RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#1 von Alex248 , 20.10.2020 16:34

Jeder kennt das Szenario eines Modellbahners das der Saft nie ausreicht.
Wie man generell 2 Trafos 6647 und einen Lichttrafo 6611 von Märklin anschließt ist auch noch vollkommen klar.

https://static.maerklin.de/damcontent/ce...91434542091.pdf

Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage unter Berücksichtigung des neuesten Standards und der Vorgaben ob es möglich ist dieses Prinzip im Analogmodus zu erweitern. Praktisch auf 4 Trafos von 6647 mit gemeinsamer Masse und getrennten Stromkreisen sowie 2 Lichttrafos mit gemeinsamer Masse auf einer Verteilerplatte an alle vorhandenen Trafos für die Beleuchtung.

es handelt sich übrigens bei den Gleisen um Märklin M Gleis

Oder kann man die Beleuchtungsausgänge der 6647 Trafos auch belegen wenn hier schon Fahrstrom belegt ist, so das alle 4 Buchsen eines Trafos jeweils in Betrieb sind.

Meine Anlage soll 4 Stromkreise analog haben sowie nachher 70 Weichen Märklin und 50 Signale Märklin beleuchten können.

Der Fahrstrom aus den 4 Trafos 6647 sollte hier vollkommen ausreichen, allerdings geht es mir um wie oben schon beschrieben den Lichtstrom der grob geschätzt bei 120 Verbrauchern ca 60 Watt ziehen müsste.

Geplant ist das ganze mit 0,75mm Trafo zu Verteilerplatten.


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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#2 von Atlanta , 21.10.2020 08:36

Moin Alex,

Der Lichtstromausgang deiner Trafos hat eine konstante Wechselspannung von 16 V ~ AC Wechselstrom, übrigens, wie bei den meisten der Modellbahntrafos für Zweileiterbahnen auch.

Wenn du schon 4 Stromkreise anlegst was deinen Fahrstrom anbetrifft, warum machst du das dann auch nicht beim Lichtstrom?

Sicher man könnte von Titan auch Trafos verwenden die mit mehr VA höhren Wums erzeugen aber wie dicke Leitungen willst du denn da verlegen wollen?

0,75 mm² ist ausreichend.

Ich mache mir nicht die Mühe mir das vorher auszurechnen, sondern mache das nach Gefühl.

Es kommt auf die Art der Verbraucher an.

Bei Hausbeleuchtungen mit Microglühlampen verbrauchen die im Schnitt Ø 20 mA bis 30 mA.

Bei Wechselspannung kannst du den verlegten Leitungswiderstand vernachlässigen, sofern die Hauptversorgungsleitung nicht gerade bei 0,14 mm² liegt.

Bei Gleichspannung wiederum wirkt sich jeder verlegte cm an Leitungslänge, negativ auf die Spannungseinspeisung aus, es erhöht sich der Leitungswiderstand und man versucht das dann mit einer höheren Speisespannung zu umgehen, allerdings müssen dann alle, in der Schaltung verwendeten Bauteile, auf die höhere Einspeisespannung ausgelegt sein.

Wenn du also planst, deine Häuser mit Gleichspannung zu versorgen, wegen dort verbauter LEDs, dann richte die Wechselspannung erst kurz vor dem Verbraucher gleich, das erspart dur die lästige herumrechnerei nach dem Leitungswiderstand.

Ich habe bei allen meinen bisherigen Projekten zur Haus- und Signalbeleuchtung nur 16 V ~ AC Wechselspannung verwendet, die erst dort gleichgerichtet wurde, wo sie benötigt wird.

Zum Schalten von elektromechanischen Spulenantrieben verwendete ich 16 V ~ AC Wechselspannung.

Je nach Bauart der Antriebe müssen dort große Ströme in Ampere ankommen können, die Peco Antriebe PL10-W schalteten erst ab 1 A bis 1,5 A, die Peco PL10 bei 1,5 A bis 2,5 A, das sind ganz andere Größen als womit du vermutlich zu tun hast.

