RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1301 von volvospeed ( gelöscht ) , 03.03.2016 18:47

Hallo Karl,

was den Lkw angeht, werde ich am WE wenn ich frei habe, mal meine Bücher durchforsten, denn ich habe mich eine lange Zeit auch mit dem Krieg in Northafrica 1940-1943 und den Desert Rats, sowie auch SAS beschäftigt und in 1:16 als RC-Modell gebaut ( ein paar findet man auf meiner HP www.mkmodelle.com ). Ich kann mich zwar nicht erinnern, das in meinen Büchern nirgendwo ein Bild mit Eisenbahn war, jedoch aber könnte ich mit taktischen Zeichen, die auf dem Lkw, sowie dessen Tarnung Auskunft geben.

Ich weiß nicht genau wie es die Engländer hielten, die Amerikaner jedoch haben die 2,5to ( GMC ) in Europa gelassen. z.T wurden diese später zum Wiederaufbau ausgeschlachtet und/oder umgebaut ( GMC/Henschel ). Hintergrund war der das sie die Transportkosten, der Unmengen Lkw´s die hier waren scheuten, außerdem wollte man nicht den amerkikanischen Gebrauchtmarkt für Lkw´s mit den Dinger überschwemmen.

Gut, die Engländer hatten natürlich nie die Massen an Fahrzeugen, wie die US Streitkräfte, jedoch finde ich es nicht für ausgeschlossen, das einige Fahrzeuge ( z.B. versteckte ) in Österreich verblieben. In dem Sinn denke ich kannst Du hier schon ein wenig freizügig sein.


volvospeed

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1302 von notbremse , 03.03.2016 22:36

@ Nikola: Danke für den interessanten Link!

@ Manuel: Die Amerikaner hatten zur Zeit des Kalten Krieges natürlich auch noch andere Gründe, eine Menge Kriegsmaterial in Europa zu lassen... Tatsächlich wurden später auch GMC für zivile Zwecke eingesetzt. Das Thema "Zivile Verwendung nach 1955" stammt allerdings nicht von mir, ich beschränke mich auf das Jahr 1955.

Die Taktischen Zeichen der britischen 8th Army sind bekannt, denn für den Zeitraum 1945 - 1947 gibt es zahlreiche Fotobelege, siehe auch das YouTube-Video etwas weiter vorne in diesem Thread. Keine detaillierten Informationen habe ich hingegen darüber, wie die britischen Lkws in Österreich gegen Ende der Besatzungszeit beschriftet waren und ob man z.B. den "Allied Star" bis dahin auf den Fahrzeugen beließ.

Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1303 von notbremse , 04.03.2016 14:12

.

Der Fluch der Akribik, Teil 118

SCHATTENBAHNHOF IM ZEBRA-DESIGN




Die Einfahrweichen der einen Hälfte des Schattenbahnhofs sind alle eingebaut und funktionieren jetzt einwandfrei. Nur die Verdrahtung der SwitchPiloten wird, euren Empfehlungen folgend, noch geändert.

Während die bisherige Verlegegeschwindigkeit im Bereich der Weichenstraße gerade einmal einige Zentimeter pro Abend betrug, geht es jetzt hurtig voran – ich gewinne Meter. Eine gewichtige Phase ist angebrochen. Meine "in der Bucht" ersteigerten Küchengewichte reichen zum Beschweren der zu verklebenden Gleise nicht mehr aus. Es muss alles herhalten, was Gewicht hat – auch Kleberflaschen und Schotterbehälter, wie im folgenden Bild etwas weiter hinten zu sehen:




Am Rand der Trasse können Klemmen diese Aufgabe übernehmen, wobei eine Peco-Gleisbauschablone für den richtigen Radius sorgt:





Für eine saubere parallele Ausrichtung der Gleise sorgen primitive, aber wirkungsvolle Abstandhalter:




Sperrholzklötzchen wurden sauber auf die Breite der Spurweite zugeschnitten und behutsam so zugeschliffen, sodass sie sich mit sanftem Druck ins Gleis klemmen lassen. Anschließend wurden sie im Abstand von exakt 52 Millimetern, dem Gleisabstand des Peco-Gleissystems, auf Sperrholzbrettchen geleimt. Nun halten sie mir die Gleise des Schattenbahnhofs perfekt auf Distanz, bis ich sie festgeklebt habe.

Als ich im Bereich des Schattenbahnhofs angelangt bin, wo die Schienen gerade werden, sorgt ein Alu-Profil aus dem Baumarkt, mit dem ich schon die Brücke ausgerichtet habe, für einen schnurgeraden Verlauf des ersten Gleises am Rand:




Das Vierkantprofil erweist sich als ausreichend flexibel, um der Höhe nach der Ausrundung und der Steigung zu folgen. - An diesem ersten Gleis werden anschließend alle anderen ausgerichtet.




