Hallo Thomas,
ich denke, Deine Anlage ist im Begriff, in einem qualitativen Sinn eine "ganz große" zu werden. Hier kann Dir helfen, Deine Umgebung mit wachen Augen und mit Blick auf das, was Du auf der Moba gestalterisch umsetzen willst, anzusehen. Das können solche Dinge sein:
- Bewuchs am Wegrand
- Wald, Waldränder, Unterholz
- wild wachsende Wiesen; gut eingewachsene Böschungen (z.B. Straßen-Unterführungen)
- vermooste, verwitterte Hausdächer
- vermooste, vergraute Zäune
- verwitterte Holz-Fassaden, besonders an Nutzgebäuden wie Schuppen, Scheunen etc.
- Bahn-Infrastruktur: wo setzt sich überall Flugrost ab, was verdreckt wie, ...
- ...
Da gibt es unendlich viele Themen, und man kann sehr viel durch die Beobachtung des Draußen lernen. Mir hat in etlichen Fällen geholfen, eine Kamera dabei zu haben (und wenn es die Kamera vom Smartphone ist). Zum Beispiel sind die Fotos von den Kabeltrommeln in meinem "Mühlfeld"-Thread mit dem SmartPhone gemacht. Das habe ich halt meistens zur Hand.
Wenn es Themen gibt, zu denen ich - aus welchen Gründen auch immer - nichts vor die Linse bekomme, hilft die Suche nach Bildern im Netz. Hier bin ich vielfach fündig geworden: Rost und Dreck bei der Bahn in allen Varianten, pragmatische Sonderlösungen bei kniffligen Bahnsteig-Situationen, ... und, und, und. Mache Dir für all das ein Foto-Verzeichnis, in dem Du immer wieder mal nachblättern kannst - und aus dem Du fallweise auch mal ein Bild als Vorlage ausdrucken kannst, wenn es gilt, eine vergleichbare Situation auf der Moba umzusetzen.
Wenn Du diese Beobachtung schärfst, dann gelingt es Dir zunehmend besser, die Realität auf Deiner Moba abzubilden. Dann kannst Du die Verbesserungsvorschläge, die Pierre in seinem Beitrag angeregt hat, Zug um Zug einfließen lassen.
Hätte es Dich abgeschreckt, wenn Du vorher gewusst hättest, dass Du nach vier Jahren noch nicht fertig bist?! Mach Dir da keinen Kopf - Du hast es ja geschafft, diese nicht gerade kleine Anlage Realität werden zu lassen! Bevor ich mit Mühlfeld angefangen habe, habe ich - ganz Projekleiter - mal abgeschätzt, wie ich mit der Anlage wohl zeitlich vorankommen werde. Meine Schätzung war: nicht unter zwölf Jahren. Damit lag ich am Ende nicht so falsch. Aber ich sehe gerade hier eine Tugend recht vieler Modellbahner: die Leidenschaft und das Engagement, mit dem sie ihr Hobby betreiben, lässt sie die Komplexität eines solchen Unternehmens meistern: komplexe Planung, maßhaltiger, präziser Unterbau, die Dreidimensionalität des Streckenverlaufs, Elektrik/Elektronik/Digitaltechnik/Computersteuerung, Gebäude- und Landschaftsbau, Farbgebung, Einbettung in einen regionalen und historischen Kontext - fehlt noch was? Eigentlich verdient das nicht wenig Respekt, denn die Bandbreite an Fähigkeiten, die hier gefordert ist, ist erheblich.
Wie gesagt, Du bist auf einem guten Weg, hast bereits eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Und das, was noch vor Dir liegt, wirst Du in ausgezeichneter Weise meistern, wenn Du Deine Beobachtung schärfst.
In dem Sinne wünsche ich Dir weiterhin so viel Engagement beim Bau Deiner Anlage, wie Du es bislang an den Tag gelegt hast.
Gruß, Randolf