Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#1 von Eifel-Knacki , 18.03.2024 14:08

Hallo,

hier möchte ich meinen Weg zur verhältnismäßig günstigen Moba vorstellen und hoffe so vielleicht anderen, die sich die normal teuren Standardlösungen sich nicht leisten können oder wollen, eine digitalen Moba zu ermöglichen. Ich fahre auf Märklin Gleisen M und K. Das System ist aber auf andere Gleise übertragbar. Wer dem hier beschriebenen Weg folgen möchte, sollte mit dem Lötkolben einigermaßen umgehen können und sich etwas mit PCs auskennen, also so für den Hobbybereich, Profi muss man nicht sein. Außerdem braucht es eine Portion Gelassenheit, besonders wenn mal was nicht auf Anhieb funktioniert. Es gibt viele andere Projekte und Lösungen, die alle ihre Berechtigung haben, hier aber nicht erwähnt werden.

Vor meinem Wiedereinstieg kannte ich nur analoge Moba. Ich habe viel gelesen und dabei hat mich die Menge an möglichen Lösungen und die aufgerufenen Preise völlig überfordert. Gleich mal eben 800,- € für eine Zentrale oder 300,- € für eine einzige Lok waren einfach nicht möglich. Ich hatte noch einige Restbestände von früher, M-Gleise und ein wenig Rollmaterial.

Relativ verunsichert machte ich meine erste (Fehl?)-Investition, eine neue MS2 mit ein paar C-Gleisen für 100,- €. Die Gleise blieben in der Verpackung. Mit meinen M-Gleisen baute ich einen Testkreis und schloss die MS2 mit beiliegender Gleisbox an. Dann wollte ich die erste Lok digitalisieren, eine alte V200 von Märklin. Das hat gedauert bis ich mal kapiert habe welche Lokdecoder unter welchen Voraussetzungen möglich sind. Die einfachste Lösung war ein Tams LD-W-42 für ca. 20,- €. Kein Motorumbau nötig, dafür aber auch nur einfachste Fahreigenschaften ohne Lastregelung.

Da ich früher schon kleine Platinen (Conrad Bausätze) gelötet hatte, ging das anlöten der Kabel an Decoder und Lok relativ einfach. Die größte Gefahr für den Decoder besteht erst beim testen, vorerst ohne Lokgehäuse. Trotz aller Vorsicht ist es mir nicht nur einmal passiert, dass der Decoder oder eine LED(*) Kontakt zum Fahrgestell bekam. Das hat dann meistens einen Funktionsausgang zerstört. Ein Decoder hat sogar Rauchzeichen gegeben, funktionierte danach aber bis auf AUX1 und AUX2 immer noch. Bei einem anderen Decoder habe ich den Ausgang für das Licht gekillt, konnte aber über die AUX Ausgänge trotzdem Licht anschließen. Später fand ich heraus wie ich in dem Fall das Licht dennoch über F0 schalten kann.

(*LED) Die Auswahl ist auch hier riesig, da hilft nur lesen, lesen, lesen. Zum Glück sind LEDs sehr güstig und lassen sich bei Fehlkäufen an anderer Stelle auf der Moba weiter verwenden. Aus Kostengründen würde ich immer 10 oder mehr bestellen, über Ebay oder Ali am güstigsten, Reichelt und andere haben aber auch gute Preise.

Der erste Schritt war getan, es fuhren mehrere Loks mit der MS2 auf meinem Testkreis.

Dann war wieder lesen angesagt, besonders im Stummiforum. Ich entdeckte einige alternative Lösungen zu den üblichen Zentralen der namhaften Hersteller. Mit der MS2 war das "Ende der Fahnenstange" absehbar. Mein Gedanke war, dass eine Zentrale ja nichts anderes als ein Computer ist und einen (nein, mehrere ) Computer habe ich doch. Zwangsläufig stieß ich auf das Projekt "Gleisbox als Zentrale". Eine wirklich großartige Leistung, was da entwickelt wurde! Für mich aber zu kompliziert, zu viele Komponenten und letztlich auch zu teuer in seiner Gesammtheit.
Dann fand ich das "Simple DCC Projekt", welches wie der Name schon sagt, mich auf das DCC Protokoll festlegen würde. Weil ich schon von Problemen bei Verwendung mehrerer Protokolle gelesen hatte und weil DCC wohl das gebräuchlichste Protokoll ist, hatte ich kein Problem damit. Ich musste nur bei einer gebraucht gekauften V100 den Delta Decoder gegen einen Tams tauschen.

