Hallo zusammen,
schneller als erwartet sind wir bei der Gleisverlegung für unseren kleinen Endbahnhof angekommen. Bevor es aber so weit ist, sind noch einige vorbereitende Arbeiten notwendig - nicht zwangsläufig, aber damit das Verlegen schneller von der Hand geht und vor allem: Um schneller ein zufrieden stellendes Ergebnis vor Augen zu haben.
Naturgemäß enden in einem Kopfendbahnhof die Gleise, eine Strecke oder auch mehrere.
Bei uns in "Kaltental" sind es fünf Gleise, die einen standesgemäßen Abschluss brauchen - soll heißen: Prellböcke brauchen mit den entsprechenden Schutzsignalen. Das heißt, ein Gleis 3 endet in einem Lokschuppen und braucht keinen Prellbock (zumindest keinen sichtbaren), bleiben also summa summarum vier Gleisstutzen.
Der Märklin-Prellbock, so alt und betagt er sein mag, Valentin und ich mögen ihn. Deshalb ist er für unsere Basteleien der Prototyp und Rohmaterial, aus dem wir unsere Prellböcke Eigenmarke fabrizieren.
Beim ersten, sägen wir einfach die Puffer ab, versilbern die Metallkonstruktion und trag fett schwarze Acrylfarbe als Abrieb von den Puffertellern der Waggons auf. Die Pufferbohle belassen wir in der ursprünglichen Farbgebung:
Beim zweiten sägen wir wiederum die Puffer ab, kürzen sie aber um die Hälfte und kleben sie mit Sekundenkleber wieder an. Die Bohle wird zuerst abgeschliffen, um die glänzende Farbe loszuwerden, aber nur um anschließend gehörig mit Braun und schwarz verdreckt zu werden:
Beim dritten Prellbock sind wir genauso vorgegangen wie beim ersten, nur haben wir ihn analog Nummer zwei gealtert:
Beim vierten schließlich haben wir lediglich die Maße des Märklin-Prellbocks übernommen und haben ihn aus Karton in einer Art Beton-Jugendstil selbst gefertigt. Die verschieden starken Kartonschablonen haben wir mit Leim zusammengeklebt, zum Schluss aber noch das Ganze mit flüssigem Sekundenkleber getränkt (durch die Kapillarwirkung geht das ohne große Sauerei) - im Endeffekt ist das Teil genauso stabil wir Plastik geworden, vielleicht sogar noch stabiler. Zwei Streichhölzchen bilden die Bohle. Gefärbt mit Grau, dünn Braun und Braun und Weiß, sieht dieser Prellbock so aus:
Hier unsere Prellbockparade:
Wichtig in diesem Zusammenhang noch die Signalisierung der Prellböcke, bzw. der Gleisabschlüsse.
Dieses Schild auf dem Bild unten ist das sog. "Sh0"-Signal. Es bedeutet "Halt! Fahrverbot" und steht an Gleisenden und ist das typische Gleisabschlusssignal.
In der Anwendung auf der Modellbahn sollte es nicht mit der "Sh2"-Tafel verwechselt werden (nächstes Bild unten). Diese Tafel signalisiert das Ende einer Fahrstraße oder anders ausgedrückt, bildet das Abschlusssignal eines Einfahrstumpfgleises (bei uns Gleis 2 - die anderen Gleise sind dienen dem Rangierverkehr):
Urigerweise sind manchmal beide Signale auf einem Prellbock zu finden; dann ist das betreffende Gleis sowohl das Einfahrstumpfgleis planmäßiger Züge und weil keine weiteren Gleise vorhanden sind, auch noch das Gleis für den Rangierverkehr.
Unser vom Aussehen neuester Prellbock soll am Ladegleis beim Überladekran zum Einsatz kommen - die filigranen Metallkonstruktionen harmonieren gut zusammen:
Und auf diesem abschließenden Foto noch die Standorte der übrigen Prellböcke:
Der erste am Ende des Güterschuppengleises, der zweite an Gleis 2, dem Einfahrstumpfgleis (dann folgt der Gleisstutzen für den Lokschuppen) und dann noch am Abstellgleis der Prellbock mit verkürzten Puffern:
Keine große Arbeiten, aber immerhin solche, die der Eintönigkeit und Langeweile auf der Moba Einhalt gebieten - und Spaß haben diese kleinen Basteleien auf jeden Fall gemacht - in diesem Sinne: euch allen viel Spaß bei allem, was ihr werkelt - Valentin und Jens