Liebe Gemeinde,
nach sanftem Druck und höflichem Hinweis insbesondere der sehr geschätzten Eule (und auch anderer freundlicher Leute) hier aus dem Forum stelle ich euch hier mal eine alte Klamotte aus meiner Jugendzeit vor.
Natürlich muss euch klar sein: für den einen oder anderen sind die folgenden Bilder natürlich eine Zumutung fürs Auge, aber für Bastler mit etwas geringerem Niveau ist das Folgende vielleicht auch ein weiterer Ansporn. Immerhin sieht man: schlimmer geht immer.
Zur Vergangenheitsbewältigung:
vor drei/vier Jahren fiel mir plötzlich unser Dachboden wieder ein, wo die ganzen alten Märklin-Klamotten so vor sich hin staubten. Dabei erwachte plötzlich meine Motivation, doch mal wieder was zusammenzuzaubern.
Ich hatte in einer Höhe von ca. 50cm fast den ganzen Speicher mit Spanplatten vollgebaut. Zusätzlich stand dort ein Noch-Fertiggelände mit Bachlauf für echtes Wasser und eine kleine Platte mit Wildwest-Ambiente. Zumindest was ich seinerzeit dafür gehalten habe.
Wie gesagt staubte alles vor sich hin und ich wollte von vorne anfangen und das ein oder andere in die neue Anlage integrieren. Auch ein paar alte Fertigtunnel (letzteres habe ich aber zum Glück nicht getan).
Ich hatte hohe Ziele für die Steuerung. Alles sollte mal vollautomatisch gehen, per Computer gesteuert sein und digital sowieso.
Ich versuchte also, etwas darüber bei Moba-Händlern rauszukriegen, die mir aber bis auf den fünften nicht wirklich weiterhelfen wollten oder konnten. Irgendwie verstand der Fünfte mein Anliegen und verkaufte mir für den Anfang zumindest schon mal eine EsuEcos und gab mir den einen oder anderen Tipp bezüglich der Computerprogramme. Leider ging der kurz danach in die Insolvenz.
Zwischendurch baute ich schon mal eine zweigleisige Strecke rundherum mit meinen alten M-Gleisen inkl. Oberleitung auf.
Dann kam ich zufällig an ein paar alte C-Gleise und staunte natürlich nicht schlecht über den gewaltigen Unterschied. Auch und vor allem im Hinblick auf Geräuschniveau.
Darüber hinaus lernte ich dieses Forum hier kennen und sah diverse Anlagen, deren Qualität mich regelrecht erblassen ließen.
Außerdem waren mir die Begriffe Epochenreinheit, Schattenbahnhof, Superung, Alterung und Realitätstreue doch einigermaßen neu, aber es hat mich doch sehr bei meinem weiteren Bau beeinflusst. Nicht, dass ich auch nur im entferntesten annähernd an eine eurer Anlagen rankommen würde, aber mindestens werde ich niemals den Versuch aufgeben, besser (als jetzt) zu werden.
Auf alle Fälle: meine Riesenhochachtung vor eurem Schaffen!
OK, aber das alles nur am Rande. Jetzt kommen erstmal Bilder über diese Wildwestgeschichte. Diese Anlage habe ich fast nicht geändert. Und wenn doch, dann habe ich das dabei geschrieben.
Als erstes mal die Einfahrt in die Stadt.
Naja, der Begriff "Stadt" im wilden Westen war zu meiner Jugendzeit von der Einwohneranzahl halt anders definiert.
Ein Großteil der Streckenführung liegt im Berg...
Die Landschaft und das Gebirge sieht etwas karg aus. Ich meine aber mich zu erinnern, dass das seinerzeit mit dem ganzen Streumaterial schon etwas farbefroher war und nicht ganz so gipslastig wie jetzt.
Die Telegraphenmasten hat vor zwei Jahren mein Kleiner (zu dieser Zeit 10 Jahre) gesägt, durchgebohrt , Draht durchgezogen und eingegipst.
Ja, eingegipst.
Fand ich OK. Ich habe mich gefreut, dass er auch Spaß dran hatte und deshalb habe ich ihn einfach mal machen lassen. Meine einzige Anleitung war, wie man ungefähr Gips anrührt und dann anschließend nicht allzuviel Flurschaden im Wohnzimmer mit vollgegipster Hose anrichtet.
Das ist noch die Original-Lok mit Waggons von damals. Mir war schon klar, dass das nicht so wirklich ´ne Western-Garnitur ist. Ich erinnere mich aber noch, dass ich beim seinerzeitigen Moba-Händler nach so was gefragt habe. Gab es aber auch nicht. Zumindest von Märklin nicht. War aber auch egal, hätte ich mir eh nicht leisten können.
Und hier noch eine nachträglich bewaldete Ecke. Dieses entzückende kaum nach Plastik aussehende Grünzeug hatte ich halt noch. Nach Stummiforumsstudium war mir aber klar, dass ich mit sowas auf einer neuen Anlage gar nicht kommen brauche, ohne anschließend geteert und gefedert zu werden. Darum habe ich diese Bäumchen zu Übungszwecken an dieser Stelle mißbraucht.
Die Gleise oben links im Bild gehören zu der Strecke rund um den Raum. Die werden eines Tages aber noch in C-Gleis erneuert.
Von meiner ursprünglichen Absicht, dieses "Modul" und mein altes Fertiggelände von Noch mit zu integrieren, bin ich aber mittlerweile weg. Das Noch-Gelände werfe ich eines Tages weg oder drehe es einem über ebay an. Diese Wildwest-Sache hier will ich aber als "Erinnerungsstück" (dämlicher Ausdruck, mir fällt aber gerade nichts Besseres ein) behalten.
Da sind übrigens jede Menge dieser 45°-Bögen (nannte man damals wohl Industriekreis) verbaut. War halt billiger, weil du weniger Gleisbögen brauchtest. Man hatte als junger Bengel eben auch nicht mehr Geld als heute...
Übrigens drohe ich euch auch mit der Veröffentlichung meiner derzeitigen Bautätigkeit. Sieht vielleicht ein bisschen besser aus, aber auch nur vielleicht. Man hat ja heute schon tolle Möglichkeiten mit Begrasung, Alterung usw. Obwohl: den Fertigrasen gab es ja früher schon.
Und vor allem die tollen Möglichkeiten, Unterstützungen, Ratschläge und Hilfen von euch.
Macht euch also auf was gefasst (Grins).
Schöne Grüße vom Hans