Also began ich den Bau der Simple DCC Zentrale. Dabei habe ich sehr viel Unterstützung vom Entwickler erhalten. Die war nötig, weil ich eigentlich keine Ahnung von der Materie habe und viel Grundwissen erfragen musste. Wer dieses Grundwissen hat, kommt sicher ohne Hilfe klar. Beim ersten Versuch machte ich den Fehler den Arduino Nano (eine kleine fertige Platine mit Bauteilen) falsch herum auf die Hauptplatine aufzustecken. Ob das zur Zerstörung eines anderen Bauteils führte oder ob das Bauteil vorher schon defekt war, konnte nicht geklärt werden. Das hat mich 7,- € mehr gekostet, bis ich zur fertigen Zentrale kam. Zur Zentrale gibt es ein Programm, die "MoBa Verwaltung" mit der kann man erste Tests machen und auch Einstellungen vornehmen. Für den Betrieb auf der Moba nutzt man dann aber das kostenlose Programm Rocrail auf dem PC.

Ich war stolz wie Oskar, als die selbst gebaute Zentrale an meinem Testkreis funktionierte. Das Projekt umfasst weitere Komponenten wie Weichendecoder, Signaldecoder und verschiedene Rückmelder. Der Entwickler macht das alles als Hobby ohne finanzielle Interessen. Dafür hat er meine größte Hochachtung und Bewunderung! Auf der Homepage zum Projekt werden auch Preise genannt, was die Bauteile, die man natürlich selbst bestellen muss, ungefähr kosten. Man kann so ca. mit 20,- € bis 40,- € pro Decoder, Zentrale. Rückmelder oder Handregler rechnen, kommt natürlich darauf an wo man kauft und wie gerade der Dollar steht.

Inzwischen habe ich Weichendecoder, Kontaktrückmelder, Rückmelder als Stromfühler und einen WiFi Handregler nachgebaut, nie ohne dem Entwickler mit Fragen zu nerven. Ich bin nach wie vor begeistert, zu welch geringen Preisen sich dies alles verwirklichen ließ. Als nächstes kommen Signaldecoder und Beleuchtungsdecoder dran.

Zwischendurch richtet sich die Aufmerksamkeit immer wieder auf das rollende Material. Ich habe mir mal überlegt, was ich unbedingt haben möchte, was auch noch nett aber nicht notwendig ist, und was ich eigentlich gar nicht brauchen kann. Letzteres waren bei mir Dampfloks und Loks die nach 2000 gebaut wurden. Bei den anderen Modellen mache ich mir über die einschlägigen Plattformen ein Bild, was mein Wunschmodell in für mich akzeptablen Zustand normalerweise kostet. Ich kaufe nach Möglichkeit analoge Modelle. Mit etwas Geduld kann man auch weit unterhalb üblicher Preise gute Schnäppchen machen. Meistens habe ich zwischen 25,- € und 50,- € plus Versand für eine Lok bezahlt, darunter 151,141,260,V100 von Märklin und 140 von Roco. Zustand jeweils gut bis sehr gut.

Bei gebrauchten Güterwagen wird es schwieriger. Einfache 2-Achser sind oft schon für 3 – 6 € zu bekommen, besonders im Konvolut. Bei größeren oder schöneren Wagen wird es aber ganz schnell wesentlich teurer. Da muss man halt entscheiden was man sich leisten möchte. Aber auch hier hilft intensives beobachten der Angebote und mit viel Glück kann man richtig klasse Wagen für ganz kleines Geld abstauben. Interessant auch hier besonders die Konvolute.

Ganz ähnlich sieht es bei Personenwagen aus, obwohl man hier oft die alten 24cm Wagen doch sehr günstig bekommen kann. Selbst ein paar 26,5cm sind mir für unter 10,- € ins Netz gegangen.

