Hallo liebe Stummis,
ich denke, dass es an der Zeit ist euch mal meine zweite, im Bau befindliche Anlage zu präsentieren. Ja, der Trend geht nun mal zur Zweitanlage und so hat es mich, so wie so manch anderen vor mir, ebenfalls vor einem Jahr erwischt. Nachdem ich so viel an meiner DRG-Anlage Buchenbach gearbeitet hatte, brauchte ich zur Abwechslung mal was ganz anderes. Sprich also keine Epoche II, nichts Inländisches und nichts mit Dampf. Als Konsequenz schaute ich mich über dem großen Teich um und wurde auch schnell fündig. Es sollte aber von vornhinein definitiv keine große Anlage werden, eher so eine überschaubare Kleinanlage. Das Thema war dann auch ziemlich schnell gefunden. Eine Rangieranlage sollte es werden, genauer, ein Industriegebiet irgendwo in den USA.
Das Ziel
Wie schon die DRG-Anlage Buchenbach sollte auch diese Anlage in Segmentbauweise entstehen. Mit den dort gemachten Erfahrungen (Segmentbau, Weichenmechanik…

Das Konzept
Die Rangieranlage „Denver-Yard“ besteht aus 4 Segmenten mit jeweils 100 x 50 cm. Davon sind drei Segmente gestaltet und ein Segment stellt den Fiddle-Yard dar. Die Anlage hat also insgesamt eine Größe von 400 x 50 cm.

Jedes Segment besitzt eine fest installierte Rückwand. Die Endmodule haben ebenfalls eine Seitenwand. Die Rückwände bzw. Seitenwände dienen gleichzeitig als Transporthilfe. So können jeweils zwei Segmente mit dem Kopf zueinander verschraubt und transportiert werden. Durch zusätzliche Seitenteile sind die Segmente, dann rundum geschützt. An den Seiten installierte Führungen ermöglichen das leichte Einschieben von speziellen Rollen für das Verschieben der Einheiten.


Die Segmente stehen insgesamt auf fünf Doppelfüßen, die beim Aufbau mit den Segmenten verschraubt werden. Diese fünf Doppelfüße können mittels dreier Gewindestangen für den Transport platzsparend zusammengefügt werden.

Unter dem Fiddle-Yard (wird bei dem Arrangement zuerst aufgebaut) befindet sich eine Ablage. Diese hat zwei Zwecke. Zum einen gibt sie der gesamten Anlage zusätzliche Stabilität und zum anderen dient sie eben als Ablage. Auf ihr wird zum Beispiel die Digitalzentrale inklusive Trafo installiert.


Jedes Segment besitzt einen Dachhimmel inklusive Beleuchtung. Diese besteht aus einer T8-Leuchtstoffröhre. Die Dachteile können ebenfalls leicht über Gewindeschrauben mit den Rück- bzw. Seitenteilen der Anlage verschraubt werden.

Die Dachteile werden für den Transport der Anlage zusammen mit der Ablage verschraubt und bilden somit auch eine platzsparende Einheit.

Im Transportzustand besteht die Anlage also aus insgesamt vier Bestandteilen (2x Doppeleinheit Segmente, 1x Einheit Segmentfüße, 1x Einheit Dachteile).

Technische Daten
Spurgröße H0
Epoche 1970-1980
Gleissystem Peco Code 70
System Zweileiter-Gleichstrom digital
Zentrale Intellibox (Uhlenbrock)
Anlagenmaße 4.00 x 0.50 m
Anlagenhöhe 125 cm (Schienenoberkante)
Der Gleisplan
Als Rangieranlage konzipiert bietet der Gleisplan natürlich die Möglichkeit für einen interessanten und abwechslungsreichen Fahrbetrieb. Grundlage für diesen war der „Timesaver“ von John Allen, der nochmal für meine Zwecke optimiert wurde. Um die einzelnen Anschließer zu bedienen, müssen mitunter auch Sägezahnfahrten durchgeführt werden. Für jemanden wie mich, der am Rangieren großen Gefallen findet, ist das somit genau das Richtige. Des Weiteren können auf dem Layout auch Rangierspiele durchgeführt werden. Nacheinander können mehrere Mitspieler einen vorher in einen nachher genau definierten Zustand umrangieren. Ziel ist es, diese Aufgabe in möglichst wenigen Rangierschritten durchzuführen, wobei jede Fahrtrichtungsänderung der Lokomotive einem Rangierschritt entspricht. Insgesamt gibt es 6 Anschließer, in die die zugehörigen Güterwagen rangiert werden können. Daneben ist natürlich auch ein Umfahrgleis vorhanden, über das die Lok umgesetzt werden kann.

