An Aus


Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#1 von swisstrain , 21.08.2023 08:51

Hallo zusammen

Ich habe zwei Fragen zu Stützelkos.

1. Was für Entsördrosseln braucht man, damit man trotz Stützelko programmieren kann und wo soll diese Drossel eingebaut werden?

2.

Ich habe in meinen Schienenzeppelin gerade einen grossen Elko von 6800uF eingebaut. Der Effekt ist aber sehr gering. Ich kann kein Ausfahren feststellen, wenn ich die Stoptaste drücke.

Daher eine Grundsatzfrage: Die Hersteller von Powepacks haben ja Kondensatoren mit riesigen Kapazitäten im Farad-Bereich. Z.B. ESU Powerpack = 2x 5 Farad.

Wie können diese Dinger so klein sein? Etwa weil die Spannungsfestigkeit dafür tief ist? Wenn ich beim Reichelt Speicherkondensatoren im Bereich von mehreren Farad suche, gibt es da nichts über 5,5 Volt Spannungsfestigkeit.Wieso geht das für diese Powepacks? Die müssen ja mindestens 20V aushalten. Oder wird da zuerst vor den Powepacks die Spannung runtergespannt? Lassen ESU usw. eigene Teile herstellen, die auf die Modellbahn ausgerichtet sind und die man sonst gar nicht bekommt?

lg
alex


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#2 von Stahlblauberlin , 21.08.2023 09:21

1. Drosseln und Stützkondensator haben nichts miteinander zu tun. Die Drosseln sind Funkentstörbauteile und sollten unmittelbar an die Motoranschlüsse gelötet werden. Bei kurzen Leitungen vom Decoder zum Motor (<< 10 cm) Solche Drosseln findet Google z.b. hier. Ebenso sollte zwischen die Motoranschlüsse ein keramischer Kondensator mit 10 oder 22 nF/63V gelötet werden, damit reduziert sich auch das Bürstenfeuer (= Hitze & Verschleiß) deutlich
2. Wenn du wirklich messbaren Auslauf, abgesehen vom mechanisch bedingten, nur mit Stützelkos haben möchtest ohne auf eine Glockenankermotor umzubauen fängt es bei den Motoren bei 10.000µF an sichtbar zu werden
3. Solche Kapazitäten müssen zum Programmieren abgetrennt werden, entweder manuell (Schalter, Jumper...) oder durch die Steuerung des Powerpacks und den entsprechenden Steuerausgang des Decoders
Einfach mal rechnen: 1F bedeutet 1 VAs, eine Spannungsänderung am Elko um 1V bei einem Strom von 1A dauert eine Sekunde. Bei 1000µF (= 1/1000F) fällt die Spannung am Elko bei 0,3A Strom alle 3 ms um 1V.
Bei 6800µF sind es knapp 23ms, geht man davon aus das der Decoder bis etwa 6V noch etwas an den Motor durchreicht und der Elko auf etwa 18V aufgeladen war (20V Gleisspannung) hat man einen Hub von 12V. 12x 23ms = 276ms. Berücksichtigt man noch die mit der Spannung fallende Stromaufnahme des Motors ergibt sich grob das Doppelte, also ca. 0,5s.
Der Feldspulenmotor läuft, wenn alles leichtgängig ist, schon ohne Puffer etwa genauso lange aus. Mit Permanentmagnet ist es spürbar weniger. Die im Beispiel für den Motor angesetzten 0,3 A sind das was ein gut gepflegter Märklin-Antrieb bei Vollstrom ohne Belastung braucht, der Schienenzeppelin muss ja auch nichts schleppen.
Mit Elkos puffert man im Grunde nur sehr kurze Wackler weg die die Beleuchtung flackern oder, so vorhanden, den Sound aus dem Takt bringen.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#3 von md95129 , 21.08.2023 10:30

