Servus,
Ich habe eigentlich nichts neues mehr hinzu zu fügen, trotzdem hier einige Sachen dazu:
Wie Manfred bereits sagte, wurden bei der Pennsy anfangs Nummernblöcke einer Geographischen Lage zugeordnet. 7001-7500 waren zum Beispiel Lines West Nummern. Aus diesem Grund gab es auch keine H10s mit Nummern unter 7001 da es ein Lines West Design war.
Diese Art der Nummerierung änderte sich um den ersten Weltkrieg als die Subsidiaries in das Netz der PRR aufgingen. Nehmen wir als Beispiel die I1s Decapods (2-10-0). Die 1916-1919 in den eigenen Altoona Shops gebauten 123 Lokomotiven wurden noch lückenfüllend Nummeriert. Die 1922-1923 bei Baldwin gebauten 475 Lokomotiven bekamen dann schon fortlaufende Nummern(#4225-#4699).
Daraus resultierte dass gerade in den niedrigen Nummernbereichen ein wirr-warr an Lokomotiven versammelt war. Die Lokomotive mit der Nummer 1 war, eine H6sb, die Nummer 2 war eine I1s, Nummer 3 war eine B6sa, #4 unbekannt, #5 eine H6, #6 eine D16b, #7 eine H9s, #8 eine K4s, #9 unbekannt, #10 eine E3 und so weiter.
Dann gab es auch noch die Experimental und Prototyp Lokomotiven welche aber nicht wirklich in einen gesonderten Nummernblock fielen, da #6201 beispielsweise wieder eine ganz normale H6sb war:
S1 #6100
T1 Prototypen #6110, #6111 (Serienmaschinen #5500 - #5549)
Q1 #6130
Q2 Prototyp #6131 (Serienmaschinen #6175 – #6199)
S2 #6200
Warum genau dieser Nummernblock gewählt wurde? Keine Ahnung, vermutlich nahm man einfach was frei war.
Umnummeriert wurde nur wenn es nötig war und wenn dann auch nur vereinzelt. Wenn Nummern neu vergeben werden, spielt es keine Rolle ob es sich um Dampf, Diesel oder E-Loks handelt.
1957 kaufte die Pennsy 7 bzw 8, eine wurde zerlegt, Lokomotiven vom Typ Y-1 der GN und Reihte sie als FF2 mit den Nummern 1-7 ein. Da im selben Jahr das entgültige aus für die Dampftraktion bei der PRR war, wurden die Nummern 1-7 wieder frei (Sofern die entsprechenden Lokomotiven nicht bereits vorher ausschieden).
Bei der ATSF war es wieder genau anders, hier war die Nummer ein Indiz für die Klasse. Die 50 Lokomotiven der Class 3400 waren von #3400 - #3449 Durchnummeriert, die der Class 1674 von #1674 - #1705, die der Class 5001 von #5001 - #5010,...
Bei den Diesellokomotiven gaben anfangs Nummern an bei welchem Zug welche Lok verwendet wurde. Die beiden EMC Demonstarator welche bei EMC die Nummern 535 und 536 hatten wurden bei der ATSF #1A und #1B (1B wurde später umgebaut und als #10 umnummeriert) und zogen den neuen Super Chief.
Die ab 1937 gebauten EMC E1 wurden folgendermaßen Nummeriert.
#2 und #2A für das Originale Stromlinien Super Chief Set.
#3 und #3A für das zweite Super Chief Set.
#4 und #4A als back-up für den Super Chief
#5 und #6 für den El Capitan
#7 für den San Diegan
#8 und #9 für den Golden Gate
1941 wurde die letzte E6A und E6B mit der Nummer 15L und 15A an die ATSF geliefert. Die 1941 gelieferten PA-1 und PB-1 DL-107 und DL-108 (andere Quellen sagen DL-109 und DL-110) wurden nicht als #16 bezeichnet sondern als #50L und 50A. Die nach dem Krieg gelieferten PAs und PBs führten die Nummern ab #51 fort. Die ab 1946 gelieferten F3 knüpften wiederum an die E6 an und wurden von #16 bis #36 (L, A, B, C) als A und B Units durchnummeriert. Die ab 1949 gelieferten F7 kamen genau in die Lücke zwischen F3 und DL-107/108 oder DL-109/110 und wurden als #37 bis #48 Nummeriert (L, A, B, C). Mit einigen Lücken wurden die Lokomotiven bis zur Gruppe #400 - #405, einer 1967 gebauten U30CG, Nummeriert. Später wurden sie zu #8000 - #8005.
Also zu lange Rede kein Sinn, nicht immer war ein System wie bei der ATSF vorhanden, oft nahm man einfach die Nummern welche verfügbar waren, welche dann auch nicht zwingend was mit der Klasse zu tun haben. Eben eine Vielzahl an Gesellschaften welche alle ihr eigenes Bier brauten und eigene Bezeichnungs- und Nummerierungssysteme hatten bzw. haben. Das gleiche gilt natürlich auch für Wagen aber das ist eine andere Geschichte.
Liebe Grüße Gabriel