Eigenbau Krupp Typ Rheinhausen H0

#1 von Rheinhausen , 22.11.2022 22:02

Wer kennt sie nicht?! Die Nachkriegswerkbahnlok Krupp Typ Rheinhausen.

Wobei "wer kennt sie überhaupt?" es wahrscheinlich besser trifft. Es gab schließlich nur 10 Stück der vierachsigen Version, des wesentlich bekannteren Typs Knapsack. Von 10 Loks gibt es nach dem Dampflokomotivarchiv (Links dazu kann ich noch nicht Posten, aber das Dampflokarchiv ist ganz gut Strukturiert; Industrielokomotiven>Krupp>Nachkrieg>Rheinhausen) auch nur noch eine existierende Version, welche allerdings Stand 2019 seit 2011 in Malowa dahinrostet...

Ich selber bin leider zu jung um mich an eine mitfährt, geschweige denn eine Fahrt dieser Lok zu erinnern. Aber ich hatte als Kind eine Kassette mit einer Fahrt dieser Lok durchs wunderschöne Rurtal ohne h. Diese Kassette hat bewirkt, dass ich mittlerweile Jahrzehnte lang den Wunsch habe ein Modell dieser Lok zu haben. Vor 15 Jahren konkretisierten sich die Gedanken, ein solches Modell selber zu erstellen aber weder die Materialien noch die Fähigkeiten waren vorhanden. Nachdem ich mittlerweile die ein oder andere Fähigkeit erlangt habe, ist der Gedanke natürlich nicht weit ein Modell anzufangen. Dementsprechend habe ich im August 2021 angefangen zu recherchieren, wie ich das Modell erstellen werde. Relativ schnell klar war, dass ich das Gehäuse drucken werde. Anders sah es mit dem Fahrgestell aus. Vom Gedanken, eins selber zu entwerfen war ich durch fehlende Mittel schnell ab. Also musste ich gucken welches vorhandene Fahrwerk passt. Glücklicherweise gibt es nur 2 Baureihennummern, die die gleiche Achsfolge haben. Zum einen die Br 81, deren Räder sichtbar kleiner und deren Radstand sichtbar länger ist, dessen Fahrgestell aber en masse am Markt und teilweise auch günstig vorhanden ist. Und zum anderen diverse Br 92 (Liliput, Brawa, Trix) welche alle wesentlich teurer sind oder garnicht passen. Ich habe mich dann für das Fahrwerk einer Liliput Br 92 entschieden. So günstig wie das einer Märklin Br 81 bekommt man es zwar nicht, aber die Maßabweichungen sind so gering, dass das kaum auffällt. Meine Ansprüche an das Modell sind nicht, ein perfektes und absolut stimmiges Modell zu haben, sondern das Modell wieder zu erkennen. Nachdem ich mich für ein Fahrwerk entschieden habe, ging es an die Skizzen.

Wer das Original kennt aber keinen kennt, der einen kennt, der einen kennt, der die Zeichnungen besitzt, weiß genau, es gibt genau eine, nicht besonders gute Skizze. Bei dieser handelt es sich um die, die im Wikipediaartikel (Krupp Typ Rheinhausen) hinterlegt ist. Wer genau hinguckt, stellt auch fest, dass die Skizze mittig gestreckt ist. Aber es gab nichts besseres, also habe ich diese Skizze genommen, in eine App geladen und dort Maße genommen. An vielen Stellen habe ich aber auch Fotos ausgemessen oder schlicht geschätzt und geguckt ob die Proportionen stimmig genug sind. Auch die beiden Videos des YouTubers "Maschinensetzer" haben durchaus geholfen.
Auf Raten eines bekannten, der mit der Lok auch mal etwas zu tun hatte, habe ich auch den Verein angeschrieben, dem die Lok zuletzt gehörte, aber da kam leider keine Antwort.
Über Kontakte bin ich dann, durch Zufall, noch an eine Frontskizze mit einem Referenzmaß gekommen.
Im Januar habe ich dann zufällig günstig ein Fahrgestell bekommen. Leider besaß es keinen Motor, sodass ich den noch einmal extra kaufen musste. Nebenbei handelte es sich auch um ein AC Fahrwerk, was eigentlich nicht meiner Orientierung entspricht aber da ist Liliput sehr Anwender-/Umbauerfreundlich ist. Zwei Verbindungen umgelötet, Schleifer entfernt und zack fertig ist das DC Fahrwerk. In dem Zuge konnte ich dann auch beginnen, ein 3D Modell zu erstellen.
Begonnen habe ich damit, das Fahrwerk und die Platine nachzustellen. So konnte ich anschließend beginnen, die Gehäuseteile angepasst an das bestehende Fahrwerk zu konstruieren.
Ich habe mit dem Führerstand sowie den Wassertanks begonnen. Um etwas Abwechslung zu bekommen habe ich irgendwann parallel den Kessel begonnen. Anfangs noch mit fester Rauchkammertür, mittlerweile ist diese auch ein separates Bauteil. Zuletzt habe die Bühne entworfen. Stand jetzt ist kein Bauteil fertig und alle Bauteile bieten noch etliche Herausforderungen. Hier und da habe ich mich auch leicht im Detail verloren. Ob alles so Druckbar ist wie ich hoffe, ist auch noch unklar aber das wird sich zeigen. Kontakte in die Szene habe ich.