Drosseln und Stützkondensatoren haben schon etwas miteinander zu tun, zwar nicht zur Entstörung, aber zur Entkoppelung der Kondensatoren während des ACK Rückmelde-Impulses beim DCC Programmieren. Genauer will ich da nicht eingehen, sonst wird es zu technisch.
Das Problem mit Stützkondensatoren liegt darin, dass man mit Elkos eben nur Werte <10000µF platzmässig unterbringen kann. Supercaps (auch Goldcaps etc. genannt), haben mit Elkos nichts zu tun und beruhen auf einer anderen Technik. Allerdings ist deren Spannungsfestigkeit nur <3V bei allerdings sehr hohen Kapazitäten (5V Typen sind 2 in Reihe geschaltete 2,7V Typen).
Bei Betriebsspannungen von 18V wird die Eingangsspannung mittels Spannungswandler auf die niedrige Spannung gebracht, der Kondensator geladen und bei Unterbrechung die niedrige Spannung wieder hoch gewandelt. Hört sich kompliziert an, ist aber mit modernen Bauelementen auf wenig Platz und preisgünstig lösbar.
Im Endeffekt haben Elkos nicht genuegend Kapazität, während die Goldcap-Lösungen schon fast zu viel haben. Leider gibt es keine Bauelemente, die zwischen diesen beiden Extremen liegen.
Gruss


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#4 von alexus , 21.08.2023 10:34

Hallo Alex

Erste Frage, der Zeppelin hat einen HLA bekommen?

Wenn ja, idealerweise zieht ein HLA (bei mir) mit Antriebsdrehgestell im Leerlauf minimal 80mA und bis zu 150mA. Der niedrige Wert ist bei einem HLA mit Kugellager und optimierten Getriebe und Bürstenfedern.
Die 150mA sind von einem frisch überholten HLA, serienmäßig.
Bei deinen 6800microF sollte da schon ein gewisser Effekt erkennbar sein. Leuchtet die Beleuchtung nach?
Ladewiderstand, Diode richtig rum verbaut?
An den richtigen Anschlüssen der Adapterplatine/Decoder angelötet, richtig gepolt?

Bei dem letzten Umbau einer 216er auf HLA, msd3 und 1000microF Pufferelko war motorseitig so gut wie kein Effekt zu erkennen. Die Glühbirnchen und der Sound wurden aber zuverlässig kurz gepuffert.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#5 von Stahlblauberlin , 21.08.2023 11:36

Zitat von md95129 im Beitrag #3
Drosseln und Stützkondensatoren haben schon etwas miteinander zu tun, zwar nicht zur Entstörung, aber zur Entkoppelung der Kondensatoren während des ACK Rückmelde-Impulses beim DCC Programmieren. Genauer will ich da nicht eingehen, sonst wird es zu technisch.

Das würde mich jetzt aber schon interessieren, zumindest der ganz grobe Zusammenhang.. Drosseln die die Stützkondensatoren wirksam während des Sendens der ACK-Impulse entkoppeln könnten kommen in den Bereich mehrere Millihenry..bei einsprechend niedrigem ohmschen Widerstand wird das ganz schön sperrig... als Nebenwirkung würde gerade das Wegfiltern der nervigen Mikrowackler dadurch verhindert werden.
Nicht umsonst werden "richtige" Powerpacks ja beim Programmieren vom Decoder aktiv deaktiviert....


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#6 von Peter BR44 , 21.08.2023 12:22

Hallo Alex,

es gibt diese PP auch von Fischer Modell.
Sind günstiger und variabler als die von ESU.

Der Anschluss an den Decoder und/oder Adapterplatine hängt vom jeweiligen Dichterherzteller ab.
Steht aber normalerweise in jeder BDA.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#7 von md95129 , 21.08.2023 12:57

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2

...1. Drosseln und Stützkondensator haben nichts miteinander zu tun....

Es ging um die kategorische Aussage, die so nicht stimmt. ZIMO hat früher Drosseln ca. 100µH/0,5A wegen des ACK Impulses empfohlen. Mit Step-up/Down (relativ langsam) oder den abschaltbaren Kondensatoren braucht man das natürlich nicht mehr.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#8 von Langsamfahrer , 21.08.2023 13:07

Hallo!

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #5
Zitat von md95129 im Beitrag #3
Drosseln und Stützkondensatoren haben schon etwas miteinander zu tun, zwar nicht zur Entstörung, aber zur Entkoppelung der Kondensatoren während des ACK Rückmelde-Impulses beim DCC Programmieren. Genauer will ich da nicht eingehen, sonst wird es zu technisch.

Das würde mich jetzt aber schon interessieren, zumindest der ganz grobe Zusammenhang.. ....


