Zitat von 99651
Zitat von Challenger
... wie in dem obigen verlinkten Artikeln von OOK beschrieben ist der Knackpunkt die Trennung zwischen Automatik und Handbetrieb sowie die Parallelität der Ereignisse auf einer Hauptstrecke!
Richtig und darauf muss man Rücksicht nehmen. Man muss sich anschauen, wie die Schnittstellen zur Software aussehen und ob und wie man damit sein Konzept umsetzen kann. Da geht sicherlich nicht alles mit jedem Programm. Von daher sollte man schon zu Beginn die unterschiedlichen Angebote auch auf diesen Gesichtspunkt hin vergleichen und testen.
Da ich von Anfang an mit dem Programm Traincontroller liebäugele, habe ich mir diesbezüglich überhaupt keine Gedanken gemacht. Und ich glaube, die muss ich mir auch in Zukunft nicht machen...
Zitat von 99651
Bei der Parallelität hat man die gleichen Probleme und Lösungsansätze wie auf einer Nebenbahn. Man muss die Aufgabenstellung so auslegen, dass sie von den anwesenden Spielern gemeistert werden können. Also entweder die Modellzeit verlangsamen, den Fahrplan ausdünnen oder die Rangierzeiten verlängern.
Es ist eine Frage der Kompromisse, die man willens ist einzugehen. Die hat man auch auf einer beschaulichen Nebenbahn, wenn man sich nach Ankunft seines Zuges in einen anderen Bahnhof beamt, um dort einen Zug zu übernehmen, der laut Fahrplan schon vor Ankunft des ersten Zuges hätte losfahren sollen.
Danke, dass Du diesen Aspekt noch einmal sehr ausführlich dargelegt hast. Ich behaupte mal, dass ich diesen zu wenig beachtet und sicher auch unterschätzt habe.
Naja, bei 9,3 x 4,4 m muss man noch Kompromisse eingehen. Als ich das erste Mal das o.k. von meiner Frau für den Raum bekam, dachte ich: G...! Endlich Platz, da kann ich meine Traumanlage mit Ludwigsburg verwirklichen. Und dann ging's los... Die Story kennt ihr ja, da ihr diesen Thread lest.
Ich weiß gar nicht, wie viele Kompromisse ich in der aktuellen Planung schon eingegangen bin. Nur wenn das so weiter geht, dann kann ich auch noch den letzten Aspekt über den Haufen schmeißen: Lange Züge fahren sehen.
Zitat von 99651
Zitat von Challenger
Wer stellt bei deinem Konzept die Fahrtstraßen für die durchrauschenden D-Züge, während der Spieler mit dem Ng rangiert?
Ich würde das für mich so planen, dass der Spieler das übernimmt und dafür dann das Rangieren unterbrochen werden muss. Je nach Gleisplan kann das ja sogar auch Vorbild gerecht sein. Alternativ könnte man sich auch vorstellen eine entsprechende Fahrplanpause einzuplanen, so dass man ungestört ist. Ansonsten könnte es auch sein, dass man für solche Fälle eine Art Zuglenkung aktivieren kann, die dann mit durchfahrenden oder pendelnden Wendezügen zurecht kommt.
Wenn ich mir die Fahrplangestaltung der Anlage "Backnang" bzw. der Anlage "Calw" ansehe, dann ist genau das auch eingeplant. Rangierarbeiten im Bahnhof finden nur dann statt, wenn kein Zugverkehr stattfindet oder nur ein Zug durchfährt.
Was mir aber nach eurer Diskussion klar geworden ist: Es muss ausreichend "Luft" im Fahrplan für unvorhergesehenes vorhanden sein. Ein "enger" Fahrplan wie für die Anlage "Luburg" würde ganz schnell in Stress ausarten.
Zitat von 99651
Zitat von Challenger
Wartet der Güterzug für die abgehenden Wagen, wenn das Rangieren etwas länger dauert und was passiert dann mit dem Fahrplan?
