RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#1 von GerhardZ , 17.04.2021 23:02

Hallo,

Ich habe noch einige analoge Loks mit kleinen Scheibenkollektormotoren zum Umrüsten auf Digital.
Da gibts ja zig Möglichkeiten: Allstrommotor mit entsprechenden Decoder 76200 oder LD-W-42 z.B.
Umbau auf Gleichstrom mit HLA oder Hamo Magnet. Letztere gibts ja zu kaufen oder selbst aus einem Altteil zu basteln.
Die Hamomagnete gibts ja von ESU oder TAMS ohne gravierende Unterschiede, so wie ich das gelesen habe. Mich würde mal interessieren, ob jemand hier selbst solche Eigenumbauten gemacht hat und auf was ich da als Anfänger achten sollte. Gerade zu den Dimensionen der Neodym-Magneten würde ich mal eure Erfahrungen hören. Oder ist das egal, nach dem Motto: Viel hilft viel? Ich könnte mir vorstellen, daß ein runder Magnet 10mm x 10mm mit 4,8KG Haftkraft etwas zuviel ist für unsere Märklin Motörchen. Hier ist ein Alter Beitrag dazu: https://stummiforum.de/viewtopic.php?t=19292
Ich denke über die Erfahrungen zu den einzelnen Umbaumaßnahmen, werde ich separat fragen.


Viele Grüsse und bleibt gesund

Gerhard
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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#2 von vikr , 17.04.2021 23:30

Hallo Gerhard,

Zitat

Ich habe noch einige analoge Loks mit kleinen Scheibenkollektormotoren zum Umrüsten auf Digital.
Da gibts ja zig Möglichkeiten: Allstrommotor mit entsprechenden Decoder 76200 oder LD-W-42 z.B.
Umbau auf Gleichstrom mit HLA oder Hamo Magnet. Letztere gibts ja zu kaufen oder selbst aus einem Altteil zu basteln.
Die Hamomagnete gibts ja von ESU oder TAMS ohne gravierende Unterschiede, so wie ich das gelesen habe. Mich würde mal interessieren, ob jemand hier selbst solche Eigenumbauten gemacht hat und auf was ich da als Anfänger achten sollte. Gerade zu den Dimensionen der Neodym-Magneten würde ich mal eure Erfahrungen hören. Oder ist das egal, nach dem Motto: Viel hilft viel? Ich könnte mir vorstellen, daß ein runder Magnet 10mm x 10mm mit 4,8KG Haftkraft etwas zuviel ist für unsere Märklin Motörchen. Hier ist ein Alter Beitrag dazu: https://stummiforum.de/viewtopic.php?t=19292
Ich denke über die Erfahrungen zu den einzelnen Umbaumaßnahmen, werde ich separat fragen.


nach meiner Erfahrung ist der HLA eine wirtschaftliche und meistens auch zufriedenstellendere Variante. Für Loks im Rangierbetrieb führt der Einbau eines Faulhabermotors natürlich zu noch deutlich besseren Fahrleistungen.

MfG

vik


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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#3 von ludgerold , 18.04.2021 12:40

Hallo Gerhard,
Das Prinzip nennt man Kubsch-Motor oder Spar-Motor, das musst du mal googeln. Ich habe schon zig Märklin Modelle umgebaut mit einem Neodyn Magnetenwürfel 5x5mm. Man muss darauf achten dass der Steg der übrig bleibt nur 0,8 bis 1 mm dick ist und dass der Magnet saugend und mittig reinpasst. Von der Passgenauigkeit sind die alten Poolbügel, viel besser als die Hamo Magneten von ESU oder Tams. Die Laufeeigenschaften sind gut bis sehr gut und kaum schlechter als ein HLM von Märklin. Ich verwenden immer ESU Decoder V4 und V5 mit dehnen gelingen sehr gute Fahreigenschaften
bis dann Ludger


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fast nur Kubsch-Motor Umbauten (tolle Faheigenschaften, teilweise leiser als neue Märklin Loks)
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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#4 von GerhardZ , 18.04.2021 21:18

Danke Vic für die Antwort. Hast du denn selber Erfahrungen sammeln können mit so einer Konstruktion?