Letzte Woche langte dann noch ein kleines Paket ein, das ein altes Problem der „Originalkupplungsfahrer“ teilweise behebt.

Beim Kuppeln von Originalkupplungen stellen sich in der Regel folgende Probleme:

  • Ohne Pinzette geht gar nix

  • Man braucht dabei gutes Licht

  • Die Pinzette sollte möglichst auch die Spindel und den Kupplungsbügel fassen und stabilisieren, damit der Kupplungsbügel nicht nach unten klappen kann.


Der naheliegende Gedanke, Pinzette und Licht zu kombinieren, damit man mit einer Hand arbeiten kann, hat unter den Originalkupplungsenthusiasten schon seit jeher eine Reihe von selbstgebauten Lösungen und teils abenteuerlichen Konstruktionen geboren.

Nun gibt es eine brauchbare fertige Lösung im Handel:





Dieses und ähnliche Produkte sind mit den Suchbegriffen „led pinzette“ im Internet zuhauf zu finden. Man muss nur darauf achten, dass man lange, schmale Typen auswählt – die meisten der originär für Kosmetikbelange entwickelten Pinzetten sind zwar recht schick, aber für unsere Zwecke zu kurz und zu breit.

Das dritte Problem, nämlich das gleichzeitige Stabilisieren von Spindel und Kupplungsbügel, ist damit noch nicht gelöst. Aber ich denke, dazu wird mir beizeiten schon noch etwas einfallen.


Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1304 von H0er , 04.03.2016 15:05

Hallo!

na jetzt geht es ja mit Schallgeschwindigkeit voran!

Die Pinzette find ich auf neudeutsch "GEIL"

weiter so, aber nur nicht hudeln!

Liebe Grüße


Gottfried
Blutgruppe H0

besuch mich unter viewtopic.php?f=64&t=98835


H0er  
H0er
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.677
Registriert am: 04.10.2013
Spurweite H0
Stromart Analog


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1305 von Lohengrin_Wien , 04.03.2016 16:33

Zitat von H0er

Die Pinzette find ich auf neudeutsch "GEIL"



Na Hallo!
Weiß zwar nicht, wie man das in Kärnten sagt, aber im Wiener Raum heißt das immer noch,,leiwand''!

Immer wieder ein Genuß, in die Akribik hineinschaun zu können!
Die Widernisse, die einem bei scheinbar läppischen Arbeiten so in den Weg kommen, werden vom Karl sehr elegant umschifft.
Wie von einem Kapitän mit Akribik-Erfahrung ja auch nicht anders zu erwarten ist!

LG

Martin.


Wann geht der nächste Schwan?

Meine Anlagenplanung: Vom Vorort ins Waldviertel

Stahlschwellenweichen


 
Lohengrin_Wien
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 271
Registriert am: 25.04.2015
Ort: Wien
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1306 von 2043er , 04.03.2016 16:36

Hallo Karl!

Schön, dass du so gut vorankommst! Die Gleisabstandhalter sind einfach aber sehr effektiv!

Lg Markus




Hier gehts zur Homepage


 
2043er
InterCity (IC)
Beiträge: 569
Registriert am: 26.02.2012
Homepage: Link
Gleise Swedtram
Spurweite H0
Stromart DC, Digital, Analog


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1307 von jzipp , 04.03.2016 18:39

Servas Karl,

immer wieder tolle Tricks, dir man bei dir sieht (Abstandshalter).

Frage: die 57er ist aus einem Much-Bausatz selber gebaut?

Jürgen


Modelleisenbahn macht Spaß


Neues aus dem steirischen Randgebirge
Meine Modelleisenbahn im Stummiforum - Inhaltsverzeichnis


 
jzipp
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 288
Registriert am: 15.11.2014


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1308 von notbremse , 05.03.2016 00:40

@ Gottfried, Martin und Markus: Vielen Dank für eure netten Kommentare!

Diese Abstandhalter können allerdings nur auf ganz großen Radien und auf geraden Abschnitten verwendet werden. Für kleine Radien müsste man sie wesentlich schmäler machen.

@ Jürgen: Das ist kein Much-Bausatz, sondern eine Mikro-Metakit-Maschine, die ich mit der Bohrmaschine geschändet, mit einen Sounddecoder ausgestopft, mit Kohle gesteinigt und mit Farbe älter gemacht habe, als sie ist. Den Bericht über diese grässliche Untat findest du hier.



