Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#1 von Kike , 06.10.2023 18:02

Moin liebe Modellbahnfreunde

Neues Heim, viel Platz, Modellbahnvirus seit Kindheit im Blut... Kurzum, es muss endlich eine richtige Anlage her. Wobei, Anlage ist so eine Sache, lieber ein schickes Modul/ Segment- Arrangement. Damit wäre der gegebene Platz flexibler genutzt.

Nun, wie so viele sind die Wünsche groß: Zweigleisige Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn, BW, Hafen, Industrie Burgruine und alle Epochen gleichzeitig weil Dampf- Diesel- und Elektroloks sind ja alle cool. (Plattenscatchgeräusch....)

Logisch dass es alles zusammen nicht geben kann. Oder doch? Zumindest fast. Eine Interessante Strecke stellt die Ruhr-Sieg-Strecke dar, quasi fast vor der Haustüre. Tolle Topographie und: Geht man in das Jahr 1965 und die 2,3 folgenden Jahre zurück, stellt man fest, das tatsächlich ein Mischmasch aus allen drei Traktionsarten glaubhaft darstellbar ist. Denn, obwohl die Strecke anno 65 ihren Fahrdraht bekam und die meisten Leistungen recht schnell auf die E-Loks überging, so wurden bis etwa 69 noch einige Leistungen von Dampfern geleistet weil die DB erst noch die Stromer beschaffen musste. (Die "legendäre 03.10 war noch bis 66 im Dienst, BW Betzdorf beheimatete bis fast zum Ende der Dampfzeit noch 44er.) Diesel gabs natürlich auch.

Nun zur Hauptstrecke mit abzweigender Nebenbahn: Nebenbahnen waren zu dieser Zeit noch ein paar vorhanden, würde man sich den Abzweig sparen und sich nur auf die von den Nebenbahnbimmelzügen mitbenutzte Hauptstrecke konzentrieren, wäre sogar ein Nebenbahnzug glaubhaft darstellbar. Bilder von der Hauptstrecke wo ein Schienenbus unterwegs ist gibt es im Netz zu sehen. Also quasi auch möglich.

Nun, Hafen geht wirklich nicht, dazu ist die Lenne etwas zu flach.... Aber das Lennetal ist voll von Metallerzeugenden Betrieben mit teils riesigen Bahnanschlüssen. (Selbst heute noch) Da ist sicher der eine oder andere Anschließer möglich. Und zum Hafen führt die echte Bahn ja dann doch irgendwie.

Und was ist mit einem BW? Die waren damals auch nicht so häufig. Und wenn, dann sprengt das halt wirklich jeden Rahmen. Nur, wenn man sich etwas ans Vorbild anlehnt, dann weiß man schnell, welche Lok aus welchem BW da jetzt grade im Einsatz sind. Dementsprechend könnte man sich die Loks mit jeweiliger BW-Zugehörigkeit zurechtsortieren.

Zuletzt die Burgruine: Möglich wäre es, aber ich mag keine Burgruinen auf der Anlage =)

Fazit: Es wird ein stinknormaler Durchgangsbahnhof mit ein paar Gütergleisen für die ansässige Industrie, ein bis 2 Ladegleise und 2 Bahnsteige mit insgesamt 3 Personengleisen. Wobei das dann oft nur zum Überholen genutzt wird.

Mir persönlich gefallen maßstäbliche Größenverhältnisse, klar kommt man da schnell an verschiedene Grenzen. Aber es geht. Etwas im Bogen geplant und dann den ganzen Raum nutzen. Module mit wenig Breite (kann man eh besser bearbeiten) und dafür schön gestreckt. Mir stehen zum Aufbau der Module 7,3 mal 3,3 Meter zur Verfügung, allerdings nicht dauerhaft. Lagern kann ich die Module ebenfalls ohne Probleme.