Schau mal in die Zimo-Anleitung für "Kleine Decoder". In der Fassung von Dezember 2022 ist auf Seite 57 die Anschaltung eines Stütz-Elkos beschrieben für den Fall, dass der Decoder keinen speziellen Anschluss dafür besitzt, also keine Ladeschaltung enthält. Die ganze Schaltung hängt an Decoder-Plus und Decoder-Minus.
Da wird in der Plus-Leitung ein Ladewiderstand von 100 Ohm benutzt, fürs Entladen überbrückt durch eine Diode. In der Minus-Leitung ist eine Drossel, 100 Mikrohenry für 500 mA. Dazu steht in der Beschreibung:

Zitat
Die Drossel sorgt dafür, dass trotz des vollen Entladestromes aus dem Energiespeicher das Software-Update und Sound-Laden, Programmieren im „Service mode“ (Programmiergleis), und die ZIMO Zugnummernerkennung zuverlässig funktionieren.



Viel Freude!
Jörg


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zuletzt bearbeitet 21.08.2023 | Top

RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#9 von alexus , 21.08.2023 13:11

Hallo Peter

Zitat von Peter BR44 im Beitrag #6
Hallo Alex,

es gibt diese PP auch von Fischer Modell.
Sind günstiger und variabler als die von ESU.

Der Anschluss an den Decoder und/oder Adapterplatine hängt vom jeweiligen Dichterherzteller ab.
Steht aber normalerweise in jeder BDA.



Aber bitte beachten, die Fischer Ladeschaltung ist nur bis 20V= Decoderspannung (Dec+/Dec GND-) geeignet.
Das ist ca. eine max. Gleisspannung von 21-22V.

Das Zweite bei der Schaltung von Fischer ist die relativ niedrige Pufferspannung von ca. 15V.

Die Fischer Schaltung ist auch kein Powerpack wie die Schaltungen von Tams, ESU oder Zimo (die mir gerade einfallen). Daher ist die Pufferwirkung wie bei Elko-Schaltungen.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#10 von Häisbischer , 21.08.2023 13:12

Hallo md95129,
die Drosseln liegen im Motorkreis, der ElKo am Gleichrichter-Ausgang.
Mich würde auch interessieren, wie die Drosseln den ElKo entkoppeln.
Grüße
Ernst


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#11 von md95129 , 21.08.2023 13:17

Zitat von Häisbischer im Beitrag #10
Hallo md95129,
die Drosseln liegen im Motorkreis, der ElKo am Gleichrichter-Ausgang.
Mich würde auch interessieren, wie die Drosseln den ElKo entkoppeln.
Grüße
Ernst

siehe Beitrag #8 von Jörg


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#12 von Stahlblauberlin , 21.08.2023 13:18

Zitat von md95129 im Beitrag #7
Es ging um die kategorische Aussage, die so nicht stimmt. ZIMO hat früher Drosseln ca. 100µH/0,5A wegen des ACK Impulses empfohlen.

Außer bei Zimo hab ich das nirgendwo gefunden, eine konkrete Schaltung dazu auch da nicht. Sollten die Drosseln mit dem angegebenen Wert in den Leitungen zum Elko untergebracht sein könnten sie bei Zentralen die die Steilheit der Stromänderung zur Erkennung der ACK-Pulse auswerten etwas bringen. Bei Zentralen die die ACK-Pulse via A/D-Wandler erkennen und auch die Länge des Impulses auswerten (Störunterdrückung...) kann es bei weniger ausgefeilten Algorithmen zu Problemen kommen.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#13 von lojo , 21.08.2023 13:37

Hallo Peter,

vielleicht stehe ich auf der Leitung, aber ich komme nicht auf die Lösung. Was bedeutet: "Dichterherzteller"?

Zitat von Peter BR44 im Beitrag #6
Der Anschluss an den Decoder und/oder Adapterplatine hängt vom jeweiligen Dichterherzteller ab.

Aus dem Herzteller kann ich ja noch den Hersteller ableiten. Aber stellt der wirklich Dichter her? Und wozu dienen die im Moba-bereich?

Bitte nicht böse sein, aber ich rätsele wirklich.


