RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#201 von CDC-User , 23.04.2017 12:29

Hallo Chris,

Zitat

Interessant wäre bei superlangamsamer Motordrehung übrigens die folgende Fragestellung:
Die Gegen-EMK ist doch nicht über den gesamten 360° Drehwinkel konstant, oder? Ändert sie sich nicht, in Abhängigkeit von Drehwinkel und Polzahl des Motors?


Da hast du vollkommen Recht.
Also wir halten fest, die Gegen-EMK-Spannung ist nicht stetig monoton fallend wärend der Messpause (zumindest nicht bei allen Motoren). Um extremen Schwankungen entgegen zu wirken wird die EMK-Spannung bei einigen (oder allen : ) Decodern geglättet (Kondensatoren in der Messleitung zur Masse). Das beeinflusst allerdings die mindest mögliche Messpause (Entladezeit Kondensator).
An dieser Stelle muss man, wenn mit ein und der selben Hardware (Decoder) verschiedene Motortypen geregelt werden sollen, einen Kompromis finden.

Zitat

Falls ja, wäre es wahrscheinlich nicht ungeschickt, bei extrem niedrigen Drehzahlen nicht auf eine konstante Gegen-EMK, sondern eben auf die sich ändernde (vermutl. irgendwelche überlagerten Sinusse) zu regeln (?)


Ich fürchte zum Einen, dass dafür die komplette Hardware nicht leistungsfähig genug ist und zum Anderen bin ich mir nicht ganz im klaren, wie genau so eine Regelung laufen sollte. Wenn ich die Änderung betrachten möchte, dann brauche ich mehrere Messpunkte (min 2). Dafür ist entsprechend Zeit von Nöten (AD-Wandlungszeit, Berechnungszeit,...) k.A., ob man das so schnell hinbekommt. Und die Messpause muss dann wahrscheinlich auch min. 1ms lang sein. Außer man macht das über mehrere Messzyklen, dass wäre aber dann bestimmt zu langsam.
Habe ich dich richtig verstanden oder meintest du das anders?


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#202 von kleineWelt , 23.04.2017 12:47

Servus,

Zitat
Habe ich dich richtig verstanden oder meintest du das anders?


ich meinte, die Soll-Gegen-EMK-Kurve wäre über die ganzen 360 Drehwinkel vorgegeben. Und die Regelung versucht unablässig, die Sollwerte einzuhalten (von mir aus im Millisekunden-Abstand, auch wenn der Motor drei Sekunden für eine Umdrehung braucht).

Mit einem externen Prozessor mit genügend RAM und Rechenleistung wäre das theoretisch vielleicht kein Problem. Nur mir kommt gerade: man bräuchte dann auch eine Synchronisierung. Die Regelung müsste ja immer wissen, an welchem Drehwinkel der Kommutator sich gerade befindet, um gegen den passenden Sollwert wirklich regeln zu können...

Spätestens daran wird's dann wohl haken...


...habe für mich erkannt: nur wenn man auch dran baut, wird's irgendwann fertig.


 
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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#203 von SAH , 23.04.2017 12:53

Guten Tag Christopher und Hermann,

Zitat

Die Regelung müsste ja immer wissen, an welchem Drehwinkel der Kommutator sich gerade befindet, um gegen den passenden Sollwert wirklich regeln zu können...
Spätestens daran wird's dann wohl haken...



ließe sich das evtl. über die Kommutationssignale festsellen?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#204 von kleineWelt , 23.04.2017 13:35

Zitat
ließe sich das evtl. über die Kommutationssignale festsellen?


Möglicherweise...

Solange man aber nicht weiss, wie die Gegen-EMK bei niedrigen Geschwindigkeiten wirklich verläuft, ist 'eh alles Theorie. Vielleicht ist sie ja überraschend konstant...? Man müsste eben wissen, wie sie verläuft.

Ich hab so was ähnliches bei einer anderen Sache schon mal gemacht... ein dickes dickes RAM Array angelegt, und vom µProc die entsprechenden Messwerte dort eintragen lassen... das Array dann ausgegeben, und offline auswertet...


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#205 von CDC-User , 23.04.2017 13:35

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat von SAH im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern

Zitat von kleineWelt im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern

Die Regelung müsste ja immer wissen, an welchem Drehwinkel der Kommutator sich gerade befindet, um gegen den passenden Sollwert wirklich regeln zu können...
Spätestens daran wird's dann wohl haken...



ließe sich das evtl. über die Kommutationssignale festsellen?


Ja, klar genau die sehe ich ja in der Gege-EMK. Daran kann man deutlich die Kommutierung ablesen
Aber wie genau man danach regeln soll, ist mir nicht ganz klar. Bei extrem langsamer Rotation geht es evtl. (zeiltich zumindes) aber wie ist der übergang zu hohen Drehzahlen? Der Übergang der Reglungsfunktionen muss ja nicht nur stetig sondern auch ohne Knick etc sein.... Viel spaß beim Programmieren mit den normalen Custom MCUs


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#206 von SAH , 23.04.2017 13:49

Hallo Hermann,

um möglichen Missverständnissen vorzubeugen:

Zitat

Hallo Stephan-Alexander,
Zitat von SAH im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern

Zitat von kleineWelt im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern

Die Regelung müsste ja immer wissen, an welchem Drehwinkel der Kommutator sich gerade befindet, um gegen den passenden Sollwert wirklich regeln zu können...
Spätestens daran wird's dann wohl haken...


ließe sich das evtl. über die Kommutationssignale festsellen?


Ja, klar genau die sehe ich ja in der Gege-EMK. Daran kann man deutlich die Kommutierung ablesen



Die Umlaufspannung (=GegenEMK) zeigt ja nur die Drehbewegung an, aber nicht die Position des Kommutators. Anhand des Kommutationssignals (induzierte Spannungsspitze) weiß man bei bekannter Geometrie die genaue Position des Kommutators. Und deshalb bezog ich mich damit auf Christophers Fragestellung.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#207 von CDC-User , 23.04.2017 14:03

Hi,

Zitat von kleineWelt im Beitrag Motorsteuerung bei DCC-Decodern

ich meinte, die Soll-Gegen-EMK-Kurve wäre über die ganzen 360 Drehwinkel vorgegeben. Und die Regelung versucht unablässig, die Sollwerte einzuhalten (von mir aus im Millisekunden-Abstand, auch wenn der Motor drei Sekunden für eine Umdrehung braucht).


Über die volle Umdrehung? Und wann fügst du dem Motor wieder Energie zu?
Das war ja gerade meine Frage / meine Bedenken. Wie soll das den zeitlich aufgelöst werden, sodass das System E-Motor überhaupt noch läuft?

Oder soll ich dich so verstehen, dass du keine aktive Regelung möchtest, sondern nur eine Steuerung?

Also man kann aufjeden Fall so ein 360° EMK-Profil eines E-Motors erstellen. Wird auch gemacht um die Änderung des Drehmoments eines E-Motors in Abhängigkeit des Kommutatorstellwinkels zu ermitteln.

Mir ist leider immer noch nicht klar wie du AKTIV steuern und regeln möchtets.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#208 von kleineWelt , 23.04.2017 15:21

Naja, PWM-Burst und dann Messpause (so, wie es in der Regel ja auch gemacht wird). Dann wieder PWM-Burst... alles im Millisekundenbereich.

Aber wie gesagt: das würde sicher noch einiges an Entwicklungsarbeit erfordern. Da stehen bei mir momentan moba-mässig erst noch andere Sachen an.


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#209 von CDC-User , 26.04.2017 18:45

Hallo Stephan-Alexander,
Sorry, habe das jetzt erst gelesen, dass du darauf nochmals Bezug genommen hast.
Ist bei mir irgendwie untergegangen... ops:

Zitat

um möglichen Missverständnissen vorzubeugen:

Zitat

ließe sich das evtl. über die Kommutationssignale festsellen?


Zitat

Ja, klar genau die sehe ich ja in der Gege-EMK. Daran kann man deutlich die Kommutierung ablesen



Die Umlaufspannung (=GegenEMK) zeigt ja nur die Drehbewegung an, aber nicht die Position des Kommutators. Anhand des Kommutationssignals (induzierte Spannungsspitze) weiß man bei bekannter Geometrie die genaue Position des Kommutators.




Ganz genau! Das meinte ich. Im Decoder müsste man dann eben den "Motortyp" auswählen. In dieser Auswahl müsste dann, unter anderem, die Information der Geometrie stecken. Und schon weiß ich anhand der Induktionsspitzen, in welchem Winkel sich der Anker befindet. Dafür müsste ich nicht einmal genau wissen wo ein Ständerpol ist, alleine die Anzahl genügt ja. (wg. 360° Symmetrie ) Irgendeine der Ind.Spitzen beläme eben dann die 0° zugewiesen.
Oder man lässt sowas duch eine Automation ermitteln. Dazu müsste man den Motor allerdings mit bekannter Drehzahl drehen. Stell ich mir jetzt weniger einfach vor...

Bleibt alles aber wohl eher Theorie.