Steckbrief:

Epoche 3b um 1965 also alte Loknummern
2gleisige Hauptstrecke mit Oberleitung als Attrappe
Gleissystem steht noch nicht fest, evtl. Selbstbau
Digital fahren, Steuern steht auch nicht fest, jedenfalls keine Automatik

Landschaftlich fiktiv im Lennetal angesiedelt irgendwo zwischen Nachrodt-Wiblingwerde und Finnentrop
Rollmaterial geplant E10, E41, E40, E50 V60/100/200, Vt95 und als Notnagel BR 44, 41 oder 01 leider gibts die 03.10 wohl nicht als Modell

Die "Anlage" soll im aufgebauten Zustand eine Größe von 7,2 auf 3,2 Meter haben. Klingt viel aber bei etwa 40-60cm Breite ist es gar nicht mal so viel Fläche.

Besonderheit: Die beiden Kurven die den "Kreis" Schließen, sind Füllstücke, die nur für Kreisfahrten gedacht sind. Hie kann auch ein Fiddleyard oder vielleicht auch Module andere Mobaner angeschlossen werden. Links der eingezeichnete Tunnel ist eigentlich gar nicht vorhanden, hier sind landschaftlich beide Teile "gedacht" miteinander verbunden.
Noch ne Besonderheit: Die Weichen sind in etwa maßstäblich geplant, resultiert daraus, dass ich die gerne auch so bauen möchte, leider gibts das nicht auf Scarm...

Natürlich baut man sowas nicht von heute auf Morgen, erstmal sind die Landschaftsmodule dran, Fahren war noch nie so mein Hauptaugenmerk.

Ok, jetzt darf geguckt, kommentiert, kritisiert oder geliked werden

Gruß Christian

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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#2 von Mobatheoretiker , 07.10.2023 13:52

Hallo Christian

Wow, super Plan!
Es tut gut mal einen Plan mit maßstäblichen Weichen, Radien und Gleislängen zu sehen, ohne Überladung und ohne Groß-BW.

Gruß, Sascha


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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#3 von Railwolf , 07.10.2023 19:17

Hallo Christian,

Zitat von Kike im Beitrag #1
Zuletzt die Burgruine: Möglich wäre es, aber ich mag keine Burgruinen auf der Anlage =)

Das schreit ja nach Burg Altena - das ist keine Ruine, aber fein über dem Bahnhof gelegen.

Allerdings ist Altena 1965 noch ein ziemlich großer Bahnhof, da liegen noch die ganzen Reste der KAE (da hättest du deine Nebenbahn - bis zum Tunnel an der Steinernen Brücke... aber schon abgebaut), und das braucht doch alles eine Menge Platz. Und die Reste der IKB sind ja auch noch da...
Ist also nix, wenn man keine Turnhalle zur Verfügung hat (und kein Seilsystem, mit dem man von oben abgeseilt werden kann, um in die Anlage einzugreifen - der Hünengraben ist doch ziemlich breit gewesen.

Aber: Werdohl - der Bahnhof liegt modellbahngünstig zwischen zwei Tunnels, mit der Lenne einerseits, und hat auch durchaus modellbahnfreundliche Ausmaße.
http://www.sporenplan.nl/figuren/tekenin...197_Werdohl.jpg
Und lennetalbahntypisch ist er auch. (Freilich - die in diesem Thread RE: Brücke vor Tunnel in Werdohl und eine Überraschung beschriebene Situation ist nicht auf der Hagener Seite, sondern auf der Finnentroper Seite zu finden.)
Was mir nämlich an deinem Plan nicht so gefällt: an (Volme und) Lenne haben viele Bahnhöfe nur einen Mittelbahnsteig, bzw. besaßen zwar einen Hausbahnsteig, der aber nicht am Durchgangsgleis lag, sondern vornehmlich für Stückgutverladung verwendet wurde. So noch zu erkennen (wenn man's weiß) in Werdohl und Altena, aber auch in Lüdenscheid (Endbahnhof, kein Durchgangsgleis - aber Gleis 1 ging nicht bis zum Bahnhofsende durch), mutatis mutandis in Brügge, typisch in (alt) Schalksmühle, Dahlerbrück, Rummenohl, Oberhagen...
Die Volmetalbahn kenne ich besser als die Lennetalbahn, obwohl ich oft zwischen Werdohl und Siegen unterwegs war, aber da hab ich nicht ganz so genau aufgepaßt. Wenn du die Gleispläne bei sporenplan.nl heraussuchst, wirst du sehen, ob ich Recht hab oder mir was einbilde.

