Hallo Stummis,
jetzt wird es mal Zeit über meine Aktivitäten seit der Einstellung dieses Threads zu berichten. Einige Punkte meiner ToDo Liste konnten abgearbeitet werden, es sind aber auch viele neue Erfordernisse hinzugekommen. Ein wesentlicher Teil meiner Aktivitäten befassten sich mit dem weiteren Ausbau der Steuerungs-Elektronik. Darauf werde ich hier aber nur am Rande eingehen, ich verweise hier auf meine anderen Thread: viewtopic.php?f=5&t=137670
Wie ich eingangs beschrieben habe, ist die Anlage völlig ungeplant entstanden, auch fehlten mir etliche digitale Grundlagen und die Erfahrung welche Auswirkungen eine „schlampige“ Gleisverlegung haben kann. Das hat mich immer wieder eingeholt und zu vielen Nacharbeiten am Gleis geführt.
Erforderliche Nacharbeiten waren:
Es mussten in manchen Bereichen die Radien neu verlegt werden, weil die 30,3 cm Wagen, die ich anfangs noch nicht besaß, Problem machten. Sei es an Tunnel-Ausfahrten oder auch beim Gegen- gleis im Begegnungsverkehr.
Alle Gleise die nicht eingeschottert waren, d.h. nicht durch Klebung fixiert wurden, mussten nach und nach verschraubt werden da sich die Gleisnägel gelockert hatten und die entstanden „Beulen“ immer wieder zum Entkuppeln von Waggons führten.
Im Schattenbahnhof 4 (der unter der Anlage) habe ich auch viele Probleme durch gelockerte Schienenverbinder gehabt. Hier habe ich mittlerweile alle Schienenstöße verlötet. Das war im Nachhinein eine „Sauarbeit“, kam man doch nur sehr schwer an viele Stellen heran.
Ein etwas schwierigeres Unterfangen war dann zum Schluss noch der Umbau einer zur großen Steigung auf der Hauptstrecke. In der Anfangsphase der Anlage war das eine Abfahrt, daher habe ich Steilheit gar nicht auf dem Schirm gehabt. Nach Ausbau der Anlage mit dem 4. Schattenbahnhof, dem unter der Anlage, wurde daraus aber eine Ausfahrt mit mehr als 5% Steigung. Das war für einige Loks, ins besonders für die Triebwagen VT 98 von Roco und VT 858 von ESU eindeutig zu viel. Nach dem recht mühevollen und aufwendigen Umbau, konnte ich die Steigung um gut 4 Höhenzentimeter verringern, so dass es jetzt so um die 3% Steigung sind, die von allen meinen Fahrzeugen locker gemeistert werden.
Vorher:

Nachher: hier sieht man das die Stützwand 5 Steinreihen niedriger ist.

Das Toilettenhäuschen musste umgestellt werden:

Durch das nachträgliche digitalisieren ergab sich immer wieder die Notwenigkeit neue Trennstellen einzufügen oder auch vorhandene Trennstellen wieder zu verlöten. Hier sollte man es tunlichst vermeiden Trennstellen in Kurven einzufügen oder die zumindest anschließend ordentlich verfüllen. Es kommt sonst zu Problemen bei Waggons mit 2-achsigen Drehgestellen.
Mein Fazit an dieser Stelle: Nachlässigkeiten bei der Gleisverlegung, nach dem Gefühl: wird schon klappen…
führen eindeutig zu Frust. Jedes Mal wenn man neue Fahrzeuge oder Waggons anschafft, kann es zu Problemen kommen die man vor der Neuanschaffung nicht hatte. Auch kann es nach monatelangem erfolgreichem Anlagenbetrieb immer wieder mal zu schlechten Gleisverbindungen, besonders bei älterem und schon gebrauchtem Gleismaterial, kommen.
Mit diesen ärgerlichen Erfahrungen mein Tipp: In Schattenbahnhöfe und sonstigen später nicht mehr gut zugänglichen Stellen wie Tunnel und Gleiswendel, die Gleise verschrauben und Schienenstöße verlöten.
An der Anlagenausgestaltung und Detailierung hat sich natürlich auch etwas getan:
Im Bahnhof wurde noch ein Außenbahnsteig eingefügt, da mir 3 Durchfahrgleise nicht logisch erschienen. Allerdings war kein Platz für einen „Vollbahnsteig“ vorhanden oder ich hätte den gesamten Bahnhofsbereich abreißen und neu anlegen müssen. Gott sei Dank haben meine Recherchen im Netz ergeben, dass es solche Konstrukte durchaus gibt / gegeben hat.



