Unsere TRIX C-Gleis H0 Teppichbahnanlage – Thema Diesel in Epoche V u. VI:
Vor 35 Jahren ging es mit dem“ Virus“ los. Ich durfte zum ersten Mal mit meinem Vater in die Modellbahn-Mansarde.
Der Geruch von Lötkolben, Pfeifentabak und die Atmosphäre von Geborgenheit sowie die Spannung bezüglich aller neuen Entdeckungen wird für mich immer Teil meiner Kindheit und Jugend sein.
Und die Erinnerungen an die vielen schönen Stunden gemeinsamen Bastelns und Spielens mit meinem viel zu früh gestorbenem Papa sind immer dabei, wenn es um das Thema Modellbahn geht...
Nachdem nun die typische Lebensphase der Eisenbahnabstinenz vom 17. bis-ca. 39. Lebensjahr, bedingt durch die natürlichen Feinde der Modelleisenbahn (1. wechselnde weibliche Wesen, 2. Sport, 3. Studentenbuden, 4. Berufsanfang und 5. Familiengründung ) [in dieser Reihenfolge] ), überstanden ist, soll es wieder richtig mit der MoBa losgehen.
Inzwischen selber Papa von vier Kindern im Alter von 6 (J.), 4 (M.), 2 (M.) und 1 (J.)Jahren hatte ich nun auch gute Argumente gegenüber MoBa Feind Nr. 1… : „Der Junge braucht eine Eisenbahn!“
(Tatsächlich ist der Zwerg schon seit geraumer Zeit mit der umfangreichen Märklin-Ausstattung bei seinem verbleibenden Opa unterwegs.)
Da ich irgendwie noch nicht so weit bin, unsere inzwischen abgebaute und bei meiner Mutter gelagerte Fleischmann N Bahn zu reaktivieren (bei der Zerstörung und Einlagerung der Teile unserer Anlage war ich Gott sei Dank nicht dabei), war klar dass es ein kompletter Neueinstieg mit H0 werden würde (Spur 1, LGB und 0 wurden geprüft und wieder verworfen).
Größer und robuster als N, leichter bespielbar und vor allem teppichbahnfähig sprach zunächst vieles für Märklin. Weitere Recherche und das Bauchgefühl brachten mich dann allerdings doch zu einem Zweileitersystem mit der international und mit viel mehr Anbietern kompatiblen DC+DCC Combo.
Gleise:
Die Recherche bezüglich des besten Gleissystems für unseren Bedarf führte dann zu dem kuriosen Ergebnis, dass ich doch wieder bei Märklin landete, nämlich dem sehr guten TRIX C-Gleis, der Gleichstromsparte von Märklin. (TRIX als eigenständiger Player in der MoBa Welt ist nach meinem Kenntnisstand „tot“. Märklin als Inhaber der Rechte vertreibt unter dieser Marke nunmehr seine Gleichstromprodukte.)
Es entstand der TRIX C-Gleisthread:
viewtopic.php?f=2&t=67209
Am Anfang der H0 Planung habe ich versucht mir ein Bild über den Kostenansatz für das von mir angedachte „Einsteigerpaket“ zu machen das Ergebnis war niederschmetternd. Eisenbahn ist definitiv kein „Kinderspielzeug“ mehr:
Der Test-Gleisplan entstand noch für Märklin C-Gleise, gibt aber die Dimensionen des zur Verfügung stehenden Raumes (Gäste und Arbeitszimmer/ Papas Reich) gut wieder L 7,30 * 8,30 m (bereinigt um nicht nutzbare Flächen, wie Bücherwand Schreibtischerker etc.). Da ich die Demo-Version von Wintrack verwende, musste ich auf diesen älteren Plan zurückgreifen. Es war auch sofort klar, dass 18 schlanke Weichen für den Anfang zu teuer sind…
Die für diesen Test-Plan großzügig verwendeten 360 mm Mä. C-Gleise gibt es leider noch nicht in der TRIX-C Variante.
Übersicht der aktuellen Anlage:
Für die Umfahrung des Gästebettes (s.o. wie alter Plan)) fehlten zunächst noch einige Gerade, hier wurde allerdings noch vor Weihnachten nachgebessert (rote Zahlen). Einigermaßen stolz bin ich auf meine dezente 45 m Ringleitung (Abzweige für die Einspeisungen mit WAGO Klemmen), die die Teppichbahn hoffentlich nicht zu kabelagelastig wirken lässt.
Es werden ausschließlich gebogene Gleise R4 und R5 und größer verwendet. Den Abzweig der "Fernstrecke" habe ich mit den Kurvenstücken zur schlanken Weiche 62912+einige 62206 Ausgleichsstücke als sanften Bogen realisieren können.