Die Steuerung
Die Anlage wird digital gesteuert, wobei sich das bei mir auf die Lokomotiven bezieht. Die Weichen werden, wie auch schon in Buchenbach, über eine Mechanik ortsgestellt. Das bietet, so finde ich deutlich mehr Spielspaß und man kann sich mit dem Handregler voll auf die Lokomotive konzentrieren. Zudem wurde dadurch deutlich Geld eingespart. Die Kosten für die Mechanik einer Weiche belaufen sich auf etwa 2€. Unschlagbar also gegenüber jedem konventionellen, elektronischen Weichenantrieb. An den Segmentübergängen sind jeweils 4 Buchsen installiert. Zwei für den Digital-Fahrstrom und zwei für sonstige elektrische Verbraucher. Mit Überbrückungskabeln (beidseitig 4mm Bananenstecker) werden die Buchsen zwischen den Segmenten verbunden. Die Segmente II und IV besitzen zudem jeweils zwei LocoNet-Buchsen, in die die Fahrregler eingesteckt werden können.
Die Gebäude
Die auf dem Arrangement gezeigten Gebäude entstehen/entstanden alle im Eigenbau aus Karton, Kunststoff und Holz. Auch hier wurde wieder auf eine Reduzierung der Kosten geachtet. Es handelt sich größten Teils um Reliefgebäude. Die Dimensionen sind dabei typisch amerikanisch…groß – größer – am größten, was letztlich auch den Reiz dieser Anlage ausmacht. Die Bahn liegt somit eingebettet zwischen Industriegebäuden. Die Ziegelsteinfassaden bestehen aus Papier. Über den Paperbrick-Generator (Link: http://paperbrick.co.uk/ ) wurden unterschiedliche Ziegelfarben generiert. Auf Papier ausgedruckt, ausgeschnitten und aufgeklebt wirken diese Fassaden erstaunlich realistisch. Wenn man in einem guten Meter Entfernung zur Anlage steht fällt es eh nicht mehr auf, ob es sich um eine plastische Ziegelmauer, oder um eine gedruckte Version handelt. Hinzu kommt, dass die einzelnen Steine der gedruckten Ziegelmauern leicht unterschiedliche Farben besitzen und somit deutlich realistischer aussehen, als eine einfarbige Ziegelmauer aus Kunststoff. Absätze und Simse erzeugen zudem ein dreidimensionales Aussehen. Zurüstteile wie Feuerleitern, Schornsteine, usw. werden von der Zubehörindustrie bezogen. Die Einfahrt zum Fiddle-Yard wurde geschickt durch ein im Vordergrund stehendes Gebäude getarnt. Der Betrachter hat somit den Eindruck, als würde der Zug irgendwo zwischen den Gebäuden auftauchen und wieder verschwinden.
Der Fiddle-Yard
Zurzeit besteht der Fiddle-Yard noch aus einem provisorisch verlegtem Gleis, auf dem die Züge per Hand zusammengestellt werden. Dieses Gleis wird irgendwann durch Wechseleinheiten (Brett mit Gleis und Seitenteil zum Schutz der Fahrzeuge) ersetzt werden. Diese Wechseleinheiten werden dann einfach an das Zufahrtgleis gelegt, der Zug fährt auf und anschließend kann die Einheit gegen eine andere Einheit getauscht werden. Auch dieser Fiddle-Yard kommt, wie der in Buchenbach, komplett ohne Weichen aus. Auf einer Länge von 1m wäre eine Weichenstraße aber auch sinnlos gewesen.
Impressionen
Zum Schluss möchte ich euch noch einige Bilder vom aktuellen Stand der Anlage zeigen, quasi frisch von den MoBa-Tagen in Biblis. Die Gebäude befinden sich in unterschiedlichen Baustadien. Es fehlt aber generell noch die Alterung der Gebäude (die sehen also noch ganz schön sauber aus). Hier nun die ersten Impressionen von der Anlage.




Ich hoffe, euch gefallen die gezeigten Bilder der Rangieranlage Denver-Yard. Wenn ihr noch mehr sehen wollt, dann schreibt mir einfach.

Liebe Grüße
Sebastian