RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#1 von asy72 ( gelöscht ) , 21.09.2013 17:09

Hallo an alle, vor allem an interessierte Mitleidende zum Thema „Entgleisen von Wagen“

Nachdem ich die letzte Zeit (= die letzten Monate) damit verbracht habe, unzählige Züge Probe zu fahren, um entgleisende Wagen zu identifizieren und den Fehler zu beheben, schreibe ich im Nachfolgenden einmal meine bisherigen Erfahrungen nieder; vielleicht können durch andere Leser weitere Erfahrungen beigesteuert werden, sodass dann andere Leidgeplagte hier den einen oder anderen Tipp aufschnappen können.
Vorausschicken möchte ich, dass ich vor allem Güterzüge getestet habe, die rund 4,5 m lang sind und eine festgelegte Probestrecke mit Kurven und Steigungen zu durchfahren haben. Dabei wurde jeder Wagen in beiden Fahrtrichtungen hinter der Lok eingereiht, d.h. ein Zug mit 20 Wagen hat die Probestrecke mindestens 40x absolviert. Sobald ein Wagen an irgendeiner Stelle entgleist ist, begann die Fehlersuche ….
Bevor ich jetzt auf diese möglichen Entgleisungsfehler im Detail eingehe, noch eine wichtige Warnung: Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass bei einem Wagen mehr als zwei Fehler vorliegen, die sozusagen parallel geschalten sind, d.h.: Versucht man den erkannten/vermuteten Fehler 1 zu beheben, entgleist der Wagen weiterhin – weil es einen unbeachteten Fehler 2 gibt, der das Entgleisen verursacht, während man weiterhin am längst behobenen Fehler 1 herumtüftelt …

Achsen: Achsen können durch unrunden und/oder schwergängigen Lauf zu Entgleisungen führen. Anfällig sind hier meist ältere Achsen. Auch ein veränderter Räderabstand oder starke Verunreinigungen der Lauffläche können ein Problem werden. Aufgefallen ist mir dies oft bei alten ROCO 40198 Achsen, deren Räder noch auf Plastikscheiben aufgebracht sind. Diese Plastikscheiben können nach Jahren verrutschen oder die Lauffläche eiern lassen. Schwergängig laufende Achsen erkennt man rasch beim manuellen Schieben des einzelnen Wagens auf einem Gleis – der Wagen rollt nicht aus, sondern bleibt unverzüglich stehen. Im Extremfall blockieren sogar Achsen. Fehlerquelle sind hier möglicherweise defekte Achslager oder ein unpassender Abstand der Achslager zueinander; das tritt z.B. oft bei den 2-achsigen ROCO Schüttgutwagen auf. Abhilfe kann ein vorsichtiges Zurückbiegen der Achsaufhängung schaffen, ggf. unterstützt durch heiße Luft (Föhn!). Auch können zuzurüstende Bremsbacken eine Blockade verursachen.

Kurzkupplungskulisse: Grundsätzlich ja eine tolle Erfindung, nur kann es hier auch zu schwerfälligen oder ruckenden Bewegungen kommen. Abhilfe schaffe ich mir durch genaue Kontrolle von „Widerstandspunkten“ – wenn vorhanden kann man vorsichtigst selbst den Widerstand abschleifen, bis die Kurzkupplungskulisse eine weiche, ruckfreie Bewegung zulässt. Achtung: Dies nicht nur bei „am Rücken liegenden Wagen“ überprüfen, auch bei normal aufgegleisten Wagen und ggf. unter Berücksichtigung von steileren oder flacheren Zugrichtung auf die Kupplungsdeichsel! Auch auf die Feder achten – zu schwach, zu stark?

Drehgestell: Ähnlich der Kurzkupplungskulisse kann es beim Drehgestell zu unrunden/blockierenden Bewegungen kommen – wiederum vorsichtiges Abschleifen, hier auch immer auf Zusammenwirken mit der Kupplungskulisse achten!

Kupplung und Puffer: Je nach Kupplungsmodell kann es hier durch schlechte/falsche Kupplungsverbindung zu einem Fehler kommen. Aber auch bei richtiger Kupplung kann es zu Störungen kommen – aufgefallen ist mir dies vor allem bei der ROCO Universalkupplung, die gerne mal bei Kurvenfahrten ein Problem mit den Puffern haben kann (aufgefallen bei ROCO Gbs-Modellen). Hier habe ich zwei Lösungen für mich gefunden: Einkleben der Universalkupplungen in den Schacht so, dass die Kupplung nicht ganz einrastet = weiter vom Wagen entfernt ist; Abflachen der Puffer in dem Bereich, in dem die Universalkupplung auf den Puffer trifft. Sind natürlich keine optisch schöne Lösungen, aber dann ist Entgleisungsruhe …