Ach ja: Und was die Ankerpole angeht; da müssten die Mobahersteller dann eindeutig transparenter werden. Sonst muss immer erst einer einen Motor ausbauen und zerlegen wäre ziemlich bescheuert.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#210 von CDC-User , 26.04.2017 19:01

Guten Abend liebe Mitleser,
Habe es zwar auch schon in "wie langsam ist langsam" gepostet, werde es aber, hier auch noch posten, weils zum Thema Motorsteuerung passt.
Zum einen habe ich ein neues Video gemacht, bei dem man die Massensimulation, die durch die Fähigkeit des extremen Langsamfahrens ermöglicht wird, sieht.

https://www.youtube.com/watch?v=BVrqQOTRex0


Und dann nochmal ein paar Gedanken zur Motorsteuerung.
Ich meine, dass das im Prizip auf jeden Decoder übertragbar ist.

Ausgangspunkt bei dem C-Digitaldecoder:
1. Die Regelung kann auf eine Funktionstaste gelegt und so im Betrieb ein-/ausgeschaltet werden.

2. Die interne ReferenzFS zur FS 1 am Regler kann in 1/255 Schritten eingestellt werden. (unabhägig von Regelung, Regelungsreferenz...)

3. Der Soll-Wert für die Regelung zu der externen FS 1, (die einer beliebigen int. FS entspricht,) kann gesondert bestimmt werden.

4. Im sog. Einmessmodus, kann man die unteren 31 FSen direkt ansteuern (Ext. FS1 = int. 1/255, ext. FS2 = int. 2/255, ...). Dabeo ist die Regelung aus (also nur PWM).

Mit dieser Ausgangssituation kann nun folgendes Szenario durchgeführt werden:
(Verwendet wurde eine Lok mit Faulhabermotor 1724ST012R; die beiden Motorleitungen wurden parallel mit dem Oszi gemessen)

Zu Beginn 1): Einmessmodus aktiv; Handregler langsam aufgedreht. Ab wann dreht sich der Motor? --> Ab FS8 also 8/255.
Die am Oszi zu sehende PWM Impulsbreite merken wir uns (sagen wir der Einfachheit halber es wären 8us gewesen)
Wir drehen den Regler zurück auf 7 ( 7/255 ) --> der Motor bleibt sofort stehen und surrt nur noch.
Für die FSen 7/255, 6/255, ... 1/255 würde das bedeuten, dass sie für dieses Modell unbrauchbar sind, da sich der Motor ja erst ab FS 8/255 dreht.


2)
Der Einmessvorgang wurde beendet. --> normaler Betriebsmodus mit abgeschalteter Regelung.
Jetzt programmiern wir die zuvor gefundenen int. FS 8/255 als Referenz für die ext. FS1 (siehe 2.).
Regler nun auf 1 gestellt --> Motor dreht sich sofort ebenso wie im Einmessmodus. (die Langsamheit ist schon relativ gut wg. Faulhabermot...)


3)
Wir schalten die Regelung ein. --> Der Motor dreht sich schneller. Am Oszi sehen wir die Messpause zur Messung der Gegen-EMK und die Ipulsbreite ist nicht mehr konstant bei "8us", sondern wandert zw. 8 und 10us.
Warum ist das so? --> Der Referenz Soll-Wert zur FS1 ist standardmäßig auf 4 eingestellt. Folglich erhöht die Regelung die Impulsbreite entsprechend, um den Referenzwert zu erreichen.


4)
Ein kleiner Test: Spaßeshalber stellen wir die zur ext.FS1 eingestellte int.FS 8/255 auf 2/255. Dreht sich der Motor jetzt langsamer? --> Nein, da die Regelung immernoch versucht den Soll-Wert 4 zu erreichen.
Am Oszi sehen wir im prinzip das gleich wie in 3).
Schalten wir die Regelung kurz mal ab, dreht sich der Motor allerdings garnichtmehr. Warum? --> Weil die jetzt (ohne Regelung) anliegende PWM mit "2us" nicht ausreicht, um diesen zu bewegen. (siehe 1) )


5)
Regelung wieder ein; ReferenzFS zur FS1 wieder 8/255.
Frage: Kann die Regelung den Motor noch langsamer bewegen, als wenn einfach nur die PWM mit "8us" anliegt?

Zunächst stellen wir den niedrigst möglichen Referenz Soll-Wert der Regelung zur FS1 ein. (also von bisher "4" auf "1")
->Zwischenergebnis: Wir drehen auf FS1, der Motor dreht sich so langsam wie im Einmessmodus und am Oszi sehen wir zwar die Messpause der Regelung, die PWM-Impulsbreite schwankt jedoch nicht (konst. "8us")
Erklärung: Bei der int.FS 8/255 wird der Regelungs-Soll-Wert bereits erreicht/überschritten, folglich findet keine positive Regelung statt.
Jetzt stellen wir auch noch die ReferenzFS zur FS1 auf 1/255, also den niedrigsten Wert. Aus 1) wissen wir, dass sich der Motor eigentlich nicht drehen dürfte, aber mit 3) hoffen wir darauf, dass die Regelung das trotzdem ermöglicht.

Ergebnis:

Der Motor dreht sich in der Tat und das auch noch langsamer als bei 8/255 ohne Regelung.
Am Oszi sehen wir, dass die Impulsbreite zw. "6" und "8us" schwankt. --> Wir könnten daher die ReferenzFS zur FS1 von 1/255 auf 6/255 erhöhen, ohne dass dies eine Erhöhung der Geschwindigkeit bei FS1 zur Folge hätte.

Das ist nun die tatsächlich langsamste Geschwindigkeit, die der Decoder diesen Motor drehen lassen kann.
Da sich der Motor auch noch ~36% langsamer dreht als bei der FS 8/255, können wir unsere anfänglich gestellte Frage mit "JA" beantworten.



Resume:
Was bringt uns das nun? Zum Fahren (also für die Praxis) ist dies extrem langsame Geschwindigkeit als ext.FS1 vollkommen unbrauchbar!
--> Ja, das ist sie. Also stellen wir die ReferenzFS zur FS1 auf ~14/255, was in etwa 0,9 km/h entspricht.

Und was bringt das ganze jetzt?
--> Wir wissen jetzt, dass der Decoder, wenn wir von FS1 auf FS0 drehen, die int.FSen 13/255 bis 6/255 effektiv nutzen kann, um ein ruckfreies, massebehaftetes Abbremsen und Beschleunigen zu generieren.

__________________________________________

Kommentar: Warum der Decoder nicht alle ZwischenFSen (von 13/255 bis 1/255) zum Bremsen und Beschleunigen nutzen kann, sollte jetzt klar sein. (...ich hoffe es zumindest )

Eine Anmerkung noch, was der Test denn bringt. Naja, die langsamste Geschwindigkeit mit der dieser Decoder den Motor noch steuern kann, kann bei einem anderen Decoder eine ganz andere sein (niedriger o. höher).
Effektiv bedeutet das, dass der Decoder der es fahrstufen-/geschwindigkeitsmäßig am weitesten nach unten schafft, entsprechend auch die meisten ZwischenFSen nutzbar macht und damit das beste Beschleunigugsverhalten aus dem Stand sowie das beste Bremsverhalten erzeugen kann.

Für mich ist damit die Langsamfahrt ein deutliches Qualitäts- u. Unterscheidungsmerkmal der Decoder.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#211 von dany44 , 26.04.2017 20:30

Hallo Hermann,

Zitat

Eine Anmerkung noch, was der Test denn bringt. Naja, die langsamste Geschwindigkeit mit der dieser Decoder den Motor noch steuern kann, kann bei einem anderen Decoder eine ganz andere sein (niedriger o. höher).
Effektiv bedeutet das, dass der Decoder der es fahrstufen-/geschwindigkeitsmäßig am weitesten nach unten schafft, entsprechend auch die meisten ZwischenFSen nutzbar macht und damit das beste Beschleunigugsverhalten aus dem Stand sowie das beste Bremsverhalten erzeugen kann.

Für mich ist damit die Langsamfahrt ein deutliches Qualitäts- u. Unterscheidungsmerkmal der Decoder.



Dieser Test funktioniert aber mit praktisch allen Decodern, bei denen man die Regelung ausstellen kann. Also Decoder, bei denen Steuerung und Regelung zwei verschiedene Dinge sind. (Was auf die meisten Decoder am Markt zutrifft.)

Selbst ein ganz einfacher Kuehn-Decoder (wie N025) fährt mit eingeschalteter Regelung natürlich bei kleineren Werten in CV #2 bei Fahrstufe 1 an, als mit ausgeschalteter Regelung. Stellt man dort den CV-Wert für die Regelung ein, schaltet diese aber anschließend wieder aus, brummt der Motor nur noch Fahrstufe 1.

Das deckt sich also mit deinen Erkenntnissen.

Ein DCC-Decoder mit Regelung sollte es grundsätzlich schaffen, dass Modell bei Fahrstufe 1 zum Fahren zu bewegen - auch wenn in CV #2 der Wert "0" steht. Das ist übrigens ein guter erster Test um überhaupt die Funktionsfähigkeit der Regelung feststellen zu können.

Zwischenfahrstufe ist hier übrigens, meiner Meinung nach, der falsche Begriff. Wie ich schon vor einiger Zeit hier versucht habe zu beschreiben, bieten die meisten Decoder heute eine Einstellung für die Regelungsreferenz an, so dass die Anzahl der Fahrstufen nicht mehr begrenzt werden muss, so wie dies früher bei reinen DCC-Decoder mit der CV #5 der Fall war.

Selbst bei CV #3 = 0 durchlaufen viele Decoder noch die internen Zwischenfahrstufen (127, 255 oder noch mehr), anders wäre die Beschleunigung beispielsweise bei DCC mit 14 Fahrstufen oder Motorola kaum optisch zu ertragen.

