RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#1 von bochumfan1848 , 03.03.2021 08:47

Hallo,

zur Realisierung einer Wagenbeleuchtung habe ich über einen TAMS FD-R Basic 2-Funktionsdecoder ein 12V-Miniaturelais angesteuert.
Angeschlossen habe ich das Relais an AUX1 und U+, wie in der Anleitung dargestellt parallel zu einer Diode (Richtung beachtet ).
Zu Stabilisierung habe ich einen 470 myF/25V Elko an die vorgesehenen Klemmen angeschlossen.
Fazit: Für mich ist der Aufbau ok.

Bislang hatte ich mit einem solchen Aufbau (ggf. anderer Decoder ..?) nie Probleme, doch diesmal ist es anders:
Beim Einschalten "piept" das Relais deutlich hörbar (für meine Jungs mit guten jungen Ohren lauter und deutlicher als für mich ).
Da als Rückleiter U+ angeschlossen ist habe ich keine Erklärung, die Probleme bei Rückleitung über das Fahrzeuggehäuse kenne ich. Bei Anschluss an eine andere DC-Spannungsquelle ("normales DC-Netzteil") mit identischer Spannung piept das Relais nicht.

Ich habe alles durch :

    Andere Zentrale: MS2 statt CS2

    Decoder gegen einen baugleichen getauscht

    Relais getauscht, gleiche UND andere Bauart

    Ausgangspegel des Decoders zwischen min und max variiert

    mit und ohne Elko

    mit und ohne Diode


Ich bin nun ratlos :

Habt ihr ggf. eine Idee? Mir fällt nichts anderes ein als einen anderen Decodertyp zu testen. Wäre schade, da ich grundsätzlich mit dem TAMS zurecht komme, dieser reicht und vergleichsweise günstig ist.

VG

Bernd


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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#2 von Schwanck , 03.03.2021 09:43

Moin Bernd,

die Funktionsausgänge des Tams-Decoders sind für die Effekte Dimmen oder Blinken eingerichtet. Sie liefern keinen glatten Gleichstrom sondern irgend etwas Gepulstes bzw. Getaktetes. Erkennen könnte man das mit einem Oszilloskop. es tritt bei dir nun der Fall ein, dass diese Pulse eine Frequenz aufweisen, die der Eigenfrequenz der Mechanikteile des Relais entsprechen und dadurch mitschwingen, das nennt man Resonanz, du hörst es als piepen. Du kannst nun versuchen mit den CV-Werten für das Dimmen zu spielen, um damit aus dem Bereich der Resonanzfrequenz des Relais zu kommen. Gelingt es damit nicht, kannst du einen kleinen Kondensator Typ MKS oder FKS mit 0,1 µF = 100 nF parallel zur Relaisspule schalten; die Diode dort muss bleiben.

Diese Effekte kommen übrigens immer wieder bei vielen Decodern, nicht nur bei denen von Tams, vor, wenn induktive Lasten (Spulen) versorgt werden. Der vorgeschlagene Kondensator soll den Schwingkreis so verstimmen, dass er aus dem Bereich der Resonanzfrequenz kommt.


Tschüss

K.F.


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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#3 von alexus , 03.03.2021 09:46

Hallo Bernd

Ich kenn jetzt den FDR 2-Basic 2 nicht , nur den Vorgänger. Die betreibe ich genauso wie du. Da hab ich noch nichts pfeifen gehört.

Ich kann mir vorstellen, das die Spannung für das Relais zu hoch ist. Du setzt eines für 12V ein. Die CS2 liefert ja eine Gleisspannung bis zu 22V, am Aux des Decoders kommen da dann immer noch rund 20V an. Nach deiner Beschreibung hast du keinen Vorwiderstand verbaut.

Andere Möglichkeit, vielleicht hast du ja den Ausgang des Decoders etwas gedimmt, das ist eine PWM Regelung. Könnte,das Pfeifen auch erzeugen. Schau doch mal in die CVs 49-51.


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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#4 von bochumfan1848 , 03.03.2021 11:15

Hallo,

die CV 49-51 hatte ich kontrolliert bzw. variiert ==> kein wesentlicher Effekt.

Das Thema Resonanz hatte ich mir grundsätzlich so gedacht und auch schon über einen Kondensator nachgedacht, hatte aber keine Idee, in welcher Größenordnung man da ran gehen muss DANKE FÜR DEN TIPP.

Tatsächlich verändert sich das Geräusch bei 100 nF, allerdings ist es noch immer hörbar. Bei 470 nF ist es fast weg. Hast du einen Tipp, wie hoch ich hier maximal und noch sinnvoll rangehen kann? Die anderen AUX werden übrigens in diesem Wagen nicht genutzt.