Freundliche Grüße
lojo


 
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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#14 von md95129 , 21.08.2023 13:38

Nochmal ganz langsam zum Mitschreiben: Der TE hat die Worte Stützelko und Drossel in einem Satz verwendet und Du (Stahlblauberlin) hast behauptet, dass die nichts miteinander zu tun haben. Jörg und ich haben Gegenbeispiele gebracht. Dass das heute Schnee von gestern ist, ist eine andere Geschichte. Wenn Du gesagt hättest, dass das mal verwendet wurde, um den ACK-Impuls direkt aus dem Motor zu speisen (und nicht vom Elko in den Motor), hätte die Diskussion ein Ende gehabt.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#15 von Häisbischer , 21.08.2023 14:44

Hi,
Der TE hat die Begriffe Stützelko und ENTSTÖRDROSSEL verwendet.
Grüße
Ernst


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#16 von Häisbischer , 21.08.2023 14:49

Der ACK-Puls ist die um 60mA gesteigerte Decoder-Stromaufnahme für 6ms +-1ms und wird durch einen zu großen Stützelko verhindert.
MfG Ernst


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#17 von Stahlblauberlin , 21.08.2023 14:57

Zitat von md95129 im Beitrag #14
Wenn Du gesagt hättest, dass das mal verwendet wurde, um den ACK-Impuls direkt aus dem Motor zu speisen (und nicht vom Elko in den Motor), hätte die Diskussion ein Ende gehabt.

Gaaanz langsam:
Was passiert beim Ack-Impuls
Um einen Ack-Impuls zu senden erhöht der Decoder seine Stromaufnahme für 4-6 ms um mindestens 60 mA. Lokdecoder schalten hierzu typischerweise den Motor entsprechend ein. Diese Änderung des Stromverbrauchs wird von der Zentrale bemerkt und ausgewertet.
Wie stört ein Elko den Ack-Impuls
Der Elko puffert den Impuls weg in dem er den Strom liefert der eigentlich von der Zentrale kommen und dort detektiert werden soll. Je größer der Elko und je kleiner die Stromaufnahme des Motors um so größer ist der Effekt.
Ein alter Roco-Walzenmotor liefert Impulse von mehr als 1A, selbst ein 1000µF-Elko stört da nicht und wird einfach ratz-fatz leer gelutscht. Ein guter Faulhi hingegen schafft vielleicht 100 mA, teils weniger. Da kann schon ein 220µF-Elko stören, das hängt auch von der Zentrale ab (Art der Detektorschaltung, Software, Einstellungen)
Wie kann eine Drossel im Elko-Stromkreis da helfen?
Ein Drossel dämpft die Geschwindigkeit mit der sich der Strom durch die Drossel ändert. Ist die Drossel von ihrer Induktivität hinreichend groß ausgelegt kann der vom Elko an den Decoder während des Sendens des ACK-Impulses gelieferte Strom nur gebremst ansteigen, damit liefert die Zentrale erstmal Strom und kann einen Impuls erkennen.
Das funktioniert gut wenn die Erkennung mit einem Differnzierer (OpAmp mit etwas Hühnerfutter drumherum) erfolgt, der reagiert auf die Änderungsgeschwindigkeit. Allerdings nicht nur auf gewollte Impulse sondern auch gerne mal auf Störungen.
Neuer Zentralen nutzen oft keinen separaten Schaltkreis zur Erkennung des ACK-Impulses mehr, die normale Strommessung via Shunt und A/D-Wandler wird dafür mit genutzt. Wartet die Zentrale auf einen ACK-Impuls wird der A/D-Wandler kontinuierlich gelesen, ist der Wert plötzlich um einen definierten Schwellwert höher als der Wert davor wird die Zentrale hellhörig. Da der Ack-Impuls ein bestimmtes Timing einhalten muss wird um Störungen zu unterdrücken noch ein paar mal gemessen, typischerweise mindestens 4 ms lang. Erst wenn der Wert so lange über dem Schwellwert (60 mA) liegt wird er als gültiger ACK-Impuls gewertet. Fängt der wortwörtlich gedrosselte Elko in dem Zeitfenster dann doch an Strom zu liefern kann es leicht passieren das der Schwellwert nicht die ganzen 4ms erreicht wird, die Zentrale plädiert dann auf Störung und ignoriert den verwaschenen Impuls.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#18 von Häisbischer , 21.08.2023 15:02

Stahlblauberlin
Absolut korrekt.
Vielleicht kommt jetzt der Durchblick.
Ernst


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#19 von md95129 , 21.08.2023 15:41

Zitat von Häisbischer im Beitrag #18
Stahlblauberlin
Absolut korrekt.
Vielleicht kommt jetzt der Durchblick.
Ernst

