RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#1 von Rentner , 20.03.2013 20:12

Hallo Ihr lieben Stummis,

ich habe im Internet eine Märklin 3001 (E63) gekauft.

Daraus hat sich mit dem Verkäufer, den ich als seriös kenne, folgender E-Mail-Schriftwechsel ergeben:

Zitat Anfang:
" Hallo Herr Schmidt,

danke für die Rückmeldung.

Ich habe die Lok mit mobile Station und MS2 getestet.
Bei mir lief sie einwandfrei.

Der Decoder passt, die Lok ist umgebaut auf Gleichstrommotor mit Permanentmagnet.
Somit ist der G-Decoder der richtige.

Allerdings kann man eine Menge bei den modernen Decodern programmieren.
Die MS2 ist zum Programmieren geeignet. Ich würde an Ihrer Stelle die Einstellungen nach Ihren Vorstellungen anpassen und neu programmieren.

Das Problem mit dem ruckeligen Lauf bei Langsamfahrt ist aus meiner Erinnerung im Anhang der Decoderanleitung beschrieben.
Es soll auftreten, wenn die Anzahl der Fahrstufen nicht zu der Anzahl der gewählten Fahrtstufenregelung in der MS2 passt.
Umprogrammierung nach Anleitungsempfehlung soll auch hier die Lösung sein.

Ich hofe,das nach Anpassung der Einstellungen, die Lok nach Ihren Vorstellungen läuft.

Mit freundlichen Grüssen
NN



----- Original Message -----
From: Winfried Schmidt
To: NN
Sent: Thursday, March 07, 2013 10:53 PM
Subject: Märklin 3001

Ihre Rechnung 2013301351 vom 06.03.2013 Lok
Ihre Rechnung LA20110146 vom 06.03.2013 Digitalisierung

Hallo Herr NN,

die Märklin 3001 (E 63) ist heute eingetroffen. Für das Alter ein sehr guter Zustand.

Leider stimmt etwas mit der Technik nicht.

1.) Im Normalbetrieb läuft die Lok bei niedriger Geschwindigkeit ruckelig.

2.) Im Normalbetrieb schaltet die MS2 bei Erreichen der Höchstgeschwindigkeit auf Not-Stopp.

3.) Im Rangierbetrieb (Funktionstaste rechts oben) ist die Bremsverzögerung derart extrem, daß nach dem Herunterregeln auf Null die Lok noch etwa 70 bis 90 (!) Sekunden lang ihre Runden dreht, bevor sie endlich stehen bleibt.

4.) Im Rangierbetrieb hat ein Herunterregeln auf Null aus der Höchstgeschwindigkeit heraus nach kurzer Zeit ebenfalls einen Not-Stopp zur Folge.

Mir ist aufgefallen, daß gemäß Ihrer Rechnung und auch nach der Markierung auf der Bedienungsanleitung ein Decoder "Tams LD-G-32" eingebaut ist. Hierbei handelt es sich um einen Decoder für Gleichstrom-Motoren. Diese Lok hat ist jedoch Märklin-Wechselstrom. Könnte hier die Ursache der Probleme liegen?

Freundliche Grüße
Winfried Schmidt




Am 06.03.2013 15:05, schrieb NN:
> Hallo Herr Schmidt,
>
> Ihre Zahlungen sind eingetroffen, dafür vielen Dank.
> Die E63 ist umgerüstetund getestet.
> Sie hat ein paar nette Zusatzfunktionen, Lichtwechsel in Fahrtrichtung, ausschaltbar,
> Rangiergang mit halber Rangiergeschwindigkeit ( über MS2 mit einer Funktionstaste schaltbar).
> Weiter Parameter sind einstell- und veränderbar.
> Programmieranleitung liegt bei.
>
> Die BR 18 ist auf Adresse 62 eingestellt.
> Beide Loks werden gleich mit DHL verschickt.
>
> Wir wünschen viel Freude an den Artikeln und verbleiben mit freundlichen Grüßen
>
> NN
> http://www.NN.de"


Jetzt mein Problem, meine Frage:

Ich kann auf meiner MS 2 für diese Lok "CV programmieren" gar nicht aufrufen. Ist durchgestrichen.

