Hallo

Die Hauptfrage steht ja schon in der Überschrift.
Die Wagen welcher Hersteller eignen sich am besten um mit Märlin Loks zu fahren?
(natürlich Märklin aber es gibt bestimmt doch auch andere)
Welcher andere Hersteller hat schon von Werk aus Kupplungen die mit Märklin zusammen funktionieren?
Oder gibt es vielleicht irgendwo eine Übersicht welcher Hersteller welche Kupplungen verbaut hat?

Danke im Voraus WS_Neuling

Eigentlich sollten so ziemlich alle Wagenmodelle gehen.
Sie sollten einen NEM Kurzkupplungsschacht haben.
Manche melden hier im Forum, dass Wagenmodelle mit Gleichstromachsen auf M-Gleisen Probleme haben können.
Das prüfe ich von Zeit zu Zeit, wenn ich zufällig auch so ein Modell habe, allerdings hatte ich auch mit M-Gleisen keine Probleme, mit C- oder K-Gleisen kappte es sowieso.
Als Kupplungen empfehle ich Roco Universalkurzkupplungen.



V200 035, Märklin 37805 und A4ümg-54, 11 970 Stg, Hobbytrain 43013

Hallo,

das sind zwei unterschiedliche Fragen.
Wagen kannst Du grundsätzlich alle, egal von welcher Firma, auf Märklin Gleisen fahren. Vorausgesetzt das Radsatzinnenmaß stimmt.
Kupplung ist da ein ganz anderes, komplexeres Thema.
Am besten ist es natürlich nur einen einzigen Kupplungstyp zu fahren. Dann wirst Du allerdings etliche Euros in die Hand nehmen müssen, für neue Kupplungen.
Wenn Du wirklich jeden Wagen frei bewegen und rangieren willst, kommst Du um einen einheitlichen Kupplungstyp aber nicht herum.
Märklin KK gehen mit den wenigsten Wagen anderer Hersteller. Der Bügel berührt den Puffer - Wagen entgleist.

Hi

dann präzisiere ich meine Fragestellung etwas:
Ich will mit altem Material fahren also 60er u. 70er als die Wagen noch keine auswechselbaren Kupplungen hatten, und ein Standard noch in weiter Ferne.
Welche alten Wagen passen von der Kupplung zu Märklin.
Und welcher Hersteller hat annehmbare Qualität geliefert?
Von dem was ich bisher gesehen habe, war die Qualitätsanmutung von Lima und Joef nicht so überzeugend (oder liege ich da falsch).
Ich meine gesehen zu haben, dass Trix Kupplungshaken hat, die unten sehr schmall sind und evtl. von den elektrischen entkopplern nicht erfasst werden (oder war das Fleischman)?
Arnold,Fleischmann,Lilliput sollten gute Qualität hergestellt haben
Wie sieht das aus mit der Qualität von Piko?
Die kann ich nicht wirklich einordnen (war das nicht ein DDR Produkt?).

mfg WS_Neuling

Hallo zusammen,

jetzt wird's abendfüllend.
Zunächst: Arnold baut ausschließlich Spur N, ist also mit H0 nicht kompatibel.

Zum Thema Qualität:
Auch das ist ein Thema für abendfüllende Diskussionen. Lima aus der Zeit bis etwa 1990/1995 würde ich liegen lassen. Danach hat sich die Qualität sehr verbessert und heute steht Lima in keiner Weise anderen Herstellern nach.
Alle anderen genannten Hersteller waren schon in den 1970er Jahren akzeptabel.
Aber jetzt fängt es natürlich an: Piko war modellmäßig, insbesondere maßstäblich schon in den späten 1950ern/frühen 1960ern optisch ganz weit vorne. weiter als die allermeisten westlichen Hersteller. Allerdings waren Kupplungen, Räder/Achsen und insbesondere die Motoren (sagen wir es mal positiv) suboptimal.
Andererseits hat Märklin es bis heute (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) nicht geschafft, die Standard Nachkriegsschnellzugwagen in der richtigen Länge zu produzieren. Ist das jetzt ein Mangel? Oder ist das vielleicht sogar gewollt, weil z.B. die sonst recht langen Wagen in jeder Kurve die Oberleitungs- oder Signalmasten abrasieren würden?
Fleischmann-Wagen bis in die 1970er hinein waren im Allgemeinen zu breit, da Fleischmann zunächst den Maßstab 1:82, später 1:85 zugrunde legte.

Zum Thema Kupplungen:
Märklin hatte und hat ja als Standard-Kupplung die sogenannte Bügelkupplung. Die ist mit den Standardkupplungen nahezu allen Herstellern der damaligen Zeit kompatibel. Ausnahmen sind Trix-Express (die Kupplung ist wesentlich höher als die von Märklin. Auch die Radsätze haben eine ganz andere nicht zu Märklin kompatible Form) und Fleischmann (sog. Fallhaken-Kupplung). Allerdings lassen sich spätestens seit den späten 1960ern die Kupplungen bei Fleischmann gegen Märklin-kompatible Kupplungen einfach tauschen. Vorher musste man einen Niet aufbohren und nach dem Kupplungstausch einen neuen Niet einsetzen. Auch kein Beinbruch, wenn man weiß, was man tut.