Gewicht: Bei längeren Zügen können zu leichte Wagen vor allem bei Kurven zu Entgleisungen führen. Hier ist das Gewicht zu erhöhen; ideal eignen sich hier Schraubenmuttern, die im Wagen oder unter der Ladung eingeklebt werden – Dosierung ist somit gut möglich. Je nach Modell habe ich die Erfahrung gemacht, dass 60 bis 100 g Gewicht meist ideal sind. Zu schwere Wagen belasten natürlich die Zuglok und verunreinigen die Schienen durch vermehrte Haftreifenabnutzung zusätzlich.

„Umfeldbedingungen“: Möglicherweise weist ein Wagen einen oder mehrere der bisher beschriebenen Fehler auf, aber nur so gering, dass es noch zu keiner Entgleisung kommt. Kommt nun aber noch eine „negative Umfeldbedingung“ dazu, ist der Wagen auch schon heraußen … Der Fehler liegt hier damit auch bei diesen „Umfeldbedingungen“, z.B. Fehler am Gleis, an der Weiche, oder am benachbarten Wagen. Beispiel: Wagen 1 läuft scheinbar immer problemlos; auch Wagen 2 läuft scheinbar immer problemlos. Werden aber Wagen 1 und 2 gekuppelt, laufen sie im Zug weiterhin problemlos. Aber: Sind sie unmittelbar hinter der Lok eingereiht, entgleisen sie immer an der Stelle X der Anlage …

Soweit einmal in aller Kürze meine Erfahrungen und Lösungsvorschläge
Rückmeldungen und Erfahrungen eurerseits würden mich sehr interessieren!

mfG
Martin


Pitt400, hu.ms, H exp 3, alex, Olli 66, RedTrain und jande haben sich bedankt!
asy72

RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#2 von Transalpin , 21.09.2013 18:17

Hallo Martin!

Danke für deinen ausführlichen Bericht. Sehr interessant.
LG,

Transalpin


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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#3 von Peter Müller , 21.09.2013 19:02

Zitat von asy72
Aber auch bei richtiger Kupplung kann es zu Störungen kommen – aufgefallen ist mir dies vor allem bei der ROCO Universalkupplung, die gerne mal bei Kurvenfahrten ein Problem mit den Puffern haben kann (aufgefallen bei ROCO Gbs-Modellen).


Dazu kann ich *diesen* Beitrag beisteuern:

Zitat von Peter Müller

Zitat von Mucki
... Universalkupplungen von Roco ... das sich die Kupplungen in den Puffern verhakt und somit einen Kurzschluß verursacht haben.


Manchmal legt sich ein Bügel über eine Lasche der Vorentkupplungsfunktion, dann ist die Roco Universalkupplung genau so hoch wie die Märklin Kurzkupplung und stößt ebenso gegen die Puffer:





Erneut kuppeln, und das Problem ist behoben:





Vielleicht lag es daran?



Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#4 von asy72 ( gelöscht ) , 21.09.2013 20:05

Hallo Peter,

exakt! Auch ich habe die Erfahrung gemacht dass bei nicht richtig verschlossener Universalkupplung bei Kurvenfahrt (schätze ab 0,5 m Radius) der dann zu hoch liegende Bügel gegen einen Puffer laufen kann. Beispiel ist vor allem ROCO Gbs. Bei den auf deinem Foto abgebildeten Wagen von ROCO ist das Problem noch schwerwiegender, da hier bei älteren Modellversionen der NEM-Schacht ca. 0,5 mm höher liegt. Hier konnte ich mir Abhilfe mit den höhenverstellbaren ROCO-Kupplungen verschaffen!

mfG
Martin


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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#5 von dora-lina12 ( gelöscht ) , 07.01.2014 15:24

wichtig ist vor allem eine exakte Gleislage. Gegenbögen vermeiden oder aber eine Zwischengerade einfügen oder besser noch Flexgleis verwenden. Ich fahre bis zu 4,00 m lange Züge mit Fleischmann-Kopf, alle problemlos. Die Laufflächen der Räder werden sauber gehalten, das ist wichtig. Bei Selbstbauweichen kann es zu Zungenaufläufen kommen, wenn die Zunge nicht 100% anliegt. Ein Abrunden der Spurkränze zeigt da Wunder. Weiter sollte abruptes Anhalten in Bögen vermieden werden, da springen leichte Zweiachser leicht mal aus dem Gleis.
Gruß Dora-Lina12


Pitt400 und Old Steamy haben sich bedankt!
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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#6 von Der Ruinenbaumeister , 07.01.2014 19:16

Und nicht zu vergessen: Der Übergang von Steigungen in die Ebene sollte nicht abrupt erfolgen, sondern auch er sollte ausgerundet werden.