Wie schaffe ich es, daß diese süße Rangierlok auch wirklich anhält, wenn der Prellbock in Sichtweite ist ??

Gruß
Winfried


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RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#2 von rmayergfx , 20.03.2013 21:49

Hallo Winfried,

ich fasse mal kurz zusammen. Du hast eine E63 von Märklin 3001 gekauft. Das ist prinzipiell eine
Wechselstromlok. Der Verkäufer oder Händler hat diese digitalisiert. Digitaldecoder benötigen
meistens (es gibt auch Ausnahmen) Gleichstrommotoren. Der Verkäufer hat diesen lt.
E-Mail auch eingebaut. Du hast nach wie vor eine Wechselstromlok die auf Märklin Gleisen
fährt. Eine Gleichstromlok müsste isolierte Radsätze haben ! So das technische ist nun geklärt.

Der Tams LD-G-32 ist somit auch wirklich passend, für mich stellt sich die Frage, welcher Motorumbau
bei der E63 gemacht wurde ? Nur ein Permanentmagnet und der alte 3 polige Rotor weiterbenutzt ?
Oder wurde ein 5 poliger Rotor mit Permanentmagnet eingebaut ?

Hier noch was zu den TAMS Decodern... entspricht genau Deiner Beobachtung:
http://www.stayathome.ch/decoder.htm#TAMS

mfg

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RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#3 von klein.uhu , 20.03.2013 22:24

Moin,

@"rmayergfx": der Links ist etwas alt, besser ist der zu Tams-online.de für den LD-G32:
http://tams-online.de/htmls/produkte/ldg...e_ldgldw32.html

Da die Lok umgebaut wurde auf einen DC-Motor, ist der LD-G32 passend. Zitat Rentner:
"Mir ist aufgefallen, daß gemäß Ihrer Rechnung und auch nach der Markierung auf der Bedienungsanleitung ein Decoder "Tams LD-G-32" eingebaut ist. Hierbei handelt es sich um einen Decoder für Gleichstrom-Motoren.
Diese Lok hat ist jedoch Märklin-Wechselstrom. Könnte hier die Ursache der Probleme liegen?
"
FALSCH - die Lok wurde umgebaut und hat jetzt einen Gleichstrommotor. Das ist also nicht die Ursache!

Zur Programmierung kann ich leider nicht beitragen, aber dafür gibt es im Forum genug Spezialisten.

gruß klein.uhu


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RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#4 von Schwanck , 20.03.2013 22:31