Das Schalten von ganzen Fahrstraßen war bei mir nicht möglich, ich mußte jede Weiche oder jedes Signal einzeln Schalten, ein Umstand, der mich noch nie gestört hatte.

Um meine Digitalisierungskosten niedrig zu halten, Schalte ich analog und Fahre digital. Das Schalten wird bei mir zukünftig rein mechanisch erfolgen. Signale deren Stellung Einfluß auf das Bremsverhalten nehmen sollen, werden ggfs. mit entsprechenden Dekodern versehen.

Beim Analogbetrieb baut man bei Signalen Bremsstrecken ab dem Vorsignal ein.


LG Ingo

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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#3 von BigDiesel , 21.10.2020 19:17

Hallo Ingo,

sei mir nicht böse, aber deine Aussage bei AC gibt es keine Verluste im Kabel ist falsch. Wo hast du diesen Blödsinn aufgeschnappt?
Die Verluste sind genau die gleichen, Widerstand bleibt Widerstand.

Vielleicht mal allgemein für alle. Mir stellen sich die Haare, wenn ich den Unsinn lese der hier von vielen geschrieben wird. Wenn ihr es nicht wisst, dann informiert euch, aber plappert nicht alles nach was ihr irgendwo mal aufgeschnappt habt.

Kopfschüttelnde Grüße


Gruß
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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#4 von 8erberg , 12.10.2022 07:07

Hallo

Gefühl hat bei Elektrizität nichts verloren!
Vernünftige Querschnitte und gute Verbindungen (Kabelendhülsen, Wago-Klemmen) sollte man immer nehmen.
60 Watt kann im Kurzschlussfall Fieses anrichten, ich hab schon geschmolzene Kunststoffteile gesehen.
Nach Möglichkeit immer auf LED wechseln.

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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#5 von alexus , 12.10.2022 10:41

Hallo Namensvetter

Natürlich kannst du die Beleuchtungsausgänge deiner 6647 zusätzlich verwenden.
Aber bedenke, mehr als die 32VA kommen nicht raus. Wenn es blöd läuft reicht dir die Leistung am Fahrstromausgang nicht mehr zum z. B. Umschalten.
Ich würde nicht mehr als die Hälfte der Leistung (16VA) für andere Stromversorgungsaufgaben verwenden.

Kleines Beispiel von meinem analogen Nachbarn, er hat die gesamte Beleuchtung und Weichenschaltung auf die Lichtstromausgänge seiner 6631 (Vorgänger 6647) gelegt und beide damit fast überlastet >60VA. Die noch vorhandene Umschaltspannung war dann nur noch 20V, was teilweise zu sehr schlechten Richtungswechseln führte.
Seit ich ihm einen stärkeren Trafo nur für den Lichtstrom (mit einer starken Ringleitung) eingebaut habe, kann er wieder normal fahren und auch die Weichen-Signalantriebe ziehen wieder sauber durch.
Auch, wie bereits von Peter (@8erberg) empfohlen, setzt er jetzt Wagoklemmen ein.
Aber es war ein schwieriger Prozess einen Hardcore-Märklinisten zum Umdenken zu bringen.


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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#6 von Stahlblauberlin , 12.10.2022 11:41