Gruß
Clemens

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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#7 von regalbahner , 08.11.2022 23:36

Hallo allerseits,
soeben habe ich den uralten Beitrag von asy72 entdeckt.
Die Angabe
"Je nach Modell habe ich die Erfahrung gemacht,
dass 60 bis 100 g Gewicht meist ideal sind."
ist sehr vage und ungenau.Nach NEM 302 sollte das
Wagengewicht 4 g /cm betragen.
Bei gedeckten Güterwagen habe ich das Gewicht durch
Einkleben von Tariergewichten (zum Auswuchten von
Autoreifen) auf durchschnittlich den 1.4 fachen Wert
der NEM Empfehlung erhöht.
Die Wagen laufen bestens, Entgleisungen was ist das ??
Gruss
regalbahner


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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#8 von Atlanta , 09.11.2022 02:40

Moin Kollegen,

auch die Fahrphysik wie beim Vorbild ist zu beachten, schwere Wagen nach vorn und leichte Wagen nach hinten in den Zug, um es einmal umgangssprachlich auszudrücken.

Den größtmöglichen Kurvenradius in den Gleisbögen verwenden, und steile Neigungen möglichst verhindern und die Brechungspunkte von Neigungsstrecken so optimal gering wie möglich zu halten also Neigungsstrecken in Gleisbögen beginnen und enden zu lassen. Das ist zwar sehr platzintensiv aber bei optimaler Planung, dennoch möglich.

Dem empfohlenen Lichtraummaß etwas zusätzlichen Platz einräumen, denn oft ragen Trittbretter irgendwelcher Wagen in das Lichtraummaß hinein.

Die empfohlenen Parallelgleisabstände bei gerade verlegten Gleisen der Gleishersteller varieren zwischen 50 mm und 64 mm.

Modelle die nicht exakt in 1:87 gefertigt sind weichen oft vom Standardmaß ab.

Manche Lichtraummaße mancher Modellbauten, Brücken, Tunnelportalen oder Gleisüberbauungen etc. sind aber auf 1:100 ausgelegt, maßstäbliche Modelle stehen im Konflikt dazu.


LG Ingo

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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#9 von Stahlblauberlin , 09.11.2022 09:29

Wurde zwar schon gebracht: SAUBERE Räder! gerade bei Güterwagen ohne Beleuchtung oder sonstige Stromverbraucher vergisst man gerne das Reinigen der Räder. Wann da haftreifendicke Dreckreifen drauf sind darf man sich über gar nichts mehr wundern. Die KK-Kulissen als Störquelle hab ich trotz buntem Zoo eher selten als solche wahrgenommen. Leichtes Hakeln beim Bewegen von Hand heißt noch lange nicht das sie es auch im Betrieb tun. Das die Wagen leicht laufen prüft man eigentlich automatisch beim Aufgleisen, lose Radreifen bei alten Roco-Wagen hatte ich noch nicht, auch bei den ältesten Roco-Wagen von 1977 in meinem Bestand. Auch schwergängige Achslager habe ich höchstens bei Zapfenlagern mal erlebt, die sind aber im Gleichstrombereich absolute Seltenheit. Spitzenlager sind bei mir nur geschmiert wenn sie in Metall laufen, bei Kunststoff ist das unnötig und zieht nur Dreck an.
Beim Teppichbahning hab ich trotz suboptimaler Gleislage schon bunt gemischte Güterzüge mit 50 Wagen problemlos laufen lassen, dabei ist an den allermeisten Wagen außer Räder putzen nicht passiert. Gleismaterial bei solchen Aktionen ist Roco Line mit Bettung, auch S-Bögen im Sinne von einfachen Gleisverbindungen machen da keine Probleme. Unter R3 gibt es bei mir allerdings nicht, beim Teppichbahning eher nur R5/6. Kupplung ist bei mir die klassische Roco-KK, bei älteren Wagen teilweise mit nachgerüsteten Symoba-Kulissen. Bei so langen Zügen kommen aber schon regelmäßig die Lokomotiven an ihre Grenzen. Das größte Entgleisungsrisiko geht bei mir von Catzilla aus wenn er sich entschließt mitzuspielen..