Moin,

es sind immer wieder die unklaren Bezeichnungen "Wechselstrom-Lok" hie und "Gleichstrom-Lok" da, und es gibt nur Missverständnisse. Die Bezeichnung Wechselstrom-Lok ist für eine Märklin schon von vornherein unrichtig, weil die Feldspulenmotoren genau genommen Allstrom-Maschinen sind. Daher: Märklin Lokomotiven sind für Mittelleiterbetrieb eingerichtet, ihr Motor hat eine Feldspule und benötigt in der Lok eine Einrichtung zum Wechsel der Fahrtrichtung. Dieser Umschalter funktioniert mit einer Überspanng als Stromstoßrelais oder elektronisch. Der Motor verträgt alle Stromarten.
Alle anderen Hersteller verwenden das sog. Zweileitergleis, rechte Schiene plus, linke Schiene minus - Lok fährt vorwärts und umgekehrt rechte Schine minus, linke Schiene plus - Lok fährt rückwärts, dazu braucht es Gleichstrom! (Nimmt man Wechselstrom brummt die Lok, kommt aber nicht von der Stelle.)
Jetzt aufgepasst! Was wird aus einer Märklin-Lok wenn man statt der Felspule einen Feldmagneten einbaut und den Umschalter weglässt?
Es wird eine Gleichstrom-Lok für Mittelleitergleis daraus. Das wofür ist ganz wichtig, denn setze ich so eine "Gleichstrom-Lok" auf ein Zweileitergleis macht sie einen Kurzschluss und nix geht mehr.
Und jetzt Kommts! Es wird Digital. Die Loks - egal welcher Hersteller - bekommen eine elektronische Schaltung eingebaut, die man Decoder nennt. Diese Decoder steuern den Motor direkt an und bestimmen Fahrtrichtung und Geschwindigkeit nach Vorgaben einer Zentrale. Besonders gut und einfach arbeiten die Decoder mit Gleichstrom-Motoren zusammen - auch bei Märklin. Alle neueren Märklin Digital-Loks haben daher Gleichstrom-Motoren eingebaut und weil Märklin das Mittelleitergleis hat haben die Decoder von denen auch ein eigenes Übertragungsprotokoll, das sich Märklin-Motorola (MM) oder mfx nennt.
Soweit alles Klar? Auf Fragen antworte ich morgen.


Tschüss

K.F.


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RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#5 von klein.uhu , 20.03.2013 22:38

Moin Schwank,

zum Verständnis für Anfänger hast Du das sehr gut und knapp dargestellt!

Gruß klein.uhu


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Gruß von klein.uhu
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RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#6 von Eresburg ( gelöscht ) , 20.03.2013 22:49

Hallo Winfried,

ich würde einen Decoder-Reset nach Anleitung durchführen.
Anschließend bei der MS 2 nur das Protokoll DCC auswählen. Die Lok dann
mit DCC und 127 Fahrstufen anmelden.

Gruß Uli


Eresburg

RE: Gleichstromlok auf Märklin digital

#7 von rmayergfx , 21.03.2013 23:43

Zitat von klein.uhu
Moin,

@"rmayergfx": der Links ist etwas alt, besser ist der zu Tams-online.de für den LD-G32:
http://tams-online.de/htmls/produkte/ldg...e_ldgldw32.html

Da die Lok umgebaut wurde auf einen DC-Motor, ist der LD-G32 passend. Zitat Rentner:
"Mir ist aufgefallen, daß gemäß Ihrer Rechnung und auch nach der Markierung auf der Bedienungsanleitung ein Decoder "Tams LD-G-32" eingebaut ist. Hierbei handelt es sich um einen Decoder für Gleichstrom-Motoren.
Diese Lok hat ist jedoch Märklin-Wechselstrom. Könnte hier die Ursache der Probleme liegen?
"
FALSCH - die Lok wurde umgebaut und hat jetzt einen Gleichstrommotor. Das ist also nicht die Ursache!

Zur Programmierung kann ich leider nicht beitragen, aber dafür gibt es im Forum genug Spezialisten.

gruß klein.uhu



Hallo klein.uhu

der Link ist nicht alt sondern genau richtig. Mir geht es nicht darum was TAMS als Verkäufer
der Decoder auf seiner Homepage schreibt, sondern darum, das man von einem solchen Umbau
nicht die besten Fahreigenschaften erwarten darf. Und das steht dort auf der Seite klipp und klar.
Ein VW-Käfer ist halt nun mal kein Porsche. Auch wenn man auf der Grundlage der alten Käfer so
manche Replika aufbauen konnte. Und zu den Fahreigenschaften selbst der aktuellen
Decoder hat sich Rainer Lüssi dementsprechend auch geäussert. Wenns ein kostengünstiger und
einfacher Umbau älterer Loks sein soll damit die Lok digital fährt oder der Bocksprungschalter
erstetzt werden soll mögen die Decoder gut sein. Aber sowohl programmiertechnisch als auch vom
Fahrverhalten her greife ich dann lieber zu ESU.

mfg

Ralf


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