Zitat

Hallo Gerhard,
Das Prinzip nennt man Kubsch-Motor oder Spar-Motor, das musst du mal googeln. Ich habe schon zig Märklin Modelle umgebaut mit einem Neodyn Magnetenwürfel 5x5mm. Man muss darauf achten dass der Steg der übrig bleibt nur 0,8 bis 1 mm dick ist und dass der Magnet saugend und mittig reinpasst. Von der Passgenauigkeit sind die alten Poolbügel, viel besser als die Hamo Magneten von ESU oder Tams. Die Laufeeigenschaften sind gut bis sehr gut und kaum schlechter als ein HLM von Märklin. Ich verwenden immer ESU Decoder V4 und V5 mit dehnen gelingen sehr gute Fahreigenschaften
bis dann Ludger


Hallo Ludger,

Danke, auf so eine Antwort hat meine Fragestellung gezielt. Ich habe mal geforscht: Es gibt 5mm Würfel mit 1 und 1,5KG Zugkraft. Mit welchen hast du denn deine Erfahrungen gemacht oder ist das in dem Bereich egal?
Da ich gerne den Dingen auf den Grund gehe, würde ich das mal ausprobieren und auch mal verschiedene Loks im Vergleich dazu laufen lassen. Hab ja, wie sicher etliche hier, einige BR89 im Bestand. Langsamer als 7 Km/h muß keine Lok bei mir fahren.
Ich muß nur subjektiv zufrieden sein. Auch eine kleine BR81 für nicht mal 50.- aus so einem Starterpaket fährt bei mir so, daß es mir Freude macht, obwohl die defintiv nur 14 Fahrstufen hat, durch die niedrige Sollgeschwindigkeit ist halt kein großes Geschwindigkeitsspektrum abzudecken. Natürlich kann ich eine 'MFX Lok viel feinfühliger einstellen, aber das ist eigentlich ja nur bei schnellen Loks E 003, E10, E19 usw wichtig, weil die ein großes Geschwindigkeitsspektrum abdecken. Da sind dann 14 Fahrstufen sehr grob und 27 geraden noch akzeptabel.

Vielleicht haben ja weitere Leser praktische Erfahrungen gemacht, bin für jeden Beitrag/Tipp dankbar.


Viele Grüsse und bleibt gesund

Gerhard
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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#5 von vikr , 20.04.2021 01:37

Hallo Gerhard,

Zitat

Danke Vic für die Antwort. Hast du denn selber Erfahrungen sammeln können mit so einer Konstruktion?


Welche Konstruktion meinst Du, HLA und Faulhaber oder Ersetzen der Feldspule eines Dreipolers durch einen irgendwie passend erscheinenden Neodymmagneten?

MfG

vik


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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#6 von GerhardZ , 20.04.2021 10:23

Zitat

Hallo Gerhard,
Welche Konstruktion meinst Du, HLA und Faulhaber oder Ersetzen der Feldspule eines Dreipolers durch einen irgendwie passend erscheinenden Neodymmagneten?

MfG

vik


Hallo Vik,

Schön, daß du geantwortet hast. Meine Frage hat darauf gezielt, ob du Loks mit Neodymmagneten o.ä. im Einsatz oder bei jemandem im Einsatz gesehen hast und dazu eine Lok mit HLA zum Vergleich. Wie schon weiter oben geschrieben habe, muß ich aus einer BR 89 keine Highend Lok mit Faulhaber oder Maxxon-Motor bauen. Da die keine Telexkupplungen haben, kommen die eh nur als Streckenloks zum Einsatz und da sind super-Langsameigenschaften unter 5km/h eh nicht notwendig. Bin gerade dabei mir darüber Gedanken zu machen, weil mir die Fahreigenschaften mit dem TAMS LD-W-2 oder 3 nicht so sehr gefällt. Allerdings muß ich die nochmal in die Mangel nehmen, weil die noch viel zu schnell fährt. Vielleicht wird es ja besser, wenn die Geschwindigkeit entsprechend angepaßt ist. Dann wäre es natürlich prima, wenn der selbe Typ mal im Vergleich zu anderen Decoder-Motorkombinationen zu bewerten ist. Was mir bei dem TAMS-Decoder gut gefällt und das auch besser als bei den neuen Hochleistungsdecodern ist, ist die Tatsache, daß die Verzögerung nicht linear, sondern langsam ansteigend ist. D.h. bei höheren Geschwindigkeiten verzögert sie langsam, um dann bei niedrigeren Geschwindigkeiten im stärker zu verzögern. Leider bleibt sie dann irgendwann mal abrupt stehen, was mir dann stark mißfällt.