Aaaaaaaaaaaaber: einen Much-Bausatz habe ich tatsächlich hier irgendwo in einer Schachtel. Irgendwann wird es also eine zweite 57er geben. Vielleicht gelingt es mir sogar, passende hübsche RP25-Räder dafür zu bekommen.

Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1309 von notbremse , 06.03.2016 21:25

.

Irgendjemand hat kürzlich in meinem Thread folgende Frage gestellt:

Zitat
Offen ist nun noch, wieviel Ampere ... die separate Versorgung sinnvollerweise liefern sollte. Gibt es dazu Erfahrungswerte?



Uuups. Blöder geht’s nun wirklich nicht.

Denn Randolf hat doch ganz unmissverständlich geschrieben:

Zitat
...also per 16-Volt-Trafo (z.B. 70 VA)...



Wenn man also, statt darüber nachzudenken, ob man von Elektronik eine Ahnung hat oder nicht, sich ganz einfach des Hausverstandes besinnt, müsste man auf Grund dieses Hinweises Randolfs zur Erkenntnis kommen, dass VA höchstwahrscheinlich Volt mal Ampere bedeutet. Wenn das so ist, dann ergeben 70 Voltampere : 16 Volt = 4,375 Ampere. Also eben die rund 4 Ampere, die sich schon bei der Stromversorgung mit meiner Zentrale in der Praxis als sinnvoll erwiesen haben.

Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich mit dem Komiker, der diese unsäglich blöde Frage gestellt hat, weder verwandt noch verschwägert bin und auch sonst mit ihm nichts zu tun haben will. Es muss reichen, dass ich ihm täglich in der Früh die Zähne putzen muss!



Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1310 von SpaceRambler , 07.03.2016 00:22

Servus Karl,
noch schnell einen mitternächtlichen Gruß aus Oberbayern

Ich seh' schon: Der Hausverstand schlägt am Ende jeden Null-Checker um Längen!!! Die Rechnung ist genau richtig: 4,38 Ampère.

Was die Booster angeht: mehrere Booster sind keineswegs überflüssig, sondern im Sinne einer stabilen, störungsarmen Digitalstrom-Versorgung äußerts sinnvoll. Anfangs habe ich ja auch meine gesamte Anlage mit nur einer LZV100 betrieben - ging auch, irgendwie. Nur machten sich irgendwann doch Störungen breit - der Grund: durch ständig steigende Grundlast wurde die Reserve für Stromspitzen sukzessive kleiner. Mit nunmehr der besagten LZV100 plus drei Lenz-Boostern (deren Endstufe identisch ist) ist die Anlage in vier sinnvolle "Stromkreise" aufgeteilt, und die elektrische Last ist ziemlich gleichmäßig auf die vier Endstufen verteilt. Zwar ist das kein kleines Invest, es hat sich aber voll und ganz gelohnt. Seitdem ist der Betrieb erheblich robuster gegen Störungen. Und wenn's mal "klemmt", ist deutlich leichter susgemacht, WO denn der Störenfried lokalisiert ist. Herrn Lenz hat's gefreut: $$$. Mich aber auch, da weit weniger Stress mit "unklaren" Abschaltungen.

Ach ja: die Gleisverlege-Arbeiten sind Ich kann es gar nicht erwarten, bis die ersten Züge rollen. Dann sind aber Videos fällig!!!

Grüße, Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
Spur-N-Projekt "Mitwitz" (iTrain 4 Pro / LinuxMint 17.1 Mate)


 
SpaceRambler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.188
Registriert am: 01.02.2008
Homepage: Link
Gleise GFN Profigleis
Steuerung Lenz LZV 100 + TC8 Gold


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1311 von notbremse , 07.03.2016 04:36

Der im Stummiforum weit verbreiteten, höchst ansteckenden Altersschlaflosigkeit geschuldet:

Servus Randolf,
noch schnell einen nächtlichen Gruß aus Kärnten



Vier Booster-Abschnitte sind auch bei mir bereits vorbereitet. Derzeit wird aber noch gespart, denn es gilt, die Gewinne eines gewissen Herrn Esu stabil zu halten, auf dass es ihm wohlergehe und er noch lange vorzügliche Decoder, Zentralen und Booster baue, und zwar auch dann, wenn ich von der Verständlichkeit seiner Handbücher-Texte alles andere als begeistert bin.

Video? Keine Chance. Völlig unmöglich. Gab's 1955 noch nicht.

Aber vielleicht gelingt es, ein Wochenschau-Kamerateam aufzutreiben...



Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1312 von h0purist ( gelöscht ) , 07.03.2016 11:35

Lieber Karl,

zum extrem einfachen und mit nur einer Hand zu bewältigendes kuppeln von gefederten Originalkupplungen ohne Pinzette aber mit viel Licht (Altersgerecht! ) guckst Du hier:

http://merziener-privatbahn-agbb-mobablo...gnetischen.html


h0purist

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1313 von notbremse , 07.03.2016 13:25

Hallo Ingo,

vielen Dank für deinen prima Hinweis! Wird natürlich bei nächster Gelegenheit probiert und verglichen.

Liebe Grüße

Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1314 von notbremse , 11.03.2016 14:40

.

Der Fluch der Akribik, Teil 119

DIE MARZI-BAHN IM GÖRTSCHITZTAL


Der Toni war reichlich irritiert. „Ah des vaschteh i hiaz oba nita! Da Profesa hot gsog, dos da degane Zug noch goa nit einafoahn kon, wal ‘s Gleis noch nit featig is, und hiaz schtehta af amol do mit so an roatn auslendischn Zuckalanglump drauf!“
[Also das übersteigt jetzt geringfügig meine intellektuellen Fähigkeiten! Der Professor hat doch gesagt, dass dieser Zug noch gar nicht einfahren kann, weil noch ein Stück Gleis fehlt, und jetzt steht er da mit einer Ladung rot verpackter ausländischer abscheulicher Zuckerware!]




„Du bist a festa Tschriasche“, erwiderte die Mitzi mit einem gereizten Unterton, der keinerlei Widerspruch duldete. „Des is dos Mazipan, dos wos i in Kipasbusch bschtöllt hob, wal murgn die Resi-Tant af Besuch kimmp. Wonn dos nit rechzeitig kumman warat, hätt i siha an festn Gachn kriag und donn hättn de zniachtn Saumandlan von da Bohn urntlich a Problem ghob, wuascht, ob sena Gleis-Glump fertig is oda nit!“

[Du bist geringgradig im Irrtum, mein Lieber. Hier handelt es sich um feinstes Marzipan, welches ich in Küppersbusch bestellt habe, weil morgen meine Tante Theresia zu Besuch kommt. Wenn das Marzipan nicht rechtzeitig eingelangt wäre, dann hätte ich ganz bestimmt ein wenig die Contenance verloren und hätte den schwächlichen Bahnbediensteten die Hölle auf Erden bereitet, egal, ob ihre Schienenverbindung nun fertig ist oder nicht!]


----------------------------------

Abgesehen davon, dass bereits Marzipan aus Küppersbusch herantransportiert wird, obwohl noch keine einzige Gleisverbindung zur Außenwelt besteht, hat sich In der letzten Woche an meiner Anlage auch sonst eine Menge verändert, ohne dass man allerdings äußerlich große Veränderungen erkennen könnte. Ich habe, euren Empfehlungen folgend, die Stromversorgung der Weichenantriebe abgeklemmt, neue Anschlüsse hergestellt und den bisher bloß für die Weichenbeleuchtungen verwendeten 1 Ampere-Trafo gegen einen stärkeren ausgetauscht.



Links: Anschluss eines ESU SwitchPilot ausschließlich am Gleis, recht: separate Stromversorgung von einem Trafo her (gelb/blau) und Steuerung über den Gleisausgang der Zentrale (rot/schwarz),


Von früheren Modellbahn-Projekten her habe ich noch mehrere Roco 50VA-Trafos hier stehen. Messgerät raus, nachmessen, rund 16 Volt Wechselstrom am Ausgang, d.h. es stehen etwas mehr als 3 Ampere zur Verfügung. Der SwitchPilot sollte laut der ESU-Anleitung bis zu 24 Volt Wechselstrom vertragen können. Anklemmen, funzt. Nichts rasselt mehr beim Hochfahren. Mit der Zentrale gibt es vorläufig keinerlei Probleme mehr. Und eine Lokomotive, die sich zickig benahm, fährt auf einmal wieder einwandfrei.

Derzeit gibt es noch keine Probleme, es sind erst fünf nicht besonders stromzehrende Loks auf dem Gleis. Booster werden wahrscheinlich natürlich trotzdem in Bälde unumgänglich sein.

Bei dieser Umstellung hat sich die fliegende Verdrahtung hervorragend bewährt. Sieht ein wenig chaotisch aus, ist aber in Wahrheit äußerst pflegeleicht. Die losen Litzen lassen sich problemlos verfolgen. Ein bisschen ziehen oder rütteln und man sieht sofort, wo’s entlang geht.