Kürzlich erwarb ich noch eine alte Märklin Drehscheibe mit Lokschuppen für 6 Loks für 30,- €. Natürlich hat man einiges an Arbeit bei solchen Käufen, hab an den Lokschuppen alles neu geklebt und muss ein paar Teile kreativ ergänzen und die Drehscheibe läuft auch noch nicht ganz perfekt. Aber das ist für mich der Spaß und dabei und ich kann wunderbar entspannen. Die MS2 werde ich vorerst noch behalten, sozusagen zur Sicherheit in Reserve.Rocrail läuft inzwischen auf einem kleinen RaspberryPi4, kann aber immer noch über jeden Windows PC und Rocview arbeiten/spielen, wenn ich möchte.

So der Stand bisher. Die große Anlage kann ich voraussichtlich erst in ein bis zwei Jahren anfangen zu bauen. Bis dahin versuche ich so viel wie möglich zu lernen und das Material zusammen zu bekommen.

Würde mich freuen, wenn ich mit dem Thread dem ein oder anderem helfen kann einen günstigen und interessanten Weg zur Moba zu finden.

Gruß Knacki


Bei "Alterung" halte ich es mit den Japanern. Patina ist dort kein positiv besetzter Begriff.


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zuletzt bearbeitet 18.03.2024 | Top

RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#2 von Pirat-Kapitan , 18.03.2024 20:18

Moin Knacki,
Gratulation zu Deiner Lösung!

gestatte mir bitte 2 Anmerkungen:
1. Günstig ist nicht zwingend auch preiswert, weil das eine nur den realen pekuniären Einsatz betrachtet, während das andere den Resourcenverbrauch in Relation zur Erfüllung des Lastenheftes bewertet.
Bei mir haben z.B. meine H0m-Loks alle Sound an Bord, das ist mit Sicherheit nicht günstig, aber auch hierfür gibt es preiswerte Lösungen, ohne meinen hohen Qualitätsanspruch zu verletzen.
2. Grundfähigkeiten im Löten und im Umgang mit elektronischen Bauteilen müssen vorhanden sein. Ich kenne viele Modellbahner, die so etwas extern vergeben müssen, aber in modellbauerischer Hinsicht Spitzenklasse sind.

Letztendlich: Rocrail for ever ! (hier fehlt mir der passende Smilie aus dem Rocrailforum)
Schöne Grüße
Johannes
PS: ich bin schon 1998 in die Digitaltechnik eingestiegen, damals war an Rocrail, RasPi oder Micro-Computer noch nicht zu denken. Gleichwohl sind auch heute Deine Preisangaben m.E. völlig überhöht.


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#3 von Eifel-Knacki , 18.03.2024 20:33

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
gestatte mir bitte 2 Anmerkungen:


gerne

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
Günstig ist nicht zwingend auch preiswert


Weil diese Begriffe unterschiedlich interpretiert werden und meine Überschrift sinnvoll für die Suche sein sollte, habe ich einfach beide Begriffe genutzt.

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
Grundfähigkeiten im Löten und im Umgang mit elektronischen Bauteilen müssen vorhanden sein. Ich kenne viele Modellbahner, die so etwas extern vergeben müssen, aber in modellbauerischer Hinsicht Spitzenklasse sind.


Zum löten habe ich das ja geschrieben und auch wie hinderlich in meinem Fall fehlendes Grundwissen war. Das schöne ist doch, dass es trotzdem funktioniert. Ich würde nicht auf die Idee kommen jemand irgendwelche Fähigkeiten abzusprechen, nur weil er oder sie nicht löten kann.

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
Gleichwohl sind auch heute Deine Preisangaben m.E. völlig überhöht.


Welche Preisangaben meinst du genau?

Gruß Knacki


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#4 von Babbel , 19.03.2024 18:19

Hallo Knacki,

vielen Dank für deinen Bericht, mit den Platinen von Martin macht du und jeder andere nichts falsch.

Bei mit ist es ähnlich auch ich verwende Platinen welche problemlos selbst erstellt werden können, ist das WIO System welches komplett in Rocrail integriert ist.