Detail aktueller Bahnhof:
Offenkundiger Planungsmangel des Bahnhofs ist, dass beim Rangieren, insbesondere dem Verteilen der Wagen auf die Abstellgleise zunächst auf das Durchfahrtsgleis des inneren Kreises ausgezogen werden muss. (Fällt bei zunächst nur zwei Loks natürlich noch nicht so stark ins Gewicht.)
Eindrücke der Gleisanlage:
Hauptraum (Die zweite Schlafmöglichkeit für Gäste in Form einer Schlafcouch musste dem Bahnhof weichen, auf ihr sitzen nun die Lokführerzwerge mit ihren MS2’en in der Westkurve):
L-Abzweig zum Gästezimmer (Raum durch „Raumteiler“ getrennt – Dank des Statikers, der nachträglich ob des darüber liegenden Kamins kalte Füße bekam… :
Güterbahnhof Steinstücken West aus Sicht der Osteinfahrt:
Güterbahnhof Steinstücken West aus Sicht des „Stellwerkes“ - Hier zeigt sich, dass die Verwendung von schlanken Weichen erstaunlich platzintensiv ist, Die Weichen für die Bahnhofszufahrten mussten jeweils hinter / vor die letzte Kurve gelegt werden. . Beim nächsten Aufbau kommt der Bahnhof gespiegelt auf die Gegenseite des Innenkreises.
Insgesamt sind die schlanken TRIX-C Weichen aber wirklich toll und nicht nur optisch ein Genuss, sondern auch sehr betriebssicher. Im Gegensatz dazu sind die Standardweichen „häßliche Entlein“ , sehen beim Durchfahren mit längeren Wagen bescheiden aus und haben schon einige Wagen zum Entgleisen gebracht.
Stand bisher: 8 Schlanke -und 4 Standardweichen, jeweils im Paar. In Zukunft werden nur noch schlanke Weichen dazukommen – auch wenn das Wachstum dann durch den Preis gebremst wird.
Blick über die 8,30 m Gerade Richtung Bahnhofseinfahrt:
Auf dieser Eingleisigen Strecke gibt es derzeit einige Verladepunkte, hier werden die Produkte der Region, die „Brocken“ (zum Bau von Bunen und Wellenbrechern) und die allgegenwärtigen „Holztainer“ umgeschlagen…
Bahnhofseinfahrt:
Nachtrag zum Thema Ringleitung:
Die Ringleiteung ist mit zweiädrigem 0,75 mm² Kabel ausgeführt, die Einspeiseleitungen an den Abzweigen mit 0,22mm² Kabeln an den Enden zum Gleisanschluss sind die Mä.-Flachsteckhülsen 74995 angelötet (Mehr kommt aus der Märklin Gleisbox ja auch nicht raus...), die Verteilung der Einspeisungen und die Segmentierung der Ringleitung erfolgt mit WAGO Klemmen, die auch mit feinen geflochtenen Litzen sehr gut klar kommen:
"Türüberführung" für die Ringleitung (Die selbstklebe Haken fanden sich im Haushaltsfundus):
Insgesamt war es möglich die Ringleitungs-Kabelage weitgehend unauffällig unterzubringen, die Leitung ist fast auf jedem Bild mit dabei ohne zu Übel aufzufallen finde ich.
(Eine einzelne Einspeisungsstolperfalle ließ sich allerdings nicht vermeiden.)
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Rollmaterial:
Bei der Wahl der ersten Loks landete ich dann auch prompt wieder bei Mä-TRIX und es wurden eine Ludmilla BR 232 für den Junior als Weihnachtsgeschenk und eine BR 294 mit Telexkupplung für den Papa zum Rangieren. (Telex = Kindheitstraum aus N Tagen)
Die Ludmilla BR 232 in verkehrsrot war als Weihnachtsgeschenk für den Junior gesetzt, da sie in unserer Gegen doch häufiger vorkommt (vorkam).
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten mit TRIX 22070 haben wir nun eine wirklich robuste Lok mit gutem Sound und den „richtigen“ eckigen Puffern aus TRIX 21347 (Stahlzug) – Ein ordentlicher Metallbrocken mit erstaunlich guten Fahreigenschaften:
Die BR 294 ist derzeit mein Sorgenkind, sie ist das dritte Modell in Folge mit Kontaktproblemen und bereits zwei dieser Loks endeten mit spontanem Decodertod beim Händler:
viewtopic.php?f=2&p=758917
Bezüglich der Wagen lag der Fokus vor allem darauf möglichst verschiedene mögliche Beladungen und Bespielbarkeit zu realisieren. Für Papa gab es dann noch ein paar „schöne“ Güterwagen ohne Beladbarkeit.
