RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#1 von Roland , 14.01.2009 23:43

Guten Abend,

ich plane gerade meine Anlage. Sie ist in der Epoche III/IV angesiedelt und soll möglichst großzügige Radien verwenden. Das System ist Märklin H0. Die Anlage stellt kein direktes Vorbild dar, soll aber sehr vorbildgetreu sein und somit auch im Original "nachbaubar" sein.
Nun möchte ich für die Bahnhofseinfahrt (achtgleisiger Durchgangsbahnhof) die Weichenfelder für die Ein- sowie die Ausfahrt planen. Dabei möchte ich die Weichen von Weichen-Walter einsetzen. Ich lege mich also nicht auf eine Weichengeometrie eines Serienherstellers fest.
Nun weiß ich nicht recht, wie ich an die Planung gehen soll. Ich möchte die Weichenfelder so planen, wie es im Vorbild auch sein könnte. Gibt es irgendwo Regeln oder Richtlinien zur Planung (z.B. sehe ich auf Bildern eigentlich nie Bogenweichen)?

Vielen Dank für eure Hilfe.


Viele Grüße
Roland

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RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#2 von scotti , 15.01.2009 10:47

Klar gibt es Bogenweichen. (Googel Earth Dich mal nach Stockheim Oberhessen an den Bahnhof, und schau Dir die Einfahrweiche aus Richtung Glauberg an. Eine echte Bogenweiche!) Ist etwas schwach zu erkennen. Die Weiche liegt genau an dem kleinen Überweg und endet vor dem großen Bahnübergang. Ich schau mal. ob ich ein Bild habe...

Schon mal was aus dem Netz für Dich:
Bild Bogenweiche Wiki
Netter Link


Fahrdienstliche Grüße Scotti


 
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RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#3 von LDG , 15.01.2009 13:10

Zitat von Roland
(z.B. sehe ich auf Bildern eigentlich nie Bogenweichen)?

Vielen Dank für eure Hilfe.



Noch ein Beispiel für Bogenweichen. KBS704, Bahnhofsein-/ausfahrt Graben-Neudorf (Südende) nach Bruchsal (östlich) im zweigleisigen 90°-Bogen eine Bogenweichenverbindung. Hier in Googlemaps und
hier ein Bild von mir.
Das Bild verzerrt ein wenig. Es ist nicht wirklich so eng wie es aussieht (vgl. Googlemaps), aber als Vorlage für die Modellbahn durchaus tauglich

Ich habe noch weitere Bilder aus diesem Bereich. Anfragen per PN.

Gruß,
LDG


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RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#4 von 99651 ( gelöscht ) , 15.01.2009 15:45

Hallo Roland,

in dem Fall würde ich dir zur Information / Inspiration http://www.s21-modellgleis.de/start.php empfehlen. Und zur Planung dann die dort angebotene Software nutzen.

Gruß
Michael


99651

RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#5 von scotti , 15.01.2009 17:07

So war mal schnell draußen unterwegs...

Bitte schön:




Fahrdienstliche Grüße Scotti


 
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RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#6 von Jürgen , 19.01.2009 14:40

Hallo Roland,

Vorschriften zur Anlage eines Bahnhofs sind mir unbekannt. Es gibt jedoch eine ganze Menge anderer Vorschriften, die die Trassierung betreffen: Überhöhung, Geschwindigkeiten, Übergangsbögen etc.

Grundsätzlich wird jeder Bahnhof nach den gegebenen Randbedingungen entworfen. Zum einen ist da der Verkehr und dessen Abwicklung. Wieviele Züge werden erwartet (Personenzüge/Güterzüge) ? Gibt es Überholungen ? Welche Gleisanschlüsse sind zu berücksichtigen. Beginnen oder enden Züge hier ? Wie groß ist der Rangieraufwand ? Etc. Daraus resultieren die Zugbewegungen und die Gleisverbindungen.

Weiterhin ist zu berücksichtigen, mit welcher Geschwindigkeit der Bahnhof durchfahren werden soll. Dies bedingt die Radien die Wahl der Weichen und gegebenfalls die Überhöhungen sowie die Weichenverbindungen. Weitere grundsätzliche Überlegungen sind: Passen die vorgesehenen Weichen und Nutzlängen in den Bahnhof ? Welche Gleise werden im Richtungsverkehr und welche in beiden Richtungen durchfahren ? Das bedingt die Sicherungstechnik. Zu beachten ist, dass komplizierte, teure Weichen eher weniger verwendet werden. Zu bevorzugen sind natürlich einfache Standardweichen und keine DKW, EKW o.ä. Auch Bogenweichen sind nach Möglichkeit zu vermeiden, da sie teurer in der Anschaffung und Unterhaltung sind sowie in der Überhöhung nur begrenzte Möglichkeiten bieten.

