Hallo Rüdiger,
da hast Du eine aus meiner Sicht hervorragende Annäherung an die Thematik. Bei Deinem nächsten Autokauf reicht es demnach, wenn Motor, Blinker, Radio, Navi usw. gehen. Geradeaus fährt das Auto problemlos, bei Kurvenfahrt muß man aussteigen und die Räder von Hand einstellen, da das Lenkrad zwar da ist, aber vom Innenraum aus nicht funktioniert. Wenn das Dich stört, solltest Du nicht die fehlende, bezahlte und vom Hersteller explizit beworbene Funktionalität kritisieren, sondern als Lösung ein Taxi bestellen.
Okay, dann können wir die Tonnen an Kritik an anderen Herstellern hier im Forum zu allen möglichen Fehlleistungen ja löschen, braucht man nicht. In Deinem Universum reicht es, wenn sich irgendein Workaround findet, den der Kunde bezahlt und verantwortet und der den Hersteller aus dem Funktionieren explizit beworbener Eigenschaften komplett entbindet.
Wartung an einer Lok, das ist für mich normal, auch während der Gewährleistung, aber während dessen an der Lok herumlöten und aus 2L- eine 3L-Lok machen, das ist nicht meins.
Vielleicht bin ich zu kleinlich, weil dieses Mal selbst betroffen. Ich schreibe auch manchmal pro Hersteller, wenn ich manche Kundenforderung als überzogen sehe. Aber:
Ich habe Roco, Brawa, Liliput und PIKO-Loks als quasi Fremdhersteller. Das meiste davon ausschließlich in DCC programmierbar. Das ist überhaupt kein Problem für mich. Das ist wirklich okay. Das stand im Katalog, auf den Homepages und meist am Produkt selbst so dran. In den Modellen sind verbaut Lopi 3, ist noch nicht so komplex, kann man von Hand in der CS2/3 programmieren, Lopi 4, gibt es ein kostenloses Programm von ESU, mit dem man den Lopi auf dem "Papier" konfiguriert und die errechnete CV-Liste in die CS2/3 eintippt, Uhlenbrock, sind meist wenig komplex, lassen sich gut unter DCC programmieren, PIKO 56123er-Decoder, gibt es eine Excel vergleichbar zum ESU-Programm, mit der man eine CV-Liste generiert.
Ich habe drei G6, die ersten beiden mit dem 56123er, das funktioniert top unter DCC. Die dritte G6 stand im Katalog und der Homepage mit dem 56123er, hatte aber den Smartdecoder 4.1. Dieser hatte wenigstens alle Funktionen anmelden können, Konfiguration funktioniert unter mfx allerdings nicht, DCC ist aber bei der soundlosen Variante noch übersichtlich in der CS2/3 programmierbar.
Bei der V200 sind F21 bis 28 nicht konfiguriert, lassen sich unter mfx nicht mappen, unter DCC fehlt mir ein Excel oder Programm, von Hand ist mir der Smartsounddecoder 4.1 etwas zu komplex, dazu habe ich derzeit keine Lust, das ist wirklich viel Arbeit. Unter F21 bis 28 befinden sich nicht nur Sprachschnipsel oder Geräusche, sondern auch wichtige Funktionen wie Schlußbeleuchtung aus. Die ist wie mfx damit irgendwie da, aber nicht nutzbar, wird aber von PIKO fleißig beworben. Also irgendwie fühle ich mich da schon etwas, hm, ist betrogen da ein falsches Wort? Für das, was alles nicht auf Anhieb geht, ist die Lok mir viel zu teuer.
Für Trix erwartet jeder die Unterstützung der Kernprotokolle, also DCC und evtl. Selectrix. Das liefert Trix. Die ständig geforderte Unterstützung von DCC durch Märklin ist auch funktionierend umgesetzt, trotzdem DCC aus Märklin-Sicht nicht Kernprotokoll ist. Wenn PIKO für 3L produziert, braucht es für das 3L-Kernprotokoll eine Unterstützung, zumindest aber für DCC. Aber da habe ich für den Smartdecoder keinerlei Lösung gefunden vergleichbar zu derjenigen des 56123er, dessen Excel von PIKO ist. Und dieser Umstand sorgt beim Smartsounddecoder 4.1 aus meiner Sicht für eine eingeschränkte Nutzbarkeit, die mich, solange sie besteht, von weiteren Käufen von PIKO-Modellen abhalten kann.
Falls jemand eine Idee hat, wie ich aus dem Dilemma ohne Mehrkosten komme, ich bin für alle vernünftigen Vorschläge offen. In jeden Falle schreibe ich PIKO, vielleicht unterstützen sie mich dieses Mal.
Viele Grüße aus BaWü, Stefan