Du meinst daher vermutlich eher niedrigere PWM-Tastgrade, als ohne Regelung bei Fahrstufe 1 ausgegeben würden. Richtig?

Du darfst aber einen Fehler nicht machen: Die Auflösung des PWM-Tastgrads kann nicht mit der Anzahl der internen Fahrstufen oder gar der Auflösung des A/D-Wandlers gleich gesetzt werden. Genau dafür nutzt man die Regelung, einige Decoder haben beispielsweise nur 32 unterschiedliche Werte für die PWM unterstützen aber natürlich dennoch die 126 Fahrstufen von DCC... (Und alle Fahrstufen sind unterscheidbar.)

Liebe Grüße, dany


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#212 von CDC-User , 26.04.2017 21:18

Hallo Dany,
Stimmt "fast" alles was du schreibst. Schau mal was ich hier "wie langsam ist langsam" dazu schon geschrieben habe.

Zitat

Dieser Test funktioniert aber mit praktisch allen Decodern, bei denen man die Regelung ausstellen kann. Also Decoder, bei denen Steuerung und Regelung zwei verschiedene Dinge sind. (Was auf die meisten Decoder am Markt zutrifft.)


Desshalb habe ich auch geschrieben, dass das was ich getestet habe praktisch auf jeden Decoder zutrifft!

Zitat

Ein DCC-Decoder mit Regelung sollte es grundsätzlich schaffen, dass Modell bei Fahrstufe 1 zum Fahren zu bewegen - auch wenn in CV #2 der Wert "0" steht. Das ist übrigens ein guter erster Test um überhaupt die Funktionsfähigkeit der Regelung feststellen zu können.


Klar macht er das, aber nur weil die Regelung eben auf einen entsprechenden Soll-Wert kommen muss. Die effektive PWM-Impulsbreite die der Motor dann bekommt ist eben nicht mehr die der FS1. Also 1/255 bei einer 8bit PWM.
Habe das bei allen Decodern (D&H, ESU, Zimo, C-Digital) am Oszi gesehn. Muss auch so sein, wo soll die Energie sonst herkommen! :

Zitat

Zwischenfahrstufe ist hier übrigens, meiner Meinung nach, der falsche Begriff. Wie ich schon vor einiger Zeit hier versucht habe zu beschreiben, bieten die meisten Decoder heute eine Einstellung für die Regelungsreferenz an, so dass die Anzahl der Fahrstufen nicht mehr begrenzt werden muss, so wie dies früher bei reinen DCC-Decoder mit der CV #5 der Fall war.


Mit ZwischenFSen sind die Tatsächlichen FSen der FS-Tabelle im Decoder gemeint und wenn man so will die 255 FSen bei einer 8bit PWM. Mit der Regelung hat das zunächst nichts zu tun.
Was du beschreibst würde ich eher als tatsächliche Geschwindigkeitsstufen beschreiben. Denn diese werden von den Regelungs-soll-Werten bestimmt. Wie erwähnt, kann ich der ext. FS1 die interne 1/255 zuordnen und bekomme trotzdem eine/die langsame/ste Geschwindigkeit. Stellt man den Regelungs-Soll-Wert viel, viel höher ein, so ist auch die Geschwindigkeit viel höher und entspricht im Mittel dann vielleicht der Stufe 14/255 der PWM am Motor.
Technisch ist auch klar, dass es nicht gelingen kann bei einer (extrem Bsp.) 2 Bit PWM mit einer AD-Auflösung von meinetwegen 8 oder 10 bit unterscheidbare 255 Geschwindigkeitsstufen zu erzäugen.

Zitat

Selbst bei CV #3 = 0 durchlaufen viele Decoder noch die internen Zwischenfahrstufen (127, 255 oder noch mehr), anders wäre die Beschleunigung beispielsweise bei DCC mit 14 Fahrstufen oder Motorola kaum optisch zu ertragen.


Ich hoffe doch, dass das alle Decoder machen. Für mich völlig unlogisch wie man das nicht machen kann. Der C-Digitaldecoder macht das auch immer.

Zitat

Du meinst daher vermutlich eher niedrigere PWM-Tastgrade, als ohne Regelung bei Fahrstufe 1 ausgegeben würden. Richtig?


Ja von der habe ich gesprochen. Steht aber auch so in meinem Beitrag...?

Zitat

Du darfst aber einen Fehler nicht machen: Die Auflösung des PWM-Tastgrads kann nicht mit der Anzahl der internen Fahrstufen...


Doch genau das muss man auch machen, weil es einfach so ist. Der Tastgrad der PWM (also wieviele Bits für den Dutycycle vorhanden sind) bestimmt die max. Anzahl der verfügbaren int.FSen. Geschwindigeitsstufen kann es auch noch mehr geben.

Zitat

...oder gar der Auflösung des A/D-Wandlers gleich gesetzt werden.


Habe ich doch niergends gemacht, oder? Die Auflösung des ADC ist allerdings sehr wohl Maßgebend für die Fähigkeit Geschwindigkeitsstufen zu erzeugen.

Zitat

Genau dafür nutzt man die Regelung, einige Decoder haben beispielsweise nur 32 unterschiedliche Werte für die PWM unterstützen aber natürlich dennoch die 126 Fahrstufen von DCC... (Und alle Fahrstufen sind unterscheidbar.)


Willst du mir damit sagen es gibt noch Decoder, bei denen die MCU eine PWM benutzt die nur einen Dutycycle von 5 Bits hat?
Wenn der Decoder dann 126 unterscheidbare Geschwindigkeiten erzeugt muss die ADC-Auflösung entsprechend groß sein. Da reichen dann auf keinen Fall 5 oder weniger Bit.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#213 von dany44 , 26.04.2017 22:19

Hallo Hermann,

Zitat

Doch genau das muss man auch machen, weil es einfach so ist. Der Tastgrad der PWM (also wieviele Bits für den Dutycycle vorhanden sind) bestimmt die max. Anzahl der verfügbaren int.FSen.



Nein, denn das ist hier genau der Trugschluss!

So war es früher bei DCC und genau daher resultieren auch die Wertebereiche der ursprünglichen CV bei den DCC-Decodern:

Die Decoder hatten 256 verschiedene PWM-Tastgrade (0 = Stillstand) und jeder DCC-Fahrstufe war fest ein PWM-Tastgrad zugeordnet. Der Tastgrad bei Fahrstufe 1 stand in CV #2, der in Fahrstufe 14/27/28/126 in CV #5 und der zur Hälfte in CV #6. Alternativ konnte man die freie Kennlinie nutzen, es waren aber immer nur Werte zwischen 0 (= Stillstand) und 255 (= maximale "Motorspannung") möglich.

Hatte man hingegen die CV #5 auf den Wert 64 gestellt (= nur ein Viertel der Geschwindigkeit) konnten diese Decoder keine 126 unterschiedliche Fahrstufen mehr anbieten. Daher heute auch die Einstellung der Regelungsreferenz usw.

Das führt hier an der Stelle aber alles zu weit. Ich mache dir einen Vorschlag: Wenn du mir per PN deine Telefonnummer mitteilst, können wir gerne einmal darüber "von Mensch zu Mensch" sprechen.

Zitat

Habe ich doch niergends gemacht, oder? Die Auflösung des ADC ist allerdings sehr wohl Maßgebend für die Fähigkeit Geschwindigkeitsstufen zu erzeugen.



Erzeugen ist hier das falsche Wort. Ich würde "einhalten" benutzen. Ist der A/D zu ungenau, fährt das Modell entweder zu schnell oder zu langsam.

Zitat

Willst du mir damit sagen es gibt noch Decoder, bei denen die MCU eine PWM benutzt die nur einen Dutycycle von 5 Bits hat?
Wenn der Decoder dann 126 unterscheidbare Geschwindigkeiten erzeugt muss die ADC-Auflösung entsprechend groß sein. Da reichen dann auf keinen Fall 5 oder weniger Bit.



Doch, genau das will ich sagen.

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Moderne Sounddecoder haben am Audioausgang eine Auflösung von 16 Bit und meist 22,05 kHz Abtastrate. Rechne einfach mal aus, wie kurz eine Zeiteinheit sein müsste, wollte man mit einer PWM (im eigentlichen Sinne mit 65536 Stufen) hier solch eine Auflösung bei dieser Abtastrate erzeugen.

Das Stichwort lautet hier Δ/Σ-Wandler.

Überträgt man dieses Prinzip auf die Motorregelung erreicht man erstaunliche Ergebnisse mit 5 Bit PWM-Auflösung und 1 Bit A/D-Auflösung...

Liebe Grüße, dany


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#214 von CDC-User , 26.04.2017 23:03

Hallo Dany,

Zitat


Das Stichwort lautet hier Δ/Σ-Wandler.

Überträgt man dieses Prinzip auf die Motorregelung erreicht man erstaunliche Ergebnisse mit 5 Bit PWM-Auflösung und 1 Bit A/D-Auflösung...



Die Delta-Sigma-Modulation ist mir schon bekannt, ist ja nichts neues. Wird in der digitalen Audio Technik schon seit Jahrzehnten beutzt.

Um das ging es aber nicht. Wir reden wieder einmal aneinander vorbei... passiert hier oft.

Ja, wenn man auch noch einen Comparator (wie D&H) nutzt, kann man das machen. Alles schön und gut.

Aber:
Ich redete doch von den tatsächlichen FSen am Motor. Und was sehe ich da am Oszi? Bei allen Decodern im Prinzip das gleiche!!! Auch beim D&H.

