Zitat
Hallo Thomas,
seit wann geht die DB das Risiko ein und gibt Fahrten in belegte Blöcke frei?
Hallo Volker,
natürlich lässt die DB keinen Zug in einen besetzen Block einfahren, das habe ich ja auch nicht behauptet. Ich habe mich allerdings vielleicht auch nicht präzise genug in Bezug auf das Vorbild ausgedrückt, als ich nur erwähnte, dass es beim Vorbild so, wie du es erklärt hast (Stichwort Kontakt hinter B0 schaltet nicht B1, sondern erst B2 auf grün), eben auch nicht funktioniert.
Ich wollte mit diesem Einwand nur vermeiden, dass Basti eine Blocksteuerung aufbaut, die viel zu viel Kapazität für einen flüssigen Modellbetrieb verbraucht, weil nach deiner Beschreibung der gerade geräumte Block nicht unmittelbar von einem nachfolgenden Zug befahren werden könnte, weil das Halt zeigende Signal B1 die Einfahrt in den nun freien (geräumten) Block verhindern würde, bis der vorausfahrende Zug bereits wieder den nächsten, gerade eben neu belegten Block wieder verlassen hat.
Wenn ich deine Erläuterung richtig verstanden habe, würde deine Beschreibung in etwa so aussehen (entschuldige meine mäßigen Zeichenfähigkeiten)?
Tatsächlich funktioniert aber ein Streckenblock nach meinem Kenntnisstand nach diesem Prinzip:
Ein gerade (beim Vorbild zwingend vollständig) geräumter Block kann unmittelbar von einem nachfolgenden Zug befahren werden. Beim Vorbild stellen Gleisfreimeldeeinrichtungen (z.B. Achszähler) sicher, dass das Signal B1 erst auf grün geht, wenn der Block vor B1 auch tatsächlich geräumt wurde (vereinfacht gesagt, wenn die letzte Achse des Zuges den Achszähler hinter B0 passiert hat, während den Haltfall von B0 bereits die erste Achse auslöst). Es geht hierbei aber um das Signal B1 und nicht B2, wie du es beschrieben hast. B2 hat wird wiederum von einem Kontakt nach B1 betätigt; B0 und B2 haben keine direkte Schaltbeziehung zueinander.
Hier in "Hundert Jahre Deutsche Eisenbahn" von 1935 ist das auf Seite 94 auch noch mal für den Vierfelderblock erklärt:
Um Basti mit diesen Details nicht zu überfrachten, habe ich mich auf die Beschreibung der einfachen analogen Blocksteuerung mit M-Kontaktgleisen und (alten) Märklin-Formsignalen konzentriert, die sich sinngemäß am Vorbild orientiert, ohne es aber exakt nachzubilden.
Und weil man bei der Modellbahn oft wegen der Platzverhältnisse Kompromisse eingehen muss, habe ich noch relativiert, "wie sehr man im Modell darauf besteht, dass der komplette Block tatsächlich auch geräumt ist, oder ob es dir reicht, dass ein fahrender Zug noch rechtzeitig den Block räumen wird, in den du die Einfahrt freigeben möchtest". Die Betonung liegt hier auf "im Modell"!
Im Modell kann man hier mit der eigenen Risikobereitschaft etwas spielen! Will man auf Nummer sicher gehen, platziert man die beiden Kontaktgleise in einem Abstand hinter dem Signal B0, der größer ist, als die maximale Zuglänge, die man auf seiner Anlage fahren möchte/kann.
Will man die Zugfolge aber etwas verdichten, kann man diese Kontakte auch nur im Abstand einer 3/4 oder halben Zuglänge platzieren, weil man unterstellt, dass der Zug den Block, aus dem er gerade herausfährt, in der Regel schon komplett räumen wird, bis der nachfolgende Zug sich zu sehr dem Zugschluss des den Block verlassenden Zuges nähert. Das ist dann natürlich nicht vorbildgerecht, aber es funktioniert mit einer für die MoBa ausreichenden Sicherheit!
Und darum ging es mir. Eine einfache Methode zu beschreiben, die eine praktikable Blocksicherung ermöglicht, die zudem noch möglichst nah an dem ist, was Basti schon selbst offenbar verwirklicht hat. Es lag mir fern, ein Verfahren, das den exakten Grundsätzen der großen Bahn entspricht, zu entwickeln. Das wäre dann - zumal analog umzusetzen - doch ein wenig zu aufwändig und teuer.
Vor diesem Hintergrund habe ich dann aber nicht ausreichend begründet, warum ich denke, dass ich die von dir beschriebene Methode, die in Deutschland kein mir bekanntes Vorbild hat, für Basti eher als ungünstig einschätze.
Ich vermute mal, dass die Lage der Kontaktgleise hier der zentrale Punkt ist, der dich zu der Annahme hat verleiten lassen, ich würde annehmen, bei der großen Bahn würden Züge in noch besetzte Blöcke einfahren können. Diese Kontaktgleise müssen schon einigermaßen weit hinter dem gerade passierten Signal liegen.
Und damit noch schöne Restostern und beste Grüße
Thomas (WiTo)