings das kritiklose Wiederholen von solchen angeblich unumstößlichen Fakten als Mantra birgt die Gefahr selbsterfüllende Prophezeiungen und ist durchaus schädlich für unser Hobby.

Schon weil ich eben durchaus davon ausgehe, dass unser Hobby noch nicht im Sterben liegt und ich durchaus viele Junge sehe die sich mit diesem Hobby beschäftige, auch wenn sie das nicht im Verein machen, und durchaus auch die Bahn nach 1968 für nachbildenswert und interessant halte.

Und ich mich daran störe wenn man anstatt zu sagen "ich brauche sowas nicht" oder "mir gefällt das nicht" man dann sagt "Das braucht doch niemand" oder "das kann doch keinen Gefallen"...

Mit Gruss
Thomas


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#82 von Thomas I , 07.05.2018 00:31

Zitat

Zitat

Ebenso jene Modellbahner, die aus Kostengründen ausschließlich Gebrauchtware kaufen – was meiner Meinung nach zu dem Niedergang der 1:100-Modelle geführt hat. In diesem Längenmaßstab gibt es bei sinkender Nachfrage ein gigantisches Angebot an günstiger bis spottbilliger Gebrauchtware. In der Folge rentieren sich als Neuware allenfalls noch Vorbilder, die es nicht gebraucht gibt.



Das mag stimmen, aber die Frage bleibt: WARUM gibt es so viele Gebrauchtmodelle und WARUM sind Originale zu teuer? Offensichtlich fand der Wechsel zu einem anderen Maßstab bereits vorher statt, denn sonst würde es (wenigstens im 1:100-Bereich) nicht soviele spottbillige Angebote geben. Viele Modellbahner möchten also ihre alten Modelle verkloppen, weil entweder kein Bedarf mehr besteht (z.B. Todesfall) oder weil zu 1:93 oder 1:87 gewechselt wurde (letzteres hat ja nun den schickeren Ruf).
Ich selbst habe tatsächlich noch ein, zwei neue 1:100-Modelle von Roco gekauft (als die Standard-D-Zug-Wagen nochmal aufgelegt wurden), ich glaube, die lagen bei ca. 40 Euro / Stück UVP.

Es ist übrigens nicht so, dass Gebrauchtangebote im Netz mich jetzt totschmeißen. Wenn ich bestimmte Modelle suche, bleibe ich meist auf einer Liste von 5 bis höchstens 10 Angeboten hängen, von denen die Hälfte Murks und die andere Hälfte immer noch teuer ist. Die Verkäufer wissen auch um den Wert. Vielleicht war das mal anders - vor ca. 15 Jahren hätte ich jedenfalls 1:100-Modelle palettenweise kriegen können...

Ich glaube, dass der Gebrauchtmarkt bei Lokomotiven eher den Einbruch und die Krise verursacht hat. 500 Euro für ein Modell sind bei den meisten nicht drin.




Nun ja, der Gebrauchtmarkt ist allgemein recht gut bestückt.
Auch bei den unverkürzten Wagen-Modellen stellt sich auf die Frage, warum man nicht zwei gebrauchte für den Preis von einem neuen kaufen sollte.

Auf der anderen Seite kann man aber auch mal ganz schnell das 1,5 fache des Neupreises ausgeben für Gebrauchtes wenn man dummerweise irgendeine auf 1000 Stück limitierte Einmal-Serie von 2015 verpasst hat und die noch braucht.

Auch das ist so ein Thema wo ich mich dann frage wie die betreffenden Hersteller den Markt so falsch einschätzen konnten und warum man nicht noch einmal mit einer Neuauflage des entsprechenden Modells nachlegen würde.
Wenn ein Wagenmodell, dass ich vor 3 Jahren für 62,50 auf den Markt gebracht habe jetzt für 135 gebraucht weg geht, ist dass doch ein heißes Indiz für bestehende Nachfrage...

Was mich auch zu der Annahme veranlasst, dass die Einsicht und Übersicht in und über den Markt bei den Herstellern teils auch nicht viel besser ist als bei uns, die wir hier diskutieren.

Was erst recht ein Grund sein sollte, vermeintlich unumstößliche Fakten diesen Markt betreffend immer wieder kritisch zu betrachten.


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#83 von Analogbahner , 07.05.2018 00:58

Nun, danieder liegt die Modellbahn vielleicht nicht, sie hat sich ihre Nische erkämpft, aber sich auch darin zurückgezogen. Das zeigt das Modellbahnladen-Sterben. Die Branche hat einen Aufschwung neuer und kleiner Startups, gerade wegen und trotz des Internets. Es stimmt: die Auswahl ist riesig. Gleichzeitig dünnt sich das Angebot an einigen Rändern wieder mehr aus. Es ist eben nicht mehr "so wie früher"... Alles ist im Fluss. Das mag betonierten Epoche-III-Fahrern nicht schmecken.

Man muss ja auch mal das Dilemma der Hersteller berücksichtigen: jährlich entstehen neue Vorbilder. Neben den alteingesessenen Epoche-III-Vorbildern gibt es nun bunte und schicke Epoche VI-Loks und Züge. Gut, sie sind nichts für mich, aber die jüngeren kennen nichts anderes. Es gibt aber nun mal nur einen bestimmten Etat für Neumodelle. Was also rausbringen? Lieber einen aktuellen ICE-Typ oder doch die BR 65 für die "Großväter", die auf dem Geld sitzen..?