Die wilde Schuttecke auf dem brachen Eckgrundstück hinter dem Kino wurde eingezäunt:


Das Zufahrt-Gleis zum Aral-Lager wurde ebenfalls mit einem Zaun gesichert:


Die gesamt Streckenführung wurde Durchkilometriert:


In einigen Abschnitten wurden schon mal Telegrafenmasten gesetzt, hier fehlen aber noch einige Dutzend auf der gesamten Anlage:

Der Schlussmast erhielt noch einen Transformator: (aus Viessman Oberleitungsprogramm)



Im Bereich der Gebäudesanierung wurden fehlende Teile ergänzt, viele Gebäude mussten auch nachgeklebt werden. Alle Gebäudebeleuchtungen wurden mittlerweile auf LED umgerüstet und wo keine Maske vorhanden war, schwarz ausgemalt. Dabei wurde LED’s so angeordnet, dass das Licht von oben kommt und keine direkte Verbindung mit dem Gebäude hat. Hier haben sich Schaschlik-Spieße als Lampenhalter bewährt (Fotos dazu werde ich noch einstellen). So kann man die Gebäude ohne Rücksichtnahme auf Kabel- oder Stecker Verbindungen leicht von der Anlage nehmen.
Vorher:

Nachher: Das 5. Haus von links erhielt eine neue Balkonbrüstung aus der Restekiste. Die Alterung der Gebäude steht teilweise noch aus.

Fuhrpark-Erweiterung
Nach meinem Wiedereinstieg 2012 habe ich mir erstmals eigene Loks und Waggons gegönnt. Alles vor 2012 gehörte ja meinem Sohn bzw. dem Verein.
Das hat allerdings auch den großen Vorteil, dass das die Anlagentechnik und die Fahrzeugtechnik aus dem gleichen Zeitraum sind.
Meine Anschaffungen seit 2012:
• VT 98 (Roco)
• Köf II (Lenz)
• V 36 (Lenz)
• BR 64 (Roco) - Sound
• BR 55 (Fleischmannn) - Sound
• BR 94 (ESU) ) - Sound
• V 100 (Brawa) - Sound
• VT 602 (Roco) – Sound und Ergänzungswagen
• BR 50 24 (Roco) - Sound
• VT 798 (Piko) - Sound
• BR 212 (Roco, umgerüstet mit AMV Platine + ESU Loksound Next 18)
• ESU VT 85
- Sound
• BR 215 (ESU) - Sound
• BR 218 (Roco) - Sound
• BR 01 (Roco) - Sound
• V 200 049 (Piko) – Sound wird noch nachgerüstet
• V 200 037 (Piko) - Sound
Die Loks’s aus dem Alt-Bestand: BR 50 (Roco), BR 94 (Flm), Köf II (Brawa), Köf III (Roco) und T12 (Roco) erhielten alle einfache Decoder und z.T. auch LED Beleuchtung, werden aber nicht mit Sound-Decodern umgerüstet bzw. nach Zugang meiner Vorbestellungen BR 85 und BR 86 (beide von Roco) ausgesondert.
An neuen Waggons sind hinzugekommen:
• 3 x Güterwagenset (Roco), 24 Stück
• 8 Umbauwagen (Roco)
An Umbau- und Ergänzungsarbeiten wurden bei den Waggons schon realisiert:
• 50 Personenwagen wurden beleuchtet, alle mit LED-Platinen und Stützkondensatoren
• 5 Schlusswagen mit Laternen, ebenfalls mit LED’s und Stützkondensatoren
• Alle Waggons wurden zugweise einheitlich mit entweder Roco oder Flm Kurzkupplungen ausgestattet. Dabei hat es sich gezeigt das Roco Kupplungen für lange Personenwagen sicherer sind als Fleischmann Kupplungen.
• 18 ältere Waggons wurden mit Symoba Kulissen und Schächten auf NEM-Schacht umgerüstet. (Ich finde Bügelkupplungen nicht nur hässlich, sondern auch sehr unpraktisch z.B. bei Entgleisungen. Ich bekomme immer die Krise wenn ich die Dinger abkuppeln muss.)
• Viele Güterwaggons wurden auch schon gealtert, allerdings dezent: bisher nur mit Staubfarben. An Airbrush habe ich mich noch nicht herangetraut, kommt aber noch.
Auch die Loks werden nach Ablauf der der Garantie alle noch gealtert, dann wohl mit Airbrush.
Insgesamt tummeln sich jetzt 24 Lok’s und, wenn ich mich nicht verzählt habe, 137 Wagen, davon 55 beleuchtete, auf meiner Anlage.
Hierzu mal ein paar Fotos in lockerer Folge ohne den Anspruch auf Vollständigkeit:
Schlusswagen:

BR 94 - ESU:

BR 212 mit Umbauwagen - Roco

BR 215 - ESU mit beleuchteten D-Zugwagen:

BR 55 - Flm:

Köf II -Lenz:

Silberlinge beleuchtet:

Umbauwagen beleuchtet:

V 60 Originalzustand - Roco:

V 60 gealtert und auf LED umgebaut:

VT 798 - Piko:

VT 858 - ESU:

Das führt dann automatisch zu meinem letzten Punkt: der elektronischen Aufrüstung.
Irgendwie habe ich das Gefühl Digitalisierung macht süchtig? Man erschließt sich mit jedem neuen Schaltelement neue Möglichkeiten… so nach dem Motto: ach das könnte ich ja auch noch machen, oder wenn das ginge wäre auch schön, usw. Jedenfalls geht es mir so – ist wahrscheinlich aber auch der Tatsache geschuldet, dass meine Anlage nicht sauber vor- und ausgeplant war?
Also ich bin jetzt bei:
• 8 Universalsteuerungen 68720
• 12 Marco-Decodern 68510
• 3 Boostern mit entsprechenden Trafos
• 64 Rückmeldepunkten davon
• 44 mit LED-Anzeige über 22 Schaltdecoder und
• 20 LED-Anzeigen über 2 Loconet-Schaltmodule
Durch den Einsatz von Marco-Decodern konnte ich viele Universalsteuerungs-Anschlüsse für die Einrichtung weitere Blockstrecken nutzen. Dadurch wurden zugleich Anschlüsse an den beiden Rückmelde-Modulen frei, die dann für weitere Besetzmeldungen eingesetzt wurden. So konnte ich den Bahnübergang ganz einfach, ohne Relais, Magnete oder Readkontakte über nur einen Rückmelder-Anschluss steuern!
Das führt aber auch dazu, dass ich mein Stellpult mehrfach umbauen musste, wobei ich hoffe jetzt die finale Form geschafft zu haben:

Last not least habe ich vor kurzem noch meine nicht einsehbaren Schattenbahnhöfe (3+4) mit Kameraüberwachung und Beleuchtung ausgestattet. Weil es mir, trotz aller Überwachungseinrichtungen mittels Rückmeldern, nicht zuverlässig genug gegen abgehängte Waggons war.






So liebe Stummis, ich hoffe meine Fotos entschädigen Euch für den langen Text. Ich wollte Euch damit erst mal wieder auf Stand bringen was sich so bei mir getan hat.Ich bin natürlich noch lange nicht fertig, es bleibt noch viel zu tun.
Noch ein paar Links zu meinen Themen Universalsteuerung und Marco-Decodern:
viewtopic.php?f=5&t=151475
viewtopic.php?f=5&t=151358
Grüße aus Emmerich sendet Euch
Klaus(meckh)