Hallo Alexander,
ok, meine planerischen Fähigkeiten sind durchaus begrenzt, aber für Dich will ich mir gern mal Gedanken machen. Vielleicht kannst Du zusätzlich einen Thread im Planungsbereich des Forums starten, um die Profis anzulocken ...
Ist das Jagsttal-Thema eine Setzung? Diese Gegend ist natürlich ein schönes Stück Deutschland und hat allerhand zu bieten. Allerdings müsste man die Vorbildsituation kreativ abwandeln, um Deinen Betriebswünschen zu entsprechen. Aber ich denke, das ist zu machen.
Sind die Außenkanten Deines Entwurfs ebenfalls gesetzt, oder darf ich hier auch kreativ werden? Die Mittelzunge würde ich übrigens nicht weglassen. Deiner Idee, hier einen Spitzkehrenbahnhof zu beheimaten, kann ich durchaus etwas abgewinnen.
Nun zu Deinen Fragen nach dem Digitalsystem. Grundsätzlich kannst Du alle Systeme u.a. mit dem Piko-Gleissystem (oder anderen⁰ verheiraten. Auch bei den Funkhandreglern gibt es unterschiedlichste Lösungen. Ich persönlich möchte mich im Betrieb eher auf die fahrenden Modelle konzentrieren als auf die Bedienung. Der Funkhandregler ist bei mir wirklich als Begleiter zur Steuerung eines fahrenden Zuges gedacht und weniger zum Schalten der Anlagenkomponenten wie Weichen, Signale oder sonstiger Geräte. Die Z21 WLAN-Maus erfüllt für mich diese Vorgaben.
Das Bedienen der Anlage selbst übernehmen bei mir später stationäre Stellpulte, die in der Nähe der Bahnhöfe angesiedelt sind. Ich mag dabei richtige Schalter und Taster und weniger die Monitore und Mäuse einer PC-Steuerung. Das ist aber eine Entscheidung die nur Du nach Deinen persönlichen Präferenzen treffen kannst. Reale Stellpulte wollen z.B. erst gebaut und an die Digitalzentrale angeschlossen werden. Das ist m.E. alles machbar, aber mit einem gewissen Aufwand verbunden. Fertige PC-Steuerungen verlagern den Aufwand in Richtung einer mehr oder weniger schwierigen Software-Konfiguration. Den meisten Digitalzentralen ist es egal woher sie vom Herrn und Meister die Anweisungen erhalten.
Wenn Du einen Funkregler via WLAN anbinden möchtest, empfiehlt sich ein Repeater für das WLAN-Netz in Deinem Bastelzimmer. Die von einigen Modellbahnkollegen beklagten Verbindungsabbrüche im Betrieb sind bei mir mit dieser Anordnung nie aufgetreten. Bekanntlich verwende ich die Zentrale DR5000 von Digikeijs. Damit bin ich gut zufrieden. Zur WLAN-Maus passt naturgemäß auch die z21 von Roco. Die große Z21 bietet noch mehr Möglichkeiten, ist aber im Gegenzug erheblich teurer. Persönlich kenne ich noch das Lenz-System. Das ist recht modular aufgebaut und arbeitet sehr zuverlässig. Bei den anderen Zentralen könnte ich Dir nur die Prospekte vorlesen, da ich keine persönlichen Erfahrungen besitze.
Ganz allgemein wirst Du bei der Frage nach dem richtigen Digitalsystem von 10 Modellbahnern mindestens 15-20 Meinungen hören. Und wenn Du Pech hast, nehmen alle während der Diskussion ihre Kisten zur Hand, um damit aufeinander einzudreschen ...
Naja, zugegeben ... hier geht es ja meistens noch ziemlich gesittet zu. Aber in einigen Nachbarforen gehen solche Diskussionen oftmals keine fünf Beiträge gut. Alle verteidigen mit Zähnen und Klauen ihr System ... wobei ein Blick über den Gartenzaun reichen würde um festzustellen, andere Hersteller haben auch schöne Systeme. Wie auch immer ...
So, abschließend noch meine Meinung zur Wahl des Gleissystems. Wie ich oben schon angedeutet habe, würde ich, gerade wenn ein ausgiebiger Rangierbetrieb geplant ist, keine Kompromisse eingehen. Das ist die Basis von allem inkl. der späteren Freude am Anlagenbetrieb. Auch in H0 käme mir garantiert keine Weiche mit Plastikherzstücken auf die Anlage ... nee, nie nicht! Gegen das Plastik hilft nämlich später weder Weihwasser noch ein Exorzismus. Klar, da kann man Geld sparen ... und sich hinterher ärgern. Die Gleise und Weichen sind bekanntlich einmal eingebaut eben nicht einfach mal eben so ausgetauscht. Wenn man Pech hat, fährt man wieder mit zusammengebissenen Zähnen und geballter Faust. Nee ... das würde ich mir nicht antun. Nichts gegen die bekannten Großserienhersteller, die ihre Gleissysteme in fernen Landen produzieren und mit vielen Kompromissen auf den Markt werfen müssen, damit sie auch mit kleineren Geldbeuteln kompatibel bleiben. Ich bin auch nicht auf Gold gebettet, aber ich fühle mich zu arm, um Kompromisse zu kaufen ... immer in der Gefahr, alles abreißen und nochmal neu anfangen zu müssen. Lieber weniger und dafür prima. Schließlich laufe ich aus Prinzip auch nie mehr in billigem Schuhwerk herum. Durchgebrochene Sohlen und aufgeplatzte Nähte nach kurzer Zeit haben mich nachhaltig belehrt, Qualität ist auf die Dauer günstiger. Ich spare lieber für eine Neuanschaffung, verzichte auf den Kauf von sonstigem mit furchtbarem Getöse, Geschrei und noch so attraktiven Models beworbenem Plunder, laufe bequem und habe meine Ruhe. Und was für meine Schuhe gilt, ist m.E. im Hobby (oder sonstigem Leben) nicht anders! Das ist jedenfalls mein Standpunkt und jemand müsste schon verdammt gut argumentieren, um gegen meine Erfahrungen anzukommen. Wie gesagt... wie auch immer ...
LG
Hubert