Es mag stimmen, dass immer die Epoche gewählt wird, die man aus Jugendzeiten kennt - bei mir stimmt es zumindest. Das bedeutet aber auch, dass Epoche V- und VI-Fahrer immer mehr werden - und in diesem Forum habe ich den Eindruck, dass das auch stimmt.

Die Hersteller werden sich diesem Umstand anpassen. Genauso wie es keine Tastenhandys und keine Röhrenfernseher mehr gibt, muss auf die Zukunft der Moba geschaut werden. Es ist fast anachronistisch, dass soviel Energie in Epoche III-Entwicklungen gesteckt wird - aber offensichtlich steckt da (noch) die Kaufkraft. Makaber, aber wahrscheinlich wahr: wenn diese Generation ausgestorben ist, interessieren sich nur noch Historiker für Dampfloks und Flügelsignale.

Rationell wird es sein, Epoche V- und VI nur noch in einem, höchstens zwei Maßstäben anzubieten. Man muss die Einsteiger ja nicht mit drei Maßstäben überfordern. Die bereits fabrizierten alten Maßstabskamellen werden im Second-Hand-Verkauf sowieso unter die Leute gebracht. Es ist ja auch nicht Aufgabe der Hersteller, jeden Modellbahner glücklich zu machen, sondern Gewinn zu erwirtschaften. Was im Gegenschluss bedeutet, dass es auch dort die Zweidrittel-Gesellschaft geben wird: wenn zwei Drittel der Käufer zufrieden sind (mehr oder weniger) und wiederkommen, kann auf das letzte Drittel verzichtet werden. Die fallen sozusagen unter Kollateralschaden und bekommen ein Achselzucken.


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#84 von Analogbahner , 07.05.2018 01:11

Zitat
Wenn ein Wagenmodell, dass ich vor 3 Jahren für 62,50 auf den Markt gebracht habe jetzt für 135 gebraucht weg geht, ist dass doch ein heißes Indiz für bestehende Nachfrage...



Dieser Eindruck entsteht vielleicht. Aber man sollte als Firma immer aufrechnen, wieviel eine Neuauflage kostet, wieviel dann damit verdient wird und wieviele Käufer schließlich wirklich bereit sind, den doppelten Neupreis zu zahlen - zumal die Neuauflage fairerweise nicht sofort doppelt so teuer sein sollte wie der Vorgänger. Ich glaube, das reduziert sich schnell auf eine Handvoll "Besessener", von denen man aber auf Dauer nicht leben kann. Allerdings zeigt Märklin mit seinen Klassik-Modellen, dass auch altes Blech noch zu gutem Geld gemacht werden kann und dass das verlangt wird. Im übrigen zehrt jeder Hersteller auch indirekt vom Gebrauchtkauf, denn wer z.B. nach gebrauchten Märklin-Modellen sucht, bleibt bei Märklin. Das ist zwar eine Metaebene, aber die Branche lebt ja auch zu einem nicht geringen Teil vom Image und von "Softskills".


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#85 von Viet Bui ( gelöscht ) , 07.05.2018 01:15

Guten Abend zusammen,

leider haben einige nicht verstanden, worum es ging, Ralf fragt aus welchen Gründen auch immer nach Märklin-Produkten (Thema verfehlt übrigens). Aber damit er Ruhe gibt, neben den C-Gleisen besitze ich zwei Modelle aus dem Hause Märklin. Würde er meinen Umbaufaden verfolgen, würde er das auch wissen.

Nachdem Ralf den Faden inhaltlich zum Entgleisen gebracht hat, wollen wir diesen nun wieder aufgleisen. Thomas hat richtigerweise erkannt, was das eigentliche Thema war. In seinem Beitrag hat er das Grundproblem sehr gut umrissen.

Es wird auch in Zukunft Modelle geben, die in allen drei gängigen Längenmaßstäben erhältlich sein werden, eben weil sie recht weit verbreitet sind. Natürlich gibt es Ausnahmen, die ICE 1 und 2 gibt es bis heute nicht maßstäblich. Als Beispiel habe ich den IC2 genannt.

Zitat

Zum Eingangsthread von Viet habe ich allerdings eine Frage, die ich gerne erklärt haben würde:

Zitat
Doch es gibt auch Modelle, die nur in einem Längenmaßstab angeboten werden und dann für andere Hersteller „verbrannt“ sind.


Warum sind diese Modelle verbrannt?



Als Modelleisenbahner, der ausschließlich den Nahverkehr im Modell abbilden möchte, kenne ich auch Beispiele. So hat Fleischmann die Modus-Wagen umgesetzt und zwar im Maßstab 1:93,5. Mit ihrer geringen Stückzahl (etwa 130) und ihrem geografisch begrenzten Einsatzgebiet sind das Einzelgänger. Es lohnt für die anderen Hersteller offensichtlich nicht, diese Wagen in weiteren Längenmaßstäben anzubieten, da sie möglicherweise fürchten, dass der Markt bereits gesättigt ist. Diese Vorbilder sind dann „verbrannt“. Modelleisenbahner, die ausschließlich Wagen im Längenmaßstab 1:100 oder 1:87 nachfragen, schauen natürlich aus der Wäsche, insbesondere dann, wenn man sich solche Wagen wünscht.
Aber es gibt auch Brot-und-Butter-Modelle, die es nur in einem Längenmaßstab gibt und anscheinend für die Hersteller „verbrannt“ sind, wie zum Beispiel der IC-Steuerwagen der Bauart Bpmbzf, den es nur im Maßstab 1:93,5 von Fleischmann gibt.

