da ich gerade eine V36 im Umbau habe stellt sich die Frage ob die Lok bei Streckenfahrt ein oder 2 rote Schlußleuchten hatte. Kann mir da bitte jemand auf die Sprünge helfen. Es geht natürlich um EP III bis in IV
Schöne Grüße Stefan
DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig
Zitat von stefankirner im Beitrag #1da ich gerade eine V36 im Umbau habe stellt sich die Frage ob die Lok bei Streckenfahrt ein oder 2 rote Schlußleuchten hatte.
Bitteschöööön:
Edit meint nocherläutern zu müssen, dass die Lok in Falschfahrt unterwegs war:
Es war damals, 197x als die Main-Weser Bahn zwischen Frankfurt Main und Friedberg für die S-Bahn ertüchtigt wurde und daher Bauzüge unterwegs waren.
Zu, Thema zurück. D.h. das Schlußlicht war dann nur einseitig links. Manche Moba Anbieter machen da ja bei Schlußlichter rot.
Hallo Stefan,
Was Du da siehst ist das Falschfahrtsignal. Grundsätzlich waren solche Signale nicht vom Fahrzeug abhängig. Eine einzeln fahrende Lok hatte das "Vereinfachte Schlussignal Zg4" zu zeigen: https://www.bahnstatistik.de/Signalbuecher/SB-DB_1959.pdf
Danke. Jetzt stellt sich noch die Frage ob die V36 auch mal Wendezüge geschoben hat und wie dann die Beleuchtung ist. Auch nur eine rote Leuchte oder 2?
Grüße Stefan
DB Epoche III und IV, H0 AC Digital - herstellerunabhängig
ZitatDie V 36.1, .2 und .4 wurden sogar im Wendezugdienst vor und hinter Reisezügen eingesetzt. Dabei kam die sogenannte „indirekte Wendezugsteuerung der Einheitsbauart“ zum Einsatz. Das heißt, beim geschobenen Zug (wegen der fehlenden Zugheizung der V 36 meistens vierachsige Steuer- und Beiwagen von Dieseltriebwagen, aber auch Plattformwagen der Bauart „Donnerbüchse“) befand sich der Lokomotivführer im Wendezugbefehlswagen, während die Lok, die in der Regel mit dem Vorbau am Zug stand, von einem „maschinentechnischen Begleiter“ besetzt war. Die Übermittlung der Fahrbefehle (die Bremse wurde vom Lokführer bedient) erfolgte über eine Klingelleitung und eine Art „Maschinen-Telegraph“. Sieben Lokomotiven erhielten zwischen 1955 und 1959 eine elektropneumatische Steuerung, die von nur einem Mann zu bedienen war. Für diese Einsätze wurden einige V 36 einem großen Umbau unterzogen: Weil die Fahrt mit dem (recht hohen) Vorbau voraus immer etwas problematisch war und den Einmannbetrieb verhinderte, wurde ihnen eine Kanzel auf das Führerhaus gesetzt. Der Lokomotivführer stand dann am Führerpult in etwa so wie der Kapitän eines Schiffes auf seiner Brücke. Es gab Versuchs- und Einheitskanzeln. Die V 36 238 erhielt ein komplett neues Hochführerhaus.
Als Schiebelokomotive eines Wendezugs hatte die Lok ein Schlusssignal Zg3 (zwei rote Leuchten) zu führen.
Beitrag #8: Laut Signalbuch von 1935 (gültig bis 1959) darf das Vereinfachte Schlusssignal (Zg 4) in bestimmten Fällen an Stelle des Regel-Schlusssignals (Zg 3) gesetzt werden. Es gibt dort lediglich eine einzige Vorgabe, dass dass Zg 4 auf Anordnung der Direktion bei Übergaben gesetzt werden muss. Das Signalbuch von 1959 verzichtet in seinem Text leider auf das darf, ich gehe aber davon aus, dass das Vereinfachte Schlusssignal weiterhin eine Option war und es keine weitere Bedingung gab, unter der nicht an seiner Stelle auch das Regel-Schlusssignal zulässig war.
Beitrag #10: Der Wikipedia Beitrag suggeriert möglicherweise, dass bei der V36 eine direkte Fernsteuerung von einem Steuerwagen mittels der pneumatischen Steuerung möglich sei. Das ist nicht der Fall. Die pneumatische Steuerung ersetzte bei einigen V36 lediglich die mögliche mechanische Kopplung mittels Übertragungswelle, die von Anfang an für die WR360 und WR200 zur Spezifikation gehörte. Mittels dieser Welle, konnten die beiden Handräder zur Steuerung von Getriebe- und Motorfüllung (vulgo: Gas geben) von zwei Führerstand-an-Führerstand gekuppelten Lokomotiven mechanisch verbunden werden. Die Druckluftsteuerung, die in ähnlicher Form auch bei einigen V60 installiert war, erfüllte denselben Zweck, gab aber die Freiheit, dass die Kupplung nicht mehr Führerstand-an-Führerstand erfolgen musste. Eine direkte Wendezugsteuerung war mit der pneumatische Steuerung nicht möglich (wie sollten die Druckluftsignale sicher durch die Wagenreihe vom Steuerwagen an die Lok übermittelt werden?). Die mir vorliegende, aus 1965 stammende offizielle Typenbeschreibung der V36, spricht im Übrigen lediglich von einer pneumatischen Steuerung ohne vorgestelltes "elektro".
Zitat von HGD im Beitrag #12Laut Signalbuch von 1935 (gültig bis 1959) darf das Vereinfachte Schlusssignal (Zg 4) in bestimmten Fällen an Stelle des Regel-Schlusssignals (Zg 3) gesetzt werden.
Hallo,
auch noch im Signalbuch Ausgabe 1981 findet sich der Passus beim Zg4: Das Signal dürfen führen Lokomotivzüge (auch einzeln fahrende Lokomotiven), die Lokomotive am Schluß eines nachgeschobenen Zuges, Güterzüge bis 250 m Länge, andere Züge, wenn es in der Streckenliste bestimmt ist, Arbeitszüge, Nebenfahrzeuge.