Moin Ihr Feld- und Schmalspurbahnstummis dort draußen in der großen weiten Modellbahnwelt!
So, die 25. Modellbahnausstellung in Berlin Marzahn ist nun schon seit einer Woche Geschichte. Es war diesmal eine Ausstellung mit vielen sehr hochwertigen Modelbahnanlagen, die sich wirklich sehen lassen konnten. Darunter waren etliche Anlagen, die schon auf weit größeren und bekannteren Ausstellungen wie z.B. Ontrax, Leipzig und FEZ zu sehen waren. Leider kam ich überhaupt nicht zum Fotografieren, weil ich mit der Betreuung meiner 3 Mikroanlagen zu tun hatte.
@ Artur, Werner und Gunther: Freut mich wirklich sehr, dass Euch die Fotos von der Ausstellung gefallen haben. Wie versprochen gibt es heute ein paar weitere Bilder, diesmal aus der Bauphase.
Wer etwas weiter oben noch mal in diesen Trööt schaut wird sehen, dass das Projekt schon etliche Jahre alt ist. Irgendwie kam ich damals nicht weiter und legte alles auf Eis, auf Reede oder einfach ins Regal. Im Januar dieses Jahres holte ich die Kiste wieder hervor und wollte sie endlich fertigstellen. Doch daraus wurde nichts. Ich hatte mich bei der ursprünglichen Version verbaut. Im rechten Anlagenteil senkte sich ein Streckenast ab und der andere stieg an, um sich zu kreuzen. Die Steigungen passten einfach nicht. Und nachdem ich noch etwas herumexperimentiert hatte, habe ich kurzerhand alles abgerissen und noch mal neu angefangen. Den Gleisplan habe ich dabei so einfach wie möglich gehalten:
Grundplatte ist wieder eine 5 mm Sperrhholzplatte , die ich auf den Rahmen der APA-Kiste aufgeleimt und festgetackert haben. Das Gleis bildet ein Oval. Im Vordergrund gibt es eine Ausweiche und die Zufahrt zu dem Schuppen auf der linken Seite. Dort sollte ein kleines Sägewerk oder eine Werkstatt ihren Platz haben. Ich entschied mich dann für Letztere.
Die APA-Kiste ist ja nicht allzu groß. Damit das Oval aus Busch-Gleisen mit 11,5 cm Radius darin ausreichend Platz findet, musste ich sie flach aufstellen. Nun wollte ich aber nicht, dass dieses Oval gleich sichtbar ist. Aus diesem Grund entschloss ich mich, eine Innenkulisse einzubauen.
Dazu habe ich zunächst einen Kulissendummy als Pappe geschnitten und die Proportionen getestet.
Als mir alles stimmig erschien, habe ich die Innenkulisse aus Sperrholz zugeschnitten. Auf der Rückseite klebte ich zwei Verstärkungsleisten und zwei senkrechte Rundhölzer auf. Nun kann die Kulisse in zwei entsprechende Bohrungen in der Bodenplatte gesteckt werden. So bleibt sie herausnehmbar, wenn ich mal an das versteckte Gleis im Hintergrund heran muss.
Nun zückte ich die Spraydose und verpasste der Kulisse erst mal einen tiefgrüne Grundierung.
Ich finde, bis hierhin sieht schon alles ganz gut aus.
Jetzt ging es ans Begrünen. Ich wollte mit der Kulisse hohe Büsche darstellen. Unmittelbar davor sollten noch ein paar Bäume wachsen. Je länger ich mir dann das Ganze angeschaut habe, desto mehr merkte ich, dass das ganze Grün die beiden Schuppen rechts und links völlig erdrückte. Es war einfach zu hoch. Also kürzte ich die Kulisse um 2 oder 3 cm ein. Nun stimmten die Größenverhältnisse halbwegs wieder.
Die Kulisse sollte einen Mix aus dichten mittelgroßen Büschen und kleineren Bäumen darstellen. Dazu habe ich zunächst einige Zweige aus der Bastelkiste aufgeklebt. Ein oder zwei von ihnen waren etwas verzweigter, sodass sie dem späteren Buschwerk zu mehr Volumen verhalfen.
Das Busch- und Blattwerk enstand aus Islandmoos. Davon liegt bei mir noch einen Menge im Regal herum. Diesmal verwendete ich aber vowiegend Moos in den Farben Gelb, Beige, Hellbraun, dass ich mal bei Modulor erstanden habe. Komischerweise war dieses Moos nicht so fein, wie das aus dem Modellbahnladen. Es hatte eine eher grobere Struktur, was mir beim Herumprobieren besser auszusehen schien.
Das Moos färbte ich zunächst mit ganz kurzen Sprühstößen aus der Spraydose braun ein, aber nur ganz leicht. Es folgte ein kräftiger Nebel aus Sprühkleber (irgendwas mit "2go" von Schwarzkopf aus der Rossmann-Drogerie). Da hinen ließ ich mit Hilfe eines feinen Teesiebs verschiedenes Turf von Woodland Scenics rieseln (olivgrün, graugrün, hell- und dunkelbraun, beige) - aber immer nur eine Farbe pro Moosbusch. Man kann natürlich auch verschiedenen Farben vorher mischen. Und immer wieder kräftig mit dem Haar-Sprühkleber drüber nebeln!
Zum Abschluss gab es dann nach der selben Methode Blätter von Noch und Manfred Grüning. Dabei habe ich wieder unterschiedlich Farben benutzt. Hier wurden dann auch ab und an rote und gelbe Blätter untergemischt. Ganz wichtig ist aber, dass man sich sowohl beim Aufbringen des Turfs als auch der Blätter durchaus etwas zurück hält. Ansonsten verkleben die filigranen Strukturen des Inslandmoos ganz schnell und alles wird klumpig und unansehnlich. Besser ist es, zunächst das Turf und später die Blätter nach Aufbringen und Einnebeln mit Sprühkleber immer wieder abzuschütteln. Man kann das Zeug ja problemlos auffangen und wieder verwenden.
Aufgeklebt wurden Zweig und Moos-Büsche mit Heißkleber. Dort wo die Kulisse noch durchscheint, kann man einfach weiteres Buschwerk oder Gräser aufbringen. Wenn ich diese Methode noch einmal anwenden sollte, werden ich die gesamte Kulisse zuerst leicht mit Turf oder Foliage bekleben, bevor Zweige und Buschwerk aufgeklebt werden.
Die große Lärche links vom Werkstattschuppen, die auf den Bildern von der Ausstellung zu sehen ist, stammt übrigens von Anita Decor.
Meine eigenen selbst gebauten großen Bäume nach der Drahtmethode (siehe Bild 2) haben mir übrigens dann überhaupt nicht mehr gefallen. Im Rohbau ohne Grün sehen sie immer recht schick aus. Aber das Begrünen gelingt mir irgendwie nicht recht. Allerdings sind die Versuche auch schon 3 Jahre alt. Gelegentlich werde ich weiter üben.
Dass soll´s für heute gewesen sein.