RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#1 von tom_holzwurm , 19.02.2018 20:28

Hallo Kollegen,
bin gerade dabei, meine ersten Gehversuche beim Beflocken mit Elektrostat zu machen:
Habe verschiedene Testmuster mit Variation von Leim ( PVA-Kleber, Latex Kleber ) gemacht und Faserlängen von 2mm - 10mm.
Beste Ergebnisse mit Heki Beflockungsleim oder PVA Kleber etwas verdünnt und 2mm Fasern, Latex war nicht so das Wahre.
Beim ersten Auftrag super enger Teppich, sieht wirklich toll aus und beim Absauegn war fast nichts im Filter.
Aber meine Frage jetzt: sobald die Fasern länger werden (> 4mm) , fallen diese um, sprich kleben unter dem Begrasungsgitter und halten nicht im Leim.

Was mache ich falsch ?
Ich kann die Maschenweite beim Gitter ändern ( habe das engste mit ca. 2mm genommen) .
Den Kleber ändern....
Die Spannung beim Elektrostat kann ich nicht ändern ( ca. 40KV), aber den Begrasungsabstand.

Hat jemand die ultimative Idee ?

Danke für Eure Vorschläge,
Gruß Thomas


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#2 von Frank K , 19.02.2018 20:45

Servus, Thomas,

habe NOCH-Graskleber unverdünnt benutzt und die Fasern mit einem RTS-Greenkeeper 25 kV aufgeschossen - Abstand ca. 1 cm zur Anlagenoberfläche. Da bleibt auch alles stehen. Der Grasleim ist etwas hochviskoser als gewöhnlicher Weißleim oder gar Latex. Das hält dann vermutlich die Fasern senkrecht.

Ich trage den Leim nur punktförmig und nicht flächig auf. Das beim Absaugen (das mache ich zeitnah nach dem Aufschießen) dann wieder einiges herunterkommt, ist dabei eigentlich kein Problem. Abgesehen von Zierrasen wächst auch in der Natur das Gras nicht gleichmäßig, sondern eher büschelartig.

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...834173#p1834173

Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

Filmisches auch auf Youtube! https://www.youtube.com/channel/UCHnXoBQ...3I_YqgZQ/videos


 
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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#3 von tom_holzwurm , 19.02.2018 21:10

Dankschön, klingt schlüssig werde ich morgen probieren. Allerdings: Punktförmig hatte ich als erstes probiert, auf der obligatorischen Backfolie mit Alublech darunter, eben um Grasbüschel zu produzieren. Leider gleiches negatives Ergebnis !
Heißt das, dass der Kleber evtl. immer noch zu niedrige Viskosität aufweist ?
Ich wundere mich deshalb, weil ich einen (hochgelobten) Graskleber von Langmesser habe ( noch nicht probiert ), der ist sogar dünnflüssiger als mein Standard-PVA-Leim ?!?
Wie wirkt sich die Siebgröße aus, muss ich evtl ein größeres Sieb nehmen ?
Gruß Thomas


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#4 von Frank K , 19.02.2018 21:16

Servus, Thomas,

das 2 mm-Sieb habe ich nur für die 2 mm-Fasern hergenommen. Für längere Fasern entsprechnend größere Maschenweite wählen. 4-5 mm geht für 4 mm-Fasern recht gut.

Ciao, Frank




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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#5 von Diman , 21.02.2018 09:23

Hallo,

eventuell fehlt dem Gras auch nur etwas Wasser.

Wenn die Faseroberfläche zu trocken ist, leitet diese selbst nicht mehr und die Fasern lassen sich dann nicht mehr senkrecht mit dem Begrasungsgerät aufschießen.

Durch Wasserdampf lassen sich die Fasern reaktivieren. Dazu den Behälter mit den Fasern für ein paar Minuten in einen Topf mit etwas Wasser stellen und dieses erhitzen.


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#6 von tom_holzwurm , 21.02.2018 22:57

Hatte nur wenig Zeit zum Testen:
1. die Siebgröße war zu gering, habe das größte mit ca. 5mm Maschenweite genommen: schon besser
2. Man sieht, dass die Fasern nicht in den Kleber geschossen werden, sondern darüber schweben

Ich werde in jedem Fall die Fasern mal wässern, habe zwei Sorten Fasern von zwei Herstellern genommem > gleiches Ergebnis

Ausserdem nehmen ich zum Vergleich mal die Pusteflasche, ob sich damit was ändert.