Wie im letzten Artikel schon versucht zu erkläre endet für die Steuerung der Fahrplan für einen zu behandelnden Zug im Bahnhof. Kümmert sich der Spieler nun nicht drum, bleibt er einfach da stehen und blockiert halt das Gleis. Wenn der Spieler aber die gewünschten Rangierbewegungen abgeschlossen hat, so teilt er dies der Steuerung mit, indem er dem Zug einen neuen Fahrplan zuweist. Dieser enthält dann die Daten für den weiteren Fahrverlauf.
Es gibt auch Programme, wo man relative Fahrzeiten in Fahrplänen angeben kann, so dass sie unabhängig von der (verspäteten) Abfahrzeit sind. Es ist dann natürlich auch Aufgabe des Spielers in seiner Rolle als Fahrdienstleiter, den Zug dann in einem geeigneten Zeitfenster die Ausfahrt zu stellen.
Gibt's von Deiner Seite oder auch von den anderen Mitlesern Erfahrungen mit den ndenen Programmen diesbezüglich?
Zitat von 99651
Es ist schon möglich, dass die Automatik dann in ihrem Bereich evtl. unplausible Entscheidungen trifft und einen Elizug vielleicht für einen Ng warten lässt.
Also bei Traincontroller ist das wohl möglich, entsprechende Prioritäten zu programmieren.
Zitat von 99651
Aber bei einer Anlage mit so einem Konzept braucht man eher wenig andere Bahnhöfe. Sondern neben dem manuell gesteuerten Bahnhof hauptsächlich Strecke und dann noch die SBF.
Komplett richtig. Deshalb war auch nur der Bahnhof (egal of Luburg, Backnang, Calw, etc.) als Betriebsmittelpunkt eingeplant, der von den imaginären Schattenbahnhöfen versorgt wird. Da sowohl bei Luburg als auch bei Backnang ein Verkehr in einer Schleife über Kornwestheim möglich war, versprach dies einen besonders interessanten Betrieb für die Güterzüge.
Zitat von 99651
Da ist der Raum für Kreativität der automatischen Steuerung eher gering.
Das verstehe ich nicht ganz. Die automatische Steuerung kann doch nur so kreativ sein, wie die vorgenommene Programmierung? Wenn entsprechende Fahmöglichkeiten hinterlegt sind, sollte das doch funktionieren.
Ich dachte da jetzt ein bisschen in die Richtung welche Möglichkeiten der Trainsimulator bietet: Die Lok hat einen Defekt und kann nur 50 km/h fahren, oder es herrscht Nebel oder starker Regen... Können solche Sachen nicht in Traincontroller mit als Zufall programmiert werden?
Zitat von 99651
Zitat von Challenger
Ist der Schattenbahnhof so groß das er die 20 Züge für nur 2 h Modellzeit Hauptbahnbetrieb aufnehmen kann?
Das ist eine Frage der Planung und der eigenen Kompromissfähigkeit, wie sehr eine Garnitur mehrere Zugläufe darstellen darf. Es ist aber auch ein Punkt der für eine eingleisige Hauptbahn spricht, da hier die Zugdichte geringer ist.
Diesen Punkt hatte ich sehr - nein - extrem detailliert für Luburg, Backnang und auch Calw untersucht. Das war auch der Grund für den großen SBhf mit den langen Gleisen (bis zu 37 Durchgangsgleise und 7 Kopfgleise) und der Umfahr- sowie Wendemöglichkeit.
Die hier diskutierte Variante hat schon erheblich weniger Abstellgleise (wegen der besseren Zugänglichkeit)
Zitat von 99651
Zitat von Challenger
Wie weiß das der Computer dass er jetzt Lokführer, dann Stellwerker, Schrankenwärter oder Nachbar-FDL ist?