VG


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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#5 von K.Wagner , 03.03.2021 12:35

Hallo Bernd,

hast Du ein Oszilloskop oder ein Multimeter mit Frequenzmessung zur Hand? Ich kann mich an ein ähnliches Phänomen vor Jahren erinnern - hier gab das Kleinrelais (SDS bzw. Matsushita DIL und Hamlin / Günther SIL) ebenfalls sehr nervende Geräusch ab. Solange der Zug fuhr - kein Thema - aber wenn er stand
Die Relais waren an einem Lokdekoder (nach meiner Erinnerung mein erster ESU) angeschlossen. Hier musste ich dann viel an den CVs herumdoktern, bis ich das Geräusch wegbekommen habe. Ein Vorwiderstand (ich verwende 24V-Relais oder 12V mit Vorwiderstand) hat nichts gebracht, bei den 24V Relais wäre ich auch unter die Mindestanzugspannung gekommen.
Ursache war, dass auch bei voller Spannung auf dem Oszi eine (sehr) kurze Ausschaltpause zu sehen war. Die hat gereicht, daß das Relais kurz abgefallen ist. Die Kontakte haben dann das Geräusch von sich gegeben.
Abhilfe war dann tatsächlich der Kondensator parallel zur Spule. Ich denke, bei 470 nF gibt es noch keine Probleme. Nächster Wert wären 680 nF.
Was macht der Kondensator? Nun ja - er versorgt das Relais in der Pausenzeit mit der nötigen Energie.
Wie gesagt - oszillografieren wäre hilfreich - oder bei TAMS direkt nachfragen, ob voll an wirklich ED=100% ohne Pause sind.


Gruß Klaus


 
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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#6 von Schwanck , 04.03.2021 10:28

Moin Bernd und alle mit Zirpen und Piepen,

zum Wert des Kondensators, der zur Spule des Relais parallel geschaltet werden muss, um das Piepen zu killen, ist noch dies zu sagen:
Mein Vorschlag mit dem Wert 0,1 µF muss nicht die Lösung sein; wenn größere Werte (bis zu 1 µF) nichts bringen, kann es durchaus sein, dass kleinere Werte im nF-Bereich etwas bewirken. Das hängt maßgeblich mit der Frequenz des Piepens zusammen. Wenn man die Spuleninduktivität (das ist die Angabe in Henry) des Relais herausfindet, kann man den Wert des richtigen Kondensators auch berechnen. Meine Eselsbrücke dafür sind die Formeln der Einheiten von Farad und Henry:
! F = As/V
1 H = Vs/A

V für Volt, A für Ampere und s für Sekunde.
Ach ja: die Frequenz hat die Einheit Hertz ( Hz); 1 Hz = 1/s.
Für den Einsatzzweck würde ich allerdings auf das Relais vezsichten und stattdessen mit einen Transistor in Darlington-Schaltung den Funktionsausgang verstärken.


Tschüss

K.F.


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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#7 von Martin Lutz , 04.03.2021 13:02

Als wichtigsten Punkt sollte die Dimmfunktion ausgeschaltet werden. Nach meiner Meinung sollte nicht gedimmt die volle Spannung am Ausgang anliegen. Dann pipt das Relais nicht. Kann abersein, dass bei nicht gedimmtem Ausgang ein Restpulsen da ist (was ich unschön finde). Sollte dies der Fall sein, dann hilft ein Kondensator parallel zum Relais. Das PWM Signal schadet auf Dauer sicher auch dem Relais. Besonders wenn das Pulsen stärker ist (gedimmter Ausgang) weil es ja mechanisch vibriert.

Also Dimmen ausschalten!


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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#8 von WolfiR , 05.03.2021 01:18

Hallo Bernd,

vor das Relais gehört ein Vorwiderstand, den man mit dem Ohmschen Gesetz einfach bestimmen kann.
Und mit dem zur Relaisspule parallelen Kondensator ergibt sich ein Tiefpass, der irgendwelche Impulse unterdrücken sollte.

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Relais piept an TAMS FDR-2 Basic 2

#9 von K.Wagner , 05.03.2021 20:13

Hallo @ Martin,

Du hast in einem Satz meine obigen technischen Ausführungen zusammengefasst - immer wieder schön von Dir zu lesen.
Die von mir verwendeten Relais haben 1 Mio Schaltspiele elektrisch bei rel. geringem Strom, mechanisch ca. 2-3 Mio (sagte zumindest der Vertriebler damals). Wir haben die Relais in ICT-Systemen. Da halten sie rechnerisch 10-15 Jahrre im 3-Schichtbetrieb
Naja - wenn man das auf die Frequenz der Dimmung runterrechnet ist man bei einem Dauerbetrieb der Modellbahn im Bereich von Tagen - erschreckend....

@ allgemein: Ob ein Vorwiderstand benötigt wird, sagt einem das Datenblatt. Da in Modellbahnmaterial der Platz recht eingeschränkt ist (besonders in Loks) erlaube ich es mir, auf den Vorwiderstand dort zu verzichten, wo die im Datenblatt angegebene Maximalspannung mit der am AUX-Ausgang korrespondiert. Bei mir sind das ca. 18 V - dafür sind meine(!) 12V - Relais - Typen ausgelegt. Das geht auf Kosten der Lebensdauer - klar - aber bei den Betriebszeiten meiner Modellbahn ist das dann, wenn mein Urenkel in Rente geht - frühestens .

Ach ja - bis der theoretiscgh geboren wird, ist mind. noch eine Dekade Zeit


Gruß Klaus


 
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