Grüße aus dem Feinstaubkessel
Viet


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#86 von Thomas I , 07.05.2018 01:18

Zitat

Nun, danieder liegt die Modellbahn vielleicht nicht, sie hat sich ihre Nische erkämpft, aber sich auch darin zurückgezogen. Das zeigt das Modellbahnladen-Sterben. Die Branche hat einen Aufschwung neuer und kleiner Startups, gerade wegen und trotz des Internets. Es stimmt: die Auswahl ist riesig. Gleichzeitig dünnt sich das Angebot an einigen Rändern wieder mehr aus. Es ist eben nicht mehr "so wie früher"... Alles ist im Fluss. Das mag betonierten Epoche-III-Fahrern nicht schmecken.

Man muss ja auch mal das Dilemma der Hersteller berücksichtigen: jährlich entstehen neue Vorbilder. Neben den alteingesessenen Epoche-III-Vorbildern gibt es nun bunte und schicke Epoche VI-Loks und Züge. Gut, sie sind nichts für mich, aber die jüngeren kennen nichts anderes. Es gibt aber nun mal nur einen bestimmten Etat für Neumodelle. Was also rausbringen? Lieber einen aktuellen ICE-Typ oder doch die BR 65 für die "Großväter", die auf dem Geld sitzen..?

Es mag stimmen, dass immer die Epoche gewählt wird, die man aus Jugendzeiten kennt - bei mir stimmt es zumindest. Das bedeutet aber auch, dass Epoche V- und VI-Fahrer immer mehr werden - und in diesem Forum habe ich den Eindruck, dass das auch stimmt.

Die Hersteller werden sich diesem Umstand anpassen. Genauso wie es keine Tastenhandys und keine Röhrenfernseher mehr gibt, muss auf die Zukunft der Moba geschaut werden. Es ist fast anachronistisch, dass soviel Energie in Epoche III-Entwicklungen gesteckt wird - aber offensichtlich steckt da (noch) die Kaufkraft. Makaber, aber wahrscheinlich wahr: wenn diese Generation ausgestorben ist, interessieren sich nur noch Historiker für Dampfloks und Flügelsignale.

Rationell wird es sein, Epoche V- und VI nur noch in einem, höchstens zwei Maßstäben anzubieten. Man muss die Einsteiger ja nicht mit drei Maßstäben überfordern. Die bereits fabrizierten alten Maßstabskamellen werden im Second-Hand-Verkauf sowieso unter die Leute gebracht. Es ist ja auch nicht Aufgabe der Hersteller, jeden Modellbahner glücklich zu machen, sondern Gewinn zu erwirtschaften. Was im Gegenschluss bedeutet, dass es auch dort die Zweidrittel-Gesellschaft geben wird: wenn zwei Drittel der Käufer zufrieden sind (mehr oder weniger) und wiederkommen, kann auf das letzte Drittel verzichtet werden. Die fallen sozusagen unter Kollateralschaden und bekommen ein Achselzucken.



Ist das mit den Großvätern die auf dem Geld sitzen nicht auch so ein Mantra?
Oder muss ich mich mit 42 schon zu den Großvätern zählen?
Ich denke die Kaufkraft ist nicht nur bei den Alten.
Sie ist ungleich verteilt. Aber das durch alle Generationen.

Die Epoche meiner Kindheit wäre Epoche IV, die meiner Jugend Epoche V.
Und ja ich muss zugeben, mein Interessengebiet ist auch so Epoche IV bis VI.
Und ich habe einen gewissen Hang auch zu italienischen Modellen aus diesen Epochen. Hat vermutlich irgendwas mit schönen Urlaubserinnerungen zu tun...
😎
Wobei auch ich mich einzelnen Dingen aus Epoche III nicht entziehen kann.
V200 mit Henschel-Wegmann-Zug oder dem Gegenzug oder Schnelltriebwagen VT04, VT06, ET11...

...aber das schöne ist, wenn man seine Anlage in der Gegenwart ansiedelt kann man sowas immer als "Museumsfahrt" unterbringen.

Aber letzteres zeigt natürlich, mich kann man gewinnen auch mal ein schönes Epoche-III-Nodell zu kaufen, einen Epoche-III-Fahrer wird man aber weniger gewinnen ein schönes Epoche-V-Modell zu erwerben...
...und schon kann man das als Indiz werten, dass der Markt für Epoche-III-Modelle größer sei...


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#87 von Analogbahner , 07.05.2018 01:52

[quote="Thomas I" post_id=1829901 time=1525648712 user_id=2527]
Ist das mit den Großvätern die auf dem Geld sitzen nicht auch so ein Mantra?
Oder muss ich mich mit 42 schon zu den Großvätern zählen?
Ich denke die Kaufkraft ist nicht nur bei den Alten.
Sie ist ungleich verteilt. Aber das durch alle Generationen.