Viele Grüsse und bleibt gesund

Gerhard
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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#7 von vikr , 20.04.2021 13:03

Zitat

Zitat

Hallo Gerhard,
Welche Konstruktion meinst Du, HLA und Faulhaber oder Ersetzen der Feldspule eines Dreipolers durch einen irgendwie passend erscheinenden Neodymmagneten?


ob du Loks mit Neodymmagneten o.ä. im Einsatz oder bei jemandem im Einsatz gesehen hast und dazu eine Lok mit HLA zum Vergleich.



Ja, bei einem klassischem Hauptschluss-Wechselstrom-Elektromotor müssen Ankerspulenmagnetfeld und Feldspulenmagnetfeld zusammenpassen. Das geschieht durch Wahl der Windungsanzahl und Drahtstärke, dabei fließt der Strom hintereinander durch Feld und die jeweilige Ankerspule. Ersetzt man die Feldspule durch einen Permanentmagneten, wie beim HAMO-Motor fließt der Strom nur noch durch den Anker und ist entsprechen höher, eigentlich höher als für den Anker berechnet. Permanentmagneten verlieren im Laufe der Jahre an magnetischer Stärke, damit verliert der Motor an Kraft. Ich habe deshalb mal versuchsweise müde gewordene alten Ferromagnete durch etwa gleich starke Neodyms ersetzt. Meist ist das Feld zu stark für den Anker. Manchmal hat man Giück, meistens nicht. Mit einem neuen Ersatzmagneten, z.B. von ESU klappt es dagegen. Die Preisdifferenz zum kompletten HLA ist aber so gering, dass sich auch das m. E. nicht lohnt.

Eine Messeinrichtung um das gewünschte Magnetfeld aus zumessen und anschließend aus den Feldblechen und einem Neodymblöcken ein solches Magnetfeld zu erzeugen, dass dann auch noch bei einer Frequenz von 20KHz eine brauchbare Steuerung ermöglicht, ist für den Bastler nicht erschwinglich. Das bleibt immer Versuch und Irrtum und die Ergebnisse sind nicht skalierbar.

Um auf die Überschrift zurückzukommen: Nein. HAMO-Motor-Selbstbau lohnt m. E. nicht!

MfG

vik


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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#8 von SAH , 20.04.2021 17:58

Guten Abend vik,

zu stark für den Motor? Bleibt der Läufer dann stehen?
Normalerweise sollte dann die Stromaufnahme fast reziprok zur Magnetstärke abnehmen.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#9 von vikr , 20.04.2021 18:55

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat


zu stark für den Motor? Bleibt der Läufer dann stehen?
Normalerweise sollte dann die Stromaufnahme fast reziprok zur Magnetstärke abnehmen.


Nein, er läuft gar nicht erst an...

MfG

vik


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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#10 von ludgerold , 03.05.2021 18:19

Hallo zusammen,
Ich habe schon sehr viele Märklin Loks mit den alten Flach- Trommelkollektor umgebaut.
Im Moment nehme ich nur noch Neodyn Magnete mit dem Maßen 5x5x5 N52 (stark).
Am besten laufen die LFCM dann der SFCM und zum Schluss der Trommelkollektor Motor. Entscheidend für die Laufruhe ist der Zustand der Motorlager, je mehr Spiel je lauter bei Langsamfahrt. Die so umgebauten Motor ziehen bei Langsamfahrt oft unter 100mA. Es funktionieren auch andere Magnete sehr gut, z.B. 5mm dick 8mm Durchmesser oder alle 5x5x5mm Würfel von N40, N42 N45, N50 bis N52. Der Steg der den Magnetischen Kurzschluss macht ist bei mir nur noch 0,7 - 1,0mm dick, sehr gut ist so um 0,8mm. Ich fahre dann immer mit Esu Decoder von V3 - V5 die kann man super einstellen, manchmal dauert es ein bisschen länger. Ich bin mit dieser Lösung sehr zufrieden weil ich so schön über 100 Märklin H0 Loks umgebaut habe, hätte ich die Umbauten mit Hamomagneten oder HLM Motoren getätigt wäre es deutlich teurer gewesen.
Bis dann Ludger


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RE: Hamo-Selbstbau lohnt sich das?

#11 von vikr , 03.05.2021 21:13

Hallo Ludger,

Zitat

Der Steg der den Magnetischen Kurzschluss macht ist bei mir nur noch 0,7 - 1,0mm dick, sehr gut ist so um 0,8mm.


Das ist ein möglicher Weg, um das wirksame permanentmagnetische Feld eines Neodymmagneten genügend abzuschwächen, damit das Ankerfeld dagegen anwirken kann.

MfG

vik


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