Hallo,

ich bin bei der Recherche nach einer Software zur MoBa-Steuerung immer wieder auf den Punkt "Zugverfolgung" gestoßen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Feature richtig interpretiere :
Ich fasse das so auf, dass ich der Software (entweder manuell oder über Rückmeldung z. B. via Railcom) beim Start lediglich mitteilen muss, wo ein Zug gerade steht und die Software dann über Auswertung von Geschwindigkeitsstufen und Fahrstraßen bzw. Weichenstellungen dann immer genau weiß, wo sich ein Zug befindet? Ohne weitere Rückmelder?
Wenn das so ist, kann das dann jedes gängige Programm zur MoBa-Steuerung?
Oder habe ich da was komplett missverstanden?

LG
Günter

Hallo Günter,

im Prinzip hast Du das schon richtig verstanden.
Nur es geht nicht ganz ohne weitere Rückmeldung. Das heißt, jedes Gleis, das durch Weichen begrenzt wird braucht mindestens einen Rückmelder.

Zur Erläuterung soll dieses kleine Szenario dienen.
Grundvoraussetzung ist, dass das Gleisbild lückenlos erfasst ist.
Ein Zug steht auf einem Gleis und meldet dieses Gleis über einen oder mehrere Rückmelder als besetzt. Man spricht dann meist auch von einem besetzten Block.
Nun muss das Programm noch mitgeteilt bekommen welcher Zug dort steht und welche Richtung er hat. Das kann auch Railcom übernehmen.
Stelle ich jetzt eine Fahrstraße zu einem anderen Block ein und setzt den Zug in der richtigen Richtung in Bewegung, weiß das Programm welchen Weg der Zug nehmen wird und erwartet ihn im Zielblock. Meldet der oder die Belegtmelder des Zielblocks besetzt, wird eben dieser Zug angezeigt.
Dies können alle Programme mit Zugverfolgung mehr oder weniger zuverlässig.

Einen Zug ohne realen Belegtmelder, nur aufgrund der Weg Zeitberechnung anhand der Fahrstufe einem bestimmten Ort zuordnen kann meines Wissens nach nur Traincontroller.

Gruß
Knut

Danke für die Aufklärung, Knut!

LG
Günter

Hallo,

soweit ich die Demo Versionen und das Handbuch von Traincontroller verstehe geht es auch hier nicht ohne reale Rückmelder - mindestens einer pro Block.

Ansonsten stimme ich meinem Vorschreiber voll zu.

Gruß Andreas

Hallo Allseits,

Ohne Rückmelder wäre es immer ein Blindflug! Irgendwie muss die Software sehen können, wo etwas passiert.

Die Zugverfolgung ist die Fähigkeit, aufgrund von Rückmeldungen, Fahrbefehlen und Weichenstellungen relativ sicher zu erahnen, wo sich der Zug befindet. Dazu wertet die Software die Position, Fahrtrichtung eines Fahrzeuges sowie Rückmeldungen ("Gleis x belegt") aus, und führt die Position innerhalb der Software nach. Sinn des Ganzen ist, einen manuell gefahrenen Zug über die Software zu verfolgen. Eine falsch gestellte/nicht funktionierende Weiche oder ein Auslösen der Rückmeldung durch ein Fremdfahrzeug führen zwangsweise zu Fehlern bei der Zugverfolgung, da der logisch mögliche (eingestellte) Weg nicht genommen wird oder eine vermeintliche Auslösung durch das Fahrzeug ausgewertet wird.
An dieser Stelle könnte Railcom hilfreich sein, da hierbei das Fahrzeug eine eindeutig dem Fahrzeug zugeordnete Belegtmeldung durchführt und die Software nun eine Falschfahrt erkennen könnte.

Beim Steuern eines Zuges wird die Verfolgung ebenfalls benutzt. Hier kommt noch die aktive Steuerung des Fahrzeuges sowie die Kontrolle der Weichen inkl. Schutzmaßnahmen auf Softwareebene (Flankenschutz; Auffahrschutz) hinzu. Aufgrund der Verfolgung kann die Software das richtige Fahrzeug abbremsen, wenn ein Bremsmelder aktiviert wird.