Ein Glück, dass ihr beide den Durchblick habt. Mir den ACK-Impuls erklären zu wollen, ist vergleichbar mit der Aufgabe, Nachtvögel in die griechische Hauptstadt transportieren zu wollen. Bei der Entwicklung meines eigenen Decoders "from scratch" um 2008 mit integriertem "Keep-alive" musste ich mich ziemlich eingehend mit dem ACK-Puls beschäftigen. Damalige Zentralen haben meistens eine Einschaltspitze ausgewertet, die von einer Induktivität vom Stützkondensator teilweise auf den Motor umgeleitet werden konnte. ZIMO ist nicht der Einzige, der diese Drosseln empfohlen hat. Auch in den USA wurden sie benutzt. Dass das Schnee von gestern ist, habe ich mehrfach geschrieben.
@Häisbischer
Ich glaube kaum, dass der TE zwischen Drossel und Entstördrossel unterscheiden will/kann. Er hat lediglich gelesen, dass die Schutzbeschaltung aus Widerstand/Diode/Drossel besteht und wollte ein Schaltbeispiel haben, das ihm ja Jörg geliefert hat (#8).
@Stahlblauberlin
Es wundert mich, dass Du in allen Dingen Elektronik/Mechanik mit mir die Klingen kreuzt (habe ich auch nichts dagegen ), bei meiner Zahnradlok aber auffallend ruhig bist.


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#20 von Stahlblauberlin , 21.08.2023 16:40

@md95129 Zur Zahradlok gibt's auch nicht viel zu sagen außer: Respekt! Das einzige was mich ein bisschen grübeln lässt ist der LiPo im Führerhaus praktisch über dem Brenner. Hab bei den Dingern im Kontext Temperatur immer ein komisches Gefühl. Erst recht nach dem ich aus einem meiner RC-Cars so einen im letzten Augenblick rausreissen konnte. Zugegeben, die Karosserie war schwarz, die Sonne brannte und er musste 20C aushalten, wenn aber 50C draufsteht darf das nicht passieren. Mitgeloggt wurden gut 60° als plötzlich die Spannung einbrach und der Regler wild piepte, der Akku hatte da schon den Halter gesprengt und ließ sich entsprechen schnell rausreissen.

Marcus


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#21 von vikr , 21.08.2023 18:20

Hallo Alex,

Zitat von swisstrain im Beitrag #1
zwei Fragen zu Stützelkos
...
schöne Fragen! Über Gegenanzeigen und Nebenwirkungen sprechen Sie mit Ihrem...
Solche Schaltungen sollen den Decoder selbst, ggf. mit dem Soundgenerator einschl. Endstufe und Lautsprecher sowie möglichst noch Licht und Motor ausreichend versorgen, wenn die Spannungs-Versorgung über Rad und Schiene mal kurz ein/abbricht.
Wenn das Trieb-Fahrzeug an einer Stelle ohne elektrischen Rad-Schiene-Kontakt stehen bleibt ist das ganze Vorhaben gescheitert. Der Motor sollte das Fahrzeug also möglichst noch bis zum nächsten Rad-Schiene-Kontakt retten, wo es dann ja auch wieder aktuelle Daten gibt.

Das klappt natürlich um so besser (länger) je weniger Strom der Motor benötigt und um so mehr Strom der Kondensator liefern kann. Das gelungenste Beispiel ist immernoch die H0-Köf von Lenz, aber die KG230 von ESU ist schon fast genauso gut.

Märklin. Motoren mit Feldspule (Allstrommotoren) sind Stromfresser, aber auch wenn die Feldspule durch einen Permanentmagneten ersetzt wurden, ist das Puffern dieser alten Motoren vergleichsweise ziemlich frustran. Auch der sogenannte Hochleistungsmotor ist kein Effizienzwunder. Am besten schneiden die Glockenankermotoren (oder auch ggf. die brushless Motoren) ab.

Es gibt einige interessante Probleme mit solchen Speicherschaltungen!

Bei Verwendung von normalen Elektrolytkondensatoren können sie schlicht so groß sein, dass man sie gar nicht einbauen kann.