Ist auch klar, weil die Energie für die verschiedenen Geschwindigkeitsstufen muss ja irgendwo herkommen.
Und wenn die Impulsbreite eben nicht von dem PWM -Modul direkt erzeut wird. Wird sie eben durch eine delta-sigma-Modulation erzeugt. Da gebe ich dir dann insofern Recht, (habe ich nicht gewusst, dass das in Decodern genutzt wird) kann man die internen FSen nicht direkt mit dem PWM Tastgrad gleichsetzten.
Nichtsdestotrotz ist das, für das was ich geschrieben habe, rel. unerheblich. Denn das Ergebnis für den Motor ist das gleiche. Ob die Impulsbreite nun von der PWM direkt kommt oder nicht! Das kann ich im übrigen auch mit Oszillogrammen belege.

Nachdem ich mich jetzt in diesem Kritikpunkt aus Unwissenheit revidieren musste, würde ich aber noch gerne wissen, warum hast du das eigentlich anmerken wollen? Was war deine Intension? Wie gesagt für das was ich im Prinzip geschrieben habe macht es keinen Unterschied :


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#215 von dany44 , 26.04.2017 23:23

Hallo Hermann,

Zitat

Nachdem ich mich jetzt in diesem Kritikpunkt aus Unwissenheit revidieren musste, würde ich aber noch gerne wissen, warum hast du das eigentlich anmerken wollen? Was war deine Intension? Wie gesagt für das was ich im Prinzip geschrieben habe macht es keinen Unterschied :



Meine Intention? Eigentlich gar keine. Ich habe nur die nicht stimmige Aussage vorgefunden, dass man jeder Fahrstufe zwangsweise einen bestimmten PWM-Tastgrad zuordnen könnte. Darauf wollte ich lediglich hinweisen. Denn wäre dem so, könnte ein Decoder nie mehr Fahrstufen anbieten, als er unterschiedliche Tastgrade ausgeben könnte. Dies war nämlich der technische Stand zum Zeitpunkt der ursprünglichen DCC-Normung gewesen (deshalb wie gesagt auch die CV und deren Wertebereiche.) Glücklicherweise sind wir hier heute schon deutlich weiter, sonst hätten unsere Züge immer noch den damaligen "Fahrkomfort"!

Ob die PWM nun 1 Bit, 5 Bit, 8 Bit oder 16 Bit hat, ist relativ unerheblich. Bei der Betrachtung kommt es auf das Zeitintervall an. Ein Heizlüfter kennt auch nur "ein Bit" (an oder aus) - oder auch ein Kühlschrank (Verdichter an oder aus) - trotzdem können beide Geräte unterschiedliche Temperaturen einhalten.

Bei den Decodern ist dies im Prinzip genau so: Betrachtet man die unterschiedlich langen Pausenzeiten, die unterschiedlichen Impulszeiten und die Veränderung der Tastgrade über einen längeren Zeitraum als eine Periode, dann bekommt man Abstufungen die deutlich feiner sind, als das, was der PWM-Tastgrad alleine ausrichten könnte.

Gehen wir noch weiter: Viele Decoder unterstützen eine Regelung ganz ohne PWM. Für ältere Motoren wird oft eine niederfrequente Ansteuerung vorgehalten, hier hat man nur noch den Wechsel zwischen Motorimpuls und Pause. Trotzdem kann man immer noch unterschiedliche Fahrstufen einstellen (und auch durch die Regelung ziemlich genau halten), wenngleich hierbei sicherlich keine solchen extremen Langsamfahrexperimente möglich wären.

Ich widerspreche daher auch bei dem Punkt, dass es am Oszi bei allen Decodern gleich aussehen würde. Hier gibt es deutliche Unterschiede! Tipp: Schaue mal auf den Bereich vor bzw. nach dem "PWM-Paket".

Liebe Grüße, dany


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#216 von CDC-User , 26.04.2017 23:32

Hallo Dany,
Ich möchte das nochmals etwas spezifizieren.
Im Prinzip passiert nichts anderes, als dass die Refernzspannung der AD-Wandlers dynamisch ist.
Mit 2 Bereichen also nur einem Bit, bekomme ich bei einem 10bit ADC praktisch schon 19Bit, bei 2 Bits für die Vref schon 37Bit usw.
Im Prinzip funktioniert das so bei dem C-Digitaldecoder. Damit kann die Regelung fast beliebeig fein
regeln. Und auch die Motoransteuerung geschieht dadurch feiner und hochfrequenter.
Habe ich ja alles viel früher schon mal geschrieben.

Mit der Delta-sigma-Mod nutzt man im Prinzip genau die gleiche Möglichkeit und ist damit rel. unabhägig von der tatsächlichen ADC Auflösung, da dessen Spektrum fast beliebig vergößert werden kann. Soweit alles richtig!
Da stimm ich dir jetzt auch voll zu.

Wie gesagt, war es mir aufgrund der Dokumentation verschiedener Decoder nicht klar, dass diese in etwa eine Delta-sigma-Mod machen. Manche werben ja sogar extra mit einer AD-Auflösung von 10Bit, was da ja eigentlich unnötig ist! :


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#217 von CDC-User , 26.04.2017 23:56

Hallo Dany,
Alles klar, ist natürlich richtig mich auf eine mögliche Fehlbetrachtung hinzuweisen. Danke

Zitat

Meine Intention? Eigentlich gar keine. Ich habe nur die nicht stimmige Aussage vorgefunden, dass man jeder Fahrstufe zwangsweise einen bestimmten PWM-Tastgrad zuordnen könnte. Darauf wollte ich lediglich hinweisen. Denn wäre dem so, könnte ein Decoder nie mehr Fahrstufen anbieten, als er unterschiedliche Tastgrade ausgeben könnte.


Hier meinst du aber dann Geschwindigkeitsstufen! Weil eine konkrete Fahrstufe kann dann ja nicht existieren!
Und das ist auch der Punkt wo wir aneinander vorbei reden , weil du das im Moment einfach nur anders betrachtest als ich das tat.


Zitat

Ob die PWM nun 1 Bit, 5 Bit, 8 Bit oder 16 Bit hat, ist relativ unerheblich. Bei der Betrachtung kommt es auf das Zeitintervall an. Ein Heizlüfter kennt auch nur "ein Bit" (an oder aus) - oder auch ein Kühlschrank (Verdichter an oder aus) - trotzdem können beide Geräte unterschiedliche Temperaturen einhalten.


So und hier habe wir nun den Punkt.
Das Problem der Motoransteuerung mit verschiedenen "Energiepaketen" ist immer das gleiche. Es wurde lediglich anders verpackt!!!
Wir können einen Motor mit Impulsen (PWM betreieben) die Geschwindigkeit ergiebt sich aus der Energie und damit aus der Integration der Impulse über ein definiertes Zeitfenster. Dieses Zeitfenster richtet sich nach der Trägheit des zu betrachteten Systems. (Bei einer Temperaturregelung ist das Zeitfenster viel größer als bei einem Motor).

Soweit so gut. Wenn wir uns darauf einigen könne, dass eine PWM mit 1Bit (also voller Impuls oder nichts), die immer wieder ein und ausgeschalten wird, wieder einer PWM entsprich mit entsprchend höherer Auflösung, wo der Tastgrad dann abhängig von den Pausenzeiten ist.
Das geht aber nur gut, wenn dieser eine Impuls zur Trägheit des Systems passt. Habe ich auch schon viel früher mal hier erörtert.

Zitat

Bei den Decodern ist dies im Prinzip genau so: Betrachtet man die unterschiedlich langen Pausenzeiten, die unterschiedlichen Impulszeiten und die Veränderung der Tastgrade über einen längeren Zeitraum als eine Periode, dann bekommt man Abstufungen die deutlich feiner sind, als das, was der PWM-Tastgrad alleine ausrichten könnte.


Ja, da stimme ich dir voll zu! Habe hier auch schon früher geschrieben, dass die Regelung z.B. bei dem C-Decoder volldynamisch ist. Soll heißen es wird nicht nur die hohe PWM geregelt, sondern auch die Pausenzeit (allerdings ganz schwach) sowie die länge des Bursts der hohen PWM.
Das macht die Regelung etc nochmal ungemein feiner. Ich denke das ist das was du meinst?

Ändert aber an dem Prinzip, wie ich es oben beschreiben habe wieder nichts. Das Problem wird nur wieder anders verpackt

Zitat

Gehen wir noch weiter: Viele Decoder unterstützen eine Regelung ganz ohne PWM.


Jein, weil das was man mit ein und Abschalten bzw. variation einer Auszeit erzeugt ist im Prinzip was? ja eine PWM.
(Aus sicht des Systems)

Zitat

Für ältere Motoren wird oft eine niederfrequente Ansteuerung vorgehalten, hier hat man nur noch den Wechsel zwischen Motorimpuls und Pause. Trotzdem kann man immer noch unterschiedliche Fahrstufen einstellen (und auch durch die Regelung ziemlich genau halten), wenngleich hierbei sicherlich keine solchen extremen Langsamfahrexperimente möglich wären.


Ja, ganz recht, weil die Einzeit etc. (also alg. die Zeitfenster) nicht zur Trägheit des Systems passt. (siehe oben)

Zitat

Ich widerspreche daher auch bei dem Punkt, dass es am Oszi bei allen Decodern gleich aussehen würde. Hier gibt es deutliche Unterschiede! Tipp: Schaue mal auf den Bereich vor bzw. nach dem "PWM-Paket".


