RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#1 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 03.11.2011 16:06

Hallo,
ich hätte da eine kleine Rätselfrage an Euch:

Was haben wohl diese "gelochten" Quadersteine mit der Eisenbahn zu tun?
Kleiner Tip: die Bilder entstanden in Bayreuth (Bayern).



Laenderbahner

RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#2 von Aachen98 ( gelöscht ) , 03.11.2011 17:44

Hallo,

Bahnhofsvorplatz/Bahnsteig oder Scherzfrage;
also nix ?

Rätselnde Grüße Kevin


Aachen98

RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#3 von Schwanck , 03.11.2011 18:57

Moin Kevin,

Quadersteine waren bei den frühen Bahnen des 19. JH die Vorläufer der Schwellen, man verlegte darauf meist Fischbauchschienen.

Tschüss

KFS


Tschüss

K.F.


Schwanck  
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RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#4 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 03.11.2011 19:34

Hallo Schwank,
danke - genau - diese Quadersteine wurden in den 1840/50er Jahren statt Schwellen als Gleisunterbau verwendet. Damit wurde ein Großteil der fränkischen Strecke der "Ludwigs-Süd-Nord-Bahn" "bestückt".
Insgesamt wurden in meherern Steinbrüchen um die 400000 dieser ca. 60 * 40* 50 cm großen Steinblöcke gefertigt. Die Löcher im Stein waren zur Aufnahme der Gleisnägel vorgebohrt. Als "Dübel" wurden Holzpflöcke genutzt, die durch Teerung vor dem Eindringen von Wasser geschützt werden sollten.
Den Hintergrund dieser Geschichte: in den 1840er und 1850er Jahren hatte der Holzpreis für Schwellen derartige Höhen erreicht, dass die K.Bay.Sts.B. lieber "billigere" Steinschwellen verwendete. Da aber diese Schwellen nicht über die ganze Schienenbreite herzustellen waren, blieb dieses Konzept immer fehlerbehaftet. Bei Belastungen - gerade ich Kurven - kam es schnell zu Spurerweiterungen, die sogar manchmal zu Entgleisungen, auf jeden Fall aber zu ständigen Kontroll- und Ausbesserungsarbeiten führten.
Der Versuch die Spurtreue durch Eisenstangen zwischen den Gleisen zu gewährleisten scheiterte kostenbedingt - nach und nach (AFAIR ab 1870) wurden die Quader dann doch durch Holzschwellen ersetzt. Die Steinblöcke wurden in der Folge für Mauerbefestigungen oder wie hier für die Befestigung des Mainbettes verwendet. Immerhin sind die Steine auf den Bildern inzwischen ca. 160 Jahre alt.


Laenderbahner

RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#5 von Aachen98 ( gelöscht ) , 04.11.2011 20:52

Achso...


Aachen98

RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#6 von maschineneinrichter , 06.11.2011 11:25

Einige Steine haben zwei Löcher, dann sehe ich welche mit drei und vier.
Gibt es dazu eine Erklärung ?


Grüße Nico :D


 
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RE: Kleine Rätselfrage - jetzt mit Lösung

#7 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 06.11.2011 12:59

Hallo,
bei drei Löchern hätte ich jetzt auch keine Erklärung - sind da wirklich drei, oder sind da Dreck oder Blätter?
Bei vier Löchern würde ich mal auf einen Schienenstoss tippen - bzw. auf eine andere Lage der Quaderzur Schiene. Um eine längere Auflage der Schienen auf dem Steinquader zu erreichen, wurden in regelmäßigen Abständen die Quader so gelegt, dass sie von der Schiene diagonal geschnitten wurden.
Andererseits - die Steine sind 160 Jahre alt und ihr Einsatz als Flußbefestigung ist garantiert Zweit- oder Drittverwendung. Bei einigen sieht man ja auch "nur" die Unterseite.


Laenderbahner

   


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