Soweit die Arbeiten am Schattenbahnhof. –


Inzwischen gibt es wieder weitere Hinweise zu den 1955 in Österreich stationierten Besatzungstruppen.

Ich bin in der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums Wien auf diesen Farbfilm über den Abzug der Briten, der Amerikaner und der Sowjets gestoßen.

Man sieht im Video, dass bei den Bahntransporten der Briten österreichisches bzw. ehemaliges DRG-Wagenmaterial verwendet wurde, während „die Russen“ mit Waggons der ungarischen MÁV gefilmt wurden.

Im Abschnitt über den Abzug der Briten macht sich ein Lkw auf den Weg nach Hause. Man sieht ihn zwar nur von hinten, aber die Farbe des Fahrzeuges sowie die Positionierung von taktischen Zeichen und Kennzeichen kann man gut erkennen. Auch die damals gebräuchlichen Uniformen sieht man gut.


Soviel für diese Woche

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1315 von Bauzugfahrer Andreas , 11.03.2016 18:31

Moin Karl,

....wie jetzt? Marzibahn jetzt auch bei dir? ...und wie bist du an die Streng Geheimen Marzibahnvorräte der Küppersbuscher herrangekommen....
Ist es Amtshilfe, weil in Lübeck mit der Produktion nicht nachgekommen wird? Ich glaube ich müßte mal mit dem hiesigen Bürgermeister einen kleinen Klönschnack halten...

Wie dem auch sei ....ich hoffe doch das der edle Stoff in den "magischen roten Päckchen" dir und deinen Berufsgrandlern gemundet hat....

Bei deinem Elektriktrick komme ich bisher nur soweit mit, das ich Glaube die von der Dasy II Zentrale bereitgestellten 2 A sind für meine anlage etwas wenig. So das ich für Küppersbusch dann auch noch 2 x 4 A Booster einbauen werde. (1 x Fahren, 1x Schalten). Die 2 A werden dann für die Feldbahn genommen....urgs, dat wir teuer. Da heißt es Haushalten mit dem "edlen Stoff" in den "magischen roten Päckchen"....

Was macht den dein Unfallzug? Hast du den schon wieder zusammen? ...und auch alle Kleinteile wiedergefunden...?

Schöne Grüße


Bauzugfahrer Andreas

Neues aus Küppersbusch....
viewtopic.php?f=64&t=105699#p1146368


 
Bauzugfahrer Andreas
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.013
Registriert am: 06.04.2012
Ort: Ruhrpott
Spurweite H0, H0e
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1316 von Mausebär , 11.03.2016 22:24

Guten Abend Karl,

eine Weile habe ich jetzt still mitgelesen .

Alles was bisher schon gesagt wurde kann ich in jeglicher Hinsicht bestätigen. Was Du zeigst ist Modellbau auf wirklich allerhöchstem Niveau, herrlich zu lesen, immer wieder witzig, mit einer tollen Portion Humor (und das ist nun wirklich nicht selbstverständlich). Einfach toll.
Dein schon mehrfach erwähntes Buch, ich würde es kaufen.

Zwar kann ich mit dem Digitalkram nix anfangen, doch ansonsten herzlichsten Dank für die vielen Tipps und die tolle Unterhaltung.

Achso, natürlich habe ich mittlerweile alle 53 Seiten durch .

Viele Grüße

Holger


hier geht`s zum Neubau meiner Anlage Polkritz (ab S.22)
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php...rt=550#p1696617

+ hier zu meinen Lokumbauten
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?p=2161599#p2161599


 
Mausebär
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.026
Registriert am: 08.10.2012
Gleise Weinert / Peco
Spurweite H0
Steuerung Analog
Stromart DC


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1317 von Der Dampfer , 11.03.2016 22:40

Hallo Karl werter Meister der Genauigkeit

Hat das zu Deiner Modellzeit keinen Ärger mit dem Zoll gegeben, als die Fuhre aus Lübeck nach Österreich hinein wollte........

...ich sehe mit Freuden das Du zwischen all den Bildern Deiner bemerkenswerten Bastelarbeit ein Züglein mit Marzipan beladen ,hast einfahren lassen.......Karl jetzt weiß ich das Du das Herz am rechten Fleck hast......wer Marzipan hat und mag ist ein guter Mensch
Grüße sagt Willi


Durch dieses Wurmloch gelangen Sie nach Neustadt am Wald in den 1950ern

Zeitreisen sind möglich....bitte hier klicken
viewtopic.php?p=1245573#p1245573

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
Der Dampfer
Metropolitan (MET)
Beiträge: 4.483
Registriert am: 21.08.2014
Ort: 47652 Weeze
Gleise Roco Line o Bettung
Spurweite H0
Steuerung analog/Langsamfahrregler SB Modellbau
Stromart DC


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1318 von Lohengrin_Wien , 12.03.2016 10:37

Marzipan einfahren lassen ist sowieso immer gut!