Zitat von Kike im Beitrag #1
leider gibts die 03.10 wohl nicht als Modell

Hör mich auf. Ich hab neulich von einer 03.10 als Umleiter auf der (nie zuende gebauten) Linie Brügge-Olpe geträumt, zur Weiterfahrt nach Finnentrop oder Kirchen (das weiß ich nicht mehr)...


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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#4 von Kike , 08.10.2023 01:44

Danke Sascha und Wolf,

Zitat von Railwolf im Beitrag #3
Das schreit ja nach Burg Altena - das ist keine Ruine, aber fein über dem Bahnhof gelegen.



Eine sehr schöne Burg, egal bei welchem Wetter. Aber ja, Altena ist viel zu groß. Heute sieht man fast nix mehr davon, zumindest wenn man es nicht weiß.

Zitat von Railwolf im Beitrag #3
Aber: Werdohl - der Bahnhof liegt modellbahngünstig zwischen zwei Tunnels, mit der Lenne einerseits, und hat auch durchaus modellbahnfreundliche Ausmaße.


Den könnte ich auf der gegebenen Fläche sogar mit Abstrichen realisieren. Ich habe mich, bis auf den von dir erwähnten Mittelbahnsteig unter anderem auch daran orientiert. Mittelbahnsteig würde bedeuten, dass ich nur 2 Personengleise realisieren würde. Andernfalls wäre noch ein Gleis nötig, das finde ich dann für die Größe des Bahnhofes zu viel. Mit 2 Personengleise könnte ich aber durchaus leben. Dann das Gütergleis beiderseits an die Hauptstrecke anschließen, mit Abzweig links zum Anschluss. Wären dann 2 Weichen mehr. Je mehr ich drüber nachdenke: Eine gute Idee. Merci

Übrigens, die Volmetalbahn stand anfangs auch zur Debatte, ich bin in beiden Tälern sehr viel unterwegs und tatsächlich auch in Betrieben mit ehemaligen Bahnanschlüssen. Da sieht man viele alte Zeitzeugen. Volmetal fiel aber weg, da ich halt gerne eine Oberleitung haben möchte, an deren Ausführung ich grade mit 0,06mm Angelschnur und den Masten von N-Train arbeite

Frage mich ob man ne 03.10 nicht aus ner 03 basteln könnte.... Falls das schon mal wer gemacht hat, würde mich mal interessieren.

Grüßle Christian


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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#5 von Kike , 08.10.2023 02:06

Nachtrag:

Habe den Plan etwas überarbeitet, war ja nicht so viel...

Jetzt mit Mittelbahnsteig, etwa 230-250 m Vorbildnutzlänge, das kommt etwa an die Vorbilder ran. (Grau) In Gelb nun das geänderte Gütergleis, beidseitig angeschlossen. Das Anschließergleis ist deutlich länger geworden, weil die ganze Güteranlage weiter nach rechts gewandert ist. Finde ich aber ganz reizvoll, Ist ja eher selten, dass Firmen ihre Produktionshalle genau am Bahnhof bauen. Eher etwas abseits. Was da hinkommt weiß ich noch nicht.

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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#6 von Railwolf , 09.10.2023 17:04

Hallo,

Zitat von Kike im Beitrag #4
Übrigens, die Volmetalbahn stand anfangs auch zur Debatte, ich bin in beiden Tälern sehr viel unterwegs und tatsächlich auch in Betrieben mit ehemaligen Bahnanschlüssen. Da sieht man viele alte Zeitzeugen. Volmetal fiel aber weg, da ich halt gerne eine Oberleitung haben möchte, an deren Ausführung ich grade mit 0,06mm Angelschnur und den Masten von N-Train arbeite


Ja, wenn man die BD Wuppertal nicht aufgelöst hätte, und den Anschluß von Meinerzhagen nach Olpe hergestellt - dann läge Brügge vielleicht jetzt unter Fahrdraht... und die Brücke in Delstern wäre nicht auf Eingleisigkeit zurückgebaut worden, das ist nämlich m.W. das größte Hindernis, um das zweite Gleis wieder hinzubringen. Vielleicht demnächst auch die neue Volmebrücke in Brügge, die kenne ich ja nicht.

