RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#101 von DrK , 03.09.2022 02:29

Lassen wir mal die Eigenbauten von Fahrgestell und Getriebe weg und auch Glockenanker draußen - die spielen in einer anderen Liga und können (oder müssen) mit ganz anderen Parametern betrieben werden.

@SAH: Ich vermute, die Bilder stammen vom Betrieb an einem Dekoder? Ja, klar, hattest Du ja erwähnt.
Wie kommst Du nur darauf, daß nach etwa 30us die bemfv zu sehen sei? Nada. Die bemfv kommt deutlich zu sehen erst nach ca. 150us auch nur etwas aus dem Quark. Was Du aufgrund des Betriebs an dem Dekoder dank der Löschdioden nach Masse nicht siehst ist die Gegeninduktion, die als erstes Aufritt und sozusagen die bemfv. Wenn diese langsam geringer wird beginnt sich langsam die bemfv aus dem Quark zu erheben. Sinnvoll messen (wobei man da eher von "schätzen" sprechen müßte) kannst Du sie erst zu einem Zeitpunkt, wenn sie das Maximum erreicht hat - oder genauer gesagt, wenn man es auf die Spitze treiben und die Meßpause motor- und lokspezifisch minimieren möchte: Das Maximum entsprechend der konkreten Maximaldrehzahl. Wenn Du vorher mißt, dann schneidest Du quasi die Werte bei höheren Drehzahlen ab. Das kannst Du nicht erkennen, wenn Du den Motor an einem Dekoder betreibst und nur die PWM betrachtest, deren Pausen viel zu kurz sind, als daß sich die bemfv entwickeln könnte. Nimm einen simplen Rechteckgenerator mit einstellbarer Pulsdauer oder duty-cycle, betreibe damit einen PNP oder P-MOSFET, also Plus schalten, und sieh Dir dann die Bilder bei verschiedenen Frequenzen und Puls-/Pausendauern an. Dazu brauchst nicht so ein komisches Digitalskop mit geringer Auflösung zu nehmen sonst kannst prima mit einem analogen Skop ein stehendes Bild triggern, jedenfalls bei guten Motoren. Aber so richtig siehst Du die teils großen Unterschiede von Puls zu Puls bzw. Pause zu Pause natürlich nur mit einem Speicherskop mit vernünftiger Auflösung. Bei diese niedrigen Frequenzen ist ein Hantek 6022 sehr gut geeignet (ich verwende zu diesen Zweck die Software PcScope, ist zwar etwas buggy aber zu so etwas sehr gut geeignet) und das kannst Du prima auf einem großen Bildschirm betrachten. Und dann siehst bei unterschiedlichen Motoren auch deutlich, daß man eigentlich die Länge der Meßdauer an den Motor anpassen müßte. Und daß man bei gängigen Motoren wirklich einige ms Meßpause benötigt.
Der Vorteil bei den gängigen Regelungen mit dem Grundtakt ist, daß man genau weiß, wie lang die Pausen und die Pulspakete sind bzw. die Pausen immer so lang machen, daß man "optimal" die bemfv messen/erfassen kann. Wenn Du dagegen während der eigentlichen PWM messen würdest (wenn es möglich wäre), dann hättest Du das Problem, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Bei höherer Drehzahl, also größerem d-c, wären die Pausen viel zu kurz.
Aber egal. Wirklich von Interesse ist das nur für Leute, die ihre eigene Regelung zusammenschrauben.


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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#102 von SAH , 03.09.2022 05:18

Moin @DrK (Michael),

im Bild der "inneren PWM" ist der Abstand zwischen den senkrechten Cursoren 32 ys (steht auchvtechts oben in der Ecke). Der Anstieg beginnt etwas früher (ca 25ys nach Ende des Impulses). Wie kommst Du auf 150ys?

Bei neuren Dekodern ist es nicht so einfach, ein stabiles Bild mit dem Grundtakt (äußere PWM) zu erhalten, weilndie Frequenz vatiiert.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#103 von JoWild , 03.09.2022 10:18

Hallo
Bevor ich jetzt den ganzen Thread lese beziehe ich mich mal auf die Ausgangsfrage.
In der EBO von 1967 ist in § 40 (6) für gewisse Situationen eine Maximalgeschwindigkeit von 10 km/h vorgeschrieben und das gilt auch heute noch.
In der EBO gibt es keine Vorgaben für eine Minimalgeschwindigkeit sondern nur für Maximalgeschwindigkeiten..

