Hallo Holger,
Zitat von FlyScotsman im Beitrag #5
Hallo Michael, prinzipiell gebe ich dir recht. Anleitung gibt es viel zum Thema Airbrush. Tatsächlich habe ich aber noch kein Video gefunden, das sich um das Neulackieren einer Lok dreht.
Heute habe ich ein Buch bekommen: Airbrush im Modellbau. Da ist ein Beispiel einer LGB-Diesellok drin, die entsprechend ihrem Original neu lackiert wird. Damit ist mir jetzt schon mal ein bissel geholfen.
Ich habe eine Fengda-130 nebst Kompressor und Aerocolor Farben von Schmincke, also wasserbasierte Farben, hier bei mir. Außerdem hab ich mir eine Evolution Silverline Pistole geleistet, die ich aber erst benutzen möchte, nachdem ich im Mai einen Airbrushkurs besucht habe.
Ich hätte auch erst mal an einem alten Modell rumprobiert, bevor ich much an die V200 traie.
Danke!
Ich fang mal etwas unsortiert an, ich mutmaße, Du hast das Set mit Kompressor; bei dem lässt sich der Druck regeln, insofern schon mal eine solide Grundausstattung
Farben: Mit den Schmincke Farben bin ich nie warm geworden, die habe ich auch zu Beginn getestet. Entdweder zu dünnflüssig oder, bei hellen Farben, verstopfte die Düse sehr schnell mit nicht aufgelösten Pigmenten; jetzt hat mir neulich jemand den Tipp gegeben, dass man die Farben vor dem aufschütteln anwärmen sollte, das werde ich nochmal testen.
Jetzt zu den Farben, die ich hauptsächlich verwende:
Für Lackierungen nehme ich die Weinert Nitro-Acrylfarben (bei dem Gelb weiß ich nicht, ob es das mit dem richtigen RAL-Ton gibt), teilweise auch Vallejo Aircolour, die sind aber sehr empfindlich, was Berührung angeht; bei Vollmetallmodellen würde ich immer vollständig entlacken, dann neu grundieren, dafür verwende ich ebenfalls die Weinert-Grundierung, kenne aber auch Leute, die dafür Grundierung aus der Sprühdose aus dem Autobedarf nehmen, die Dosen aber unbedingt leicht erwärmen und gut aufschütteln.
Wenn Zierstreifen vorhanden sind, lackiere ich die als erstes in der entsprechenden Farbe ohne Abklebung; nach dem durchtrocknen einmal dünn mit Klarlack versiegeln, trocknen lassen, dann den Streifen mit einem passenden Abklebeband abkleben und anschließend die Fläche lackieren; wenn die trocken und ok. ist, den Abklebestreifen vorsichtig entfernen.
Das Abkleben ist ohnehin eine trickreiche Sache - eine V100 habe ich 3x Lackiert, weil entweder der Lack des Zierstreifens mit abgerissen ist beim abziehen des Klebebandes oder das Klebeband saß an einigen Stellen kaum sichtbar wellig, so dass der Lack des übrigen Gehäuses drunter genebelt ist und der Streifen quasi weglackiert war.
Auf jeden Fall empfehlenswert sind also Abklebeband in unterschiedlichen Stärken und ein gutes Maskiermittel, hier ist mein persönlicher Favorit das von Gunze Sangyo. Das von Schmincke habe ich ebenfalls zu Hause, das habe ich 2 mal verwendet - einmal und nie wieder. Das Zeug bildet zwar einen Film, lässt sich aber nur in Mikrometer großen Krümeln wieder entfernen, gerade bei gefederten Puffern ein Riesenspaß.
Ich lackiere auch mit der Evolution, verwende dafür die 0,4 mm Düse und reduziere den Druck auf etwa 1,2 bar; bei Alterungen kommt die 0,2er Düse zum Einsatz, der Druck liegt dann zwischen 1,5 und 1,8 bar; für die Alterung kommen andere Farben zum Einsatz, in erster Linie Gunze Sangyo und Vallejo Air.
Soviel erst mal zum ersten Überblick - das üben an einem alten Modell kann nicht schaden
Bis denn
Michael