Die überarbeitete Anlage sieht schon mal so von oben nicht schlecht aus; jetzt kommt's drauf an, was du daraus machst. Eher ungewöhnlich finde ich nur den Anschluß der Anschließer, mit eigener Tunnelröhre. Wer hat denn das bezahlt? Ein Ausziehgleis bis vor die Felswand, um das Walzwerk anfahren zu können, ist vorstellbar (sogar eventuell mit Brückenverbreiterung, auch wenn das schon ein teures Stück Ziehgleis wäre), aber ein Tunnel? Da wäre wohl eher, wie beim Vorbild Werdohl auf der Finnentroper Seite, jenseits des Tunnels die Weiche gewesen, die man als Falschfahrt erreicht.


Mit vielen Grüßen

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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#7 von Kike , 09.10.2023 18:05

Hallo Wolf,

Danke, freu mich dass es gefällt.

Soweit ich weiß sollte die Volmetalbahn zumindest komplett ausgebaut werden. Wurde nur nie realisiert. Daher die 2gleisigkeit ab Hagen. Zuletzt ging es der Strecke wie vielen anderen, das aufkommen war einfach zu gering. Deswegen wurde eingleisig zurückgehalten. Die ansässigen Stahlwerke haben heute ja gar keinen Anschluss mehr. Und das Angebot aus der Region nach Köln zu fahren wurden auch nie so richtig wahrgenommen. Lüdenscheid als Stichstrecke war von Hagen aus auch unpraktisch, da ja umgesetzt werden musste. Was mich in Brügge noch beschäftigt ist die Frage was aus den 3 Mallets BR 96 geworden ist. Über deren Verbleib habe ich nichts brauchbares finden können. Vielleicht weißt Du da ja mehr?

Ja, mit dem Tunnel, da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Den Tunnel gibt es eigentlich gar nicht. Das ist nur ein Füllstück, weil der Raum zuende ist. Man muss sich vorstellen, dass die Tunneleingänge quasi ohne Tunnel direkt beieinander liegen, da gar kein Gleis zwischen ist. Somit gehören die beiden langen Streckenteile direkt zusammen. Die sollen auch so gebaut werden. Falls ich mal auf Treffen gehen sollte wäre das dann eine etwa 12 Meter lange Gerade, bzw im leichten Bogen. Nur das bekomme ich zu Hause nicht gestellt. Deswegen das als Tunnel gezeichnete Füllstück.
Der Tunnel rechts, als "echter Tunnel" gekennzeichnet wird nach Vorbild Werdohl nahe am Bahnhof ausgestaltet und führt Richtung Siegen. Zu Hause würde der nach Siegen fahrende Zug zwar dann wieder aus Hagen kommen, allerdings überlege ich die beiden Strecken nach Siegen und Hagen mittig in einen Fiddleyard zu führen. Alle Tunnelstrecken werden bis auf den Eingang rechts nicht ausgestaltet und nur für Fahrbetrieb zu Hause auf einfachem Brett genutzt.

Eine Brücke für das Auszieh, bzw Firmengleis gibt es in Hohenlimburg bei ThyssenKrupp wo die Lenne mitten durch das Firmengelände fließt.

Grüße, Christian


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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#8 von Railwolf , 10.10.2023 12:04

Hallo Christian,

Zitat von Kike im Beitrag #7
Soweit ich weiß sollte die Volmetalbahn zumindest komplett ausgebaut werden. Wurde nur nie realisiert. Daher die 2gleisigkeit ab Hagen. Zuletzt ging es der Strecke wie vielen anderen, das aufkommen war einfach zu gering. Deswegen wurde eingleisig zurückgehalten. Die ansässigen Stahlwerke haben heute ja gar keinen Anschluss mehr. Und das Angebot aus der Region nach Köln zu fahren wurden auch nie so richtig wahrgenommen.

Die Strecke sollte ja schon Anfang der 90er stillgelegt werden, und war auch entsprechend heruntergewirtschaftet worden, sowohl technisch als auch mit der Fahrplangestaltung. Wenn man unsinnige Fahrpläne macht, vergrault man ganz schnell die Kunden. Angefangen hat man damit bei der Kölner Strecke - nein, vorher schon die Verbindung über Halver nach Wuppertal. Da liegt halt die heutige BD-Grenze...
(aus meinem Fenster hier kann ich eine Bahnstrecke sehen, Berthelming-Kalhausen, die stillgelegt wurde, weil sie zwischen zwei Départements und damit zwischen zwei (alten) Regionen hin- und hergeht. Die Politiker haben sich nicht einigen können, wer da die Züge bestellen soll. Nu fährt nix mehr.)