PCs sind eigentlich recht gut in Sachen multipler Persönlichkeiten. Zudem ist sein Aufgabengebiet ja klar abgesteckt und statisch definiert. (abgesehen von einer evtl. zuschaltbaren Zuglenkung für den Bahnhof)
Wie funktioniert so etwas praktisch? Lässt ich das mit ein paar Worten hier beschreiben?
Zitat von 99651
Zitat von Challenger
Wie reagiert die Automatik bei einer Störung (Zugtrennung, Entgleisung, Hakeln der Kupplung)?
Wenn sie es mitbekommt sinnvollerweise durch anhalten des Betriebes und Darstellung einer Störungsmeldung. Wenn sie es nicht mitbekommt eher gar nicht, dafür dann spätestens der Spieler, wenn er die Geräusche des entgleisten Zuges hört. Ist genauso wie bei jedem anderen automatischen System auch.
Zugtrennung: Alle (!) Abschnitte sind überwacht, d.h. auch Weichenstraßen. Heißt aber auch, dass alle Fahrzeuge einen Belegtmeldung auslösen können müssen. In wie weit das dann tatsächlich alle Fahrzeuge können, vor allem bei Zuggarnituren, die nicht getrennt werden, muss ich noch austesten.
Entgleisung: Wenn's laut genug rumpelt? An sonsten. Päch ghätt.
Hakeln der Kupplung: Was meinst Du damit? Bei einem Mindestradius von 610 mm schließe ich ein Verhaken der Kupplung an den Puffern erst mal aus. Aber ja, ich weiß auch, dass dies erst ab 1000 mm Radius gewährleistet ist.
Zitat von 99651
Zitat von Challenger
Wer bildet den Gegenzug im Schattenbahnhof oder löst dort den Ng auf bzw. bildet den Neuen?
Das kann natürlich nur in Spielpausen geschehen. Ng werden pro Session aber nicht so viele gebraucht und für andere Züge besteht entweder die Möglichkeit diese mit Kehrschleifen zu drehen oder evtl. kann auch hier die Automatik einen Lokwechsel vornehmen. Zu letzterem habe ich allerdings keine persönliche Erfahrung.
Must Du unbedingt den wunden Punkt ansprechen? Auflösung und Bildung Ng ist in meinem Konzept beim Fahrbetrieb nicht möglich. Lösen wollte ich das ganze dadurch, dass ich mit mehreren Ng im Wechsel spiele, die dann die notwendigen Waggons beinhalten oder übernehmen.
Dieser automatisierte Lokwechsel funzt ganz prima auf der MO187 in Bad Driburg.
@Michael:
Hab mir mal Gedanken über solch einen Schubladen SBhf an der linken Wand gemacht. Ich glaube nicht, dass das momentan in Betracht kommt, wobei der unbestrittene Vorteil der Zugänglichkeit gegeben ist. Aber ich bekomme ja nur die Anzahl der Züge auf die Schublade, wie Gleise vorhanden sind und alle Züge müssten Kopf machen!
Das wäre eine Alternative für die "Nebenbahnvariante" mit den kurzen Zügen.
Was mich daran aber immer noch stört, sind die Punkte
- keine langen Züge
- mehrere Betriebsstellen, die nicht gleichzeitig bearbeitet werden können.
Für die "Nebenbahnvariante" stellte sich mir sogar kurz die Frage, ob ich dafür überhaupt digital benötige? Aber so weit bin ich in der Reduktion noch nicht...
@Hubert:
Du hast natürlich Recht, wenn Du schreibst
Zitat von Challenger
Ich würde es etwas anders formulieren: Zwar wenig Modellbahn, aber dafür viel Eisenbahn! ...
Genau DAS war auch gemeint.
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Also, zwecks Entspannung des gesamten Betriebes erfolgt die Umstellung auf eingleisig! Am Besten mache ich dafür einen neuen Thread auf.
Oder hat noch jemand hierzu eine Idee?
Gruß, Heinz