Moin Andreas,
das wurde bereits weiter oben schon geschrieben.
Wenn du Wert auf einen realistischen Betrieb legst, dann benötigst du polarisierbare Herzstücke, weil du mußt auch mit sehr langsamen Geschwindigkeiten sichervüber Weichen und Kreuzungen fahren können, ohne daß dir ein Fahrzeug auf dem Plastikherzstück ins Stocken gerät und einen manuellen "Anschubser" benötigt.
Der realistische Betrieb schließt nicht polarisierbare Weichen und Kreuzungen aus, da diese nur mit hohen Geschwindigkeiten als Schwungfahrstrecke befahren werden können. Kleinere Spurbreiten wie H0e oder Baugröße N (haben beide die selbe Spurbreite) sind davon beidermaßen betroffen.
Die Polarisierung ist aber kein "Hexenwerk" und leicht realisierbar, obgleich es einige Kollegen gibt, die sich nuöicht damit anfreunden können und es als "Totschlagargument" in der Baugröße H0 darlegen, daß das Mittelleitersystem da durchaus Vorteile bietet.
Ich selbst hatte Anfangs auch Bedenken habe mich aber über H0e an dieses Thema herangetastet.
Ich verwende nur noch polarisierbare Herzstücke bei Weichen und Kreuzungen und bin sehr zufrieden.
Für die Umpolung gibt es einfache und "primitiv" wirkende Lösungen aber auch technisch aufwändigere Lösungen, ganz nach Wunsch und einem Empfinden, was man sich gerne leisten möchte zu verbauen.
Es gibt verschiedene Weichenantriebe mit eingebautem Umschaltkontakt, dieser kann zu Umpolung aber auch für Rückmeldeleuchten verwendet werden.
Man kann auch externe Relais verwenden, man hat halt eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten.
Wem das Klacken der elektromagnetischen Weichenantriebe mißfällt kann sich ja Weichenservos einbauen, diese sind je nach Bezugsquelle auch nicht sehr teuer.
Es gibt auch rein mechanische Lösungen, die die nötige Umpolung dann gleich mit erledigen, das wäre auch die zugleich "primitivste" Lösung, preislich wohl auch ziemlich billig.
Kipphebelschalter haben den Vorteil, man kann an der Schalterstellung "ablesen" wie die Weiche gestellt ist.
Dazu legen wir ein paar Bedingungen fest:
• Weichengrundstellung ist das gerade Gleis auch + Stellung genannt
• Abzweigstellung ist das krumme Gleis auch – Stellung genannt
• Bei symetrischen Außenbogen- oder Y–Weichen kann man sich dann selber definieren welches der beiden krummen Gleise die Plus- oder Minusstellung ist.
• Bei symetrischen 3–Wegeweichen ist die Plusstellung immer das gerade Gleis, man benötigt aber zwei Schalter, selbiges gilt auch für asymetrische Doppel- oder 3–Wegeweichen
• Bei halben oder ganzen "englischen" Weichen (EKW, DKW) ist die Plusstellung das jeweils gerade Gleis der Hauptstrecke
Schlauerweise solltevman sich mehrere Kipphebelschalter nebeneinander anordnen, so daß bei direkter Ansicht zwei Schalterstellungen sichtbar sind:
• Grundstellung des Schaltershebels ist hinten die Plusstellung
• Gezogene Stellung des Schalterhebels ist vorne die Minusstellung
Wer möchte kann sich kleine Messing- oder Kunsstoffröhrchen drauflöten oder festkleben und diese farbig anmalen und kleine Schildchen mit Signalbuschstaben und Weichennummern anbringen.
• Blaue Hebel mit runden Schildern sind Weichenhebel
• Rote Hebel mit eckigen Schildern sind Signalhebel
• Grüne Hebel mit An/Aus/An Schaltern sind Fahrstraßenhebel
So kann man sich eine Hebelbank für ein Stellwerk selber bauen, preislich je nach Bezugsquelle der Schalter auch nicht sehr teuer.
Ein Verschlußregister hierfür bedeutet aber einen größeren Aufwand.
Zurück zur Polarisierung:
Wenn diese sehr einfach erfolgen soll, wäre einer elektrischen oder Lösung mit einem einfachen Servo oder Stellmotor ein Umpolungsschalter (1 x UM) ausreichend, sollen Rückmeldeleuchten verbaut werden sollte es ein zweipoliger Umschalter (2 x UM) oder An/An sein.
Allerdings muß der Kipphebelschalter eine Endlagenabschaltung garantieren, deswegen sollte man sich einen "Kipphebeltaster" zulegen, dieses ist auch ein Kipphebelschalter der als Umschalter arbeitet aber wie ein Momenttaster funktioniert.
Zur Herzstück Polarisierung müssen das Herzstück und die Zungenschienen und die zum Herzstück führenden Herzstückschienen am mittleren Schalterkontakt, des im Antrieb eingebauten Umschalters angeschlossen werden und die beiden äußeren Backenschienen an die das Herzstück drückt, an jeweils einen der äußeren Schalterkontakte angeschlossen werden.
Zum Umschalten des Servos oder des Stellmotors wird der mittlere Kontakt mit dem mittleren Kontakt des Schalters und die beiden äußeren mit den jeweils äußeren angeschlossen.
Bei diesen "Kipphebeltastern" gibt es in der zweipoligen Variante einen Schalter der auf einer Seite wie mit Tastern arbeitet aber auf der anderen Seite einen dauerhaften Spannungfluß gewährleistet, dieser wird für Rückmeldeleuuchten verwendet oder für die Herstückpolarisierung, wenn man nur einfache Servos oder Stellmotoren gekauft hat, die über keinen Umschaltkontakt verfügen.
Preislich liegt ein solcher Kipphebeltaster bei rund 4 € bis 5 € je nach Bezugsquelle.
Peco bietet solche Kipphebeltaster passend für eine Konsole an, in der sechs solcher Kipphebeltaster eingeklipst werden können deren Preislage liegt aber je nach Bezugsquelle bei rund 10 € und aufwärts zuzüglich der Konsole.
Bei der rein mechanischen Lösung wird ein zweifacher Umschalter ohne Endabschaltung benötigt.
Der Kipphebel wird benötigt, um den Bowdenzug zu fixieren, damit dieser die Weichenzung in die Endlage drückt.
Eine Seite des Umpolschalters sorgt für die weiter oben beschriebene Umpolung, die andere Seite kann für Rückmeldeleuchten verwendet werden, wenn man möchte.
Ich realisiere mir meine Weichenumpolungen mit diesen Kipphebelschaltern, erweitere den ganzen Spaß abet noch auf Formsignale und baue mirvein Verschlußregister, so daß verschiedene Hebel dann verschlossen sind und nicht versehentlih gestellt werden können aber wie bereits erwähnt, das erfordert einen zusätzlichen, größeren Aufwand, ein mechanisches Stellwerk also stark vereinfacht nachbilden zu wollen.