Der Ausbau nach Olpe hat nicht stattgefunden und kam nur bis Krummenerl, der Anschluß Lüdenscheid-Herscheid(-Plettenberg) auch nicht, wegen des Kriegs, des ersten Weltkriegs. Auch die Neukonzeption der Anbindung nach Lüdenscheid kam nicht inne Pötte - weder von Rummenohl über Heedfeld noch durch die Elspe (s.u.), aus denselben Gründen.
Die Lüdenscheider Stichstrecke wurde früher oft von Köln oder Halver aus angefahren, ohne Umsetzen - oder mit dem Schienenbus-Pendel. VT95 mit Beiwagen, das muß ein Schauspiel gewesen sein...


Zitat von Kike im Beitrag #7
Was mich in Brügge noch beschäftigt ist die Frage was aus den 3 Mallets BR 96 geworden ist. Über deren Verbleib habe ich nichts brauchbares finden können. Vielleicht weißt Du da ja mehr?

Ja, wenn da nicht noch eine in einem Tunnel bei Schloß Neuenhof verbuddelt ist, wo mal die Strecke nach Lüdenscheid neu terrassiert werden sollte (und Reste der Erdarbeiten auch heute noch erkennbar sind), dann sind die wohl verschrottet worden, nachdem man sie um 1935 ausgemustert hat.
Vielleicht waren die bayrischen Bullen mit ihrem Verbundtriebwerk etwas zu kompliziert für die braven westfälischen Eisenbahner, die biedere preußische Hausmannskost gewohnt waren?


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RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#9 von Remo Suriani , 10.10.2023 22:19

Hallo Christian,

interessantes Projekt. Die Idee sich zwar nicht einen konkreten Bahnhof nachzubauen, aber ihn sehr genau geografisch einzuordnen, kommt mir sehr bekannt vor (auch wenn es bei mir eher der Niederrhein ist). Wobei meine Inspiration bei meinem aktuellen Projekt von Kirchen an der Sieg stammt, also quasi um die Ecke vom Lennetal.

Ich muss sagen, es ist schon beeindruckend, was Du da von 0 auf 100 starten willst: Ohne überhaupt eine N-Elok zu haben oder was in N gebaut zu haben, schon wissen, dass die Oberleitung maßstäblich werden soll, ja, mutig :-D Du selbst schreibst ja, dass die Entscheidung für ein Gleissystem noch nicht getroffen ist und aus auch Selbstbau in den Raum geworfen. Um ehrlich zu sein: Viel was anderes kann es ja eigentlich, zumindest was die Weichen betrifft, kaum werden, denn sonst passt das ja kaum zusammen. Ich spreche da aus Erfahrung, bei mir nur Andersrum. Ich habe zumindest die wichtigen Weichenstraßen selbst gebaut und das passt halt überhaupt nicht mit den Mastabständen, die Viessmann und Co bilden, da muss wohl auch was eigenes her - aber derzeit ist die Oberleitung nur im Kopf existent

Vielleicht schaust Du einfach mal in Kapellen (eben frei nach Kirchen) vorbei - Zweiter Link in der Signatur.

Und aus eigener Erfahrung: Wenn Du eh Module und Segmente baust, mach Dir mal Gedanken, ob für Dich auch Modultreffen in Frage kommen könnten (bei mir ist es zum Beispiel Fremo). So lange Du es nicht 100% ausschließen kannst, würde ich dass dann auch in der Planung berücksichtigen. Was bedeutet das: Die Segmente so machen, dass sie idealerweise in ein Auto passen und eine einheitliche Form haben - mit zumindest einem gemeinsamen Grundraster in Länge und Winkel bietet sich an. Die einheitliche Form käme einem Transport in einer Art Rag entgegen. Dazu ein Gedanken, welchen Teil man sinnvollerweise mitnimmt, zum Beispiel zwischen den Tunneln, um zu wissen, dass man unmittelbar vor den Tunnel Modultrennungen plant. Die müssen dann, solange Du Dich nicht gleich für eine Norm festlegen willst, auch noch keiner Norm entsprechen, aber dann wäre zumindest da Platz einen Adapter anzubauen.