Meine Gleisbox ist nicht im Altersruhesitz sondern hat für 40 Euro ein Wlan Can-Modul erhalten und steuert meine Anlage, die Protokolle sind ja abschaltbar.

Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit unserem gemeinsamen Hobby.

Grüße Berthold


Ja M-Gleise weil es immer so war
Ich bin nur ein Schreiner dem man ein Multimeter geschenkt hat.
Märklin empfiehlt den gemeinsamen Rückleiter https://www.maerklin.de/fileadmin/media/...ik-Tipp-407.pdf
Im Schattenbahnhof sollte das zuverlässigste Gleis- und Weichenmaterial verwendet werden. = M-Gleis, seit 60 Jahren kein Ausfall.
RocRail mit WIO


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#5 von Pirat-Kapitan , 19.03.2024 20:09

Zitat von Eifel-Knacki im Beitrag #3

Welche Preisangaben meinst du genau?


Moin,
ich beziehe mich auf die Preisangabe 800 EUR Zentrale und 300 EUR für Decoder.
Die aktuelle Lenz LZV200 kostet mit kabelgebundenem Handregler im Set unter 400 EUR und der Zimo MS990L als High End Sounddecoder für Gartenbahn knapp über 200 (215 EUR gemäß Zimo Preisliste vom März 2024).

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#6 von Eifel-Knacki , 19.03.2024 20:26

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #5
ich beziehe mich auf die Preisangabe 800 EUR Zentrale und 300 EUR für Decoder.


Als Ahnungsloser habe ich mich damals zunächst an Märklin Produkten orientiert. 300,- € für eine neue Lok. Und die 800,- € hatte ich irgendwo für eine neue CS3 gelesen. Das war vor etwas mehr als einem Jahr (Oh, sind ja schon 2 Jahre ). Dass es auch günstiger geht habe ich erst nach und nach raus bekommen. Für einen Neuling ist es extrem schwer zu erfassen, welche Zentralen für das eigene Vorhaben brauchbar sind und was die Unterschiede in der Praxis bedeuten. Weil ich nicht durchblickte, habe ich mir mit der MS2 beholfen. Damit kamen viele "Aha Effekte" aber auch die Erkenntnis, dass ich etwas anderes brauche.

Gruß Knacki


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#7 von Eifel-Knacki , 23.04.2024 13:24

Hallo,

ich habe eine kleine Test- und Versuchsanlage aufgebaut. Es fehlen noch Signale (warte auf bestellten 3D-Druck) und es ist auch noch nicht alles verkabelt. Mit dieser Anlage will ich lernen, wie ich mit Rocrail und der Hardware umzugehen habe. Das ist übrigens schon die zweite Testanlage, die erste war zu klein um wirklich was damit anfangen zu können. Hier ein paar Bilder:



Detailbilder der Platinen:


Gruß Knacki


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#8 von bertr2d2 , 23.04.2024 17:17

Hallo Knacki,

Zitat von Eifel-Knacki im Beitrag #1
Mein Gedanke war, dass eine Zentrale ja nichts anderes als ein Computer ist und einen (nein, mehrere ) Computer habe ich doch. Zwangsläufig stieß ich auf das Projekt "Gleisbox als Zentrale". Eine wirklich großartige Leistung, was da entwickelt wurde! Für mich aber zu kompliziert, zu viele Komponenten und letztlich auch zu teuer in seiner Gesammtheit.