LG

Martin.

P.S.: Einen entsprechenden Ausdruck im Norddeutschen kenn ich leider nicht, aber ich glaube, es geht hervor, was ich meine.........


Wann geht der nächste Schwan?

Meine Anlagenplanung: Vom Vorort ins Waldviertel

Stahlschwellenweichen


 
Lohengrin_Wien
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 271
Registriert am: 25.04.2015
Ort: Wien
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1319 von volvospeed ( gelöscht ) , 12.03.2016 18:58

Hallo Karl,

ja ja die liebe Elektrik. Bei meiner Bahn habe ich es Etagenweise so gehalten, das jede Etage mit 3 Ampere auf den Schienen gefüttert wird. Bis auf meine Signalbrücke werden grundsätzlich alle anderen Verbraucher mit separaten Trafos versorgt und teilt sich etwa so auf...

3x 3 Ampere ( Zentrale Märklin CS2 + 2 Booster Märklin ) auf den Schienen
1x 2 Ampere für die Kehrschleifenschaltungen
1x 4 Ampere für Lichtsignale + Weichen
1x 5 Ampere für Häuserbeleuchtung

Bis dato kam ich im ungünstigsten Fall auf max. 2,2 Ampere, sofern man den Märklin internen Meßeinrichtungen glauben kann. Die Stromversorgung der Häuserbeleuchtung stößt allerdings langsam an ihre Grenzen, daher werde ich hier wohl noch einen zweiten 5 Ampere Trafo nachrüsten müssen.
Mindestens 25% Leistungsreserveren haben sich meiner Erfahrung nach bewährt.


volvospeed

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1320 von notbremse , 12.03.2016 21:42

@ Bauzugfahrer Andreas: Gemundet? Aaaaah, ich verstehe, ihr esst das! Nein, ich brauche das Marzipan nur wegen der Verpackung. Die eignet sich prima als Sortierkasten...



Wenn bei mir 4 Ampere Sinn machen, heißt das nicht, dass auch du so viel brauchst. Es kann bei dir deutlich weniger sein oder auch deutlich mehr. An die optimale elektrische Versorgung kann sich jeder von uns wohl nur Schritt für Schritt herantasten. Eine wichtige Erfahrung war bei mir nur, dass man erhebliche Reserven für die Spitzenbelastung beim Einschalten der Weichenantriebe braucht, und dass einzelne Fahrzeuge sich ganz untypisch verhalten können.

Ad Unfallzug: Danke der Nachfrage. Drei Wagen sind auf den Boden geknallt. Einer wird als Totalschaden ausgeschieden und ausgeschlachtet, ein G10 bekommt ein neues Dach, ein weiterer bekommt neue Rangiertritte aus Messing. Bei beiden ist ein wenig zu kleben und die Lackierung auszubessern.


@ Holger:

Zitat
Zwar kann ich mit dem Digitalkram nix anfangen, ...


Gott sei Dank noch einer! Ich nämlich auch nicht!!!

Aber da muss man einfach durch. Anfänglich habe ich nur Bahnhof verstanden, inzwischen kann ich immerhin schon Ampere und Milliampere voneinander unterscheiden...



Bedenken hatte ich anfänglich auch, weil ich den Film "Jurassic Park" gesehen habe. Dort wird bekanntlich eindringlich vor komplexen Systemen gewarnt, denn je komplexer eine Steuerung ist, desto störanfälliger im Sinne der Chaos-Theorie ist sie auch. Aber man hat unglaublich viel mehr Möglichkeiten, das hat mich letztendlich überzeugt. Und außerdem: anders als Saurier fressen Decoder keine Menschen.



Vielen Dank für deinen netten Kommentar und für deine unglaubliche Ausdauer beim Durchackern meines Threads!

@ Willi: Es ist bisher nicht zweifelsfrei geklärt, wie das Marzipan in meinen Schattenbahnhof gelangte. Die Behörden erheben noch. - Marzipan macht nett? Na gut, ich gestehe, das mit der Verpackung (mein Kommentar weiter oben) war ein Scherz. In Wirklichkeit habe ich es aufgegessen. Aus taktischen Gründen gaaaanz heimlich. Es ist mir nämlich nicht angenehm, wenn man mich für gar zu nett hält.



