Hallo zusammen,
nun plane, säge und schraube ich seit einiger Zeit an meiner eigenen Anlage. Verschiedene Bereiche sind inzwischen weitgehend festgelegt und es wird bereits gebaut. Große Bereiche sind noch in der Planung, deshalb will ich den bisherigen Planungsstand darstellen. Sobald die ersten Gleise liegen, sollen auch hier Bilder der Baustelle folgen.
Erst einmal die obligatorischen Fragen und antworten:
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
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1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?
In Württemberg – oder besser in Oberschwaben
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1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?
Die Anlage soll einen mehr ländlichen Charakter bekommen. Die Hauptbahn ist eingleisig und hat einen kurzen zweigleisigen Abschnitt, der vorrangig dazu dient Verspätungen zu entschärfen. Der zweigleisige Abschnitt ist ein Rest eines einstmals längeren Abschnitts, der aber inzwischen teilweise zurückgebaut wurde. Im Bahnhof Roßberg ist ein kleines BW, das die Nebenbahn und den Nahverkehr der Hauptbahn mit Lokomotiven bestückt. Eine kleine Wallfahrtskirche mit einer dazugehörenden kleinen Brauerei soll an der Nebenbahn dargestellt werden. Auf der Nebenbahn wird im Güterverkehr die Brauerei bedient und es werden über die Rampe Züge mit Brennstoffen und Rohstoffen für die Oberland-Glasfabrik (hinter dem Tunnel) befördert. Diese kurzen Züge werden in der 1:20-Rampe nachgeschoben.
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1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?
Dampfbetrieb auf der Hauptbahn mit den Lokomotiven 18.1, 23, 39, 44, 50, 65, 78, 93, 94 und den Diesellokomotiven V100, V160, V200 und VT 98. Auf der Nebenbahn 93 und 94
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1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Die Anlage soll in der Epoche 3 angesiedelt sein. Ich will es aber nicht ganz so genau nehmen.
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1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigebahnhof)?
Durchgangsbahnhof als Abzweigbahnhof zur Nebenbahn und Übergang von eingleisiger Strecke auf zweigleisige Strecke und mit einer Überleitstelle wieder auf eingleisige Strecke. Die Nebenbahn wird voraussichtlich eine Steilstrecke sein, die nur noch als Reststück betrieben wird, mit Gleisanschluß zur Brauerei.
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1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?
Gebäude, die vorhanden sind: Bf Calw, Bf Laufenmühle, Stw Marbach, Stw Sigmaringen, Güterschuppen Balingen, Barock-Kirche St. Andreä von Vollmer, Lokschuppen Ottbergen (passt eigentlich nicht nach Württemberg). Weitere Gebäude werden erst nach konkreter Planung besorgt.
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1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
Eigentlich passen die genannten Zutaten auf die geplante Anlage.
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1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Der Bahnhof Roßberg an der oberschwäbischen Strecke Aulendorf – Kißlegg gibt dem Abzweigbahnhof den Namen. Hier beginnt die Strecke nach Bad Wurzach unmittelbar im Bahnhof mit der Roßberger Steige. Der Originalbahnhof Calw ist wegen der Enge interessant, Bahnhof mit Überleitstelle wie Herrlingen an der Strecke Ulm - Sigmaringen, Bf Goldshöfe, Bf Hochdorf bei Horb, die Überleitstellen Nettersheim, GWB und Urft an der Eifelstrecke Trier – Köln.
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
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2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)
--> siehe [Anleitung] Erstellen einer Raumskizze mit Inkscape
Ein Teil des Dachbodens wird für die Segmentanlage genutzt. Die Schienenhöhe soll nur 55 cm über dem Fußboden Betragen. Man sitzt dann vor der Anlage. An der Dachschrägen ist die senkrechte Hintergrundkulisse gemäß Planung 25cm hoch. An einem Segment zwischen 25cm und 6cm hoch – das nehme ich jedoch bewusst in kauf. Ein Segment der Überleitstelle soll Fremo-tauglich werden, vielleicht auch der Bahnhof. Mal sehen, was dafür an den Roco-Weichen verändert werden kann.
Die sichtbare Anlage ist somit 4850mm lang und 2410mm breit. In der Länge kommen nochmals 950mm hinzu um rechts die Kurve zu kriegen.
Hier erst einmal die Handzeichnung der Anlage, mit einer kleinen Prinzipskizze in der Mitte.
Und der bisherige Stand der Planung, wobei ich inzwischen beim Bahnhof Roßberg für den rechten Bahnhofskopf eine andere Variante hinzugefügt habe.