Verwendet man die kleinen und effizienten Supercaps (mit ihren geringen Maximalspannungen), benötigt man - zumindest für die Versorgung der Motoren - zwei Spannungswandler, einen down für das Laden der Supercaps aus der Gleisspannung, einen up für das Bereitstellen der Motorspannung aus der Ladung im Kondensator.
Das Programmieren der Decoder im DCC-Servicemode auf dem Programmiergleis, wird durch die Ladeschaltung konterkariert. Für das Programmieren im Servicemode muss die Speicherschaltung abgeschaltet werden, z.B. durch eine Jumper, einen Schalter oder auch elektronisch über einen Transistor. Einige Decoder (z. B. Zimo MX632) haben so etwas on Board. Oft ist das aber in das Powerpack integriert und erfolgt automatisch bei Erkennung des DCC-Servicemode. Die Powerpacks haben dazu einen eigenen Mikroprozessor.
Die Lösung mit der speziell gewählten Drossel, damit der ACK-Impuls von der Zentrale "am Puffer vorbei" noch erkannt wird, hat bei mir mit noch keiner Zentrale annährend zuverlässig funktioniert.
Der Königsweg zum Programmieren ist RailCom-Decoder einzusetzen oder auch per mfx zu programmieren!

Ein weiteres Problem entsteht, wenn solche Speicherschaltungen in Rudeln auftreten. Sinn der Speicherschaltung ist ja, den Speicher möglichst - auch bei nur kurzem Rad-Schiene-Kontakt - wieder möglichst voll zu laden, deshalb macht es wenig Sinn den Ladevorgang zu stark auszubremsen. Wenn jetzt beim (Wieder)Einschalten der Gleisspannug plötzlich viele Ladeschaltung gleichzeitig Strom ziehen, nicht nur in Triebfahrzeugen, sondern auch in beleuchteten Wagenverbänden, wird soviel Strom von der Zentrale/Booster angefordert, dass dort ein Kurzschluss detektiert wird und die Anlage teilweise oder gar nicht hochfährt.

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#22 von Eifel-Knacki , 21.08.2023 18:31

Zitat von vikr im Beitrag #21
Ein weiteres Problem entsteht, wenn solche Speicherschaltungen in Rudeln auftreten. Sinn der Speicherschaltung ist ja, den Speicher möglichst - auch bei nur kurzem Rad-Schiene-Kontakt - wieder möglichst voll zu laden, deshalb macht es wenig Sinn den Ladevorgang zu stark auszubremsen. Wenn jetzt beim (Wieder)Einschalten der Gleisspannug plötzlich viele Ladeschaltung gleichzeitig Strom ziehen, nicht nur in Triebfahrzeugen, sondern auch in beleuchteten Wagenverbänden, wird soviel Strom von der Zentrale/Booster angefordert, dass dort ein Kurzschluss detektiert wird und die Anlage teilweise oder gar nicht hochfährt.


Hallo,

gibt es auch einen Ausweg für dieses Problem?

Gruß Knacki


Bei "Alterung" halte ich es mit den Japanern. Patina ist dort kein positiv besetzter Begriff.


 
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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#23 von Langsamfahrer , 21.08.2023 18:48

Hallo!

Auf Anhieb sehe ich zwei Auswege:

1) Die Anlage in Abschnitte einteilen, ganz besonders den Schattenbahnhof mit seinen vielen parkenden Zügen. Jeder Abschnitt muss so klein sein, dass alle in ihm stehenden Züge zusammen weniger Ladestrom für die Stütz-Elkos ziehen als der versorgende Booster liefern möchte, so dass der keinen Kurzschluss (genauer: Überstrom) meldet. Diese Abschnitte nacheinander an den Booster zuschalten.

2) Für guten Schienenkontakt sorgen, so dass die Aussetzer kurz sind verglichen mit der Dauer der Stromversorgung. Dann kann der Ladewiderstand vergrößert werden (es dauert ja länger bis zum nächsten Aussetzer), so wird der Ladestrom beim Einschalten geringer. Ja, der Ladevorgang wird ausgebremst.

Gute Fahrt!
Jörg


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Eifel-Knacki hat sich bedankt!
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RE: Fragen zu Stützelkos für alte Märklinmotoren

#24 von Stahlblauberlin , 22.08.2023 08:26

Zitat von Eifel-Knacki im Beitrag #22
Hallo,

gibt es auch einen Ausweg für dieses Problem?

Ja, mindestens eine minimale Ladeschaltung für den/die Elkos: Ein Widerstand von 100-330 Ohm mit einer parallel dazu geschalteter Diode in eine der Leitungen zum Elko. Dabei ist die Diode so zu schalten das sie beim Laden sperrt und der Ladestrom durch den Widerstand begrenzt wird, das Entladen aber über die Diode erfolgt. Ist diese Ladeschaltung in der Plus-Leitung des Elkos zeigt der Ring der Diode (Kathode) also zum Decoder.


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Decoder funktioniert von einem auf dem anderen Tag nicht mehr.

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