Hallo Frank,
pro und contra bei einer solchen Minianlage für PC oder ohne PC? Die PC-Steuerung klingt da fast wie mit Kanonen auf Spatzen schießen!
Ich bin generell jemand,der inzwischen die Bremsmodule für digitale Dinosaurier hält!
Man muss akribisch darauf achten, dass Digitalstrom und der "Bremsstrom" (negative Gleichspannung) nicht kurz geschlossen werden, das kann die Zentrale dazu bringen, Rauchzeichen von sich zu geben!
Wobei die Bogobit-Cassic-Bremsmodule hier ja immerhin eine Kurzschlusssicherheit bieten. Das können die Module von Viessmann und Märklin übrigens nicht !
Bei deiner einfachen Anlage hat Tron24 ja schon aufgezeigt, dass es auch ohne Signale mit Steuerelektronik geht. Somit müsstest du für den reinen Betrieb nur die Bogobit-Module in 2-facher Ausführung kaufen.
Damit wären rund 60 € für die Module fällig, die 3 Schaltgleise kosten zusammen noch mal gut 40 € Straßenpreis.
Zusammen müsstest du also gut 100 € investieren, um mit der Automatik in den Betrieb zu gehen.
Den Strom für das Schalten der Bremsmodule kann locker von der Digitalzentrale abzapfen, bei den wenigen Komponenten auf der Anlage sollte das ausreichen.
Die Signale sind dabei nur leuchtendes Beiwerk und für den Betrieb nicht nötig. Hier könnte man dann einfachere Varianten ohne Zugbeeinflussung kaufen, die Bogobit Module bieten hier auch die Möglichkeit, die Signale mit Strom zu versorgen.
Für eine PC-Steuerung braucht man zuerst eine netzwerkfähige Zentrale.
Da wäre die z21, die, wenn nicht schon vorhanden, über ein Modul netzwerkfähig gemacht werden kann. Damit hätte man hier schon mal eine Möglichkeit, aber die z21 versteht kein mfx und ich finde sie für Märklinisten nicht die erste Wahl. Es deutet sich zwar eine mfx-Kompaibilität an, aber eben nur eine Kompatibilität, kein voller Funktionsumfang.
Die MS2 (wie schon weiter oben geschrieben wurde, sind die graue und schwarze Version technisch identisch, die neueren Versionen wurden nur an das Design der CS3 angepasst) ist von sich aus erst mal nicht netzwerkfähig, es gibt da aber auch Möglichkeiten.
Es gibt hier im Forum die Beschreibung des Umbaus der Gleisbox der MS2, das erfordert aber Lötarbeiten, Verlust der Garantie ...!
Wenn man diesen Umbau zu Grunde legt, dann kann man einen PC (ich denke, so etwas ist bei dir vorhanden) an die Gleisbox anschließen und kann eine Steuerungssoftware installieren. Hier wäre dann RocRail die erste Wahl, weil es kostenneutral ist.
Man bräuchte dann noch ein Rückmeldemodul, welches ich mit gut 50 € einschätzen würde und noch Kleinmaterial für den Umbau der Box für gut 10 €.
Es könnte aber sein, dass hier noch weitere Kosten aufkommen, um das Rückmeldemodul einzubinden. Da bin ich aber leider überfragt, ich habe mich damit nicht beschäftigt, da ich bei meiner Anlage auf die CS2 gesetzt habe.
Eine zweite Möglichkeit wäre das CAN-Digitalbahn-Projekt. http://www.can-digital-bahn.com/modul.php
Hier bekommt man eine vorgefertigte Möglichkeit, die einfach in den zweiten Anschluss der Gleisbox gesteckt wird. Das Startset 2 kostet aber schon 189 €, dazu braucht noch einen Gleisreporter Deluxe für 69 €. Dafür bietet er aber mit 16 Rückmeldeeingängen mehr als genug für deine Anlage.
Damit wären also gut 260 € fällig, um einen Automatikbetrieb zu ermöglichen.
Und damit haben wir jetzt erst mal ein paar Möglichkeiten für die automatische Steuerung deiner Anlage ergründet.
Die Variante mit den Bremsmodulen ist natürlich recht günstig und einfach aufzubauen.
Damit hast du auf deiner Haupstrecke und im Bahnhof einen Automatikbetrieb.
Aber: eine PC-Steuerung könnte mehr!
Man könnte deine beiden Abstellgeise mit in den Betrieb einbinden, man erspart sich die Verkabelung der Bremsmodule, der Fahrstrom läuft einfach durch. Trennstellen im Gleis (in der Masse, nicht im Fahrstrom) sind nur für die Rückmelder erforderlich, also besteht hier keine Kurzschlussgefahr.
Bei den Softwareversionen sind RocRail, TC, WDP und iTrain die gängigsten. RocRail ist Freeware, alle anderen müssen bezahlt werden. Ich fahre iTrain, weil es günstig war, als ich es beschafft habe, inzwischen ist das aber auch kein Angebot mehr.
Aber: man sollte sich hier nicht blenden lassen, für deinen "Testkreis" braucht es keine Vollversion, da reichen oft auch die abgespeckten Versionen.
Die Loks bzw. die Züge werden bei einer Softwarelösung verfolgt, man teilt der Software einmal mit, wo sich ein Zug befindet, dann wird dieser Zug über die Rückmeldung und die Stellung der Weichen quasi begleitet, ich kann jederzeit auf dem Monitor sehen, wo sich welcher Zug befindet.
Somit kann die Zentrale die Loks nicht über einen Zugriff im Gleis (Bremsmodul, stromlos schalten) angehalten werden, sondern die Software regelt die Geschwindigkeit im Lokdecoder direkt.
Im Bereich der Steuerung bieten sich wesentlich mehr Möglichkeiten, wenn sie gewünscht und vorhanden (Sound-Lokdecoder) sind.
Eine Lok steht im Bahnhof, sie schmeißt ihren Diesel an, fährt ihre Runde und stoppt den Motor wieder.
Die Möglichkeiten sind da vielfältig, man könnte auch auf deinen Abstellgleisen Bekohlungsanlagen, Tankstellen für Diesel schalten oder auf dem Bahnhof ertönt eine Bahnhofsansage oder ein Schaffnerpfiff, oder oder ... !
Hier stellt sich dann die Frage, wie weit du das treiben möchtest.
Oder anders gesagt: wie viel digitales Spielkind steckt in dir?
Alle kann, aber nichts muss!
Wenn du dich da austoben möchtest, dann setze auf eine Software, wenn du nur den reinen reinen Fahrbetrieb haben möchtest, dann ist die Lösung mit den Bremsmodulen vermutlich die günstigste und einfachste Lösung.
Aber das musst du entscheiden.