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2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?
Die Anlage wird eine Rundum-Anlage werden, mit Verbindungen zum Schattenbahnhof, der als Kehrschleife ausgeführt werden soll.
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2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?
Die Anlage wird in H0-Regelspur aufgebaut, verwendet werden Weichen von Tillig, Roco und Peco
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2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?
Die sichtbaren Bereiche werden nach der Fahrdynamik im Modell geplant und mit Überhöhung in den Gleisen und Weichen aufgebaut. Für die Überleitstelle wird für 90km/h geplant und für den Bahnhof mit 80km/h geplant. Fahrstraßen für Hp2 werden, je nach Weichen, für 60, 50 oder 40km/h befahrbar sein. Der Mindestradius beträgt im Tunnelbereich grundsätzlich 600mm, um an den Dampfloks die Kolbenstangenschutzrohre an die Zylinder ansetzen zu können. Im sichtbaren Bereich beträgt der Mindestradius bei Rangiergleisen 900mm bzw. 866mm (-> Tillig-Weiche), bei Hp2-Fahrstraßen, je nach Weichen, möglichst 1000mm und in den durchgehenden Hauptgleisen 2000mm. Die gesamte Anlage soll demontierbar sein.
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2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?
Erst einmal wird eine analoge Z-Steuerung vorgesehen, die dann ggf. mal auf digital umgestellt wird. Weichen und Signale werden analog gesteuert. PC-Steuerung wird nicht benötigt, es wird gemütlich zugehen. 1,5 Züge im Einsatz reichen mir aus.
3. Weitere Informationen
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3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Besonders interessieren mich gut proportionierte Gleisplanung und Gleisbau und das fahren von relativ langen Zügen.
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3.2 andere relevante Informationen (Einzelspieler, mehrere Mitspieler, sonstige Besonderheiten)
Mein kurzer (5 Jahre alt) braucht erst einmal ein paar Gleise, auf denen er mit der DDR-V100 ohne Motor und mit ein paar alten Dampfloks schiebend rangieren kann, ohne auf die Gleise zu treten. Deshalb beginne ich mit der Überleitstelle. Eine Detailierung der Anlage kommt erst dann zum Zuge, sobald empfindliches Zubehör auch entsprechend behandelt wird. Ein paar Jahre werden bei mir schon ins Land gehen, bis ich den Kreis der Segmente-Anlage schließen kann.
Auf der Anlage kommen fast alle Weichen und Kreuzungen zur Anwendung, die ich für meine Biegeversuche strapaziert habe. Auf besonderem Wunsch meines Kurzen werden in den Ladegleisen der Überleitstelle die 15°-Tillig-Kreuzung als Bogenkreuzung zusammen mit den 1350mm-Tilligweichen als Innenbogenweichen verwendet. Eine Kreuzung hier ist eigentlich nicht typisch in Württemberg. Das kurze Stumpfgleis rechts dient als Ziehgleis, damit die lange Außenbogenweiche nicht belegt werden muss. Die lange symmetrische ABW hat die Radien von jeweils 4405mm und ist aus der Tillig-Weiche mit 2200mm-Radius abgeleitet. Die Gleisverbindung zwischen den beiden Streckengleisen ist nur als Rangierfahrstraße gedacht, damit Güterwagen umfahren werden können. Ich überlege mir bereits, diese beiden Weichen ganz weg zu lassen. Am Hausbahnsteiggleis 1 ist das Signal für den Durchrutschweg weit zurückgesetzt.
Zur Fahrdynamik im Modell die Radien im Hausbahnsteiggleis 1 von links nach rechts: R=2546mm bei 80mm Überhöhung in echt, Länge Übergangsbogen Lu=600mm, Gerade, R durch beide IBW = 5500mm, Gerade, kurze ABW R= 5000mm, Gerade, lange ABW R= 4405mm, Gerade.
Im Gleis 2: R=2500mm bei 80mm Überhöhung in echt, Lu=600mm, Lu=450mm, R=2760mm bei 60mm Überhöhung in echt, Lu=450mm, Gerade, lange ABW R=4405mm, Gerade, Lu=300mm, (Tunnel) R=3000mm bei 50mm Überhöhung in echt.
Bogenkreuzung mit 3800mm Radien
Im Bf Roßberg ist mir das BW eigentlich zu groß. Ein zweiständiger Rechteckschuppen ohne Drehscheibe würde mir besser gefallen. Am rechten Bahnhofskopf und bei der Brauerei ist noch Planungsbedarf.