Hallo zusammen,
Vielleicht kennt der Eine oder Andere meinen Planungs-Thread, dort ging es um meinen ganz persönlichen Weg von meiner alten Spielbahn zu einer neuen, „richtigen“ Modellbahnanlage. Dieser Weg war ja insoweit schon beschritten, da die Planung seit längerem einen recht finalen Status erreicht hatte.
Manchmal ist ja alleine die Planung schon ein gutes Stück Arbeit und für sich schon sehr spannend und unterhaltsam und es beschleicht einem auch nicht selten so ein Gefühl, dass es vielfach bei der Planung bleibt und die Umsetzung aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in Angriff genommen wird, bzw. werden kann. Ich muss ehrlich gestehen, bei mir war das eine ganze Zeit auch so.
Aber damit ist jetzt Schluss, jetzt wird gebaut! Zwar mit einem sehr langen Zeithorizont, aber es geht los! Begonnen habe ich unten im Schattenbahnhof mit den ersten beiden Teilstücken.
Hier der Ausschnitt aus der Planungssoftware für den ersten Teil:
Die Farben der Schienen bedeuten:
Grün, Rot und Gelb: Rückmeldegleise, in Rocrail bezeichnet mit ENTER, PRE2IN bzw. IN.
Braun: Stromzufuhr
Hinter den grün hervorgehoben Rückmeldern der Schattenbahnhofsgleise 1 – 6 habe ich jeweils eine Stromtrennung eingeplant, damit ich die jeweiligen Gleise bei Bedarf abschalten kann (Details sind weiter unten beschrieben).
Und hier zur besseren Einordnung nochmals der Auszug aus dem Plattenplan, beim ersten Teilstück geht es also um Platte 6:
Dann ging es los:
- Die Platte gekauft (Multiplex Birke 12 mm) und zugesägt
eine Lage Tritschalldämmung aufgebracht und schottergrau eingefärbt
den Plan auf die Platte übertragen
Wartungslöcher für die Weichen gesägt
Löcher für die Funktions- und Anschlussgleise gebohrt
Schienen montiert (mit Heißkleber)
und fertig . . .


Ja gut - hat ein bisschen gedauert, ich hatte vor Weihnachten 2015 mit dem Aufbau begonnen - aber gut Ding will Weile haben.
Und nochmal die aufgestellte Platte aus einer anderen Perspektive:

Falls jemand den Planungs-Thread verfolgt hat, dem wird möglicherweise auffallen, dass ich den Vorschlag von Manfred (pfahl_04), ein zusätzliches Gleis für Wendezüge vorzusehen (siehe rote Markierung im ersten Entwurf), auch noch umgesetzt habe.

Anschließend ging es an die Verkabelung. Hierzu habe ich Ringbinder aus dem Fundus des Büros meiner Frau verwendet, um so die Kabel besser und sicher verstauen zu können. Auf dem nächsten Bild kann man die Details erkennen. Die dort auch zu sehenden Latten dienen als Schutz und provisorische Abstandshalter für den temporären Aufbau (siehe Video am Ende des Beitrages), sie werden vor dem endgültigen Aufbau wieder entfernt.

Nachfolgend eine kleine Legende der einzelnen Bestandteile:
- 1 = Rückmelderdecoder S88
2 = Zwei Schalterdecoder ESU Switch Pilot
3 = Anschlussklemmen für:
[list]Digitalstromkreis 1 (zum Fahren)
Digitalstromkreis 2 (zum Schalten)
Schaltstrom für die Weichendecoder
Lichtstrom für Weichenlaternen, etc.
4 = Abzweig zum Gleis von der Ringleitung (Digitalstromkreis 1)
5 = Verbindung der Ringleitung (Digitalstromkreis 1) zum zweiten Teil des Schattenbahnhofs
6 = Verbindung zu den restlichen 5 Rückmeldern des zweiten Teils, welche am ersten Modul (1) angeschlossen sind
7 = Verbindung des Digitalstromkreis 2 und des Schaltstroms zum zweiten Teil des Schattenbahnhofs[/list]
Alle Weichen haben schon Laternen erhalten, es fehlen aber noch 5 elektrische Weichenantriebe. Die Platte wurde an meine bestehende Anlage provisorisch angeschlossen, um alle Funktionen (Weichen, Rückmelder, Anschlussgleise) mehrfach und ausgiebig zu testen und das mit Erfolg.
Dann ging es an den zweiten Teil (Platte 5). Auch hier zunächst der Ausschnitt aus der Planungssoftware:

Der Aufbau wurde in der gleichen Methode durchgeführt. Hier das Ganze auch in Bildern:

Am unteren Ende erkennt man noch ein paar wenige fehlende Gleise und eine temporär angebrachte Holzleiste, welche als Schutz beim Transport und Abstellen der Platte für die überstehenden Gleise dient. Ich überlege noch, ob ich zwischen den Gleisen ein wenig Schotter aufbringen werde, um so einen schöneren Eindruck zu bekommen und ggf. die leichten Farbunterschiede der einzelnen Platten zu überdecken. Für einen Schattenbahnhof ist es eigentlich unnötig, aber schöner würde es bestimmt aussehen.
Dann wurden wieder Strippen gezogen. Die Weichen im Teil 6 (also auf der Platte 2) bleiben ja ohne Antriebe, da sie nur in einer Fahrtrichtung befahren werden, daher bräuchte ich eigentlich keinen Digital- und Schaltstrom auf diese Platte weiterführen, allerdings habe ich ja - wie schon geschrieben - vorgesehen, die Schattenbahnhofsgleise 1 – 6 stromlos schalten zu können, damit dort abgestellte Züge nicht unnötig den teuren Digitalstrom verbrauchen. Daher brauche ich unter dieser Platte auch Digitalstrom zum Schalten der Decoder und den Schaltstrom selbst.

Zum Abschalten des Stroms in den Schattenbahnhofsgleisen habe ich zunächst vorhandenes Material aus dem „Analogzeitalter“ verwendet. Links neben dem Schaltdecoder (1) kann man den Unterteil eines alten Formsignals erkennen, bei dem leider der Mast abgebrochen war. Aber zum An- und Abschalten des Stroms ist es allemal geeignet. Darüber zwei alte Universal-Fernschalter, die dem gleichen Zweck dienen. Die alten Magnetschalter funktionieren recht gut, aber wahrscheinlich werde ich sie noch durch Relais ersetzen. An beiden Seiten der Platte kann man wieder die Anschlüsse an die erste, bzw. die folgende Platte erkennen:
- 2 = Digitalstromkreis 1 (Fahren)
3 = Rückmeldekabel
4 = Digitalstromkreis 2 (Schalten) und Schaltstrom
Auch hier habe ich jedes einzelne Gleis vor, während und nach dem Aufbau immer wieder auf Funktion getestet. Die Verbindung zu den Rückmeldedecodern von der Platte 6 in die folgenden Teile wird mit einem separaten, abgeschirmten RJ45-Kabel geschaffen, welches ich aber erst beim endgültigen Aufbau verlegen werde.
Zum Abschluss noch ein kleines Video.
Über diesen temporären Aufbau habe ich abschließend nochmals alle Funktionen getestet, so dass ich sicher sein kann, dass beim endgültigen Aufbau alles so funktioniert wie ich es geplant habe.
Wie schon geschrieben, ist der weitere Bau aber sehr, sehr langfristig angelegt. Die nun fast fertig gestellten beiden Platten werden auch noch eine ganze Weile warten müssen bis sie an Ihren endgültigen Platz kommen. Vorher muss natürlich erst einmal die alte Anlage weichen, da ich von dort auch viel Material (Decoder, Kabel, etc.) wieder verwenden will. Einen Teil des alten Schattenbahnhofs habe ich schon abgebaut und wie in den Bildern zu sehen auch schon die Weichen- und Rückmeldedecoder wiederverwendet.
Auch werde ich das Zimmer erst noch renovieren müssen, da die jetzige Tapete einen denkbar schlechten Hintergrund darstellt. Ein feiner Glattputz wird an ihre Stelle treten, auf ihm kann man einen Hintergrund (ggf. auch selbst gemalt) wesentlich besser aufbringen. Auch der jetzige Fußboden aus Kork ist zwar glatt und eben, aber auf Grund seiner Struktur findet man heruntergefallene Kleinteile sehr schwer wieder. Ein einfarbiges Linoleum wäre sicher besser geeignet.
So – nun geht es erst einmal in die Sommerpause, spätestens im Herbst (zu meinem Geburtstag) geht es sicher weiter. Die Wunschliste für die nächsten Abschnitte steht schon.
