Diesmal zeige ich euch meinen Einbau eines roten Schlusslichts in eine V200 von Fleischmann, die leider ab Werk mit einer roten Plastik-Attrappe versehen ist. Ich hoffe, sie hilft dem ein oder anderen bei seinem Projekt.
Umbau Stirnbeleuchtung BR 270 (V270.06, Fleischmann):
Zunächst wird wie immer das Gehäuse geöffnet. Dann müssen die beiden roten Plastik-Attrappen vorn und hinten entfernt werden. Dazu werden erst die grauen Führerstände ausgeklipst (zur Fahrzeugmitte ziehen). Dann kann man vorsichtig die Lichtleiter entfernen - evtl. von außen mit einem kleinen Schraubendreher nachhelfen. Zuletzt kann die rote Attrappe heraus genommen werden.
Zum Glück gibt es bei Völkner Spezial-LEDs (Völkner Art.-Nr. Q38590/Conrad Art.-Nr. 156219), die direkt in die Löcher passen. Die LEDs werden nun durch das Gehäuse der V200 gesteckt, um zu sehen, wieviel abgeschliffen werden muss. Um die abgeschrägten Flächen zu erreichen, werden die LEDs auf 400er Schleifpapier schräg abgeschliffen. Darauf achten, dass nach dem Einbau einmal "Plus" und einmal "Minus" nach innen zeigt, damit eine Reihenschaltung möglich ist.
Diese beiden Pole werden jetzt mit einem Widerstand verbunden. Ich habe mich für 1 kOhm statt rein rechnerisch 680 Ohm entschieden, das ist erfahrungsgemäß hell genug. Es ist auf den genauen Abstand zu achten, damit eine Brücke entsteht, die in das Lokgehäuse passt. Lieber ein Millimeter mehr als zu wenig. Der Widerstand muss später noch einen Bogen um die Glülampe machen können. Jetzt bleiben außen die beiden Anschlüsse der Rückbeleuchtung übrig.
Es geht leider kein Weg dran vorbei. Es muss im Inneren des Gehäuses "gedremelt" werden. Es geht um zehntel Millimeter. Damit der Lichtleiter für die weiße Spitzenbeleuchtung später wieder passt, dürfen die roten LEDs im Innenraum so wenig wie möglich vorbauen. Hier bitte mit äußerster Vorsicht vorgehen, damit kein Loch nach außen entsteht.
So sieht der fertige Leuchteinsatz aus. Die LEDs mussten an den äußeren Kanten noch ein wenig beschliffen werden, da im Inneren der Lok kaum Platz vorhanden ist. Damit das rote Licht nicht den gesamten Führerstand und den Lichtleiter für vorne erleuchtet, werden die LEDs hinten komplett schwarz lackiert. Die abgeschliffenen Flächen werden mit glänzendem Klarlack wieder auf "neu" getrimmt. Vor dem Lackieren sollte unbedingt alles erst einmal zusammengebaut werden, es ist alles sehr eng, die Lichtleiter passen kaum hinter den LED-Leuchteinsatz.
So sehen die LEDs im eingebauten Zustand aus. In dieser Nahaufnahme erkennt man schön, wie durch den Klarlack auf den abgeschliffenen Flächen wieder der Eindruck einer echten Glasabdeckung entsteht.
Auch im Gesamtbild wirken die LEDs professionell - selbst im ausgeschalteten Zustand. Es sieht sogar realistischer aus, als die rote Platik-Attrappe.
Verkabelung: Damit man die Kabel nicht sieht, habe ich sie im Inneren am Dach mit Tesafilm fixiert. An die beiden Minus-Pole werden schwarze Kabel angelötet, im Führerstand 1 wird "Gelb" an den Pluspol angeschlossen, im Führerstand 2 "Weiß". Die Kabel - zur Mitte des Gehäuses geführt - werden dann ihren Farben entsprechend am Motorschild angelötet.
Bei Nacht kommt der ganze Aufwand erst richtig zur Geltung. Vier bis fünf Stunden Arbeit, die sich wirklich lohnen.
Wie bei allen Nachtbildern weise ich auch hier darauf hin, dass es in Natura nicht so hell wirkt, wie es hier auf dem Foto aussieht.