In der Richtlinie 301 Signalbuch Stand 12/2020 gibt es auch heute noch die Vorgabe der Schrittgeschwindigkeit bei Signal Ne 13 b

Damit kennt man die unteren Grenzen, die bei absolut maßstäblichem Betrieb der Geschwindigkeit vorhanden sind.
In dem Moment, wo man auch die sog. Modellzeit und unmaßstäblich verkürzte Strecken einbeziehen will, muss man dann manchen Kompromiss eingehen und insbesondere die Beschleunigung der Triebfahrzeuge unmaßstäblich hoch einstellen, denn es wird kaum jemand Anlagen haben, bei denen man über 2 Minuten warten kann, bis ein Schnellzug seine Höchstgeschwindigkeit erreicht.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


DrK und derOlli haben sich bedankt!
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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#104 von Schwanck , 03.09.2022 12:06

Moin,

folgenden satz von Joachim verstehe ich nicht:

Zitat von JoWild im Beitrag #103

In der Richtlinie 301 Signalbuch Stand 12/2020 gibt es auch heute noch die Vorgabe der Schrittgeschwindigkeit bei Signal Ne 13 b


Bei der im Netz verfügbaren Wiedergabe der DS 301 finde ich folgendes:
Nebensignale (Ne), (So - DV 301) 301.1401
Seite 12
Gültig ab: 13.12.2020
Signal Ne 13b
(3) Die Rückfallweiche ist gegen die Spitze nicht befahrbar, vor der Weiche
halten


Im Modellbahnbereich gibt ja die Rückfallweichen im Normalfall als Federzungenweichen.
Na, dann fahrt alle einmal schön langsam und haltet vor jeder "gegen die Spitze befahrenen" Weiche an, weil das Signal(buch) es so verlangt.

Also: "Nee, wirklich?"

Bitte die Kirche im Dorf lassen.


Tschüss

K.F.


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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#105 von DrK , 03.09.2022 12:46

Zitat von JoWild im Beitrag #103
Hallo
Bevor ich jetzt den ganzen Thread lese beziehe ich mich mal auf die Ausgangsfrage.


DANKE!

Zitat
In der EBO von 1967 ist in § 40 (6) für gewisse Situationen eine Maximalgeschwindigkeit von 10 km/h vorgeschrieben und das gilt auch heute noch.
In der EBO gibt es keine Vorgaben für eine Minimalgeschwindigkeit sondern nur für Maximalgeschwindigkeiten..



Die EBO als Vorgabe für´s Spielen interessiert mich zwar nicht, d.h. ich spiele nicht "vorschriftsgemäß", aber die Info ist dennoch für meine Frage sehr wichtig, weil:

Zitat
Damit kennt man die unteren Grenzen, die bei absolut maßstäblichem Betrieb der Geschwindigkeit vorhanden sind.
In dem Moment, wo man auch die sog. Modellzeit und unmaßstäblich verkürzte Strecken einbeziehen will, muss man dann manchen Kompromiss eingehen ....



Und auch da zeigt sich die ganze Schizophrenie des Modellbahnerns ... wie auch bei meiner Frage: Ich lasse die Loks ohne Gelände und Modellumwelt, teils auf M-Gleisen, E-Los ohne Oberleitung, Dampfloks ohne Dampf, ohne Signale etc. etc. fahren - und mache mir zugleich Gedanken um die realistisch-maßstäbliche Mindestdauergeschwindigkeit, die in der niedrigsten FS möglich sein sollte. Und dies empfinde ich (!) noch als harmlos, verglichen mit dem irrsinnigen Aufwand, der auf der anderen Seite der Skala beim Nachbilden der Wirklichkeit bei Modell und Umwelt getrieben wird (z.B., um nur beim/im Fred zu bleiben, mit dem Preiserle-Test .


Schwanck hat sich bedankt!
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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#106 von JoWild , 03.09.2022 12:46

Hallo @Schwank
Es geht mir darum, was an Minimalgeschwindigkeiten vorgegeben war. Auch das Signal Lf 1 – Langsamfahrscheibe, das Signal Lf 1/2 – Langsamfahrbeginnscheibe gibt es mit der 1, also 10 km/h und das Signal Lf 4 – Geschwindigkeitstafel. die 0,5 gab es früher auch mal.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#107 von lojo , 03.09.2022 15:17

Hallo K.F.,

so wie die Bedeutung des Signals hier http://www.tf-ausbildung.de/SignalbuchOnline/ne13.htm verstehe,
gilt 13b für den Störungsfall der Rückfallweiche. Der Triebfahrzeugführer muss sich also überzeugen, ob die Störungsanzeige wirklich zutrifft (dann muss er den Fdl verständigen), oder ob er bei richtiger und überprüfter Weichenstellung im Schritttempo über die Weiche fahren darf.
Da unsere Anlagen ja immer perfekt funktionieren, müssen wir auch vor einer Rückfallweiche nicht anhalten.

Oder habe ich etwas total missverstanden?


Freundliche Grüße
lojo


 
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RE: Realitische Mindest-/Minimalgeschwindigkeit

#108 von Schwanck , 03.09.2022 16:58

Moin lojo,

du hast es sicher richtig verstanden.


Tschüss

K.F.


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