@ Martin: Magst auch ein Marzipan einfahren lassen? Soll ich dir eins 'rüberschicken?

@ Manuel: Vielen Dank für deine Aufstellung! Das sind recht brauchbare Richtwerte, glaube ich, wenn man ähnliche Größenordnungen plant. Wenn man will, kann man den Bedarf ja anders verteilen. Bei mir kommt die Versorgung der Weichenantriebe, der Signale und der Beleuchtung auf mehrere 3A-Trafos von Roco, weil die halt von früheren Projekten her schon vorhanden sind.

Liebe Grüße

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1321 von SpaceRambler , 13.03.2016 09:44

Servus Karl,
zur Zeit ist die "fliegende Verdrahtung" ja o.k., kann man doch so eine Reihe von Dingen durchtesten, bevor man sie "festzurrt". Mein Rat: Kabel mit beschriftbarem Schrumpfschlauch unverlierbar markieren, mir erleichtert das die gelegentliche Fehlersuche enorm. Auf der Such nach dem Produkt, welches konfektioniert für einen Drucker auf einer Rolle mit perforiertem Rand daherkommt, bin ich auf folgendes gestoßen (wusste bis heute noch nicht, dass es das gibt ): unter der Nummer 18051 hat die Firma Dymo Schrumpfschlauch als Schriftband im Angebot! Das ist natürlich die ganz feine Sache. Alternativ tun's natürlich die per Folienstift handbeschrifteten auch. Beschriften - über das Kabel ziehen - schrumpfen. Von allen Möglichkeiten, die ich jemals ausprobiert habe, ist das die inzwischen favorisierte.
Grüße, Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
Spur-N-Projekt "Mitwitz" (iTrain 4 Pro / LinuxMint 17.1 Mate)


 
SpaceRambler
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.188
Registriert am: 01.02.2008
Homepage: Link
Gleise GFN Profigleis
Steuerung Lenz LZV 100 + TC8 Gold


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1322 von MicroBahner , 13.03.2016 21:32

Aber aber Karl, fliegende Verdrahtung? Wo bleibt denn da die Akribie . Du wirst doch nicht auf 'Normalmaß' zurückfallen wollen?

Aber es ist schön zu sehen, dass Du dich auch mal etwas vom Fluch der Akribie freimachen kannst


viele Grüße
Franz-Peter
Ein 'elektromechanisches' Stellwerk
Der (ehemalige) 'Eisberg'


 
MicroBahner
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.833
Registriert am: 28.11.2012
Ort: Mittelfranken
Gleise Tillig Elite
Steuerung Eigenbau
Stromart Analog


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1323 von notbremse , 18.03.2016 17:20

.

Der Fluch der Akribik, Teil 120

DIE ANSTALT FÜR GEISTIG ABNORME GLEISPICKER



„Olso i bewunda den Koal“, hat die Mitzi gesagt, „wos dea fia a Geduld hot! Wochnlong pickta a Gleisle nochn ondan. I brachat sowos nit zom, i hätt‘ schon längst olls hingschmissn!“ Der Toni pafft verächtlich an seiner Pfeife: „Da Koal? Den weans einschpean, wona so weitamocht. Weast schon segn, dea kimmp noch amol in a Onstolt fia geistig obnoame Gleispicka!“

[Also ich bewundere den Karl. Was der für eine unendliche Geduld hat! Wochenlang montiert er eine Schiene nach der anderen. Ich bräche das nicht zuwege, ich hätte schon längst alles hingeworfen! – Der Karl? Den werden sie verhaften, wenn er so weitermacht. Du wirst es noch erleben, der kommt irgendwann ganz sicher in eine Anstalt für geistig abnorme Gleiskleber!]





Das unablässige Schienenaufkleben der letzten Wochen war tatsächlich ein wenig zermürbend. Im Moment gibt es aber einiges an Abwechslung. Ich bin knapp vor der zweiten Schattenbahnhof-Einfahrt angelangt. Ein weiteres Dutzend Weichen wartet auf den Einbau. Die Teile für die Weichenantriebe sind entgratet und sortiert:




Während ich für die ersten Antriebe endlos viel Zeit benötigte, ist nun Routine eingekehrt. An einem einzigen Abend sind die Mittelstellungen der Servos markiert, die Servos eingeschraubt und die Gleitbahnen zusammengefügt.

Weitere Abwechslung bescheren mir meine Güterwagen, und zwar die gedeckten Flachdachwagen der Bauart Kassel bzw. München, unverzichtbare Standard-Fahrzeuge auf meiner Anlage.