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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#10 von SAH , 09.11.2022 11:58

Moin @Stahlblauberlin (Marcus),

was sind bei Dir "soo lange Züge"?
Nach meiner Erfahrung mit Märklinmodellen ist der Bedarf an Zugmasse durch die Wagen von vorhandenen Loks mehr als nur gedeckt.
Häufigste Entgleisungsgründe bei mir: zu große Unterschiede in der Zugmasse zwischen benachbarten Wagen, unsauber verlegte Gleise und zu abrupte Tempoänderungen im Zugbetrieb.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#11 von Stahlblauberlin , 09.11.2022 12:22

@SAH Mit "so lange Züge" meine ich besagte 50-Wagen-Züge, teilweise mit Vierachsern. Das sind etwa fünf Meter und etwa 130 Achsen. Loks wie eine Roco 232 aus einer der frühen Auflagen mit großer Schwungmasse oder eine Roco BR 150 packen das, eine alte Druckguss-AE 6/6 von Fleischmann mit gaaanz viel Gefühl beim Anfahren auch noch so eben und eben. Meine Hamo-53 poliert sich nur noch die Räder.. Solche Züge sind aber eher die Ausnahme, ich darf nicht immer Gleise bis ins Wohnzimmer legen...


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RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#12 von hu.ms , 09.11.2022 18:08

Und wieviel modellbahner fahren so lange züge ?
Schätze mal, liegt im promille-breich - also nicht besonders relevant.
Meine sind jedenfalls max. 280 cm.
Vielleicht sollte man das thema aufsplitten: für die wenigen, die 500 cm wagengarnituren fahren und die vielen, die max. rd. 250 cm fahren.

Hubert


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zuletzt bearbeitet 09.11.2022 | Top

RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#13 von BR180 , 09.11.2022 18:39

Zitat von Atlanta im Beitrag #8


auch die Fahrphysik wie beim Vorbild ist zu beachten, schwere Wagen nach vorn und leichte Wagen nach hinten in den Zug, um es einmal umgangssprachlich auszudrücken.



Du als (ex)US-Bahner solltest genug Videos gesehen, die deine Aussage wiederlegen. Ich habe schon 100 Wagen-züge gesehen, wo der erste Wagen ein Leeres Flatcar war. Habe jetzt aber nur mal zwei Videos gefunden, wo mittendrin leere Flatcars sind. Das ist bein Vorbild aber auch ein viel geringeres Problem, den verglichen mit einer Modellbahn fährt die große Bahn auch fast nur gerade aus.




Gruß BR180
Ich bin hier mal fast weg, bzw selten hier.
Alles was ich je hier geschreiben habe, entsprach ausschließlich meiner persönlichen Meinung und Auffassung zum Zeitpunkt des Beitrages.


 
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zuletzt bearbeitet 09.11.2022 | Top

RE: Entgleisen von Wagen - meine Erfahrungen

#14 von Stahlblauberlin , 10.11.2022 11:18

Bei normal langen Zügen, das dürften in der Praxis im Schnitt kaum mehr als 2m oder 10-15 Wagen mit bis zu höchstens 60 Achsen gesamt werden, sollte Entgleisen eigentlich kein Problem sein. Leider sind einige Wagen lauftechnisch einfach mal Möhren, insbesondere längere Zweiachser wie z.B. einige Containerwagen. Beim Vorbild können sich da die Achsen aus gutem Grund elastisch geführt auch radial einstellen, bei unseren vergleichsweise winzigen Radien quetschen wir die da mit völlig starren Achsen durch und wundern uns darüber das sie mit schleifenden Spurkränzen schwergängig werden..
Ebenso hab ich schon Wagen auf dem Tisch gehabt, von wegen "guck mal, der rollt so schlecht". Dreck auf den Rädern so das die in Radebene liegenden Bremsbacken wirklich gepackt haben.
Falsches Radsatzinnenmaß ist mir hingegen bis jetzt kaum untergekommen, nur bei verbasteltem Material. Selbst exotisch zusammengestellte Züge (2x Kibri-Bausatz-Schwerlastwagen, Roco-Kranwagen mit Schutzwagen, Hilfsgerätewagen) kenne ich nur problemlos, auch geschoben. Die einzigen Wagen die eine gewisse Neigung zum Entgleisen haben sind diverse Dreiachser deren mittlere Achse keinerlei Höhenspiel hat. Sowas läuft bei mir wieder unter der Rubrik "Möhre", das ist fahrwerkstechnisch eine Katastrophe. Bei vergleichsweise winzigen Unebenheiten hebt es eine der äußeren Achsen aus dem Gleis (s.a. den Thread zur problematischen Märklin-58) oder die mittlere Achse schwebt frei. Der rote Umbaudreiachser von Roco für den ET485 ist so ein Kandidat, nicht zwischen ET und ES eingeklemmt steht der mehr neben als auf dem Gleis wenn man ihn nicht modifiziert.


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