Ausgangspunkt ist also der Fahrplan. Bei der Modellbahn ist es eher ungekehrt, da ist ein Fahrplan das Ergebnis der vorliegenden Gleise. Liegt ein Fahrplan vor, kann ein erster Entwurf gemacht werden. Durch die Bewegung der Züge im Bahnhof werden dann bis zur Freigabe eines Gleises oder einer Weichenstraße ebendiese belegt. Das kann unter Umständen zu Verzögerungen im Fahrplan führen, wenn dadurch eine andere Zugbewegung verhindert wird. Evtl. ist dann ein Gleis oder eine Weichenverbindung anders anzuordnen oder zu ergänzen.

Vereinfachtes Beispiel: Eine eingleisige Strecke hat in einem Bahnhof ein Ausweichgleis und ein Gleis am Güterschuppen mit Freiladerampe. Steht ein Nahgüterzug im Bahnhof, der gerade Wagen rangieren soll, wird klar, dass das so nicht geht. Entweder muss der Fahrplan geändert werden (z.B. der Güterzug kommt in einer verkehrsärmeren Zeit) oder der Bahnhof wird um ein weiteres Ausweichgleis erweitert. Liegt dieses auf der Seite des Ortsgütergleises, kann gegebenenfalls die Zustellung von Güterwagen parallel zur Zugkreuzung durchgeführt werden. Noch komfortabler wird es dann mit einem zweiten Ausweichgleis. Liegt der Gleisanschluss auf der anderen Seite kann das zu Verzögerungen kommen, die die Leistungsfähigkeit der Strecke beeinträchtigt.

Bei einem kleinen Bahnhof ist das noch recht einfach. Aber bei umfangreicheren Gleisanlagen ist das ein beträchlicher Aufwand. Inwieweit Du das auf Deine Anlage übertragen kannnst, musst Du selber herausfinden. Ich empfehle Dir das Studium einschlägiger Literatur und Du leitest Dir dann selber einen Gleisplan ab. Überprüfen kannst Du das dann mit Deinen Überlegungen zu Zugbetrieb.

Viele Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#7 von CR1970 , 19.01.2009 15:52

Zitat von Roland
Guten Abend,

ich plane gerade meine Anlage. Sie ist in der Epoche III/IV angesiedelt und soll möglichst großzügige Radien verwenden. Das System ist Märklin H0. Die Anlage stellt kein direktes Vorbild dar, soll aber sehr vorbildgetreu sein und somit auch im Original "nachbaubar" sein.
Nun möchte ich für die Bahnhofseinfahrt (achtgleisiger Durchgangsbahnhof) die Weichenfelder für die Ein- sowie die Ausfahrt planen. Dabei möchte ich die Weichen von Weichen-Walter einsetzen. Ich lege mich also nicht auf eine Weichengeometrie eines Serienherstellers fest.
Nun weiß ich nicht recht, wie ich an die Planung gehen soll. Ich möchte die Weichenfelder so planen, wie es im Vorbild auch sein könnte. Gibt es irgendwo Regeln oder Richtlinien zur Planung (z.B. sehe ich auf Bildern eigentlich nie Bogenweichen)?

Vielen Dank für eure Hilfe.



Du meinst Lokwartegleis, Ausziehgleise, Sicherungsgleise, Hausgleis etc. und deren Funktionen. Am Besten einen Originalgleisplan als Grundlage nehmen und auf deine Verhältnisse umsetzen, dann hier zur Diskussion stellen. Es gibt Einige, die sich damit gut auskennen und dir auch für das eine oder andere Gleis Argumente nennen können. Ich denke, dafür sind aber noch weitere Randbedingungen notwendig, z.B. welche Aufgabe der Bhf erfüllen soll. Grenzbhf, Rbhf, Abzweig, etc.


Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
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RE: Planung eines Weichenfeldes nach dem Vorbild

#8 von pepinster , 19.01.2009 22:28

Hallo Roland,

zur Planung kann ich Dir empfehlen, erstmal bei

http://www.sporenplan.nl/

nach Bahnhöfen in der von Dir gewünschten Grössenordnung zu suchen.

Münden mehrere gleich wichtige (zweigleisige) Strecken in den Bahnhof, was bei 8 Durchgangsgleisen der Fall sein kann, werden oft zwei "Reihen" diagonale Gleisverbindungen eingeplant, damit gleichzeitige Ein- und Ausfahrten im selben Bahnhofskopf sicher möglich sind (das frisst aber viel Modellbahn-Platz, besonders bei schlanken Weichen).

Gruss von
Axel


Gleise mit Mittelleiter sind keine Schande!
1.: Trix Express Minianlage: Fahrzeuge nach deutschen (Epoche III) und englischen Vorbildern (TTR)
2.: H0 Anlage C-Gleis mit Pukos in U-Form: MM Digital, Fahrzeuge von SNCB, CFL, SNCF bevorzugt


 
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