Die Epoche meiner Kindheit wäre Epoche IV, die meiner Jugend Epoche V.
Und ja ich muss zugeben, mein Interessengebiet ist auch so Epoche IV bis VI.
Und ich habe einen gewissen Hang auch zu italienischen Modellen aus diesen Epochen. Hat vermutlich irgendwas mit schönen Urlaubserinnerungen zu tun...
[/quote]

Tja, vielleicht ist das wirklich ein Vorurteil. Hier im Forum gibt es den schönen Trööt "Wie ich zur Modellbahn kam" (oder so ähnlich). Fast einvernehmlich stachen da zwei Punkte heraus: wenn man zur Modellbahn gelangte, lebte man meist bereits in einem Modellbahner-Haushalt, und: während der Sturm-und-Drang-Zeit war die Modellbahn weniger wichtig, sondern da zählte das pralle Leben (prall hauptsächlich in Form gefüllter BHs...).

Man könnte jetzt mutmaßen, dass das Vorhandensein vieler Epoche-III-Anlagen aus Vaters oder Großvaters Zeit zu einem Übergewicht von Epoche III geführt hat - bis dann der Junior auf eigenen Moba-Füßen stand. Mit Sicherheit wurde dadurch die Marke Märklin etabliert, denn die meisten Kinder hatten nun mal eine Märklin-Anlage.

Man hat dann in der Regel ein langjähriges Moba-Loch bis zu dem Moment, wo der eigene Sohnemann Interesse zeigt ("Vater") oder die Kinder aus dem Haus sind und ein Kinderzimmer frei wird ("Großvater")... Ich würde also "Großvater" dann eher mit "Vater und Großvater" benennen. Wenn man neben Hausbau, Kinderaufzucht, Beruf, anderen Hobbys und ab und zu mal mit seiner Liebsten auf Weltreise gehen noch Geld für eine Moba übrig hat (und die Zustimmung aller Familienmitglieder), dann mag man eben auch als "Vater" wohlhabend genug sein, das möchte ich nicht abstreiten.

Natürlich ist das nur Statistik. Genauso kann jemand vom Moba-Virus angesteckt werden, der zuvor damit nichts zu tun hatte - aber in der Regel ist das wie in einem Musiker- oder Schauspieler-Haushalt: wo bereits gesät wurde, lässt sich leichter ernten.

Diese Moba-Verteilung ist dann Grundlage für die Berechnung der Kaufkraft bzw. der Interessen der Käufer. Wie exakt die Kaufkraft nun verteilt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist, dass die Moba - neben vielen anderen Hobbys - nicht mehr im Vordergrund der (männlichen) Jugend steht. Was nicht bedeutet, dass kein Interesse mehr besteht. Es ist nur ausgedünnt. Diejenigen, die Interesse haben, bleiben dabei - aber es sind bloß weniger. Dass das Prinzip immer noch funktioniert, zeigen viele Beiträge, in denen die Kinder mitwerkeln - also auch hier: wo eine Moba ist ...

Insofern müssen sich die Hersteller quasi aufspalten: für die Käufer aus unverbesserlichen Dickköpfen und für die Kinder mit leuchtenden Augen, die einfach nur was fahren sehen wollen...


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#88 von TheK , 07.05.2018 01:59

Zitat

Das mag stimmen, aber die Frage bleibt: WARUM gibt es so viele Gebrauchtmodelle und WARUM sind Originale zu teuer?



Ich denke, dass sich ein sehr großer Bestand an "abgelegten" Modellen schon seit den 1980ern entwickelt hat – damals war es jedoch noch relativ aufwändig, diese los zu werden – und zum Wegwerfen sind sie dann auch zu schade. Mit ebay hat sich dieser "Lagerstau" dann schlagartig entladen; ein gängiger Witz war damals "früher hatten wir Mülleimer, heute haben wir ebay". Bei den 1:100-Wagen dürfte diese Entwicklung durch Umstellungen auf längere Wagen zusätzlich deutlich verstärkt worden sein – im Gegensatz dazu sind unverkürzte Wagen gebraucht kaum günstiger zu bekommen; so es sie überhaupt gibt.

Die Preise waren entsprechend völlig am Boden; ich erinnere mich an neuwerte Loks für 20 DM (!), die es zur gleichen Zeit noch als Neuware für annähernd den 10-fachen Preis gab. Wagen zu kaufen, fand ich damals immer uninteressant, weil das Porto teurer war.

Dieser Knall hat natürlich auch den Herstellern massiv zugesetzt und dürfte ein Auslöser der Insolvenzen von Rivarossi, Roco, Märklin und der Übernahme von Fleischmann gewesen sein. Seitdem haben sich die Hersteller an die Situation angepasst, indem vor allem die "Klassiker" (uralte Formen in Allerwelts-Versionen) aus den Sortimenten verschwunden sind.

