Hallo allerseits,

zwar bin ich seit Jahren als Gastleser im Forum dabei, aber Frischling als Mitglied. Ich will hier kurz über meine Erfahrung mit der 2012 neu erschienenen Busch Feldbahn berichten.

Letzten Sommer kaufte ich Anfangspackung mit einer offenen Feldbahnlok und zwei Kipploren beim freundlichen Dealer meines Vertrauens (habe mehrere davon, also von den Dealern), eine Woche später dann noch einen Lok mit geschlossenem Führerstand und diverse weitere Loren. Dann begann das Warten vor allem auf die Weichen und einzelne Gleise. Auch der stationäre digitale Mehrfachdekoder wäre interessant. Nun gut: Bis heute - nach der Nürnberger Messe 2013 - konnte keiner meiner Vertrauenshändler eine klare Aussage treffen, wann denn Gleise und Weichen lieferbar sein könnten. Also: Was tun?

Seit einigen Tagen experimentiere ich mit Z-Flexgleis: Jaja, die Schwellenabstände viel zu klein, die Schwellen selbst viel zu kurz. Aber unser Hobby hat ja auch was mit Basteln zu tun. Also sollten diese Dinge wohl zu lösen sein. Außerdem interessierte mich, welchen minimalen Radius die Busch-Loks denn wohl gerade noch problemlos durchfahren würden.

Ausgangspunkt:
- Der Radstand der Busch-Loks beträgt 13,5 mm, das sind ca. 1,1745 m im Original
- der Radstand der Busch-Loren beträgt 9,0 mm, also etwa 0,783 m im Original
- Gem. DIN-Norm (?) beträgt beim o.g. Radstand der Lok der kleinste Radius für Feldbahngleise 5 m, das sind 57 mm im Maßstab 1:87

Nun habe ich eine Teststrecke aufgebaut:
- eine Spanplatte mit einem aufgezeichneten Raster von 50 mm Rasterweite
- Z-Flexgleis mit aufgetrennten Schienenstegen (ohne Metalleinlagen für die Lok-Magnete)
- Pin-Nadeln zum Fixieren der Schienen

Hier das Ergebnis meiner empirischen Forschungen:
- 57 mm Radius (also 5 m gem. DIN im Maßstab 1:1) sind kein Problem für die Busch-Loks und die Loren (gezogen und geschoben)
- 50 mm Radius klappen auch gut
- 37,5 mm Radius schaffte die Lok noch gerade so, aber nur ohne Loren
- Zum Vergleich: der Radius der Buschgleise beträgt ca. 120 mm!!!!
- abgeknickte Gleise (wie sie ja manchmal bei der großen Feldbahn vorkommen sollen) schafft die Lok ebenfalls, aber auch nur ohne Loren

Habe dazu 2 kurze Videos bei Youtube eingestellt:

http://youtu.be/mthk5cSdfnM
http://youtu.be/pgIaOeK3Jm4

Hier die Teststrecke:



Fazit:
- Das Busch-Gleis mit seinem Riesen-Radius ist nicht das Ende der Fahnenstange.
- Man kann mit geeignetem Flexgleis auf normgerechtem Gleisradius fahren.
- Im Test klappte das Fahren auch ohne Metalleinlage unter dem Gleis.
- Der kleinste mit Loren noch akzeptierte Gleisradius hängt davon ab, dass sich die Rahmen der Loren im gezogenen Zustand nicht berühren.
- Ich bin dabei, eine Mikro-Anlage in einem Schuhkarton zu bauen (Carl Arendts Micro Layouts ziehen mich seit Jahren in ihren Bann). Dort werde ich mit dem Dremel eine Rille unter dem Z-Flexgleis in die Bodenplatte fräsen und einfach einen alten Bremsbowdenzug vom Fahrrad verlegen. Bilder folgen,
sobald ich meinen theoretischen Vortrag mit praktischen Bauerfolgen untermauern kann.

Hallo Bertyk,
Erstmal herzlich willkommen.

Eine Frage: Also heißt das,dass die Buschfeldbahn auch auf Z-Gleisen?