danke für die Blumen. "Die Gleisbox als Zentrale" besticht IMHO gerade durch die wenigen Komponenten. Du musst nur noch zwei Kabel an die Gleis anschließen; der Rest ist in einer Box konzentriert (Gleisbox + Zusatzplatine). Und die Software Railcontrol (und noch andere) ist bereits installiert. Mit einem Tablet oder Mobile kannst Du dann loslegen, incl. Steuerung nach eigenem Gusto.
Der kompakte Aufbau hat seinen Preis. Aber es geht durchaus günstigere Lösungen für das generelle Konzept "Gleisbox als Zentrale" an sich: Ein CAN Interface, die es bei Aliexpress schon für 12€ gibt und ein MS2 Ersatzkabel für weitere 16€ und schon ist man dabei - ganz ohne Löten. Irgendeine olle Linux Büchse dazu reicht vollkommen aus. Die üblichen verdächtigen, wie WinDigipet, Rocrail und Traincontroller funktionieren damit, weil eben das CS2 Protokoll nachgebildet wird. Von der Komplexität ist das vergleichbar mit DCCex.
Vorteil: man ist nicht auf ein das DCC Protokoll fest gelegt wie bei DCCex oder Simple DCC. Gerade wenn man verschiedene Loks mit bunter Decoder Mischung bereits hat, ist das attraktiv.
Wenn man die Loks erst auf Digital umrüstet, dann ist DCCex oder Simple DCC wirklich eine sehr interessante und kostengünstige Lösung. Würde ich dann auch so machen. Oder die Zentrale von Philip Ghatow, die auch MM Dekoder unterstützt.

Gruß

Gerd


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RE: Ein Weg zur günstigen oder preiswerten digitalen Modellbahn

#9 von Eifel-Knacki , 23.04.2024 19:27

Hallo Gerd,

es ging mir nicht darum andere Lösungen schlecht zu reden und ich glaube das ist auch so rüber gekommen. Mein Ansatz trägt meinen ganz persönlichen Vorlieben Rechnung. So mag ich Smartphones und Tablets nicht besonders. Ich habe auch kein Interesse an neuen Loks, meine Wunschmodelle sind alle auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar, meist sogar noch analog. Da habe ich freie Decoderwahl. Mfx oder MM brauche ich nicht und wenn mir eine alte Delta Lok in die Finger gerät, tut es mir nicht weh den Decoder gegen einen Tams zu tauschen. Nicht zuletzt spielt auch der finanzielle Aspekt eine entscheidene Rolle, besonders wenn ich an meine Pläne denke, die ich für die große Anlage habe.

Ich bin mit dem was ich bis jetzt auf der Testanlage habe sehr zufrieden und es gab noch nie den Punkt, wo ich mir gewünscht hätte einen anderen Weg zu gehen. Ok, Rocrail lässt gelegentlich den Kopf qualmen (zum Glück nur den ) und den Entwickler meiner Platinen habe ich massiv mit Fragen genervt, aber dafür gab es immer freundliche und zielführende Auskünfte und im Rocrail Forum wird einem ja auch geholfen.

Wie geagt, Gleisbox als Zentrale oder die sogenannte 10€ Zentrale sind auch tolle Projekte und haben sicher einen größeren Verbreitungsgrad als das von mit bevorzugte Simple DCC Projekt. Auch CSx, Ecos, Z21 und was es sonst noch alles gibt, sind ja für viele Anwender genau das was sie brauchen. Ist doch super, dass es so viele mögliche Lösungen gibt und jeder das finden kann was zu ihm passt.

Gruß Knacki


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#10 von bertr2d2 , 25.04.2024 09:30

Hallo Knacki,

Zitat von Eifel-Knacki im Beitrag #9
es ging mir nicht darum andere Lösungen schlecht zu reden

habe ich auch wirklich nicht so aufgefasst. Alles prima. Und ich sehe solche Bilder mit offenen Platinen sehr gerne :-)
Als Bastler bin ich begeistert, wie viele interessante Projekte es gerade im DCC Umfeld gibt. Und ich kenne das gute Gefühl nur allzu gut, wenn man etwas eigenes gebaut hat und es dann funktioniert

Apropos Bilder: Für den RPi gibt es eine günstige CAN-Platine. Für Bastler, der eine Gleisbox bereits besitzt und über Linux Kenntnissen verfügt, ein sehr günstiger Einstig in die digitale Steuerung - ganz ohne Löten.

Gruß

Gerd


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#11 von vikr , 25.04.2024 21:03

Hallo Gerd,

Zitat von bertr2d2 im Beitrag #8
Oder die Zentrale von Philip Ghatow, die auch MM Dekoder unterstützt.
wird MM von der z21pg wirklich (noch) praktisch unterstützt?

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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