In den 20 Jahren ebay steigen die Preise jedoch stetig, nachdem sich die Unmengen der Modelle nach und nach reduziert haben – wie du selbst schreibst, sind immer mehr Modelle bei nicht mehr herausragend günstig; gefragte zum Teil sogar weit teurer als Neuware. Hierdurch lohnt sich zum Teil auch eine Neuauflage der klassischen Modelle. Auch das jetzt wieder "Dauersortimente" aufkommen, dürfte eine Folge dieser steigenden Preise sein. Wer weiß, vielleicht werden wir in weiteren 20 Jahren wirklich nur noch dann auf Gebrauchtware zurückgreifen, wenn Modelle tatsächlich nicht mehr verfügbar sind, diese dann aber nur noch wenig günstiger.

Ganz aktuell habe ich einen der grünen niederländischen VAM-Müllwagen nur deswegen günstig bekommen, weil der Verkäufer den Wagen ohne Artikelnummer in Beschreibung eingestellt hat – sonst zahlt man dafür inzwischen 15€. Eine Neuauflage als Dreierset aus 2014 war im Abverkauf auch nicht teurer…


Gruß Kai

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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#89 von Analogbahner , 07.05.2018 02:10

Zitat


Ich denke, dass sich ein sehr großer Bestand an "abgelegten" Modellen schon seit den 1980ern entwickelt hat – damals war es jedoch noch relativ aufwändig, diese los zu werden – und zum Wegwerfen sind sie dann auch zu schade. Mit ebay hat sich dieser "Lagerstau" dann schlagartig entladen; ein gängiger Witz war damals "früher hatten wir Mülleimer, heute haben wir ebay". Bei den 1:100-Wagen dürfte diese Entwicklung durch Umstellungen auf längere Wagen zusätzlich deutlich verstärkt worden sein – im Gegensatz dazu sind unverkürzte Wagen gebraucht kaum günstiger zu bekommen; so es sie überhaupt gibt.



Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht. Mein Gebrauchtkaufrausch begann auch erst mit ebay. Es waren zum größten Teil auch Privatverkäufe - eben das ursprüngliche ebay-Konzept. Da war aber auch eine Menge Schrott dabei...
Vorher gab es immerhin noch Händler im Ort, die Gebrauchtware liegen hatten - die verschwanden dann mehr und mehr. Ich kann mich erinnern, dass man auf die Neuware gespart hatte - oder es gab sie zu Weihnachten. Insgesamt waren die Wartezeiten also auch schon lang. Und damals gingen einige Händler auch schon im Preis runter. Alles andere war Schulhoftausch oder einschlägige A-Z-Zeitungen. Und "20 Euro für Loks" kann ich bestätigen, es war ein verschlingender Preiskampf. Gut für mich - aber schlecht für die anderen...


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#90 von TheK , 07.05.2018 02:24

[quote="Thomas I" post_id=1829889 time=1525645440 user_id=2527]
Das Angebot erscheint mir heute auch sehr viel vielfältiger und größer als es war als ich 18 war zumindestens was die Baugröße H0 angeht.
[/quote]

Ja, das kenne ich auch – für Spur N kommt dann noch "N wird bald eingestellt" dazu, was ungefähr seit Ende der 1970er bei jedem kleinen Misserfolg sofort gepredigt wird. Tatsächlich hat es zwar temporäre Rückschläge gegeben, jedoch kein Hersteller dauerhaft aus Spur N zurückgezogen – vielmehr hat heute fast jeder ansatzweise relevante Hersteller auch Spur N (jüngere Beispiele etwa Liliput oder ganz frisch ACME).

Sicherlich sind Hersteller übernommen worden und dadurch auch Markennamen verschwunden (oder wie Rivarossi, Roco oder jüngst Fleischmann auf nur eine der beiden Spurweiten begrenzt), aber seit Röwa eigentlich kein nennenswerter mehr von einer Pleite völlig dahingerafft worden – und selbst da wurden die meisten Formen von Roco (H0) und Trix (N) übernommen.

Ich glaube sogar, dass der vermeintliche Rückgang des Branchenumsatzes gar kein echter ist – sondern lediglich eine Verlagerung sowohl auf Gebrauchtware wie auch auf immer mehr kleine Hersteller, die dabei nicht erfasst werden. Der Gesamtumsatz dürfte dabei weiter gestiegen sein; vielleicht sogar schneller als zuvor. Immerhin gab es jetzt so viele billige Modelle wie nie zuvor…


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#91 von Thomas I , 07.05.2018 02:33

Zitat

[quote="Thomas I" post_id=1829901 time=1525648712 user_id=2527]
Ist das mit den Großvätern die auf dem Geld sitzen nicht auch so ein Mantra?
Oder muss ich mich mit 42 schon zu den Großvätern zählen?
Ich denke die Kaufkraft ist nicht nur bei den Alten.
Sie ist ungleich verteilt. Aber das durch alle Generationen.

Die Epoche meiner Kindheit wäre Epoche IV, die meiner Jugend Epoche V.
Und ja ich muss zugeben, mein Interessengebiet ist auch so Epoche IV bis VI.
Und ich habe einen gewissen Hang auch zu italienischen Modellen aus diesen Epochen. Hat vermutlich irgendwas mit schönen Urlaubserinnerungen zu tun...