Aber ein ganz anderes Thema ist hier noch gar nicht angesprochen worden: Die Radsatzgeometrie. Da hat Märklin ja bis heute seine Hausnorm und insbesondere bei der Verwendung der alten M-Gleise sind da Fremdfabrikate nur bedingt einsatzfähig. Sprich: Die Radsätze sollte man tauschen. Entweder gegen Originalradsätze für Märklin-Betrieb der Waggon-Hersteller oder eben gegen solche von Zulieferern (z.B. Luck-Modellradsätze, es gibt da aber noch weitere Hersteller).

Ganz ehrlich?
Sobald es Corona zuläßt würde ich mal einen Verein oder einen Märklin-Stammtisch aufsuchen. Dort gibt es jede Menge kompetenter Leute, die Fragen gerne beantworten und die vielleicht auch mal das eine oder andere zeigen können.

Gruß
Martin

Zu Lima: Ich hatte zu meiner H0-Zeit ziemlich viele Reisezugwagen von denen. Qualitativ fand ich die einwandfrei. Meiner Meinung nach immer wieder völlig unterschätzt.
Dabei beziehe ich mich allerdings auf die etwas neueren Wagen im Längenmaßstab 1:87. Zu den älteren Modellen im verkürzten Maßstab kann ich nichts mehr sagen. Davon hatte ich zwar auch ein paar, aber das ist zu lange her (80er Jahre).

@ MArtin

Danke das hilft mir erstmal weiter.
Meine Zielsetzung ist nicht so sehr die Detailtreue oder der ganaue Massstab, mehr der Spielbetrieb mit Rangieraufgaben o.ä.
Das heißt die Optik steht erst hinter der Stabilität auf dem Gleis, was hilft mir der schönste Detailaufdruck wenn der Wagen beim rangieren wegen zu geringem Gewicht (da könnte man noch was tun) oder unpassendem Radsatz z.B. bei Weichen im Schiebebetrieb Schwierigkeiten macht.

Das mit dem Märklin Stammtisch ist ja wie Du auch schon geschrieben hast in der aktuellen Lage nicht möglich, deswegen bin ich ja froh dass es Foren gibt in denen dann auch mal sowas beantwortet wird (hier nochmal Danke dafür).


mfg WS_Neuling

Hallo nochmal,

das sind ja jetzt wieder neue Informationen.

Wenn es weniger um Detailierung und mehr um Stabilität geht, dann ist Lima bestimmt auch wieder mit dabei. Fenster, die so eingesetzt sind, dass man davor Blumenkästen aufstellen kann, sollten ja dann kein Problem darstellen. Da würde ich dann gerade aus den 1960ern die sonst ganz hervorragende Firma Röwa (die auch für Trix produziert hat und später größtenteils von Roco übernommen wurde) herausnehmen. Viel zu filigran und damit bruchgefährdet.

Aber gerade beim Rangieren werden natürlich die Radsätze (siehe oben) immer wichtiger. Wenn ein Wagen auf jeder zweiten Weiche entgleist, dann ist die Freude schnell dahin.

Und: Eine genaue Justage der Kupplungen ist dann auch unumgänglich. Gerade die alten Märklin Blech-Kupplungen verbiegen gerne und da sollte man sie in der Höhe richtig einstellen. Früher gab es da mal eine Kupplungslehre (Märklin #7001). Die ist heute wahrscheinlich nicht mehr im Programm, sollte sich aber auf den einschlägigen Versteigerungsplattformen finden lassen.

Gruß
Martin

Hi

Un ddanke für den nächsten guten Tip... Das mit der Kupplungslehre war mir komplett neu....


mfg WS_Neuling

Hallo,

aus meiner Erinnerung an diese Zeit und meine Märklin-M-Anlagen hatten praktisch alle "Gleichstrom"-Wagen Probleme mit den Weichen, solange die Originalradsätze verbaut waren. Es gibt aber von bzw. fast alle/n Marken Tauschradsätze und auch Kupplungen.

Lima, Liliput, frühe Roco, Rivarossi und Piko sowie die meisten anderen hatten ab Werk kompatible, sogennanten Bügelkupplungen. Die mußten also nur bei Fleischmann und Trix raus. Die 26cm-Reisezugwagen (1:100) von Lima waren nicht so viel schlechter als die Märklin-Gegenstücke. M hatte anfangs die verkürzten Drehgestellabstände mit kuriosen Überhängen am Wagenende, Lima die am Dach angespritzten tiefliegenden Fenstereinsätze. Beides suboptimal, aber so war die Zeit damals. Aber Lima kostet ein Drittel.

Prinzipiell kannst Du also Waggons aller Marken einsatzbereit machen, auch für eine Märklin-Nostalgieanlage.

Sogar die von Jouef, aber von denen würde ich Dir im ersten Anlauf abraten. Manche sind zwar interessante Exoten, aber viel zu leicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Plastikwagen haben die leider kein Gewwicht drin. Kannst Du natürlich auch nachrüsten...