Danke für die Hilfe
Gruß Thomas


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#7 von Heichtl , 22.02.2018 01:59

Hallo Thomas,

mir kommt es so vor, als dass der berühmt Tropfen Spüli in deinen Kleber-Variationen fehlen könnte?
Ich verwende bei mir mit dem 35kV Greenkeeper Buchbinderleim ca. 2/3, 1/3 Wasser und einen Tropfen Spüli... funtioniert wunderbar.
Wenn sich da noch eine Faser "querlegt", dann ist meist der Gegenpol nicht richtig im Gelände verankert oder die Batterie wird schwach

Gruß
Matthias


M-Gleis. Es gibt viel Neues und Besseres, aber was kann Kindheitsträume ersetzen?
Vielleicht K-Gleis, iTrain4, Ecos2? => Heichtlingen


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#8 von lernkern , 22.02.2018 12:53

Tag Thomas.

Mein Gedanke wäre auch der Gegenpol. Also entweder, die Nadel (o.ä ist zu weit weg, oder die Batterie im Elektrostaten ist zu schwach...

Viele Grüße

Jörg


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#9 von tom_holzwurm , 22.02.2018 23:02

Also, die Batterie gibt es nicht, mein Begraser hat direkt 230V Anschluss, aber die Idee mit dem Spüli klingt interessant, Reduzierung der Oberflächenspannung ...
Werde am WE eine weitere Versuchsreihe aufsetzen, kann ja nicht sein, dass das nicht funktioniert.
Wiederum dankeschöm
Gruß Thomas


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RE: Elektrostat: Fasern fallen um

#10 von Schachtelbahner , 11.07.2021 16:01

Der bericht ist schon einige Zeit zurück, das Thema aber immer noch aktuell.

Wenn ich lese, der Begraser hat ca. 40 KV und Netzanschluss könnte ich meinen, das könnte der Stat-o-mat XL sein. Mit dem Begraser kann man alle Fasern von 1 bis 12 mm als dichten Teppich, wenn man das so wünscht, aufschießen.

Wenn die Fasern umfallen liegt das nicht am Begraser mit 40 KV, es hat andere Gründe. Die können sein, Leim zu trocken, zu trockene Luft, kein Kontakt der Masseklemme.

Ich beschreibe hier wie ich zu sehr guten Ergebnisse gekommen bin. Verwendet wurde der Stat-o-mat XL mit ca 40 KV.

Die Maschenweite vom Begrasersieb richtet sich nach der Länge der Fasern. Für kurze Fasern bis 4 mm das enge Sieb, für die längeren das grobe Sieb.

Was den Leim angeht, nehme ich für das erste Begrasen Ponal, ganz leicht verdünnt und ohne Spülmittel. Für jede weitere Begrasung dann Latex-Bindemittel pur. Ponal verwende ich aus dem Grund weil die Grund-Haftung etwas besser ist. Latex-Bindemittel weil hier bei den weiteren Begrasungs-Durchgängen der Kleber absolut unsichtbar auftrocknet was bei den einschlägigen Verdächtigen nicht der Fall ist, hier bleibt immer etwas vom Kleber sichtbar.

Die Masseklemme habe ich immer an ein Gleis geklemmt, wobei bei mir keine Elektronik verbaut ist. Auf jeden Fall ist das ausreichend gewesen um ein Modul von 1,2m in einem durch zu begrünen, ohne die Masseklemme um zu stecken.

Die Fasern anzufeuchten ist keine so gute Idee. Die Fasern verklumpen und müssen erst wieder trocknen. Was für ein gutes Ergebnis wichtiger ist, ist die Luftfeuchtigkeit. Bei trockenem Wetter ist das Ergebnis eher ein schlechtes, wenn die Luftfeuchtigkeit erhöht wurde, wird das Ergebnis wesentlich besser. Ich habe das so gehändelt, dass ich mit einem Zerstäuber Wasser in die Luft gesprüht habe und so die Luft etwas angefeuchtet habe. Das Ergebnis war wieder so wie ich das wollte.

Übrigens habe ich einige Videos über das Begrasen in meinem Kanal wo man meine Ergebnisse sieht, siehe unten im Link.


Grüße von Kurt
dem Schachtelbahner
aus dem Nationalpark Nahe Hunsrück
bleibt Corona negativ

Nicht vom Leben träumen, sondern Träume erleben
47 Videos auf meinem Kanal
https://www.youtube.com/results?search_q...telbahner&sm=12


 
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Elektrostat, Fasern fallen um
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