Beim Vergleich eines meiner abgestürzten Brawa-Modelle mit Fotos aus den 50er Jahren fällt nämlich zweierlei auf:

  • Die österreichischen Wagen hatten fast ausnahmslos Blechdächer mit den typischen, weithin erkennbaren Falzen.

  • Soweit noch hochgestellte Bremserhäuser vorhanden waren, waren diese kleiner als die ursprünglichen - sie ragten nicht mehr in die Dächer hinein.

Ähnliches gilt für die ÖBB-Oppeln von Brawa, auch die hat es ab den 50er Jahren so gut wie nie ohne Blechdach gegeben.

Quellen wie diese bestärken mich in meiner Ansicht.

Konsequenz: Die hervorragenden Brawa-Flachdachgüterwagen-Modelle sind, von der bekanntlich nicht korrekten Lage der Bremsanlage einmal abgesehen, auch in dieser Hinsicht nicht perfekt bis zum Tod durch Langeweile, sondern bieten dem Modellbahner mit Österreich-Bezug durchaus noch einigen Bastelspaß. Das Dach muss Falze bekommen, die Bremserhäuser müssen ausgetauscht oder entfernt werden.

Ich beginne mit einem Wagen ohne Bremserhaus (und ohne einige weitere Teile, die sich beim Absturz unerlaubt entfernten). In der Bastelkiste findet sich noch ein „alter“ Roco-G10. Das ist der mit den für Deutschland falschen, für die ÖBB aber prima passenden seitlichen Diagonalprofilen – und einem für Deutschland falschen, aber für die ÖBB korrekten Blechdach.

Wir schreiten zur Anprobe… und das Dach passt hinsichtlich Breite, Länge und Materialstärke ganz genau! Auch die Falze sind glaubhaft dimensioniert. Das Dach ist nur um eine Kleinigkeit zu stark gewölbt:




Aber das ist kein Malheur. Ein paar Schnitte an der Unterseite, und schon lässt es sich passend zurechtbiegen:




Mit Stabilit Express einkleben, fixieren, Kleber über Nacht aushärten lassen…




…fertig!




(Naja, bis auf die Bremsanlage und die beim Absturz verloren gegangenen Teile. Auch ein wenig Farbe verträgt das Modell noch…

Die gezeigte Methode ist die einfachste und zugleich teuerste, weil man aus zwei Modellen eines macht. Mit etwas Geschick kann man auch hauchdünne Drähte, 3D-Linien oder – etwas weniger filigran – Polystyrol-Profile auf das Brawa-Dach aufbringen. Etwas überstehen lassen, Kleber aushärten lassen, bündig abschneiden.

Wer die Bremserhaus-Variante des Brawa ÖBB Flachdachwagens mit geringstmöglichem Aufwand optimieren will, muss entsprechend Geld in die Hand nehmen: Basismodell von Brawa, Blechdach des „alten“ Roco-G10, kurzes Bremserhaus des „neuen“ (zu hohen) Roco-G10…

------------------------

@ Randolf und Franz-Peter: Sorry für die fliegende Verdrahtung. Das ist in der Tat kein Benehmen - das gehört sich eindeutig nicht in einem Forum, das definitiv nicht dem Flugmodellbau gewidmet ist…



Und vielen Dank für den Tipp mit den beschreibbaren bzw. bedruckbaren Schrumpfschläuchen!

Liebe Grüße aus dem Süden – bei prachtvollem Frühlingswetter

Euer Karl


Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...

Mein Projekt im Stummiforum: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn


 
notbremse
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.924
Registriert am: 26.01.2013
Gleise Rolf sein Gleis
Spurweite H0
Steuerung ESU ECoS
Stromart Digital


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1324 von Mausebär , 18.03.2016 17:53

Hallo Karl,

wie immer perfekt bis ins kleinste Detail

Ich glaube, eines Tages werden wir alle eingliefert.

Schönes Wochenende und weiterhin gutes Gelingen.

Viele Grüße

Holger


hier geht`s zum Neubau meiner Anlage Polkritz (ab S.22)
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php...rt=550#p1696617

+ hier zu meinen Lokumbauten
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?p=2161599#p2161599


 
Mausebär
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.026
Registriert am: 08.10.2012
Gleise Weinert / Peco
Spurweite H0
Steuerung Analog
Stromart DC


RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1325 von 4912rene ( gelöscht ) , 18.03.2016 19:48

Hallo Karl!

Gefällt mir, Deine neueste Arbeit!
Kommt mir vor, als hätte ich das schon mal wo gesehen

LG Rene


4912rene

   

Betriebsdiorama Bhf Säckingen
Von N nach H0 nach Kloppstein! Lokschuppen

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz