.
Der Fluch der Akribik, Teil 117
DER SERVOS UND DES STROMES TÜCKE
Zitat
Die Beschreibung Deines schwarzen Tages hat mich Tränen lachen lassen.
Liebe Uli, mir scheint, da kann ich gar keine Spur von Mitgefühl und Anteilnahme entdecken, nicht einmal ein ganz kleines bisschen zwischen den Zeilen??? - Das würde das Ergebnis einer alten Untersuchung der israelischen Armee bestätigen, wonach Frauen angeblich wesentlich grausamer sind als Männer…
Inzwischen habe ich 11 Weichen und Weichenantriebe verdrahtet und angeschlossen. Vorläufig, wie berichtet, direkt an den Schienenausgang der Digitalzentrale, einer ESU ECoS.
Als ich den zweiten SwitchPilot Servo angeschlossen habe, passieren plötzlich seltsame Dinge. Zwar funktionieren die Weichen zunächst einwandfrei und nichts deutet auf irgendein Problem hin. Schaltet die Zentrale aber wegen eines Kurzschlusses ab, lässt sie sich nach Behebung des Kurzschlusses auf einmal nicht mehr einschalten - alle Weichen-Servos rasseln wie verrückt, die Zentrale schaltet auf Not-Aus. Ende. Nichts geht mehr. Dieses seltsame Verhalten zeigt die Zentrale auch, wenn ich die Stop-Taste drücke, um an den Schienen zu arbeiten, und wenn ich sie abschließend mit „GO“ wieder starten möchte.
Trotz aktueller Firmware eine immer noch vorhandene Unverträglichkeit zwischen der ESU-Zentrale und den Uhlenbrock-Servos der Weinert-Antriebe?
Ich fahre die ECoS herunter, warte ein bisschen und fahre sie wieder hoch. Alles friedlich, alles funktioniert wieder. Uhlenbrock-Servo und ESU-Zentrale tun so, als ob sie in schönster Eintracht lebten.
Ebenso funktionieren die Weichenantriebe einwandfrei, wenn man sie bei deaktivierter Zentrale (Not-Aus-Taste auf STOP) absteckt, die Zentrale aktiviert (GO) und die Antriebe anschließend wieder ansteckt. Also eher doch kein Firmware-Problem.
Ich verdrahte einen weiteren SwitchPilot mit weiteren 4 Weichen. Wieder das gleiche Spiel.
Zu wenig Leistung? Es sind fünf Loks auf dem Gleis und es sind 11 Weichen versorgt. Zu viel für den integrierten Booster?
Kann nicht sein. Der praktische, in die ECoS integrierte Strom-Monitor zeigt enorm viel Spielraum an. Der grüne Balken ist noch ganz links:
Vielleicht zu wenig Spannung? Die SwitchPiloten könnte man auch an separate Trafos anschließen. ESU empfiehlt dies, wenn die Versorgungsspannung über die Zentrale nicht ausreicht. Also versuchsweise die Spannung erhöhen? Am Netzgerät der ECoS kann man die Versorgungsspannung einstellen. Ich erhöhe die Spannung von 16 auf 18 Volt. Das lustige „Servo-schüttel-dich“-Spiel nach „Stop“ und „Go“ wiederholt sich unverändert, es ist keinerlei Unterschied feststellbar.
Ratlosigkeit. Ist es vielleicht doch die Stromstärke? Die ECoS liefert 4000 Ampere [Edit: muss "Milliampere" heißen]. Das kann man in den Einstellungen ändern. Ich hatte die Stromaufnahme aus Sicherheitsgründen anfänglich auf 2000 Ampere [Edit: muss "Milliampere" heißen] begrenzt. Ich setze also die Einstellung der Leistungsaufnahme versuchsweise zurück auf 4000 Ampere [Edit: muss "Milliampere" heißen].
Bingooooo!!! Das war’s!!!! STOP - GO - und jetzt ist der Spuk vorbei!!!
Alle Servos laufen jetzt wieder wie geschmiert und benehmen sich beim Einschalten völlig friedfertig. Kurzschlüsse samt STOP und GO sind kein Problem mehr, das Servos zum Rasseln bringt. Aber warum ist das so? Der Strommonitor zeigte doch stets beträchtliche Reserven an!?
Das Rätsel scheint mir dennoch gelöst. Die Servos ziehen sehr wahrscheinlich beim Einschalten kurzzeitig wesentlich mehr Strom als im Normalbetrieb, und der Strommonitor vermag diese kurze Spitze vermutlich nicht abzubilden.
Es ist also ganz offensichtlich an der Zeit, über die baldige Anschaffung von externen Boostern nachzudenken…
@ Erich: Die Briten sind auf meiner Anlage definitiv noch im Land, wie dieser kürzlich eingelangte Chevrolet-Dreitonner der britischen Armee beweist:
Das urige Gefährt ist für die frühen Nachkriegsjahre für das britische Camp „El Alamain“ in Seebach bei Villach und für 1954 in Wien Meidling fotografisch belegt. Nicht unwahrscheinlich, dass einige wenige Exemplare bis 1955 in Kärnten Dienst taten.
Erzeugt wurde das abgebildete Exemplar allerdings nicht ca. 1944 in Kanada, sondern mehr als 70 Jahre später von Artitec.
EDIT: Die perfekt nachgebildeten Räder und Achsen des Artitec-Modells drehen sich nicht, es handelt sich um ein reines Standmodell.
Liebe Grüße aus Kärnten
Euer Karl