Liebe Forumsmitglieder und Freunde der kleinen Welt!
Seit geraumer Zeit bin ich stiller Leser Eurer Beiträge und Bewunderer Eurer Arbeiten, wobei ich mich zunächst für die vielen Inspirationen bedanken möchte, welche sich aus dem regelmäßigen Besuch dieser Plattform ergaben. Dabei stellte ich fest, dass nicht nur die gezeigten Meisterwerke beeindrucken, sondern auch die vermeintlich unscheinbareren und einfacheren Arbeiten eine Quelle der Inspiration und Motivation sind.
Diesem Umstand ist es auch geschuldet, dass ich mich selbst dazu entschlossen habe, Euch meine Basteleien zu präsentieren. Dies in der Hoffnung, dass auch sie - trotz ihrer Unzulänglichkeiten - den einen oder anderen inspirieren und motivieren. Vielleicht sind es aber genau die Unzulänglichkeiten meines Modellbaus, welche den gewünschten Effekt erzielen: Nämlich die Freude an unserem Hobby zu wecken, zu stärken oder neu zu entfachen.
Ich selbst habe - wie einige von Euch - mit denkbar schlechten Voraussetzungen zu "kämpfen": Zu wenig Platz und zu wenig Zeit! Dafür verfüge ich über Geduld und Passion. Und zudem gilt: "A bissl was geht alleweil!"
Die Anfänge meiner Freude an der kleinen Welt liegen in der Kindheit, als ich jeweils zur Weihnachtszeit eine kleine Märklin-Anlage "betrieb", wobei aus dieser Phase nur mehr eine Lokomotive übrig geblieben ist. Beinahe 30 Jahre später wurde die Begeisterung durch einen Freund neu entfacht, und seit ein paar Jahren plane, baue, sammle und spiele ich wieder herum, wobei der "modellbahnerische Selbstfindungsprozeß" eine eigene Geschichte ist, auf welche ich vielleicht gelegentlich zurückkomme.
In jedem Fall ist das Thema der erträumten bzw. geplanten Kleinanlage im gebirgigen Westösterreich angesiedelt, und ist es mir ein Anliegen, zumindest die Atmosphäre dieser Region(en) einzufangen. Deshalb habe ich mich zunächst mit typischen Gebäuden und Szenen beschäftigt, wie sie im Bereich des Tiroler Unterlandes (im Bereich der Giselabahn), dem Salzburgischen oder auch im Traunviertel bzw. Salzkammergut vorzufinden waren bzw. immer noch sind. Die Gebäude entstehen in reiner Handarbeit mit einfachen Werkzeugen. Es geschieht eigentlich alles analog und bis auf Finnpappe, Balsaholz und Hekidur verwende ich nur alltägliches Material bzw. Müll.
Den Anfang mache ich mit einem typischen Tiroler Bauernhaus, welches am Rand der Salzburg-Tiroler-Bahn in Realität zu finden ist, und welches ich im Maßstab 1:87 im Bauzustand der frühen 50er Jahre gebaut habe. Nachdem der Hof vor ca. 250 Jahren errichtet und mehrmals adaptiert wurde, existieren natürlich keine Planunterlagen, weshalb ich in natura Maß genommen und den Bauzustand mit einem Bewohner des Hofes in jener Zeit erhoben habe: Beginnend mit dem Grundriss des Gebäudes, der Funktion jedes noch so kleinen Gebäudeteils bis hin zur Verwitterungssituation, welche sich je nach Himmelsrichtung anders präsentiert. Interessant und erwähnenswert ist der Umstand, dass die Holzfassade im vorderen Wohnbereich von den Altvorderen regelmäßig "gewaschen" wurde. Für mich ein Novum.
Nachdem mir bewusst ist, dass hier lieber geschaut als gelesen wird, anbei nun ein paar Bilder. Ich hoffe, der Hof gefällt und besteht die kritische Betrachtung durch das meisterliche "Fachpublikum".
Beste Grüße in die Runde
Johannes
Ein Blick von vorne
4F4BFB05-333C-4A7E-AFDF-C60D7BF6C04B by Johannes Fleckl, auf Flickr
...und von hinten
A011D662-C50F-4CE6-A71B-B225D401D2B7 by Johannes Fleckl, auf Flickr
Die Zufahrt zur sogenannten "Rehm" (= Heustadel im ersten Stock über dem Stall gelegen)
9142EE42-82D4-4312-9E14-94F75FC840D7 by Johannes Fleckl, auf Flickr
Und schließlich noch ein Blick auf den Stall mit Misthaufen
F5720EEB-7438-4408-9F3C-496E8AA906EA by Johannes Fleckl, auf Flickr