Hallo Bertyk,
Trau dich ruhig mal einen neuen Thread zu stellen. Hier im Forum beißt dich keiner, sondern du wirst gleich ganz "gefressen"!

Danke für Euer Willkommen. Ich übe als Frischling heute erst einmal etwas im Forum. Wenn ich weiß, wie es funktioniert, werde ich mit meinem Beitrag über den Test einen neuen Thread eröffnen.

Ja, die Busch-Feldbahngleise in H0f haben die gleiche Spurweite wie die Spur Z, also 6,5 mm. Das entspricht 600 mm beim großen Vorbild. Damit kann man im Grunde die Z-Gleise von Märklin Mini Club als Alternative verwenden. Doch der Haken daran ist halt, dass - wie ich oben schon schrieb - der Schwellenabstand und die Länge der Schwellen zu gering sind. Also ist hier Basteln angesagt.

Außerdem haben die Original Busch-Gleise eine magnetische Metalleinlage (Eisen-/Stahlblech) unter dem Schwellenband. Die Busch-Feldbahnloks wiederum haben an der Unterseite einen relativ starken Magneten. Der soll sicherstellen, das die winzigen und doch sehr leichten Loks genügend Anpressdruck auf die Schienen bringen und sich sicher vorwärts bewegen. Das funktioniert in der Praxis nach meiner bisherigen Erfahrung auch sehr gut.

Bei den Z-Gleisen fehlt natürlich diese Metalleinlage. Also muss man dafür einen Ersatz finden. Z.B. könnte man unter den Gleisen eine Nut in das Grundbrett fräsen und dort einen Eisendraht einkleben. Ich werde das aber mal mit einem sehr flexiblen Fahrradbowdenzug versuchen.

Soviel für heute.

Gruss aus Berlin

Vielen Dank.

Aber bei diesen ganzen Umbauten werde ich dann doch auf den
Feldbahngleisen von Busch fahren.

Auch mal ein herzliches Willkommen von mir.
Mir war gar nicht klar, dass es auch eine Norm für Feldbahnen gibt (aAndererseits überrascht es mich auch nicht weiter. :wink Zumindest machen deine Angaben mir die Buschfeldbahn noch sympathischer. Damit liese sich eine ganz eigene Art von Anlage erstellen mit einem besonderen Charakter.

Dich hat es wohl aus Versehen ins falsche Forum verschlagen. 'Test' ist dafür da, wenn man z.B. üben will Bilderlinks zu erstellen, oder ähnliches. Du wirst dich aber bestimmt bei denFeldbahnen wie zu Hause fühlen.

Schmalspurige Grüße,

Rainer

Naaahmd,

hier auf die Schnelle die Links zu zwei Feldbahn-Seiten, die viele hilfreiche Infos und Daten zur großen Feldbahn und zum Modell enthalten. Aber die FB-Profis unter Euch kennen die Seiten ja bestimmt schon längst:
- http://feldbahn.de/index.php/Vorbild:Inhalt
- http://www.feldbahn-chemnitz.de).

Auf der Chemnitzer Seite steht meines Erachtens irgendwo geschrieben, dass die Busch-Männer für ihre H0f-Modelle die Loks (und Loren?) des Feldbahnmuseums Chemnitz vermessen haben. Liegt ja auch nahe, denn der Weg von Schiehaad - ortsüblich für Schönheide - nach Chemnitz ist ja auch nicht so weit: Wäre die alte CA-Linie noch durchgehend befahrbar, hätten sie es sogar mit der guten alten Eisenbahn schaffen können. Außerdem waren sie auch noch irgendwo bei Leipzsch (Feldbahnmuseum Leipzig-Lindenau?) und haben dort noch weitere Loks vermessen (Ns2f?).