Ich will Dir da auch nichts aufschwatzen, aber mein erster Bahnhof war auch für mögliche Umzüge in Segmenten geplant und es war ein Segen für mich, dass ich tatsächlich mit Adaptern später für Treffen anpassen konnte. Wenn Du es am Ende nicht machst, verlierst Du ja nichts

EDIT: Mh eigentlich wollte ich im Baufaden schreiben, aber ich denke, Du verstehst es ja trotzdem :-D


Viele Grüße
Dirk

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zuletzt bearbeitet 10.10.2023 | Top

RE: Projekt 42: Eierlegende Wollmilchsau in N

#10 von Kike , 15.10.2023 09:44

Guten Morgen,

Danke für eure Kommentare, sehr anregend und zeigt mir, dass ich gar nicht so daneben gelegen habe was das geographische Thema angeht. Freu mich immer wenn ich neue Informationen bekomme.

Zitat von Railwolf im Beitrag #8
Der Ausbau nach Olpe hat nicht stattgefunden und kam nur bis Krummenerl,

Da wurde ja noch bis in die Neuzeit "schwerer" Güterverkehr abgewickelt. Ich meine Schotter haben die da abgefahren. Ob nach der großen Flut nochmal großer Güterverkehr gestartet wird dürfte ja fraglich sein. Insgesamt hätte man viel mehr aus dieser Strecke rausholen können. Aber das ist ja bekanntlich fast überall der Fall.
Im Lennetal gibt es ja zumindest noch ein paar Güterzüge.

Zitat von Railwolf im Beitrag #8
Ja, wenn da nicht noch eine in einem Tunnel bei Schloß Neuenhof verbuddelt ist, wo mal die Strecke nach Lüdenscheid neu terrassiert werden sollte (und Reste der Erdarbeiten auch heute noch erkennbar sind), dann sind die wohl verschrottet worden, nachdem man sie um 1935 ausgemustert hat.
Vielleicht waren die bayrischen Bullen mit ihrem Verbundtriebwerk etwas zu kompliziert für die braven westfälischen Eisenbahner, die biedere preußische Hausmannskost gewohnt waren?


Da juckt es in den Fingern mal nachzusehen =) Naja die braven westfälischen Eisenbahner mochten wohl eher die einfacheren Preußen. Alles was ein G oder P vor der Zahl hatte.

Zitat von Remo Suriani im Beitrag #9
Ich muss sagen, es ist schon beeindruckend, was Du da von 0 auf 100 starten willst: Ohne überhaupt eine N-Elok zu haben oder was in N gebaut zu haben, schon wissen, dass die Oberleitung maßstäblich werden soll, ja, mutig :-D Du selbst schreibst ja, dass die Entscheidung für ein Gleissystem noch nicht getroffen ist und aus auch Selbstbau in den Raum geworfen. Um ehrlich zu sein: Viel was anderes kann es ja eigentlich, zumindest was die Weichen betrifft, kaum werden, denn sonst passt das ja kaum zusammen. Ich spreche da aus Erfahrung, bei mir nur Andersrum. Ich habe zumindest die wichtigen Weichenstraßen selbst gebaut und das passt halt überhaupt nicht mit den Mastabständen, die Viessmann und Co bilden, da muss wohl auch was eigenes her - aber derzeit ist die Oberleitung nur im Kopf existent


Da sprichst du wahre Worte. Einst bin ich von N weggegangen, weil mir das einfach zu unmaßstäbich war. Hatte eine gute Sammlung Arnold von meinem Opa geerbt, aber egal was ich versucht hatte es war nicht zufriedenstellend. Kleine Ausflüge in N amerikanisch und dann eben H0. Viel gelernt und dann stolpert man über fiNescale...
Ob ich das so extrem mache, weiß ich nicht aber zumindest die Kupplungen werden feiNer. Hatte in H0 schon Schraubenkupplungen, denke mit ner MFK komme ich auch zurecht. Dann etwas an den Spurkränzen drehen(das Klappt, habs schon damals geschafft), und wie du angesprochen hast, richtige Weichen.


