Hallo zusammen,
nachdem ich ja schon über fehlende PKW-Modelle der 70-80ziger berichtet habe, wollte ich noch das Thema der Fernverkehrs-LKW der Siebziger in H0 anreißen. Hier gibt es momentan die größten Lücken. Im Folgenden werde ich auf ein paar meiner Meinung nach fehlende, wichtige Baureihen eingehen. Der Kenner wird sagen, das gab es doch fast alles schon von der Firma Wiking! Das stimmt zwar, doch sind die Fahrzeuge heute neu nicht mehr zu bekommen. Außerdem, und das scheint mir viel wichtiger, sind diese Modelle heute nicht mehr zeitgemäß. Warum? Nun zuerst fehlt es ihnen an Größe. Sie wurden im "annähernden H0-Maßstab" gefertigt, sprich 1:90 oder kleiner. Sie sind im Vergleich zu heutigen Brekina- oder Herpa-LKW viel zu klein. Das ist das ähnliche Problem wie ein nebeneinander von 1:100 und 1:87 der Personenwaggons, es paßt einfach nicht. Außerdem fehlt es an zeitgemäßen Features, wie eingesetzte Scheinwerfer, kippbare Fahrerhäuser, nachträglicher Einbau lenkbarer Vorderachsen, typengerechte Fahrgestelle, Außenspiegel, kompatible Sattelkupplungen á la Herpa, mehrteilige Felgen und und und. Die einzigen noch brauchbaren Siebziger-Jahre-Fernverkehrs-LKW aus heutiger Sicht sind der Scania 110/111 und der Volvo F88/89 von Albedo. Der Formenbau dafür stammte ja wie wir heute wissen von Herpa. Die Brekina-LKW sind fast alle Vorbildern aus den Sechzigern oder älter nachgebildet. Herpas erste LKWs waren mehr so die Achtziger-Typen, wie MAN F8 facelift, Mercedes-Benz Neue Generation 80 oder der Volvo F12. Also wir, oder zumindest ich, brauche(n) die Trucks der Siebziger, wie zum Beispiel:
1. Magirus Deutz Transeuropa facelift (Baujahr ca. 1975-77): Es handelt sich hierbei um den Magirus, den es auch von Wiking beispielsweise mit Tieflader und Kabeltrommel gab. Wiking fertigte jedoch die Ursprungsausführung, fehlen tut die Facelift-Version, wo das Ulmer-Münster in der Kühlergrill wanderte und dieser selbst aus schwarzem Kunststoff war. Außerdem wanderten die Blinker in Kunststoff gelagert weiter nach außen und die Stoßstange erhielt mittig solche Gummipuffer. Dieser Typ enstpicht dem von Roco, nur fertigte Roco die kurze Nachverkehrsversion. Ich denke, es fehlt dringend die lange Fernverkehrsversion mit dem Hochdach (Transeuropa). Eine entsprechende Abbildung findet man im Buch "Lastwagen, Lieferwagen, Transporter 1945-1988" von Werner Oswald auf Seite 522-523.
2. Hanomag-Henschel F2.. Fernverkehr (Baujahr ca. 1971-1974): Hierbei handelt es sich um die letzte große Henschel-Fernverkehrsbaureihe vor der Mercedes-Übernahme. Ich glaube meine ADAC-Prüflastwagen von SIKU hatte früher eine solche Zugmaschine. Abgebildet im o.g. Buch ist die Baureihe auf Seite 622. Auch die Ausführung ohnen Hanomag von 1967-1969 wäre mir lieb.
3. Scania Hauber der Serie 141: Also die Hauber-Version der Siebziger Jahre, zwischen dem Hauber von Brekina (110) und dem späteren von Herpa (142). Ein annäherdes H0-Modell davon gab es glaube ich nur vom französischen Metall-Auto-Hersteller Majorette (Konkurrenz von Siku, Matchbox und Corgi).
4. Volvo Hauber N10 und N12: Den gab es auch von Wiking, ist aber heute nicht mehr zeitgemäß.
So das war es, das wären meine vier Wunschkandidaten in Sachen Fernverkehr, obwohl der große kubischer Mercedes in seiner letzten Aufführung von 1974 und der MAN F8 in ursprünglicher Version von 1967 wären auch nicht schlecht. Also, Hersteller wie Brekina, Herpa oder Wiking sollen sich ruhig angesprochen fühlen. Was meint ihr dazu?