Aus Kostengründen wurden alle Register gezogen, wobei bei gebrauchtem Material wenig „Youngtimer“ beim Händler und auf der MoBa Börse im Berliner Ostbahnhof zu finden waren (letztere war ein ziemlicher Reinfall).
Die PiKo Knickkesselwagen gabe es bei Conrad als Bausatz, damit lassen sich ca. 15 ,- Euro die OVP Variante sparen. Ich finde diese Wagen sehr ansprechend.
Vieles gab es dann auch neu, wobei die vermeintlich günstigen roten Railion PiKo „Hobby-Eaos“ (es sind mit Sicherheit keine bzw. eine sehr merkwürdige Abart) nicht so gelungen sind, der Plastikeindruck der roten Railion Wagen mit durchscheinendem zu wenig pigmentiertem Kunststoff wurde gekrönt von silbrigen Billig-Blech Bügelkupplungen.
Die Kupplungen waren nicht das Problem, denn das gesamte Rollmaterial wurde von Anfang an einheitlich auf Roco-Universalkupplungen umgerüstet. Diese Entscheidung auf Grund von „Stummi-Empfehlungen“ hat sich voll bewährt!
Die Kupplungen kuppeln sanft, sehr zuverläsig, auch bei geschobenen Zügen, funktionieren hervorragend mit den Entkupplungsgleisen und sind für die neue Mä-TRIX Telex Kupplung gut geeignet.
Gut bewährt haben sich die Roco Eaos und die Roco Res. Für die zwei Roco Kbs Rungenwagen (auf den Bildern als Hilfscontainertragwagen) muss ich noch eine passende Ladung finden, wenn nicht gerade „Holzkisten“ transportiert werden. Ich denke an Röhren. (Wiking Fahrzeuge als Ladungen für die Flachwagen habe ich nochzu Hauf im Elternahaus... die müssen demnächst umziehen.)
Der gebrauchte PiKo 4-Achs Containertragwagen wartet mit häßlichen weißen Plastikcontainern auf, die nachbestellten roten K-Line Container von PiKo sehen zwar etwas besser aus, kamen dafür aber gleich mit vielen abgerochenen Halte-Nippeln. Im Übrigen mag dieser Wagen keine Standardweichen und entgleist gerne auf deren engen Radien.
Insgesamt werde ich vom Kauf weiterer Containerwagen erst einmal ansehen. Diese leichten Plastikkisten sind total unattraktiv. Sind die Containersysteme anderer Anbieter attraktiver und wertiger als die von PiKo?
Steuerung:
Als Steuerung verwenden wir zur Zeit die Mä-TRIX Mobile Station 2, die ich als vorläufige Lösung günstig bei E-Bay kaufen konnte. (Nur weil der Knopf der MS2en grün war, waren die nagelneuen Geräte gleich je 15,- Euro günstiger als ihre absolut identischen Märklin Schwestern .
Hier die provisorische "Schaltzentrale" auf der "Kabelbrücke", die Gleisbox ist mit Tesa Powerstrips ortsfest und der Anschluss der Ringleitung mit Wagoklemmen umgesetzt, um Flexibilität zu behalten.
Displayübersicht und Funktionstasten sind vorbildlich, und mit aktuellem Softwarestand sind auch für jeden Loktyp individuell passende Pictogramme erkennbar.
Die Kinder kommen mit diesen Geräten gut klar und bedienen auch die Zusatzfunktionen ohne Probleme:
Bei der Marktsichtung und Recherche zum nicht ganz übersichtlichen Thema Digitalsteuerung entstand der
Digital-Einsteigertthread:
viewtopic.php?f=5&t=68262
Für mich steht allerdings fest, dass ich ein Gleisbildstellpult brauche, an dem ich unabhängig vom Fahrtregler schnell übersichtlich und betriebssicher schalten kann.
Gerade auch, da ich beim Spielbetrieb mit den Kiddies der "Fahrdienstleiter" bin und sonst schnell Streß aufkommt.
PC Programm der Wahl: iTrain (light)
http://berros.eu/itrain/de/index.php
Da die MS2 regulär keinen PC Anschluss vorsieht braucht es auch eine neue Zentrale. Tendenziell wird es mittelfristig die Tams - weiteres siehe Digital Einsteigerthread.
...
Ich muss später weitermachen - komme prompt zu spät zum Kindergarten
Gruß
Henrik
PS
Teil 2 mit weiteren Bildern etc. kommt in Bälde
PPS
Ohne die Mitglieder des Stummiforums hätte ich mich sicher viel schwerer mit dem Einstieg getan! Vielen Dank für Eure unermüdliche Bereitschaft zur Hilfestellung!