RE: Zugbildungs-Regeln für Nachtzüge frühe Ep.V

#1 von intermodal , 19.12.2020 21:51

Hallo,

ich habe 3 TEN-Schlafwagen erworben und würde gerne einen (internationalen) Nachtzug in den frühen 90er Jahren damit bilden.
Ich habe mir diverse Vorbildfotos und Zugreihungspläne angeschaut, kann da aber kein "Muster" erkennen.
Ich vermute, ich brauche auf jeden Fall Schlaf-, Liege- und Sitzwagen.
Brauche ich von jedem beteiligten Land mindestens einen Liege- und Sitzwagen (bei den Schlafwagen ist es dank TEN ja egal)?
Brauche ich 1. und 2. Klasse Sitzwagen? Machen 1. Klasse Sitzwagen überhaupt Sinn, für den Aufpreis würde man sich doch eher ein Upgrade in den Liege- oder Schlafwagen kaufen, das ist über Nacht doch komfortabler als ein Sitzwagen.
Gibt es irgendeine Regel, wann im Nachtzug Speisewagen zum Einsatz kommen und wann nicht?
Brauche ich einen Gepäckwagen, ab wann bzw. warum kamen die eigentlich nicht mehr zum Einsatz?

Ich möchte den Zug mit einer BR218 ziehen, deshalb sollte er max. 8 Wagen lang sein, einer davon soll ein Postwagen sein .
Zur Verfügung stehen neben den 3 TEN-Wagen noch ein Bm in Ozeanblau-Beige und ein Mitropa-Speisewagen (UIC-Z Wagen /Bautzen).

Liegewagen und Sitzwagen würde ich ggf. noch nachkaufen, allerdings fahre ich 1:100, weshalb z.B. die Verfügbarkeit von DR-Wagen eingeschränkt ist.
Schön finde ich die Eurofima-Liegewagen der SBB und die Corail-Wagen.
Der Zug soll durch Südhessen nach Berlin fahren, als Ausgangsort kommen also die Schweiz, Italien, Frankreich und ggf. noch Österreich, auch wenn die vermutlich eher über Bayern und Probstzella fahren würden.

Mir ist es nicht wichtig, einen konkreten Zug als Vorbild zu haben, aber mein Zug sollte plausibel sein und zumindest hypothetisch so gefahren sein können.

Falls hier jemand Licht ins Dunkel der Zugbildungs-Praxis von Nachtzügen bringen kann, würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Paul


Freundliche Grüße
Paul


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RE: Zugbildungs-Regeln für Nachtzüge frühe Ep.V

#2 von PCvD , 19.12.2020 22:31

Hallo,

Wenn du was ganz Originelles aber mit stimmiger Lok Baureihe 218 haben willst:
Im Fahrplanjahr 1988 verkehrte von Oberstdorf nach Augsburg der D 2398.
Dieser hatte ab Oberstdorf zwei Schlafwagen, einen Liegewagen, drei Silberlinge, und in Sonthofen gab es noch zwei Autotransportwagen drauf.
Da könnte ja auch mal ein dritter Schlafwagen mitgelaufen sein.

Ansonsten benutze doch mal die Datenbank auf fernbahn.de und suche unter etwaigen Fahrplanjahren zu Nachtzügen in entsprechenden Knotenbahnhöfen. Bei vielen Zügen sind die Wagenreihungen mit eingestellt.
Und die 218 kann ja wegen Bauarbeiten am Zug sein, weil nachts an der Oberleitung gearbeitet wird, oder wegen Bauarbeiten umgeleitet über eine nichtelektrifizierte Strecke.


Gruß,

PCvD
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RE: Zugbildungs-Regeln für Nachtzüge frühe Ep.V

#3 von intermodal , 20.12.2020 00:15

Vielen Dank für den Hinweis, diese Datenbank ist ja sehr hilfreich!
Und der D2398 ist ja wirklich interessant, Silberlinge im Nachtzug...
Autotransportwagen habe ich zwar keine, die sind aber eigentlich auch ein ganz spannendes Thema.
Ansonsten waren in den frühen 90ern ja viele Strecken in der ehem. DDR noch unelektrifiziert, da ist eine 218 grundsätzlich plausibel. Ich habe einen passenden Zug nach Dresden gefunden, zwar von einer 110 gezogen, aber der könnte ja auch irgendwo unterwegs eine Elektrifizierungs-Baustelle auf einer unelktrifizierten Sterecke umfahren.

Bzgl. der Existenz eines Speisewagen und des Verhältnisses von Schlaf- Liege- und Sitzwagen zueinander kann ich aber auch mithilfe der Datenbank kein Muster erkennen, das scheint von Zug zu Zug komplett unterschiedlich zu sein.

Liebe Grüße
Paul


Freundliche Grüße
Paul


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RE: Zugbildungs-Regeln für Nachtzüge frühe Ep.V

#4 von mike c , 21.12.2020 20:10

Hallo,

Es ist schon passiert dass Nachtzüge über die Arlberg waren via München/Lindau und sogar via Singen/Schaffhausen nach Zürich umgeleitet geworden sind. Damals waren die Nachtzüge nach Wien aus SBB/ÖBB Wagen (Wien) oder aus SBB und JZ Wagen (Graz/Belgrad) gebildet.

Ich erinnere mich nicht von Nachtzügen aus CH/IT die waren über Lindau gefahren.
Es gab mindesten einen Nachtzug von SüdItalien nach Stuttgart/Nürnberg via den Gotthard, Zürich/Schaffhausen.

Es gab auch einige Nachtzüge von West-Europa (Paris SNCF, Brussels SNCB, Amsterdam NS) nach München/Österreich, im Sommer aber auch als Ferienzüge/Skizüge die fuhren via Stuttgart/Augsburg.

Es gab auch sicher Pilgerzüge und Arbeiterzüge die hatten Schlaf- und Liegewagen eingereiht.

Für Züge durch Hessen (FFm/Fulda,usw) gab es der Zug Interlaken-Bern-Basel-Berlin mit Schlafwagen/Liegewagen nach Moskau (ab Bern)
Probiere mal bei https://www.wagonslits.de/phpbb2/index.php

MfG

Mike C


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