Ja, ok da gibt es schon gewisse Unterschieder. Aber wenn ich damit anfange, dann muss ich alles andere auch in betracht ziehen und dann sind sich einige nicht mal mehr ähnlich!!!


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#218 von dany44 , 27.04.2017 01:01

Hallo Hermann,

Zitat

Im Prinzip passiert nichts anderes, als dass die Refernzspannung der AD-Wandlers dynamisch ist.
Mit 2 Bereichen also nur einem Bit, bekomme ich bei einem 10bit ADC praktisch schon 19Bit, bei 2 Bits für die Vref schon 37Bit usw.
Im Prinzip funktioniert das so bei dem C-Digitaldecoder. Damit kann die Regelung fast beliebeig fein
regeln.



Richtig, darauf kommt es an. Man muss die Gegen-EMK fein genug auflösen können, um genau genug regeln zu können. Wenn dies nicht gewährleistet ist, kann man extreme Langsamfahrt im Prinzip schon vergessen.

Verzeihe bitte, wenn sich hier manchmal etwas wiederholt: Ich habe so viel um die Ohren (bin berufstätig!), so dass ich nicht immer direkt weiß, was hier auf welcher Seite schon steht (sonst müsste ich mich vor jeder Antwort neu einlesen.)

Zitat

Wie gesagt, war es mir aufgrund der Dokumentation verschiedener Decoder nicht klar, dass diese in etwa eine Delta-sigma-Mod machen. Manche werben ja sogar extra mit einer AD-Auflösung von 10Bit, was da ja eigentlich unnötig ist! :



Es ist prinzipiell vergleichbar wie die Delta/Sigma-Modulation im Audiobereich (aber natürlich nicht absolut identisch). Als gedankliches Anschauungsbeispiel kommt es aber gut hin.

Ich nehme an, dass die 10 Bit ein Werbeargument sind. Es gibt auch MCU mit 12, 16 Bit usw. Der, von mir bereits genannte, N025 arbeitet mit einem PIC16F628, der hat nur ein 16:1-Mux (siehe Datenblatt Seite 59):

http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/40300C.pdf

Hat auch funktioniert...

Zitat

Hier meinst du aber dann Geschwindigkeitsstufen! Weil eine konkrete Fahrstufe kann dann ja nicht existieren!
Und das ist auch der Punkt wo wir aneinander vorbei reden , weil du das im Moment einfach nur anders betrachtest als ich das tat.



Doch ich meine schon Fahrstufen. (Diese alten Decoder hatten keine Regelung!) Dort entsprach tatsächlich jeder Fahrstufe (die von der Zentrale kommt) ein ganz bestimmter PWM-Tastgrad. Hat man die 8 Bit aber unten (durch CV #2) und oben (durch CV #5) so begrenzt, dass die Differenz kleiner als die Fahrstufenanzahl der Zentrale war, dann wurden mehrere Fahrstufen auf denselben Tastgrad "gemappt".

Zitat

So und hier habe wir nun den Punkt.
Das Problem der Motoransteuerung mit verschiedenen "Energiepaketen" ist immer das gleiche. Es wurde lediglich anders verpackt!!!
Wir können einen Motor mit Impulsen (PWM betreieben) die Geschwindigkeit ergiebt sich aus der Energie und damit aus der Integration der Impulse über ein definiertes Zeitfenster. Dieses Zeitfenster richtet sich nach der Trägheit des zu betrachteten Systems. (Bei einer Temperaturregelung ist das Zeitfenster viel größer als bei einem Motor).



Absolut korrekt. Aber damals (zu Beginn dieses Beitrages), sah deine Meinung hierzu noch völlig anders aus! Ich habe damals schon versucht zu beschreiben, dass "viel hilft viel" bei der PWM-Frequenz nicht immer hilfreich ist. 16 kHz und 5 Bits sind genau so wie 32 kHz und 8 Bits oder andere Werte zu gebrauchen. Es kommt letztlich auf die Ansteuerung selbst an. Und da die Ansteuerungsfrequenz stets niedrig ist, bewirkt eine Verdoppelung der PWM-Frequenz kaum eine spürbare Änderung am Gesamtsystem - was aufgrund der Trägheit auch gar nicht erforderlich ist.

Zitat

Soweit so gut. Wenn wir uns darauf einigen könne, dass eine PWM mit 1Bit (also voller Impuls oder nichts), die immer wieder ein und ausgeschalten wird, wieder einer PWM entsprich mit entsprchend höherer Auflösung, wo der Tastgrad dann abhängig von den Pausenzeiten ist.
Das geht aber nur gut, wenn dieser eine Impuls zur Trägheit des Systems passt. Habe ich auch schon viel früher mal hier erörtert.



Den Begriff "PWM" nutzen die Digitalanbieter bei der Modellbahn aber meist nur wenn wirklich eine Signalform gemeint ist, so wie sie aus dem entsprechenden Peripheriemodul eines MCU herauskäme. Im Grunde stimme ich dir zu, dass auch dies eine PWM ist. Da diese aber durch eine Programmlogik beeinflusst wird (und nicht etwa durch einen Digitalzähler, Sägezahnsignal an Komperator oder Ähnliches) ist es hilfreich wenn man hierfür einen anderen Begriff hat um diese beiden Formen auseinander halten zu können.

Du erinnerst dich doch sicherlich noch daran, als wir hierbei über die Verwendung des Begriffes "Überlagerung" andere Sachverhalte meinten (du gingst von einer Spannungsaddition aus, ich nur von einer logischen Verknüpfung).

Zitat

Ja, da stimme ich dir voll zu! Habe hier auch schon früher geschrieben, dass die Regelung z.B. bei dem C-Decoder volldynamisch ist. Soll heißen es wird nicht nur die hohe PWM geregelt, sondern auch die Pausenzeit (allerdings ganz schwach) sowie die länge des Bursts der hohen PWM.
Das macht die Regelung etc nochmal ungemein feiner. Ich denke das ist das was du meinst?



Genau. Und hierbei unterscheiden sich die diversen Decoderfabrikate teils deutlich!

Zitat

Jein, weil das was man mit ein und Abschalten bzw. variation einer Auszeit erzeugt ist im Prinzip was? ja eine PWM.
(Aus sicht des Systems)



Richtig. Im Falle einer Implementierung innerhalb einer MCU wird dann einfach das PWM-Modul des Controllers deaktiviert. Das was übrig bleibt, ist zwar immer noch eine "PWM", aber eine, die durch den Programmablauf der Regelung hervorgerufen wird.

Zitat

Ja, ok da gibt es schon gewisse Unterschieder. Aber wenn ich damit anfange, dann muss ich alles andere auch in betracht ziehen und dann sind sich einige nicht mal mehr ähnlich!!!



Aha, jetzt kommen wir langsam zum springenden Punkt.

Die Ähnlichkeit *innerhalb* der (hochfrequenten) PWM erklärt sich dadurch, dass fast alle Decoder hierfür identische bzw. sehr ähnliche Hardware verwenden. Das hingegen, was außerhalb dieser Geschichte passiert, ist das, was die Entwickler der Decoder selbst entworfen haben (und hierin liegt auch die "Kunst" darin, langsam fahren zu können oder nicht.) Deshalb unterscheidet sich dies auch immens, weshalb teilweise nicht einmal mehr eine Ähnlichkeit erkennbar ist...

Liebe Grüße, dany


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#219 von CDC-User , 27.04.2017 02:59

Hallo Dany,
Na, jetzt siehts so aus als wären wir wieder so ziehmlich auf einer Wellenlänge....
Das freut micht.

Zitat

Verzeihe bitte, wenn sich hier manchmal etwas wiederholt: Ich habe so viel um die Ohren (bin berufstätig!), so dass ich nicht immer direkt weiß, was hier auf welcher Seite schon steht (sonst müsste ich mich vor jeder Antwort neu einlesen.)


Kein Thema, geht mir doch auch so...

Zitat

Es ist prinzipiell vergleichbar wie die Delta/Sigma-Modulation im Audiobereich (aber natürlich nicht absolut identisch). Als gedankliches Anschauungsbeispiel kommt es aber gut hin.


Also ich habe ja verstanden, darüber haben wir schon gesprochen, dass die D&H im Prinzip mit einer PPM steuern. Oder irre ich mich?
Desshalb auch dein hinweis auf die Delta-Sigma-Modulation. oder?

Zitat

Hat man die 8 Bit aber unten (durch CV #2) und oben (durch CV #5) so begrenzt, dass die Differenz kleiner als die Fahrstufenanzahl der Zentrale war, dann wurden mehrere Fahrstufen auf denselben Tastgrad "gemappt".


Das heißt dann das die Lok unter dem Tastgrad bspw. 10/32 z.B. vier verschiedene Geschwindigkeiten verbuchen konnte?, jenachdem wie die Regelung eben über die Variation der Impulse und Pausen etwas mehr oder etw weniger Energie in den Motor pumpt?


Zitat

Absolut korrekt. Aber damals (zu Beginn dieses Beitrages), sah deine Meinung hierzu noch völlig anders aus! Ich habe damals schon versucht zu beschreiben, dass "viel hilft viel" bei der PWM-Frequenz nicht immer hilfreich ist.


Meine Meinung hat sich da auch nicht wirklich geändert. Wir betrachten hier nur wieder einmal unterschiedlich!
Du hast ja selbst "nicht immer hilfreich" geschrieben, ich denke, da liegt der Hund begraben
Müssen wir aber zunächst erstmal nicht weiter ausführen....

