Lassen wir mal die Eigenbauten von Fahrgestell und Getriebe weg und auch Glockenanker draußen - die spielen in einer anderen Liga und können (oder müssen) mit ganz anderen Parametern betrieben werden.
@SAH: Ich vermute, die Bilder stammen vom Betrieb an einem Dekoder? Ja, klar, hattest Du ja erwähnt.
Wie kommst Du nur darauf, daß nach etwa 30us die bemfv zu sehen sei? Nada. Die bemfv kommt deutlich zu sehen erst nach ca. 150us auch nur etwas aus dem Quark. Was Du aufgrund des Betriebs an dem Dekoder dank der Löschdioden nach Masse nicht siehst ist die Gegeninduktion, die als erstes Aufritt und sozusagen die bemfv. Wenn diese langsam geringer wird beginnt sich langsam die bemfv aus dem Quark zu erheben. Sinnvoll messen (wobei man da eher von "schätzen" sprechen müßte) kannst Du sie erst zu einem Zeitpunkt, wenn sie das Maximum erreicht hat - oder genauer gesagt, wenn man es auf die Spitze treiben und die Meßpause motor- und lokspezifisch minimieren möchte: Das Maximum entsprechend der konkreten Maximaldrehzahl. Wenn Du vorher mißt, dann schneidest Du quasi die Werte bei höheren Drehzahlen ab. Das kannst Du nicht erkennen, wenn Du den Motor an einem Dekoder betreibst und nur die PWM betrachtest, deren Pausen viel zu kurz sind, als daß sich die bemfv entwickeln könnte. Nimm einen simplen Rechteckgenerator mit einstellbarer Pulsdauer oder duty-cycle, betreibe damit einen PNP oder P-MOSFET, also Plus schalten, und sieh Dir dann die Bilder bei verschiedenen Frequenzen und Puls-/Pausendauern an. Dazu brauchst nicht so ein komisches Digitalskop mit geringer Auflösung zu nehmen sonst kannst prima mit einem analogen Skop ein stehendes Bild triggern, jedenfalls bei guten Motoren. Aber so richtig siehst Du die teils großen Unterschiede von Puls zu Puls bzw. Pause zu Pause natürlich nur mit einem Speicherskop mit vernünftiger Auflösung. Bei diese niedrigen Frequenzen ist ein Hantek 6022 sehr gut geeignet (ich verwende zu diesen Zweck die Software PcScope, ist zwar etwas buggy aber zu so etwas sehr gut geeignet) und das kannst Du prima auf einem großen Bildschirm betrachten. Und dann siehst bei unterschiedlichen Motoren auch deutlich, daß man eigentlich die Länge der Meßdauer an den Motor anpassen müßte. Und daß man bei gängigen Motoren wirklich einige ms Meßpause benötigt.
Der Vorteil bei den gängigen Regelungen mit dem Grundtakt ist, daß man genau weiß, wie lang die Pausen und die Pulspakete sind bzw. die Pausen immer so lang machen, daß man "optimal" die bemfv messen/erfassen kann. Wenn Du dagegen während der eigentlichen PWM messen würdest (wenn es möglich wäre), dann hättest Du das Problem, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Bei höherer Drehzahl, also größerem d-c, wären die Pausen viel zu kurz.
Aber egal. Wirklich von Interesse ist das nur für Leute, die ihre eigene Regelung zusammenschrauben.