Anbei sind ein paar Fotos aus den letzten Wochen.

Wenn Interesse an mehr besteht, bin ich durchaus bereit mehr von meinem Projekt zu zeigen.
Auch über Anregungen und Tipps bin ich dankbar.

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Sollten mir formale Fehler oder ähnliches Unterlaufen, bitte ich um Nachsicht. Das hier ist mein erster Artikel überhaupt.


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RE: Eigenbau Krupp Typ Rheinhausen H0

#2 von privatbahnfreak , 24.11.2022 19:31

Moin,

spannendes Projekt das du Dir da ausgesucht hast. Zeig gerne noch mehr davon, vielleicht kann ich Dir zwischendurch auch mit Tipps helfen. Eine Dampflok habe ich zwar noch nicht konstruiert. Dafür aber Gehäuse für zwei Dieselloks und aktuell noch eine dritte bei der aber nichts mehr von einem Grundmodell übernommen werden kann.

Viele Grüße
Tobias


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RE: Eigenbau Krupp Typ Rheinhausen H0

#3 von Rheinhausen , 20.10.2023 12:53

Fast ein Jahr lang bin ich nicht dazu gekommen hier Updates zu zeigen, geschweige denn viel zu verändern. Dennoch habe ich einiges geschafft. Vorallem Kleinigkeiten, die einiges ausmachen. Zwischendurch hatte ich mir auch noch selber ein Ei gelegt. Ich hatte die Höhe vom undetaillierten Kombidom von der Höhe des Schornsteins abhängig gemacht. Das hatte zur Folge, dass der Dom nach Anbringen der Details höher war, als der Schornstein. Das fiel zwar nur teilweise auf, aber wenn man es weiß, stört es schon sehr. Eine vermeintlich kleine Änderung artete dann aber leider in 1½ Arbeitsstunden aus. Aber Fehler sind ja dazu da gemacht zu werden...
Zwischendurch habe ich auch ein paar semierfolgreiche Testdrucke gemacht, die mir gezeigt haben, dass die reine Außenhaut der Tanks nicht genug Stabilität gegen Torsion bietet. Ich muss mir also noch etwas überlegen, wie ich die Tanks mit möglichst wenig Material stabilisiere. Für Ideen bin ich natürlich offen.
Im Moment mache ich mir jedoch noch mehr Gedanken darüber, wie ich das Spitzenlicht an der Rauchkammertür funktionsfähig realisiere. Beim Original hing das, in dem Zustand, den ich nachbilden möchte, ungefähr auf gleicher Höhe, wie die Oberkante des Kessels und stand gut ab, sodass ein einlassen der Spitzenleuchte eher nicht in Frage kommt. Bilder vom Original findet man am besten im Dampflokomotivarchiv unter Industrielokomotiven, Krupp, Nachkriegslok und Rheinhausen.

Angefügte Bilder:
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RE: Eigenbau Krupp Typ Rheinhausen H0

#4 von lernkern , 20.10.2023 14:06

Moin.

Viel kann ich nicht helfen, bei der Stabilisierung der Wassertanks gar nicht.

Zum oberen Spitzenlicht an der Rauchkammertür fiel mir nur ein, dass es sich evtl lohnen könnten, zu schauen, ob Weinert etwas passendes hat.

Ein tolles Projekt hast du da, mir gefällt es sehr gut,

Viele Grüße

Jörg


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RE: Eigenbau Krupp Typ Rheinhausen H0

#5 von privatbahnfreak , 23.10.2023 19:14

Moin,

ich habe recht gute Erfahrung damit gemacht die Wasserkästen mit einer innenseitigen Abkantung zu versehen. Hilft auf der Optik, da ja zwischen Wasserkasten und Kessel ein Spalt bleiben muss.
Du kannst auch vor der Montage oben in den Wasserkasten noch ein Messing L-Profil einkleben. Damit erreichst du auch dauerhaft eine große Stabilität beim anfassen.

Ich Drucke meine Modelle immer noch zusätzlich mit ein paar Spanten die ich nach dem Härten entferne. So neigen die Modelle zu deutlich weniger Verzug und bleiben auch von den Maßen viel besser in den Toleranzen.

Viele Grüße
Tobias


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RE: Eigenbau Krupp Typ Rheinhausen H0

#6 von Rheinhausen , 16.01.2024 23:38

Neues Jahr, neues Update!
Über dieses Forum bin ich zwischenzeitlich an einen Kontakt geraten, der mir freundlicherweise ein paar, dem Netz noch unbekannte, Fotos zugesandt hat. Mit Hilfe dieser Fotos konnte ich in den letzten Abenden ein paar mir unbekannte aber interessante Details umsetzen.
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Um diese etwas hervorzuheben, habe ich Vergleichsbilder mit den älteren Versionen erstellt. Die Qualität ist nicht berauschend aber ausreichend um die Details zu erkennen. Links ist jeweils die alte Version und rechts der aktuelle Stand.
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