Tja, vielleicht ist das wirklich ein Vorurteil. Hier im Forum gibt es den schönen Trööt "Wie ich zur Modellbahn kam" (oder so ähnlich). Fast einvernehmlich stachen da zwei Punkte heraus: wenn man zur Modellbahn gelangte, lebte man meist bereits in einem Modellbahner-Haushalt, und: während der Sturm-und-Drang-Zeit war die Modellbahn weniger wichtig, sondern da zählte das pralle Leben (prall hauptsächlich in Form gefüllter BHs...).

Man könnte jetzt mutmaßen, dass das Vorhandensein vieler Epoche-III-Anlagen aus Vaters oder Großvaters Zeit zu einem Übergewicht von Epoche III geführt hat - bis dann der Junior auf eigenen Moba-Füßen stand. Mit Sicherheit wurde dadurch die Marke Märklin etabliert, denn die meisten Kinder hatten nun mal eine Märklin-Anlage.

Man hat dann in der Regel ein langjähriges Moba-Loch bis zu dem Moment, wo der eigene Sohnemann Interesse zeigt ("Vater") oder die Kinder aus dem Haus sind und ein Kinderzimmer frei wird ("Großvater")... Ich würde also "Großvater" dann eher mit "Vater und Großvater" benennen. Wenn man neben Hausbau, Kinderaufzucht, Beruf, anderen Hobbys und ab und zu mal mit seiner Liebsten auf Weltreise gehen noch Geld für eine Moba übrig hat (und die Zustimmung aller Familienmitglieder), dann mag man eben auch als "Vater" wohlhabend genug sein, das möchte ich nicht abstreiten.

Natürlich ist das nur Statistik. Genauso kann jemand vom Moba-Virus angesteckt werden, der zuvor damit nichts zu tun hatte - aber in der Regel ist das wie in einem Musiker- oder Schauspieler-Haushalt: wo bereits gesät wurde, lässt sich leichter ernten.

Diese Moba-Verteilung ist dann Grundlage für die Berechnung der Kaufkraft bzw. der Interessen der Käufer. Wie exakt die Kaufkraft nun verteilt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist, dass die Moba - neben vielen anderen Hobbys - nicht mehr im Vordergrund der (männlichen) Jugend steht. Was nicht bedeutet, dass kein Interesse mehr besteht. Es ist nur ausgedünnt. Diejenigen, die Interesse haben, bleiben dabei - aber es sind bloß weniger. Dass das Prinzip immer noch funktioniert, zeigen viele Beiträge, in denen die Kinder mitwerkeln - also auch hier: wo eine Moba ist ...

Insofern müssen sich die Hersteller quasi aufspalten: für die Käufer aus unverbesserlichen Dickköpfen und für die Kinder mit leuchtenden Augen, die einfach nur was fahren sehen wollen...
[/quote]


Okay, da pass ich in kein Schema.
Bin nie Vater geworden und habe bei meinem Haus von vornherein Raum für die Modellbahn berücksichtigt.
Meine Mobapause war auch mehr im Alter von 20 bis 28.
Einfach weil eine aufgebaute Anlage in einem turbulenten Leben in mehreren Ländern nicht hinein passte.

Ich denke heute haben weniger Kinder/Jugendliche mit der Modelleisenbahn in Kindheit und Jugend zu tun.
Ich sehe allerdings nicht das früher tatsächlich im Erwachsenenalter wirklich mehr ernsthaft bei dem Hobby geblieben sind als heute.
Schon meiner Schulklasse gab es neben mir überhaupt nur 3 ansatzweise so was wie eine Modelleisenbahn hatten.
Davon haben die beiden mit H0 nach 2 Jahren aufgegeben, auch weil ich ihre Bestände aufgekauft habe...

...sicher haben früher mehr Kinder eine Modellbahn mal geschenkt bekommen.
Aber ob daraus wirklich auch mehr Erwachsene beim Hobby resultiert sind?

Und die Sache mit der Kaufkraft der Opas die die Nachfrage bestimmen höre ich auch schon seit über 20 Jahren.
Die Opas von damals dürften doch kaum heute noch die bestimmende Kaufkraft gerieren.
Auch da also Unstimmigkeiten in den "unumstößlichen Wahrheiten".


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#92 von Thomas I , 07.05.2018 02:41

Zitat

[quote="Thomas I" post_id=1829889 time=1525645440 user_id=2527]
Das Angebot erscheint mir heute auch sehr viel vielfältiger und größer als es war als ich 18 war zumindestens was die Baugröße H0 angeht.



Ja, das kenne ich auch – für Spur N kommt dann noch "N wird bald eingestellt" dazu, was ungefähr seit Ende der 1970er bei jedem kleinen Misserfolg sofort gepredigt wird. Tatsächlich hat es zwar temporäre Rückschläge gegeben, jedoch kein Hersteller dauerhaft aus Spur N zurückgezogen – vielmehr hat heute fast jeder ansatzweise relevante Hersteller auch Spur N (jüngere Beispiele etwa Liliput oder ganz frisch ACME).

Sicherlich sind Hersteller übernommen worden und dadurch auch Markennamen verschwunden (oder wie Rivarossi, Roco oder jüngst Fleischmann auf nur eine der beiden Spurweiten begrenzt), aber seit Röwa eigentlich kein nennenswerter mehr von einer Pleite völlig dahingerafft worden – und selbst da wurden die meisten Formen von Roco (H0) und Trix (N) übernommen.