Zitat

Den Begriff "PWM" nutzen die Digitalanbieter bei der Modellbahn aber meist nur wenn wirklich eine Signalform gemeint ist, so wie sie aus dem entsprechenden Peripheriemodul eines MCU herauskäme. Im Grunde stimme ich dir zu, dass auch dies eine PWM ist. Da diese aber durch eine Programmlogik beeinflusst wird (und nicht etwa durch einen Digitalzähler, Sägezahnsignal an Komperator oder Ähnliches) ist es hilfreich wenn man hierfür einen anderen Begriff hat um diese beiden Formen auseinander halten zu können.


Da muss ich dir auch Recht geben. Das könnte leicht verwirrung stiften und nach hinten los gehen.
Mir war mit meinem Beitrag allerdings wichtig, dass du meine Sichtweise verstehst. In dem Fall eben aus sicht des Motors.
Ich werde mich im Folgenden bemühen korrekte Begrifflichkeiten einzuhalten


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#220 von CDC-User , 27.04.2017 08:49

Hallo Dany,
Das hatte ich noch vergessen bzw. muss ich doch noch etwas korrigieren.
Habe heute beim Frühstück nochmal über unsere Posts gelesen und... wir haben uns wirklich einfach nur missverstanden. Es ist wirklich alleine unsere unterchiedlichen Betrachtungsweisen dafür verantwortlich.

Aber zunächstmal noch hierzu:

Zitat

Zitat

Ja, ok da gibt es schon gewisse Unterschieder. Aber wenn ich damit anfange, dann muss ich alles andere auch in betracht ziehen und dann sind sich einige nicht mal mehr ähnlich!!!


Aha, jetzt kommen wir langsam zum springenden Punkt.

Die Ähnlichkeit *innerhalb* der (hochfrequenten) PWM erklärt sich dadurch, dass fast alle Decoder hierfür identische bzw. sehr ähnliche Hardware verwenden. Das hingegen, was außerhalb dieser Geschichte passiert, ist das, was die Entwickler der Decoder selbst entworfen haben (und hierin liegt auch die "Kunst" darin, langsam fahren zu können oder nicht.) Deshalb unterscheidet sich dies auch immens, weshalb teilweise nicht einmal mehr eine Ähnlichkeit erkennbar ist...




Was ich mit Ähnlichkeit gemeint hatte, war das Vorhanden sein einer PWM und einer regelmäßigen Unterbrechung der selbigen. (Wenn du so willst, der digitalen Addition einer hochfrequenten und einer niederfrequente PWM )
Das die Art und Weise wie die PWM und die Pausen sich verhalten sehr unterschiedlich ausfallen/ausfallen können, habe ich hier tatsächlich nicht betrachtet, weil es für meine Argumentation etc. keinen Unterschied macht.


So und jetzt kommts:

Zitat

Ich habe nur die nicht stimmige Aussage vorgefunden, dass man jeder Fahrstufe zwangsweise einen bestimmten PWM-Tastgrad zuordnen könnte. Darauf wollte ich lediglich hinweisen. Denn wäre dem so, könnte ein Decoder nie mehr Fahrstufen anbieten, als er unterschiedliche Tastgrade ausgeben könnte.


Da muss ich dir jetzt doch noch ein wenig widersprechen. Schau dir doch nochmal genau an was ich hier
viewtopic.php?f=5&t=147070&start=200#p1682086
geschrieben hatte.

Zitat

... die Ipulsbreite ist nicht mehr konstant bei "8us", sondern wandert zw. 8 und 10us.
Warum ist das so? --> Der Referenz Soll-Wert zur FS1 ist standardmäßig auf 4 eingestellt. Folglich erhöht die Regelung die Impulsbreite entsprechend, um den Referenzwert zu erreichen.


Was habe ich bereits hier beschrieben? --> genau das, was du meintest beanstanden zu müssen, weil ich vermeintlich (aus deiner Sicht) nur direkte FSen - Tastgradzuordnung zugelassen hätte. Ich habe beschrieben, dass die Regelung eine Fahrstufe erzeugen kann, die nicht direkt einem Tastgrad entspricht. In meinem Beispiel läge der Tastgrad irgendow zw. 8/255 und 10/255 aber eben nicht bei genau 9/255. Würde man eine PWM mit deutlich höherer Auflösung benutzen, entspräche diese "Geschwindigkeitsstufe" evtl. dann wieder genau einem Tastgrad. Man "gaukelt" dem trägen System Motor also eine viel, viel höhere (min 4-fache) PWM-Auflösung vor.
Das stand bzw. steckte schon von Anfang an in meinem Post, wurde aber von meiner Seite nicht weiter spezifiziert, weil für meine Aussage rel. unerheblich. Aber das hast du vielleicht einfach übersehen, soll ja vorkommen ...
Mir ging es ja im eigentlich nur darum, die Sinnhaftigkeit der extremen Langsamfahreigenschaften heraus zu stellen, weil diese immer wieder bezweifelt wird!

Der Grund allen Übels liegt in der Beschreibung der Fahrstufenzuordnungskurve (lin., exp, ...). Aufgrund dieser Betrachtung habe ich, wenn ich von int. FSen gesprochen habe, mich auf diese Kurve bezogen. Das die tatsächlichen int.FSen, die du meinst, nicht 1:1 diesen entsprechen, sonder theor. unendlich vielen auf dieser Kurve, ist richtig.
Habe ich auch mit nichten bestreiten wollen. Da hast du mich einfach missverstanden.
Eigentlich hattest du hier ja schon die richtige Frage gestellt:

Zitat

Du meinst daher vermutlich eher niedrigere PWM-Tastgrade, als ohne Regelung bei Fahrstufe 1 ausgegeben würden. Richtig?


Wäre mir das schon gestern aufgefallen, hätten wir uns einiges an tipperei gespart

Den Begriff der ZwischenFSen hatte Markus (Marky) in "wie langsam ist langsam" geprägt und meinte die FSen, die bei einem Decoder intern noch zwischen z.B. der FS8 und FS9 vom Steuergerät liegen, wenn man z.B. mit 28 FSen fährt.

Ich wollte mit meinem Beispiel, in dem ich eine feste Auflösung der int.FSen vorausgesetzt habe
(8bit nur um einen festen Wert fürs Beispiel zu haben; man könnte jede andere Auflösung nehmen)
zeigen, dass es nicht darauf ankommt wieviele "ZwischenFSen" ein Decoder noch zw Regler FS1 und 0 hat (bzw. erzeugen kann), sondern nach wievielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten er da noch regeln kann, um ein entsprechend sanftes Anfahren und Bremsen zu generieren.

Wie gesagt, theoretisch kann der Decoder unendlich viele erzeugen, da steht der Motor halt dann oder es ist keine änderung des Drehmoments feststellbar. (vergleichbar mit; theor. kann sich ein E-Motor unendlich langsam drehen)

Ein Decoder der zw FS1 und 0 bspw. noch 10 unerschiedliche GeschwStufen erzeugen kann, hat eine niedrigere langsamste Geschwindigkeit als ein Decoder, der da nur noch 4 unterschiedliche GSen erzeugen kann. Damit ist dann das Anfahren und Bremsen der beiden deutlich unterscheidbar.
Frage: Warum kann jetzt nicht die unterste dieser 4 GSen niedriger oder ebenso niedrig sein, wie die kleinste der 10?
--> Weil ich davon ausgegenagen bin, dass die Änderung zw. 2 dieser GSen in beiden Fällen gleich sein muss (die leigen auf der gleichen Metrik)! Anders wäre keine Vergleichbarkeit gegeben.


So das war alles was ich dazu eigentlich sagen wollte. Weil ich nicht achtsam genug gewesen bin sind diese Missverständnisse entstanden, aber na gut... mein Fehler

Was aber trotzdem sehr produktiv war, ist der Vergleich/Hinweis mit/auf die Delta-Sigma-Modulation. Wie schon erwähnt war mir in der Tat nicht klar, dass einige Decoder soewtas in der Art vergleichbares machen.

Also Danke nochmal dafür und für die lebendige, gesunde Diskussionskultur.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#221 von dany44 , 27.04.2017 15:45

Hallo Hermann,

Zitat

Also ich habe ja verstanden, darüber haben wir schon gesprochen, dass die D&H im Prinzip mit einer PPM steuern. Oder irre ich mich?
Desshalb auch dein hinweis auf die Delta-Sigma-Modulation. oder?



Richtig, D&H steuert im Prinzip mit PPM. Wobei der Impuls immer gleich lang ist, die Pausenzeit aber schwankt. Dadurch schwankt natürlich auch die Periode und damit insgesamt die Wiederholfrequenz der ganzen Motorregelung.

Der Unterschied liegt hauptsächlich darin begründet, dass bei D&H Steuerung und Regelung eine Einheit bilden. Es ist beispielsweise nicht möglich, die Regelung auszuschalten, da ansonsten nur noch 31 effektive Fahrstufen zur Verfügung stünden...

Dies erlaubt aber auch die extreme Langsamfahrt (wenn auch manchmal nicht ganz so langsam wie bei "C"), da der Decoder nach jedem Impuls "zur Stelle" sein muss um die Pausenzeit aktiv zu überwachen. Andere Decoder, mit einem "starren" Wechsel zwischen Impuls und Pulspause haben diese Anforderung nicht, sie können notfalls auch ein paar Messungen "ausfallen" lassen und einen unveränderten PWM-Tastgrad ausgeben, dadurch gewinnt man zwar Rechenzeit für andere Dinge, büßt gleichzeitig aber natürlich auch an Genauigkeit ein. Viele Decoder machen dies auch tatsächlich: Je höher die Fahrstufe ist, desto seltener messen die.