Die Planung sieht nach einer größeren Anlage aus. Mit etwas System aber eher unkritisch:
1. auch die Lichtstromkreise aufteilen, dabei im Auge behalten das bei 60VA-Trafos auch schon ungemütliche Ströme zustande kommen, 60VA bei 16V sind etwa 3,8 A.
2. NIEMALS Trafos sekundär miteinander verbinden, schon gar nicht zweipolig.
3. einzelne Stomkreise einzeln absichern (z.b. an obigem Trafo zwei Stromkreise mit je 2 A Sicherung) und ggf. auch separat schaltbar machen ("Je Dorf ein ein Stromkreis"). Modellbahntrafos als solche sind per Vorschrift dauerkurzschlußfest, nicht aber das was angeschlossen ist....Und nicht jeder Trafo hält sich auch an die Vorschriften für Spielzeug....
4. für die Zuleitungen zu den Verteilerplatten reichen bei 2A 0,5 mm² je Ader aus
5. Von Wagoklemmen halte ich im Modellbahnbereich nicht viel, die sind zum einen sperrig, zum anderen bei allem unter 0,5 mm² auch nicht so zuverlässig wie der Hersteller angibt. Auch sind sie praktisch nicht mechanisch zu fixieren. 99% aller Kurzschlüsse entstehen an irgendwelchen lose baumelnden Strippen, Verbindern etc.. Ich ziehe gelötete Verbindungen auf entsprechenden Lötleisten vor, diese an den entsprechenden Stellen unter die Platte geschraubt. Hab außerdem noch einen gigantischen Vorrat von 2mm-Bananensteckern und Verteilerplatten aus dem ehemaligen Laden meines Vaters. Fast alles Herkat in OVP...
6. Wo was geklemmt werden muss verwende ich Schraubklemmen mit Aderschutz mit RM 2.54 oder RM 5.08, auf Lochraster kann man sich das schnell maßgeschneiderte Verteiler bauen, ggf. für Angsthasen dort gleich einen Sicherungshalter integrieren (mit Led+Vorwiderstand über die Sicherung, wo es leuchtet ist der Fehler...)
7. Hausbeleuchtung mit Leds, etwa 10 mA für ein normales Gebäude kalkulieren
8. Lichtstrom und Schaltstrom möglichst komplett trennen, wie schon geschrieben insbesondere für den Schaltstrom auf ausreichende Kabelquerschnitte vor allem beim gemeinsamen Rückleiter, oft auch "Masse" genannt, achten. Erfahrungsgemäß sind aber Übergangswiderstände an den diversen Klemmen und Steckern meist schlimmer als die Widerstände der Kabel. Eine Weiche funktioniert ohne Murren mit 10m 3 x0,25mm² als Leitung, selbst alte Märklin-M-Weichen.


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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#7 von Michael Knop , 12.10.2022 11:49

Zitat von 8erberg im Beitrag #4
Hallo

Gefühl hat bei Elektrizität nichts verloren!
Vernünftige Querschnitte und gute Verbindungen (Kabelendhülsen, Wago-Klemmen) sollte man immer nehmen.
60 Watt kann im Kurzschlussfall Fieses anrichten, ich hab schon geschmolzene Kunststoffteile gesehen.
Nach Möglichkeit immer auf LED wechseln.

Peter


Hi,

Vollkommen richtig - Elektrik und Gefühl gehören nicht zusammen.

Aber leider muss ich leider auch korrigieren - Leitungen werden nicht nach dem Verbrauch ausgelegt, sondern nach der Leistungsfähigkeit der "Stromquelle" - kann sie 5 Ampere Liefern, muss nach 5 A ausgelegt werden, auch wenn der Verbraucher nur 10 mA nimmt.
Denn es geht bei der Dimensionierung darum, dass Schutzelemente richtig auslösen können, wenn ein Fehler (Kurzschluss) auftritt.


Viele Grüße, Michael


alexus hat sich bedankt!
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RE: Trafos und Weichen Endabschaltung

#8 von alexus , 12.10.2022 12:13

Hallo zusammen

@Stahlblauberlin: Beim Märklin M-Gleis sollte das O-Braun von Trafos die Artikel mit Leuchten (Weichen, Entkuppler, Signale) miteinander verbunden sein. Da ist der Gleiskörper auch der Rückleiter.
In alten (für analog) Anleitungen wird O-Braun immer „Gemeinsamer Rückleiter“ genannt. Speziell die M-Gleis Weichen leuchten sonst nicht (das Birnchen lässt sich nur schlecht vom Blechkörper trennen).

Dagegen für Häuserbeleuchtung, vom Gleis unabhängige Funktionsmodellen würde ich immer separate Stromkreise verwenden, 2 polig.
@all:
Was auch hilft den Stromverbrauch zu senken ist die originalen MS4 Birnchen durch baugleiche LED Birnchen zu ersetzten, ganz grob beim Stromverbrauch 1x MS4 = 3xLED Birnchen. Erhältlich z. B. bei MS4 LED Birnchen bei Schönwitz.


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