Ich glaube sogar, dass der vermeintliche Rückgang des Branchenumsatzes gar kein echter ist – sondern lediglich eine Verlagerung sowohl auf Gebrauchtware wie auch auf immer mehr kleine Hersteller, die dabei nicht erfasst werden. Der Gesamtumsatz dürfte dabei weiter gestiegen sein; vielleicht sogar schneller als zuvor. Immerhin gab es jetzt so viele billige Modelle wie nie zuvor…
[/quote]

Ja von diesen ewigen Schwanengesang auf die Spur N habe ich mich einst mal davon abhalten lassen auf Spur N umzuschwenken.
Was sich angesichts meines Faible s für Hochgeschwindigkeitszüge und dem tollen Angebot von Kato heute ab und zu mal bedauere...

Global gesehen kann von einem Rückgang überhaupt nicht die Rede sein.
Es gibt heute beispielsweise eine breite Palette chinesischer Modelle in H0.
Die bedienen einen Markt den ist so vor 10 oder 20 Jahren überhaupt noch nicht gab.
Sind also eher ein Indiz für eine Ausweitung des Branchenumsatz und nicht für einen Rückgang.
Und ein Zeichen wie sich die Gesellschaft und der Wohlstand in einigen Schwellenländern doch verändert hat. Man hat offenbar Zeit, Raum und Geld für ein Hobby.
Das gilt natürlich auch für brasilianische Modelle und brasilianische Modelleisenbahn-Hersteller etc.

Das Großserienmodell mit dem exotischsten Vorbild was ich in meinem Bestand habe ist eine Elektrolok der Staatsbahn von Äthiopien.
🤣😂

Global betrachtet kann dann auch vom Marktführer Märklin nicht mehr wirklich die Rede sein.
Wenn man sich die Zahlen von Bachmann und Konsorten anschaut verblassen auch die tollen Zahlen von Märklin ganz schnell...


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#93 von TheK , 07.05.2018 02:49

Zitat

Vorher gab es immerhin noch Händler im Ort, die Gebrauchtware liegen hatten - die verschwanden dann mehr und mehr.



Und hatten auch davor meiner Meinung nach nicht in Ansätzen das Umsatzvolumen und die Bedeutung, die ebay praktisch von Anfang an hatte.

Zitat

Und "20 Euro für Loks" kann ich bestätigen, es war ein verschlingender Preiskampf. Gut für mich - aber schlecht für die anderen...



Nix Euro. Ich hab extra nochmal überprüft: 20 DM (!!!) für eine damals gerade einmal 5 Jahre alte originalverpackte E 40 von Arnold (Art. 2314). Aktuell gibt's die gleiche Lok für 50-90€ auf ebay, also nur noch wenig günstiger als Neuware.

Übrigens möchte ich noch einen Mythos bestreiten: Das "es gibt schon immer alles in Epoche III". Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Modelle diese Zeit komplett übersprungen haben und erst in den späten 1990ern als Einmalserien aus Epoche III erschienen sind. Die "klassischen" Vor-KK-Varianten sind dagegen fast immer Beschriftungen der 1970er, als diese Modelle eben auch entstanden sind. In einem Märklin-Katalog von 1970 haben fast alle Loks schon Computernummern – ohne irgendeine Kennzeichnung einfach umgestellt.

Die äthiopische Lok ist eine Variante der chinesischen HXD1C, sieht bissl wie unsere 152 aus (wohl auch aus einer Lizenzfertigung dieser weiterentwickelt)?


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#94 von Analogbahner , 07.05.2018 03:11

Zitat


Nix Euro. Ich hab extra nochmal überprüft: 20 DM (!!!) für eine damals gerade einmal 5 Jahre alte originalverpackte E 40 von Arnold (Art. 2314). Aktuell gibt's die gleiche Lok für 50-90€ auf ebay, also nur noch wenig günstiger als Neuware.



Stimmt, waren noch DM-Preise.

Zitat
Und hatten auch davor meiner Meinung nach nicht in Ansätzen das Umsatzvolumen und die Bedeutung, die ebay praktisch von Anfang an hatte.



Nein, sicher nicht. Aber da es ebay noch nicht gab, verliefen Gebrauchtkäufe eben anders als danach, nämlich ungefähr so:

[quote=Thomas I]Davon haben die beiden mit H0 nach 2 Jahren aufgegeben, auch weil ich ihre Bestände aufgekauft habe...[/quote]


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#95 von Thomas I , 07.05.2018 03:24

Zitat



Die äthiopische Lok ist eine Variante der chinesischen HXD1C, sieht bissl wie unsere 152 aus (wohl auch aus einer Lizenzfertigung dieser weiterentwickelt)?




HXD1 und HXD1B waren Lizenzfertigungen aus der EuroSprinter-Familie.
In der Formensprache aber tatsächlich mehr der Baureihe 152 ähnlich wenn auch 6-achsig und wesentlich größer.

Na ja, Mabar hat jetzt argentinische Triebzüge.
Kann man jetzt streiten was exotischer ist, argentinischer Triebzug oder äthiopische Elektrolok.