Bei D&H könnte man das nicht machen, da man nicht wüsste, wie lange die Pause ohne Messung eigentlich sein müsste. Unabhängig davon könnte man dann die eigentliche Fahrstufe auch nicht mehr so genau einhalten, da die Auflösung der PWM an sich gar nicht ausreichen würde um die korrekte Geschwindigkeit ohne permanente (Gegen-)Regelung einzuhalten.

Letztlich regelt der Decoder auf eine Soll-Pausenzeit. Ist die tatsächlich gemessene Pause zu kurz, wird der PWM-Tastgrad erhöht, ist die Pause zu lang, wird der PWM-Tastgrad reduziert. Wie stark die Änderung der PWM ausfällt, wird durch einen Parameter vorgegeben. Kann also bedeuten, dass (bei starker Änderung) von 32 theoretischen Tastgraden nur noch 8 übrig bleiben.

Dies ist aber, wie bereits deutlich wurde, alles so lange kein Problem, wie der Decoder in der Lage ist, die gemessene Gegen-EMK des Motors ausreichend fein aufzulösen.

Früher hatte ich einige der damals am Markt erhältlichen Decoder genau ausgemessen. Bei einem erinnere ich mich an eine feste Impulszeit von etwa 4 ms und einer festen Pausenzeit von etwa 2 ms. Intern fand dann vermutlich gar nicht in jeder Pause tatsächlich eine Messung statt und das Ergebnis der Messung floss über einen PI-Algorithmus wieder in den Tastgrad ein. Dies kann man machen. Das Ergebnis entsprach dem dann aber natürlich auch. Nach meiner Erfahrung ist dies bei Modellbahnmotoren aber eher hinderlich mit einem starren Rahmen zu arbeiten. Vermutlich bieten die meisten Anbieter deshalb heute ebenfalls "adaptive" Verfahren an.

Zitat

Das heißt dann das die Lok unter dem Tastgrad bspw. 10/32 z.B. vier verschiedene Geschwindigkeiten verbuchen konnte?, jenachdem wie die Regelung eben über die Variation der Impulse und Pausen etwas mehr oder etw weniger Energie in den Motor pumpt?



Natürlich, das könnte man so machen. Allerdings muss man hier aufpassen: Eine zu lange Pause führt ebenfalls wieder zu Rucklern! Deshalb machen es die Decoder beispielsweise so, dass zwar eine (zu lange) Pause zugelassen wird, anschließend aber ein niedrigerer Tastgrad ausgegeben wird. Ist die Gegen-EMK nun zu niedrig (also die Pause dieses Mal zu kurz), wird der Tastgrad wieder erhöht. Wenn sich dies permanent wiederholt hat man beispielsweise: 10/32 lange Pause, 9/32 kurze Pause, 10/32 lange Pause, 9/32 kurze Pause usw. Dadurch "mittelt" sich ein Zwischenwert heraus, der mit PWM alleine nicht genau genug darstellbar wäre.

Zitat

Was ich mit Ähnlichkeit gemeint hatte, war das Vorhanden sein einer PWM und einer regelmäßigen Unterbrechung der selbigen. (Wenn du so willst, der digitalen Addition einer hochfrequenten und einer niederfrequente PWM )



Bis hier hin sind praktisch (fast) alle Decoder gleich. Ich kenne nur zwei Ausnahmen: Der Treiber für die Sinus-Motoren bei Märklin nutzte Hallsensoren und Lenz nutzt(e?) in seinen Modellen eine optische Erkennung mittels Fotosensor (ähnlich wie früher in den mechanischen Computermäusen, da waren Zahnräder mit Schlitzen drin.)

Zitat

Das die Art und Weise wie die PWM und die Pausen sich verhalten sehr unterschiedlich ausfallen/ausfallen können, habe ich hier tatsächlich nicht betrachtet, weil es für meine Argumentation etc. keinen Unterschied macht.



Aus Sicht des Motors macht das in der Tat kein Unterschied, für den zählt nur das Ergebnis der Integration.

Zitat

So und jetzt kommts:

Zitat

Ich habe nur die nicht stimmige Aussage vorgefunden, dass man jeder Fahrstufe zwangsweise einen bestimmten PWM-Tastgrad zuordnen könnte. Darauf wollte ich lediglich hinweisen. Denn wäre dem so, könnte ein Decoder nie mehr Fahrstufen anbieten, als er unterschiedliche Tastgrade ausgeben könnte.


Da muss ich dir jetzt doch noch ein wenig widersprechen. Schau dir doch nochmal genau an was ich hier
viewtopic.php?f=5&t=147070&start=200#p1682086
geschrieben hatte.

Zitat

... die Ipulsbreite ist nicht mehr konstant bei "8us", sondern wandert zw. 8 und 10us.
Warum ist das so? --> Der Referenz Soll-Wert zur FS1 ist standardmäßig auf 4 eingestellt. Folglich erhöht die Regelung die Impulsbreite entsprechend, um den Referenzwert zu erreichen.


Was habe ich bereits hier beschrieben? --> genau das, was du meintest beanstanden zu müssen, weil ich vermeintlich (aus deiner Sicht) nur direkte FSen - Tastgradzuordnung zugelassen hätte. Ich habe beschrieben, dass die Regelung eine Fahrstufe erzeugen kann, die nicht direkt einem Tastgrad entspricht. In meinem Beispiel läge der Tastgrad irgendow zw. 8/255 und 10/255 aber eben nicht bei genau 9/255. Würde man eine PWM mit deutlich höherer Auflösung benutzen, entspräche diese "Geschwindigkeitsstufe" evtl. dann wieder genau einem Tastgrad. Man "gaukelt" dem trägen System Motor also eine viel, viel höhere (min 4-fache) PWM-Auflösung vor.




Du hast Recht, hier haben wir uns wirklich einfach nur Missverstanden. Ich fasste deine Beschreibung so auf, als würdest du nur fixe Werte zulassen. Wenn du, genau so wie ich, alternierend gesendete Tastgrade ebenfalls als (Zwischen-)Tastgrade auffasst, dann meinen wir dasselbe.

Übrigens gab es das auch in anderem Zusammenhang: Lenz erweiterte das "Ur-DCC" von 14 auf 27 Fahrstufen. Die Fahrstufe 10/27 entsprach dann 5/14 und 12/27 entsprach 6/14. 11/27 hingegen führte zum permanenten senden von 5/14, 6/14, 5/14, 6/14 usw.

Zitat

Der Grund allen Übels liegt in der Beschreibung der Fahrstufenzuordnungskurve (lin., exp, ...). Aufgrund dieser Betrachtung habe ich, wenn ich von int. FSen gesprochen habe, mich auf diese Kurve bezogen. Das die tatsächlichen int.FSen, die du meinst, nicht 1:1 diesen entsprechen, sonder theor. unendlich vielen auf dieser Kurve, ist richtig.
Habe ich auch mit nichten bestreiten wollen. Da hast du mich einfach missverstanden.
Eigentlich hattest du hier ja schon die richtige Frage gestellt:

Zitat

Du meinst daher vermutlich eher niedrigere PWM-Tastgrade, als ohne Regelung bei Fahrstufe 1 ausgegeben würden. Richtig?


Wäre mir das schon gestern aufgefallen, hätten wir uns einiges an tipperei gespart



[/quote]

Okay, ist ja nicht schlimm. Diskussion belebt das Ganze schließlich auch.

Wie gesagt, diese Kurve ist ohnehin das Grundübel schlecht hin. Mit den bei DCC üblichen CV kann man sich ruckzuck die Genauigkeit ruinieren, wenn man es schafft, durch die "Einengung" weniger Fahrstufen übrig zu lassen, als von der Zentrale gesendet werden können.

Ich habe gesehen, dass "C" offenbar deshalb auch keine völlig freie Einstellung der Kennlinie zulässt. Bei D&H sind es beispielsweise nur acht fest vorgegebene Kennlinien, die dafür aber intern mit der vollen Genauigkeit berechnet werden können (müsste man das auf 8 Bit zusammenstauchen, wäre das Ergebnis schlecht).

Zitat

Den Begriff der ZwischenFSen hatte Markus (Marky) in "wie langsam ist langsam" geprägt und meinte die FSen, die bei einem Decoder intern noch zwischen z.B. der FS8 und FS9 vom Steuergerät liegen, wenn man z.B. mit 28 FSen fährt.



Hier muss man ohnehin unterscheiden. Die meisten Decoder bilden intern zunächst alles auf die 126 Fahrstufen ab, will heißen, dass die (restlichen) Zwischenwerte, die die Zentrale zwar nicht senden kann, aber dennoch vorhanden sind, natürlich auch genutzt werden können. Richtig gute Decoder gehen aber noch weiter (und ich denke, dass du das eigentlich meinst), selbst zwischen 10/126 und 11/126 können diese Decoder weitere Zwischenfahrstufen ausgeben (und diese Möglichkeit) ist letztlich nur dadurch begrenzt, wie fein der Decoder das auflösen kann.

Zitat

Ich wollte mit meinem Beispiel, in dem ich eine feste Auflösung der int.FSen vorausgesetzt habe
(8bit nur um einen festen Wert fürs Beispiel zu haben; man könnte jede andere Auflösung nehmen)
zeigen, dass es nicht darauf ankommt wieviele "ZwischenFSen" ein Decoder noch zw Regler FS1 und 0 hat (bzw. erzeugen kann), sondern nach wievielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten er da noch regeln kann, um ein entsprechend sanftes Anfahren und Bremsen zu generieren.

Wie gesagt, theoretisch kann der Decoder unendlich viele erzeugen, da steht der Motor halt dann oder es ist keine änderung des Drehmoments feststellbar. (vergleichbar mit; theor. kann sich ein E-Motor unendlich langsam drehen)



Richtig.

Zitat

Ein Decoder der zw FS1 und 0 bspw. noch 10 unerschiedliche GeschwStufen erzeugen kann, hat eine niedrigere langsamste Geschwindigkeit als ein Decoder, der da nur noch 4 unterschiedliche GSen erzeugen kann. Damit ist dann das Anfahren und Bremsen der beiden deutlich unterscheidbar.
Frage: Warum kann jetzt nicht die unterste dieser 4 GSen niedriger oder ebenso niedrig sein, wie die kleinste der 10?
--> Weil ich davon ausgegenagen bin, dass die Änderung zw. 2 dieser GSen in beiden Fällen gleich sein muss (die leigen auf der gleichen Metrik)! Anders wäre keine Vergleichbarkeit gegeben.



Hier muss man wieder aufpassen. (Wie so oft.) Das gibt es nämlich bei der erwähnten Umrechnung von 28 zu 126 Fahrstufen auch! Man könnte einfach mal 4 rechnen. Dann wäre Fahrstufe 1/28 aber 4/126 und dadurch wesentlich schneller! 28*4 wäre dann aber 112 und niedriger als 126/126. Man kann es aber auch ordentlich machen, so dass 1/28 = 1/126 ist und 28/28 = 126/126 ist. Im Prinzip handelt es sich bei den Zwischengeschwindigkeiten auch um nichts anderes, wenngleich dies rein decoderintern abläuft.

Zitat

Also Danke nochmal dafür und für die lebendige, gesunde Diskussionskultur.



Kein Problem.

Liebe Grüße, dany


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#222 von CDC-User , 27.04.2017 18:11

Hallo Dany,
Sehr erfreulich, dass wir das so einstimmig klären konnten.

Zitat

Dies erlaubt aber auch die extreme Langsamfahrt (wenn auch manchmal nicht ganz so langsam wie bei "C")


So wie ich das sehe, (ich denke ich darf dieses "Geheimnis" lüften) steuert der C-Decoder sowohl mit PWM als auch mit PPM.
An dieser Stelle, kann ich jetzt auch sagen, dass es bei der Regelung dieses Decoders sehr wohl eine Rolle spielt, ob man mit 20 oder 82kHz fährt.
Ich hatte das am Anfang auch etwas anders verstanden,... das wurde mir dann aber in einem Gespräch mit dem Entwickler erklärt.
Seitdem weiß ich auch wie die Regelung einzustellen ist.

Zitat

Dies ist aber, wie bereits deutlich wurde, alles so lange kein Problem, wie der Decoder in der Lage ist, die gemessene Gegen-EMK des Motors ausreichend fein aufzulösen.


Das ist einer der "Flaschenhälse" mit dem ja bekanntlich jede Regelung zu kämpfen hat, wenn es um Präzision geht. (Auflösung)

Zitat

Vermutlich bieten die meisten Anbieter deshalb heute ebenfalls "adaptive" Verfahren an.


Ja die unterscheiden sich deutlich, also diese "adaptiven" Verfahren!

Zitat

Wenn sich dies permanent wiederholt hat man beispielsweise: 10/32 lange Pause, 9/32 kurze Pause, 10/32 lange Pause, 9/32 kurze Pause usw. Dadurch "mittelt" sich ein Zwischenwert heraus, der mit PWM alleine nicht genau genug darstellbar wäre.


Vollkommen dacore. Genau das habe ich auch beschrieben (gemeint).

Zitat

Aus Sicht des Motors macht das in der Tat kein Unterschied, für den zählt nur das Ergebnis der Integration.


Ja, genau. Meine Rede.


Zitat

Wenn du, genau so wie ich, alternierend gesendete Tastgrade ebenfalls als (Zwischen-)Tastgrade auffasst, dann meinen wir dasselbe.


Ja, das tun wir. Wobei ich die als Geschwindigkeitsstufen bezeichent habe/ bezeichnen würde, weil sie eben nicht einer konkreten FS aus der Fahrstufen-Zuordnungskurve entsprechen. Und das könnte man dann leicht verwechseln, wenn jemad von den bspw. 128 FS-Werten spricht.

Zitat

Wie gesagt, diese Kurve ist ohnehin das Grundübel schlecht hin. Mit den bei DCC üblichen CV kann man sich ruckzuck die Genauigkeit ruinieren, wenn man es schafft, durch die "Einengung" weniger Fahrstufen übrig zu lassen, als von der Zentrale gesendet werden können.


Habe ich jetzt auch richtig verstanden. Das ist wirklich ein Problem.

Zitat

Ich habe gesehen, dass "C" offenbar deshalb auch keine völlig freie Einstellung der Kennlinie zulässt.


Ja, genau das meine ich auch. Die Kurve ist praktisch vordefiniert und man kann nicht einfach einzelen Werte bel. herumschieben!
Auch das autom. Einmessen gilt nur für eine bestimmte Kurve. Wenn man eingemessen hat und dann die Kurve ändert, gelten die Messwerte nicht mehr!


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#223 von CDC-User , 28.04.2017 17:05

Hallo liebe Mitleser,

Ich habe hier mal ein Video gemacht in dem ich die mir zur Verfügung stehenden Decoder im Vergleich teste.
Die Fragestellung war: "Wie gut lässt sich der Märlkin HLA DCM1 mit verschiedenen Ansteuerungen langsam fahren"
Ich habe versucht, bei allen Decodern das "Bestmögliche" heraus zu hohlen.
Ich bitte zu beachten, dass das "Bestmögliche" natürlich subjektiver Beurteilung unterliegt.

https://www.youtube.com/watch?v=XPFNOa-DoQA

Alle, die finden, dass man den ein oder anderen Decoder noch besser einstellen kann, sind hiermit dazu aufgefordert, allen anderen das mitzuteilen.
Am besten natürlich mit einem Beleg-bzw. Anschauungsvideo.

Des Weiteren könnt ihr auch gerne eure Meinung dazu abgeben, welches Fahrverhalten der im Video gezeigten Decoder ihr am besten findet.
(Aber bitte auf einer sachlichen, konstruktiven Ebene!!!)


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#224 von kleineWelt , 29.04.2017 17:25

Hallo zusammen,

ich habe doch jetzt eine Digital-Startpackung erstanden... und experimentierfreudig wie ich bin, habe ich mal folgendes versucht:

- Motoranschluss an der Digitallok unterbrochen
- zwei Kabel an den Decoder-Motorausgang angelötet
- diese Kabel per Krokoklemmen an das Gleisoval angeschlossen
- die Digitallok auf ein externens Gleis gestellt, und den Digitalausgang der Zentrale auf dieses Gleis gelegt.

Und:

eine Analoglok auf das Oval gestellt.

Man ahnt, worauf es hinausläuft? Der Decoder der Digitallok regelt jetzt den Motor der Analoglok auf dem Gleis. Und: das ging... bei manchen Analogloks richtig gut, bei manchen etwas schlechter (der Regelkreis schwang u.a.).

In zweiter Ausbaustufe:

- Zimo Decoder MX630 beim freundlichen Händler geholt
- Anschluss: Zentrale --> an Decoder-Schieneneingang --- Decoder Motorausgang --> Gleisoval.

Mit 20, 30 Analogloks getestet -- und: das funktionierte...

(übrigens weit besser als die Variante 1)

Die Analogloks wurden also fahrtgeregelt, und fuhren so langsam und kontrolliert wie noch nie (fast hätte ich geschrieben: "in ihrem Leben... " ).

Bisher ohne grosse Parametereinstellungen im Decoder oder Modifikationen an den Analogloks, sogar mit einem Set beleuchteten Personenwägen (LED) auf dem Gleis - wenn schon, denn schon.

Das ganze wäre eine prinzipielle Möglichkeit, beliebig viele (DC-)Analogloks auf einer analog-Anlage fahrtgeregelt zu betreiben.

Viele Grüsse
Chris


...habe für mich erkannt: nur wenn man auch dran baut, wird's irgendwann fertig.


 
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RE: Motorsteuerung bei DCC-Decodern

#225 von CDC-User , 29.04.2017 17:37

Hallo Leute,
Aufgrund der Anregung und Unterstützung durch Markus (Markys) Video, habe ich noch einmal nachgearbeitet.

Hier ist ein Video in dem die Langsamfahrt (für den Märklin DDCM1 HLA 386820) deutlich langsamer ausfällt, als in dem Decodervergleichs-Video, allerdings läuft der Motor nicht mehr ganz rund... Ich kann nicht ausschließen, dass das mit an dem Getriebe bzw. der Lok oder dem Motor slebst liegt. :

https://www.youtube.com/watch?v=LTo6UuW2Pa8

Aber es stimmt auf jeden Fall, dass dieser Motor auch langsamer betrieben werden kann. Das Gerausch des Motors nimmt damit allerdings auch deutlich zu.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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