Moin Willi,
den Printmedien wird ja seit Beginn der Digitalisierung für Jedermann (Internet) seit 25 Jahren max. 5 Jahre Zukunft gegeben. Diese Art von Schwanengesang hat schon was von Fischer-Chöre. Tauchen an unterschiedlichen Orten auf und es finden sich immer genügend ein traurig Liedlein anzustimmen.
Je digitaler die Welt, desto mehr steigt der Papierverbrauch (Stichwort papierloses Büro). Wir sind zum Lesen und auch zu bearbeiten auf Papier konditioniert. Das wird bei der jungen Generation auch nicht wesentlich anders sein, da diese Konditionierung in der Schule in ihren Höhepunkt nimmt. Da ist man gerade dabei sukzessive die Kreidetafeln auszusortieren. So nach und nach, 3 bis 5 Klassenräume pro Jahr, je nachdem, wieviel Geld der Förderverein gerade hat (mein Bruder ist selbst in der Schulleitung und bereichtet mir hin und wieder von solchen Dingen). Bis die Jugend auch jenseits des Freizeitverhaltens komplett durchdigitalisiert ist, wird es, so wie ich den Laden "Schule" einschätze, noch einige Generationen auf Papier weiter gehen. Daran ändert auch die Digitaloffensive durch Corona nicht viel, denn die kognitive Infrastruktur des Menschen kann man nicht so einfach umbauen .
Ansonsten ist es wie in jeder Branche: es gibt Phasen des Wachstum und der Diveresifizierung und wenn diese Phase ihren Peak überschriten hat, folgt die Marktbereinigung. Die jeweiligen Auflagen mögen gesunken sein, jedoch hat die Masse an Blättern auch zugenommen. Nicht nur bei den, ich nenne sie mal "Flagschiffen" Monatsjournalen, sondern auch bei deren Sonderausgaben.
Wenn ich die zuvir genannten Daten der VGB addiere komme ich auf eine Gesamtauflage von 170.000 Exemplaren. Wie mir scheint, ich mag mich auch irren, ist die VGB eher ein kleiner, bis mittelgroßer Verlag seiner Zunft und wurde von einem Großen geschluckt. Keine Ahnung, wie große die Gesamtauflage an Eisenbahnpublikationen ist: 600.000, 800.000, 1.000.000, 1.200.000? Ich weiß es nicht. Sies erscheint mir aber im Gegensatz zu die Fadoklängen, die den Nidergang des Hobbies besingen, so gering nicht zu sein, wenn umgerechnet auf die Bevölkerung der deutschsprachigen Länder etwa jeder Hundertzehnte bis Hundertfünfzigste Mensch eine Publikation kauft.
Zum EM: das liegt bei uns in der Kreisbibliothek aus und ich lese es dort. Kaufen würde ich es selbst nicht, aus denselben Gründen, wie du Willi, bereits angemerkt hast. Beim EK interessieren mich die Sonderhefte. Die Reihe EK Special "Die DB vor 25 Jahren" ist für mich Pflichtlektüre. Sämtliche Hefte, seit 1984 mit dem Jahr 1959 begonnen wurde habe ich zuhause und schlage in denen auch regelmäßig nach. Ein guter vertiefender Einblick in die Geschichte der DB, wie ich finde.
Das spricht für mich sowohl für die Lebendigkeit des Hobbies als auch der Printmedien.
Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias