RE: Die Bahn

#1 von wete , 31.08.2016 22:09

Hallo Stummianer,
wer Zeit hat, dem empfehle ich diesen Streifen
an zuschauen. Es geht um die Schließung "einiger" Güterbahnhöfe.
Werner
http://www.br.de/mediathek/video/sendung...-story-100.html


 
wete
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RE: Die Bahn

#2 von WolfiR , 01.09.2016 02:07

Ich habs gesehen.
Die Bahn kündigt den Gleisanschluß zu dem Steinbruch, von wo sie ihren Gleisschotter beziehen!
Da fällt mir nichts mehr ein.

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Die Bahn

#3 von Waldkobold , 01.09.2016 08:46

Hallo Werner,

erst einmal Recht vielen Dank für den Hinweis.

Ja was soll man dazu noch sagen, eigentlich gar nix mehr. Man könnte ja eventuell darüber lachen, jedoch, ernsthaft ist es wahrlich zu heulen.
Nur, wenn wie dort berichtet wurde,die Bahn so viele Güterbahnhöfe schließen will, dann sollen sie das Unternehmen doch gleich ganz schließen, oder vielleicht besser die sogenannten Spezialisten der Bahn wegschließen flaster:

Gruß Andre


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RE: Die Bahn

#4 von wete , 01.09.2016 12:03

Hallo,
danke für die Antworten.
Ich war sprachlos und hab gedacht, das sollten sich
noch mehr Stummi´s reinziehen.
Die Strategie dahinter würde mich interessieren!!!
Lb. Gruß von
Werner


 
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RE: Die Bahn

#5 von Frank 72 , 01.09.2016 12:15

Zitat von wete
Die Strategie dahinter würde mich interessieren!!!


Geld verdienen. Der LKW dürfte wohl günstiger sein.
Es war sicherlich kein Zufall, dass Anfang des Jahres Cargo von Schenker abgetrennt wurde. Meine Vermutung ist, dass sich Cargo zukünftig auf lukrativste Ganzzugverkehre konzentrieren wird. Der Rest dürfte vermutlich über kurz oder lang (eher kurz) verschwinden. Den einen oder anderen Güterbahnhof schnappt sich vielleicht noch ein Interessent (siehe Wustermark). Aber sonst wird da auf der Schiene nicht mehr viel übrig bleiben.


Gruß Frank


 
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RE: Die Bahn

#6 von Ulrich A. , 01.09.2016 17:05

Zitat von Frank 72

Zitat von wete
Die Strategie dahinter würde mich interessieren!!!


Geld verdienen. Der LKW dürfte wohl günstiger sein.




Genau. Noch mehr LKWs auf den ohnehin schon überlasteten Autobahnen. Mit noch mehr Staus und verheerenden LKW-Auffahrunfällen an Stauenden. Geiz ist geil.


Grüsse aus dem Sauerland

Ulrich


 
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RE: Die Bahn

#7 von Riedenburgfritz , 01.09.2016 18:11

Zitat von Frank72
Geld verdienen.

Selbstverständlich! Die Manager sind nicht lange Manager, wenn der Gütertransport durch die Bahn keine Gewinne einfährt. Die gewinnträchtigen Bahnstrecken sind genauso verstopft wie die entsprechenden Autobahnen, und der LKW ist nun mal flexibler einsetzbar als ein Zug mit 40 Waggons.


Vele Grüße,

Fritz


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RE: Die Bahn

#8 von Fraenki , 01.09.2016 21:40

Hi

Zitat
oder vielleicht besser die sogenannten Spezialisten der Bahn wegschließen



Da schmeiß ich doch mal kurz Bentheim in den Ring.Bahnsteig erhöht,Türen blockiert.
http://www.n-tv.de/mediathek/videos/pano...le18542531.html


Gruß
Frank
🇩🇪

Ich habe die Erlaubnis von Hr.Vorsteher,Hr.Dahlhaus,Hr.Bügel,Hr.Peplies,Hr.Kleinschmidt,Hr.Pillmann,Bilder von bahnen-wuppertal und vauhundert.de im Forum zu benutzen
Thema:
Von Schwelm-Loh nach Wuppertal-Wichlinghausen

Der Umzug der Anlage aus dem Keller in die Wohnung ist in vollem Gange.


 
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RE: Die Bahn

#9 von Waldkobold , 02.09.2016 05:33

Guten Morgen ,

Zitat
Die Strategie dahinter würde mich interessieren!!!
Lb. Gruß von
Werner



Diese Strategie wird ein normaler Bürger nicht verstehen, der hat davon doch keine Ahnung flaster:

Zitat
Selbstverständlich! Die Manager sind nicht lange Manager, wenn der Gütertransport durch die Bahn keine Gewinne einfährt. Die gewinnträchtigen
Bahnstrecken sind genauso verstopft wie die entsprechenden Autobahnen, und der LKW ist nun mal flexibler einsetzbar als ein Zug mit 40 Waggons.



Das mag wohl richtig sein, flexibler ist der LKW natürlich, das Problem ist nur ,muss er auch, bei den ganzen Baustellen und Umleitungen wegen kaputter Brücken.
Ach wie war das, wer ist verantwortlich für Bahn und BAB, da war doch was....ich komm da jetzt nicht drauf

v.G. Andre

PS. Ach und weiterhin viel Spaß wenn ihr unterwegs seit, egal ob mit der Bahn oder mit dem Auto


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RE: Die Bahn

#10 von mobaz , 02.09.2016 08:31

Das hat was mit BWL zu tun. Cargo hat festgestellt, das sie dort zu wenig verdienen. Also bedienen sie nicht mehr und machen Meldung an Netz. Netz sagt, da fährt keiner mehr, also schliessen wir. Damit keiner auf die Idee kommt, dort weiter zu fahren, werden entsprechende Preise aufgerufen. DIe wollen weiter Schotter liefern? Ist doch ihr Problem, wenn sie die Preise deshalb nicht halten können. Es gibt noch mehr Lieferanten, zu Not auch in Polen oder so. Wenn sie unbedingt weiter per Bahn liefern wollen können sie den Anschluß übernehmen und entsprechende Entgelte für die Weichenbenutzung bezahlen.
Schönen Gruß
Maik


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RE: Die Bahn

#11 von Jürgen , 02.09.2016 08:54

Tja, so ist das. Aber wenn man die "Geiz ist geil" verurteilt, verurteilt man letztlich sich selber. Wir sind es doch, die immer nach den günstigsten Preisen schielen. Also brauchen wir uns nicht wundern, wenn die Unternehmen versuchen (müssen), uns die günstigsten Preise zu liefern. Transport ist da ein Faktor.

Wer wäre denn bereit, mehr zu zahlen, wenn er wüsste, dass die Güter mit der Bahn transportiert werden ?

Grüße
Jürgen


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RE: Die Bahn

#12 von mobaz , 02.09.2016 09:16

Das hat auch was mit Aktienrecht zu tun. Die Unternehmen sind demnach verpflichtet, alles in ihrer MAcht stehende zu tun, um das Eigentum der Aktionäre zu schützen. Das bedeutet im Umkehrschluß, wenn sie nicht ständig bemüht sind, die Dividente zu erhöhen, machen sie sich strafbar.
Schönen Gruß
Maik


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RE: Die Bahn

#13 von Waldkobold , 02.09.2016 09:46

Hallo Stummis,

Zitat
Tja, so ist das. Aber wenn man die "Geiz ist geil" verurteilt....



Jürgen, da magst Du ja in gewisser Weise Recht haben, wenig investieren und möglichst viel raus holen, nur ......

Zitat
alles in ihrer MAcht stehende zu tun, um das Eigentum der Aktionäre zu schützen



Maik auch das mag im Ansatz richtig sein, nur ist dabei das Problem, bei allen Einsparungen die man machen kann, irgend wann ist das Ende der Fahnenstange erreicht und dann ........

...... Leider tritt gerade im Transportgewerbe dieses Problem sehr häufig auf "Ich kann günstiger ,ich kann schneller und ich noch billiger und noch schneller " und so dreht sich die Spirale immer weiter,sowie auch immer schneller, nur leider tritt dieses Phänomen ganz gravierend in Deutschland auf. Wie der Filmbericht gezeigt hat, warum funktioniert es bei unseren Nachbarn, in Österreich und der Schweiz ? Ich denke, ich kenne die Transportbranche etwas. An den Löhnen z.B. kann es nicht liegen, hier total im Keller, sowie wie es scheint am Equipment auch nicht, das wohl etwas besser scheint als hier zu Lande.
Wenn ich dann noch bedenke, was an Güterbahnhöfen, von der DB, geschlossen werden soll, dann fragt man sich doch wie soll dann ein reibungsloser Transport noch funktionieren.
Ach und Reutlingen, die DB sagt der Bahnhof rechnet sich nicht, schließen abreißen ,fertig. Die Stadt selbst jedoch braucht diesen Bahnhof aber auf einmal wieder, sehr merkwürdig.

viele Grüße Andre


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RE: Die Bahn

#14 von schaerra , 02.09.2016 09:58

Hallo,

vielen Dank für den Link - ich kannte die Sendung nicht - mir ist aber die Problematik aus beruflichen Gründen sehr Gut bekannt!

Ja es ist nicht nur traurig - sondern es macht einen auch wütend
Manager welche oft nur sehr kurze Zeit an der Macht sind, entscheiden Dinge welche zwar sehr kurzfristig Gewinne bringen, sich dann aber über Jahrzehnte als negativ erweisen. Den verantwortlichen Managern ist das dann schon lange egal - den sie schaden mittlerweile schon lange woanders weiter und haben ihre Boni kassiert!
Dieses von der Politik geförderte - nach kurzfristigen Gewinnen gierende - Großkonzerngehabe - ist bereits dabei uns ganz gewalltig auf die Füsse fallen.

Im Transportbereich - speziell im Fernverkehr ist nur mehr der LKW gewinnbringend - auf welchem ein Fahrer mit einem Monatsgehalt von 800 - 900 € seinen Dienst tut und so viel wie möglich die Sozialvorschriften und die Gesetzte überschreitet. Stichworte: Kabotageverkehr & Fahrtenschreibermanipulation
Die Ordnungshüter haben wegen der Schwemme aus Osteuropa keine Chance mehr dies zu überblicken und können nur einen sehr kleinen Bruchteil zur Verantwortung ziehen (meistens nur die Fahrer). Dies wissen auch die ganz großen Speditionen mit sehr großem Namen - welche auch über eine Eisenbahn verfügen. Deshalb werden auch von diesen Konzernen - große Flotten von LKW Subunternehmern aus Osteuropa angeheuert.
Auf den Hochglanzbildern wird uns aber immer eine heile Welt verkauft. Der Frachtverkehr auf der Schiene hat da überhaupt keine Chance mehr! Nur der Ganzugverkehr kann noch einigermassen mithalten (wenn er subventioniert wird).

Die Frachtbranche wird solange so weitermachen bis es zum absoluten Verkehrskolaps auf der Straße kommt! Leider verträgt es da noch einiges! Die bisherigen Stau´s sind für die Kostenrechnung der Konzerne noch erträglich und die Probleme werden über die billigen Fahrer abgefedert - welche ja auch Schuld sind wenn es kracht! Erst wenn die Bänder der Konzerne wirklich stillstehen wird man sich den Bahnanschluß zurückwünschen. Dann sind aber die Gleise längst alle abgebaut!

Warum es in der Schweiz und in Österreich besser klappt - liegt zum Teil an den anderen Grundvoraussetzungen. Die Zeche pro Bahn wird hier größtenteils vom Steuerzahler übernommen. Aber auch in diesen beiden Ländern bröckelt es schon ganz ordentlich! Die neuen superteuren Tunnels am Gotthart und am Brenner können dies leider auch nicht mehr ändern.

Klingt alles ziemlich Negativ - ist aber leider wirklich so.

Wenn ein Politiker sagt - Güter müssen auf die Bahn - dann bringt das Stimmen, aber keine Güter auf die Bahn
Der Zug ist nicht längst abgefahren - sondern er hat keine Gleise mehr


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Die Bahn

#15 von Jürgen , 02.09.2016 10:58

Zitat
irgend wann ist das Ende der Fahnenstange erreicht



Das sehe ich ganz ähnlich. Was mich immer wieder stört, ist die Haltung, dass die "Schuld" bei den anderen liegt. Der Journalismus befördert das in besonderer Weise, in dem er immer wieder genau solche Aspekte heraussucht, die genau das Denken befördern, ohne wirklich Ursachen zu suchen. Deshalb mag ich diese politischen Magazine nicht. Sie suggerieren, dass es in der Welt da draußen fürchterlich schlecht zugeht und bereitet die Häppchen so auf, dass jeder denkt, "die sind ja blöd/kurzsichtig/etc., ich würde das viel besser machen".

Aber tatsächlich würden wir es nicht besser machen. Und wenn wir es täten, wären wir wahrscheinlich schnell weg vom Fenster. Statt zu meckern, würde es viel mehr bringen, wenn wir unseren Anteil an der Misere, die es ja tatsächlich gibt, selber erkennen. Sei es Kinderarbeit bei der Textil- oder Kakaoproduktion oder der täglichen Autobenutzung. Wir sind weitgehend blind für die Vorgänge um uns herum und wollen es auch bleiben.

Die Gier der Manager ist auch unsere Gier.

Grüße
Jürgen


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RE: Die Bahn

#16 von Riedenburgfritz , 03.09.2016 10:33

Zitat von Waldkobold
das Problem ist nur ,muss er auch, bei den ganzen Baustellen und Umleitungen wegen kaputter Brücken.


Dieser Satz könnte aber auch für die Infrastruktur der Bahn selbst gelten! In Sanierungen wird erst investiert, wenn sie unumgänglich sind. Das liegt aber auch daran, daß bei Grundsanierungen plötzlich Lärmschutzwände und andere Neubauten notwendig sind, die man sonst nicht bräuchte. Mit dem Auswechseln von ein paar Weichen oder dem Ersatz einer Brücke ist es eben nicht getan.

Den Aussagen von Jürgen kann ich nur zustimmen. Wenn wir alle wegen Zeitersparnis und gefühlter geringerer Fahrpreise nicht ständig das Auto nutzen, nicht unbedingt das Einheitsbier der internationalen Großkonzerne, das Mineralwasser aus Italien oder Frankreich trinken würden, könnten viele Frachttonnen bei LKW und Bahn eingespart werden.


Viele Grüße,

Fritz


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RE: Die Bahn

#17 von Kurt , 04.09.2016 01:16

Manchmal fördern die die so lauthals Güter auf die Bahn forderten Politiker sogar den Strassentransport. Beispiel Stuttgart. Nach dem Herbornunfall forderten sie die Güter auf die Bahn. Was haben sie dagegen gemacht? Einen Gefahrgutsperrgürtel um Stuttgart gezogen. Da wars natürlich für die südlich gelegenen Gebiete zeitlich schneller nach Karlsruhe wie nach Stuttgart zu kommen. Die Folge war, es wurden Tanklager geschlossen und es fehlte dann natürlich an Kapazitäten. Also noch mehr Verkehr nach Karlsruhe. Als die ARAL ihr Tanklager auf lang gehegten Wunsch der Stadt dichtmachte mussten etwa zwei Drittel des Benzins an die Tankstellen von Karlsruhe aus gefahren werden. Wenns die Politik so wünscht, warum sollte sich die ARAL dagegen wehren? Die Niederlassung Stuttgart war eh die teuerste von den Transportkosten her.


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RE: Die Bahn

#18 von Riedenburgfritz , 04.09.2016 09:48

Da gibt es viele Beispiele, wie die von Kurt genannten.
In Burglengenfeld ist das ertragsreichste Zementwerk Pottenstetten der Heidelberger Zement. Früher wurden dort auch ganze Züge mit Zement beladen. Die Technik machte es durch die Steigerung der Motorleistung der LKW vor Jahren möglich, daß jeder LKW problemlos ohne Zusatzgeräte vor Ort den Zement ausblasen kann und so direkt an der Baustelle die Silos nachgefüllt werden können. Dadurch wurde das mehrmalige Umladen auf die Bahn und von dort wieder in Liefer-LKW´s usw. sinnlos, auch weil bei jedem zusätzlichen Umladevorgang wieder Staubbelästigung auftritt. Heute fährt der LKW vom Zementwerk direkt zur Baustelle.
Da kann die Bahn beim besten Willen nicht mithalten. Ähnliches gilt auch für den Stückgutverkehr.

Wo früher lange Tankzüge zu den Flughäfen fuhren, gibt es heute Pipelines.

Es mag sicher auch Fehlentscheidungen geben, aber der Laie kann ohne Kenntnis der genauen Fakten kein Urteil abgeben, das der jeweiligen Sachlage gerecht wird.


Viele Grüße,

Fritz


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RE: Die Bahn

#19 von BernhardI ( gelöscht ) , 11.09.2016 15:21

Zitat von Riedenburgfritz
Wo früher lange Tankzüge zu den Flughäfen fuhren, gibt es heute Pipelines.



Ich nutze oft den Flughafen München. Dort wird der Flugtreibstoff per Bahn über die S-Bahnstrecke angeliefert. Man sieht fast immer Tankzüge dort stehen neben der Strecke am Treibstofflager, oder wartende Güterzugloks.

Übrigens gehört die Autoindustrie zu den treuesten Bahnkunden, fast die komplette Logistik zwischen ihren Werken wickelt sie über die Bahn ab.

Meiner Meinung nach ist die Bahnreform schiefgegangen oder besser ging an entscheidender Stelle nicht weit genug. Man hätte das Netz nicht der DB lassen dürfen. Das ist so, als wenn der Lufthansa alle Flughäfen und die Flugsicherung gehören würde, oder einer großen Spedition alle Straßen. Bei solche Konstruktionen hilft auch eine Kontrollbürokratie nichts mehr bzw. ist Teil der Misere. Erst seit die Privilegien der ehemaligen Staats-Fluggesellschaften weitgehend abgeschafft wurden, geht es im Luftverkehr richtig rund (früher kostete ein innerdeutscher Flug auf die Kaufkraft bezogen soviel wie heute einer über den Atlantik). Bei der Bahn hat das in Europa bislang nicht oder kaum funktioniert.

Ich bin überzeugt, daß bei freiem und fairem Zugang zur Infrastruktur mehr Güterverkehr auf der Bahn wäre. Das Netz würde allerdings schnell an seine Grenzen stoßen, und die Durchsetzung des Baus neuer Bahnstrecken wär in der heutigen Zeit kein Job für frustrationsintolerante Chefbegrüßer und Katzenstreichler...

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Die Bahn

#20 von Riedenburgfritz , 12.09.2016 10:17

Zitat
Ich bin überzeugt, daß bei freiem und fairem Zugang zur Infrastruktur mehr Güterverkehr auf der Bahn wäre. Das Netz würde allerdings schnell an seine Grenzen stoßen, und die Durchsetzung des Baus neuer Bahnstrecken wär in der heutigen Zeit kein Job für frustrationsintolerante Chefbegrüßer und Katzenstreichler...

Im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht, nur sind heute schon viele der Ansicht, daß das Netz bereits an seine Grenzen gestoßen ist. Das hat aber auch geschichtliche Gründe, weil die stark befahrenen Linien bis Kriegsende von Ost nach West augerichtet waren (z.B. Schlesien - Ruhgebiet wegen Kohle u. Stahlindustrie) Dies änderte sich durch die Teilung Deutschlands zu einer Nord-Süd-Ausrichtung und der Entwicklung z.B. Bayerns von einem Agrar- zu einem Industriestandort, und nochmals durch die Wende wo auch der Balkan als Wirtschaftsfaktor einbezogen wurde.

Die Verkehrwege änderten sich und mit dem Strassenbau konnte man viel schneller reagieren, da sich auch Kurzverbindungen oder Trassenverbreiterungen schneller auswirken. Gerade die Bahn, die traditionell durch die Stadzentren geführt ist, hat aus den von Dir genannten Gründen (frustrations......) zwangsläufig mehr Probleme mit dem Streckenneubau.


Viele Grüße,

Fritz


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