Da ich aus jedem Land, das ich einmal besucht habe einen Zug auf meiner Anlage haben möchte....
😎


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#96 von egon II , 07.05.2018 09:02

Ist zwar völlig OT,http://atomaffe.de/blog/index.php/2015/0...on-des-grauens/ aber passt m.M nach zu diesem Thema hervorragend.
Ich freue mich immer wieder in einem richtigen Forum zu sein
Entschuldigung, aber ich konnte es mir nicht verkneifen


LG Egon II


 
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#97 von berndm , 07.05.2018 09:32

[quote="egon II" post_id=1829943 time=1525676561 user_id=29917]
Ist zwar völlig OT,http://atomaffe.de/blog/index.php/2015/0...on-des-grauens/ aber passt m.M nach zu diesem Thema hervorragend.
Ich freue mich immer wieder in einem richtigen Forum zu sein
Entschuldigung, aber ich konnte es mir nicht verkneifen
[/quote]
Egon, jetzt sei doch nicht so garstig .
Das ist doch interessant was hier so steht.

So, und heute abend lass ich meine Wagen noch eine Extrarunde drehen.
-- Bernd


 
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#98 von 3047 , 07.05.2018 10:05

Hallo,

dass Märklin kein Schienenmaterial habe mit dem sich große Radien bauen ließen, ist natürlich gröbster Unsinn.

Mit K-Gleis lassen sich Radien jeder Größe und vorbildgerecht bauen. Und natürlich, wer auf absolute Vorbildtreue und den Nachbau der Modelle im Maßstab 1:87 pocht, muss auch dem Vorbild gerecht die Anlagen vorbildgerecht bauen.

Wenn da halt Radien von 24 Metern dabei herauskommen, dann muss das auch so gebaut werden, sonst sieht der Wagenpark auf nicht vorbildgerecht gebauten Anlagen ja wirklich bescheiden aus.

Und wer nur kleine Brötchen backen (kleine Radien bauen) kann, der muss dann eben auf die großen Wagen verzichten! Und das soll die große Nachfrage sein?

Vielleicht sind es ja aber auch nur Vitrinenbahner, die keine Anlagen bauen, die auf absolute Maßstabstreue pochen, ich kann mir sonst nicht vorstellen, wie das zusammenpassen soll. Selbst auf einem 1000 mm Radius können manche Wagen in 1:87 Maßstab nicht vorbildtreu gefahren werden.

Gottseidank baut Märklin ja sehr viele Wagenmodelle im Maßstab 1:87, die sich aber auch auf kleineren Anlagen gut einsetzen lassen, das sind halt Vorbilder die schon im Original kurz sind.

Längere Vorbildmodelle, z.B. Silverlinge, die in 1:87 umgesetzt sind, vergleiche ich mit 1:100 Modellen, und wenn ich dann meine Anlage sehe (10 meter lang mal 6 meter breit) und die in voller Breite dann gibt mir mein Auge immer den 1:100 Modellen den Vorzug. Es sei denn, vielleicht, ich würde die gesamte Breite von 6 Metern als Rundstrecke nutzen, was mir auf dem doch insgeamt beschränkten Platz als deplatziert vorkäme.


kollegiale Grüße

Gustav


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#99 von Analogbahner , 07.05.2018 10:18

Die Radien sind da, aber nicht die Vorbildtreue. Gut, K-Gleis ist natürlich besser als M-Gleis, aber nichts im Vergleich zu einigen DC-Gleissystemen mit superschlanken Weichen und niedrigen Profilen. Es ist einfach klobig. Außerdem wird K-Gleis anscheinend nicht mehr forciert - der Trend ist eindeutig C-Gleis. Und da gab es immerhin klitzekleine Fortschritte, wenigstens die schlanke Bogenweiche. Ich will die Vollständigkeit nicht an der fehlenden schlanken DKW festmachen, aber sie gehört einfach dazu, um von annähernd "komplett" zu sprechen. Vom Flexgleis ist man noch weit entfernt.

Und im DC-Bereich gibt es eine ungleich größere Auswahl an Gleistypen, die durch die verschiedenen Parallelangebote der Marken bedingt sind. Märklin steht mit seinem Puko-Gleis ziemlich alleine da.

Ich weiß natürlich, dass das Mittelleitersystem die Konstruktion von schlanken Elementen extrem erschwert, da wird Märklin auch keine ansehnliche Lösung finden - es sei denn, Strom wird kontaktlos übertragen oder Batteriebetrieb eingeführt ...

Für super vorbildgetreues Rollmaterial sollte auch ein angemessenes Gleis verwendet werden.


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#100 von Viet Bui ( gelöscht ) , 07.05.2018 10:29

Zitat



Guten Morgen Gustav,

in diesem Faden geht es überhaupt nicht darum, welcher Längenmaßstab nun stimmiger für das Auge aussieht. Ich habe daher einen Ausschnitt aus dem Ursprungsbeitrag zitiert:
[quote="Viet Bui" post_id=1829569 time=1525607764 user_id=28555]
Immer wieder stößt man im Forum auf Aussagen, die suggerieren, dass die Nachfrage nach verkürzten Wagen größer sei als für maßstäbliche Wagen.
Dabei wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass maßstäbliche Wagen weit weniger stark nachgefragt werden als verkürzte Wagen.
[/quote]
Grüße aus dem Feinstaubkessel
Viet


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