Zitat von Remo Suriani im Beitrag #9
Und aus eigener Erfahrung: Wenn Du eh Module und Segmente baust, mach Dir mal Gedanken, ob für Dich auch Modultreffen in Frage kommen könnten (bei mir ist es zum Beispiel Fremo). So lange Du es nicht 100% ausschließen kannst, würde ich dass dann auch in der Planung berücksichtigen.


Ganz dickes JA. Lust zu solchen Treffen habe ich definitiv. Und sehr warscheinlich werde ich zumindest die unteren Streckenmodule Treffentauglich machen. Den Bahnhof wohl eher nicht, habe zwar eine LKW Fahrlizenz, aber kein entsprechendes Fahrzeug =) Die Streckenteile sollen später mal im Wohnzimmer quasi zu Dekorationszwecken stehen, Fahrbetrieb kann zu gewissen Zeiten in der Garage stattfinden, das heist die Module/Segmente müssen eh klein,leicht und stabil sein.

Zitat von Remo Suriani im Beitrag #9
Vielleicht schaust Du einfach mal in Kapellen (eben frei nach Kirchen) vorbei - Zweiter Link in der Signatur.


In Kapellen war ich schon ein paar mal, das sieht mega gut aus! (Ok, ich sollte vielleicht auch mal dort schreiben, bisher habe ich ausschließlich nur gelesen, gelernt und Motivation getankt)

--------------

Was jetzt planungstechnisch ansteht, ist die Holzwahl, das austesten der fraglichen Gleissysteme (Oberleitung bekomme ich gut hin, siehe Bautrööt) und danach dann die genaue Gleislage fest machen. Erst dann kann ich im Bahnhofsbereich die Segmentgrenzen bestimmen, weil durch Weichen sägen taugt schon in größeren Spuren nix.

Bezüglich Betrieb; Fahren werde ich digital, da hab ich schon alles für da. Schalten wird wie beim Vorbild ablaufen, Alles was im Stellwerk passiert, ist digital, alles wo der Rangierer absteigen muss wird manuell über Drahtzüge gesteuert.


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#11 von Railwolf , 24.10.2023 11:17

Zitat von Kike im Beitrag #10
Da wurde ja noch bis in die Neuzeit "schwerer" Güterverkehr abgewickelt. Ich meine Schotter haben die da abgefahren. Ob nach der großen Flut nochmal großer Güterverkehr gestartet wird dürfte ja fraglich sein. Insgesamt hätte man viel mehr aus dieser Strecke rausholen können. Aber das ist ja bekanntlich fast überall der Fall.
Im Lennetal gibt es ja zumindest noch ein paar Güterzüge.


Ja, das war der Schotterverkehr, aber wegen der Eingleisigkeit der Strecke mit Kreuzungsmöglichkeit nur in Brügge, Rummenohl und Oberhagen waren da die Möglichkeiten seit langem begrenzt: der Güterverkehr mußte quasi zwischen h:45 (Ankunft Brügge Ri. Lüdenscheid, bzw. Oberhagen Ri. Dortmund, der RB) und h+1:15 (Abfahrt Oberhagen Ri. Lüdenscheid bzw. Abfahrt Brügge Ri. Hagen) abgewickelt werden. Auf der zweigleisigen Strecke, mit Blockstellen bzw. Bahnhöfen in Delstern, Ambrock, Priorei, Dahl, Rummenohl, Dahlerbrück, Schalksmühle, hätten die Züge im Fünfminutentakt fahren können, soviel Brügge Gbf bzw. Hagen Gbf aufnehmen können.
Ob und was da noch mal kommt - keine Ahnung. Christoph Riedel weiß sicher mehr.

Zitat von Kike im Beitrag #10
Im Lennetal gibt es ja zumindest noch ein paar Güterzüge.

Wenigstens das.

Zitat von Kike im Beitrag #10
Da juckt es in den Fingern mal nachzusehen =)

Wenn du eine findest, dann zeichne ich meine Märklin-96 auf Bundesbahn um. Versprochen.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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