Gruß aus dem nächtlichen Berlin

Moin, die Busch-Feldbahn hat mit ihrem Gleissystem einen 10m-Radius zum Vorbild. Das halte ich durchaus für "normgerecht", wenn man bedenkt, dass die HFB mit einem Minimalradius von 30m bei 600mm rechnete, also dem dreifachen!
In den einschlägigen Foren wird der 10m-Radius als der Mindestradius angesehen, bei dem die Loks die Kurve einwandfrei befahren, wobei einige Autoren auch von einem 7m-Radius berichten.
Lieber Bertyk, den Busch-Radius als "Riesenradius" zu bezeichnen geht also voll an der Realität vorbei! Er entspricht vielmehr der gängigen Praxis.
MfG GünTHer

Hallo GünTHer,

na klar, in der Praxis werden sicher erheblich größere Radien als 5 m die Regel gewesen sein, insbesondere bei so "fest installierten Anlagen" wie z.B. der Muskauer Waldeisenbahn. Aber wenn man mal auf http://feldbahn.de/index.php/Vorbild:Inhalt vorbeischaut, sind demnach eben auch 5 m möglich gewesen, insbesondere im Bergbau.

Ich will nur zeigen, dass es auch mit ganz wenig Platz geht und ggf. auch mit anderen Gleisen. Hab ich mir von den Gn15-Bahner abgeschaut. Vor allem, wenn das Busch-Gleis in der Praxis derzeit gar nicht im Fachhandel zu haben ist, wie ich erst vorgestern wieder feststellen durfte. Immerhin wurden aber schon mal die gebogenen Brückenfahrbahnen geliefert, die ich vor 3 (in Worten: drei) Monaten beim Freundlichen bestellt hatte.

Gruß zum Wochenende
Bertram

Danke für den Link.
Ich habe dort einige interressante Dinge und
Anregungen endeckt.

Lieber Bertyk, die Schienen gibt es seit Juli letzten Jahres in der Anfangspackung. Leider waren die Schienenverbinder (ab Werk!) so flach gedrückt, dass ich für den Zusammenbau von den 10 Schienen fast 45 Minuten und etliche Flüche gebraucht habe. Busch ist das bekannt. Die 45Grad-Kurven-Schienen gibt es seit Ende November. Gegen Ende des Monats Februar 2013 sollen nun auch andere Schienen und die Weichen kommen. Hintergrund ist folgender: Busch hat eine andere Firma mit der Entwicklung und Fertigung der Schienen beauftragt. Diese ging aber im Januar 2012 in Insolvenz. Mit dem Insolvenzverwalter wurde dann die Produktion für die Anfangspackung vereinbart. Mit obigem Resultat. Im August hat dann Busch die Firma samt Belegschaft übernommen und in ihr eigenes Werk integriert. Dabei stellten sich erst die z.T. katastrophalen Managementverhältnisse heraus. Ein Mitarbeiter meinte: Wenn wir nicht übernommen hätten, wäre aus dem Gleissystem nichts geworden. Es ist wie immer im Schmalspurbereich seit EGGER-Tagen: Man muß Geduld, Geduld und nochmals Geduld haben, oder eine eigene, perfekt eingerichtete Werkstatt. Aber mach das mal, wenn die Werkstatt der Schreibtisch in Zweitbesetzung ist.
Grüße GünTHer

Hallo Bertram,

danke für die ziemlich aufschlussreiche Testreihe mit dem Flexgleis. Durch die von dir gezeigten Radien hat man bei der Planung gleich einiges mehr an Spielraum, vor allem wenn die Platzverhältnisse etwas beengter sind. Zudem sind die Radien, wie du bereits erwähnt hast, so realistisch.

Hallo Christian,

allerdings habe ich keine "Langzeiterfahrung", welche Auswirkungen die geringen Radien ggf. auf das Fahrwerk haben. Das kann man sicher berechnen, aber ich bin nicht der Mathematiker/Techniker, der sich damit intensiv auseinander setzen könnte. Auf meiner Micro-Anlage - die eigentlich nur ein Gag war - zieht die Lok jedoch problemlos 15 Minuten ihre Runden, ohne zu meckern - sprich: ohne zu quietschen.

Damit beim Biegen und Verlegen der Gleise die ermittelten Mindestradien nicht unterschritten werden, habe ich mir übrigens Schablonen aus dicker Pappe (besser wäre Sperrholz) ausgeschnitten. Das klappte ganz gut.

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Gruß Bertram