Hallo Andreas,
die Fragen, die speziell Deine Lok betreffen, kann ich Dir nicht beantworten. Da bei mir aber jede Lok elektrische Kupplungen hat, konnte ich jedoch schon einiges an Erfahrungen sammeln. Abgesehen von einer Telex II von Märklin, die ab Werk verbaut habe, sind alle anderen Loks bei mir nachgerüstet. Konkret habe ich im Einsatz:
-Märklin E117993 (neue Standard-Kupplung für NEM-Schacht)
-Roco Digitalkupplung
-KROIS MK1
Im Betrieb am stabilsten sind die Märklin-Kupplungen. Sie sind allein aufgrund ihrer Größe nicht die schönsten, kommen dafür aber mit magnetischen Bügeln der Waggons zurecht. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil: sie kosten nur die Hälfte, der anderen Kupplungstypen.
Wenn Du normale Bügelkupplungen oder Märklin Kurzkupplungen benutzt und nicht vorhast, sie auszutauschen oder mit Bügeln aus Messing zu versehen, kannst Du hier schon aufhören zu lesen. Alle anderen Kupplungen kommen damit nicht zurecht.
Von 20 verbauten Kupplungen, musste ich in den letzten 5 Jahren 2 Kupplungen wegen defekt austauschen (der Kupplugshaken wird zum Abkuppeln nach hinten freigegeben und klappt nach hinten um. Das Einrasten, damit er das nicht mehr tut und wieder Waggons anhängen kann, funktionierte nicht mehr zuverlässig)
Die Roco-Kupplung Kupplungen funktionieren so, dass an einem ringförmigen Magneten eine Lasche angesetzt ist, die den Kupplungsbügel des Waggons über den feststehenden Kupplungshaken der Kupplung hebt. Der Kupplungstyp war wirklich nur mal einen Test Wert: ich musste beide Kupplungen erst mit der Feile nachbearbeiten, damit sei zuverlässig gekuppelt hat - und das bei dem Preis. Schön ist sie auch nicht gerade und sie bedingt aufgrund ihrer sehr schwach dimensionierten Spule eine spezielle Ansteuerung des Decoders (kurz Anziehen mit vollem PWM-Signal, Halten nur mit 50%, sonst brennt sie durch). Aufgrund ihrer einfachen Konstruktion ist mir an der einen Lok, an der sie verbaut ist, wiederum noch nie eine Kupplung kaputt gegangen. Waggons mit magnetischen Bügeln lassen sich nicht abkuppeln und der Vorgang bedarf immer eines manuellen Eingreifens.
Die Krois-Kupplung funktioniert mechanisch gesehen, wie die Roco-Kupplung. Der Kupplungshaken ist fest und der Kupplungsbügel des Waggons wird darüber gehoben. Auch mit dieser Kupplung habe ich nur eine Lok im Einsatz. Sie ist aber sehr filigran und fällt daher nicht so auf - also ideal für kleine Loks (Köf, V15 usw.). Die Spule ist fest im Gehäuse der Kupplung und am Messingbügel der Kroiskupplung ist genau über der Spule ein Permanentmagnet angeklebt. Die Verklebung scheint aber nicht die zuverlässigste zu sein - bei beiden Kupplungen musste ich diesen bereits neu verkleben und dabei muss man extrem darauf achten, ihn richtig rum zu kleben, weil er sonst von der unter Strom stehenden Spule nicht mehr abgestoßen, sondern angezogen wird. (Für den Fall muss man dann einfach die Anschlüsse am Decoder tauschen - also auch kein Beinbruch, aber ärgerlich). Vorteil dieser Kupplung ist aber auch, dass der Kupplungsbügel die selbe Verlängerung nach unten hat, wie die original Märklin Bügel (die stammen nämlich aus der selben Stanzform. Daher ist im stromlosen Zustand ein leichtes Entkuppeln mit einem Eierlöffel oder ähnlich möglich. Durch den Permanentmagneten werden auch von diesem Kupplungstyp magnetische Kupplungsbügel von Waggons magisch angezogen. Ein elektrisches Entkuppeln ist nicht möglich.
Ich habe alle meine Waggons mittlerweile auf Roco-Universalkupplungen umgerüstet. Diese haben einen Kupplungsbügel aus Zink-Druckguss und sind daher nicht magnetisch. Sie haben zudem die selbe Form wie die 3 oben beschriebenen Kupplungen und lassen somit ein zuverlässiges Kuppeln und Entkuppeln zu.
Was den Anschluss betrifft, so kommt es darauf an, wieviel freie Funktionsausgänge Dein Decoder hat. Solltest Du nur einen freien Anschluss haben, kann man die Kupplungen getrost in Reihe schalten. (auf allen Decodern, die ich bisher im Einsatz hatte, konnte ich die Kupplungsstärke grundsätzlich in den unteren 20 % des möglichen einstellen, um trotzdem zuverlässig zu entkuppeln.) Es zieht dann halt eben auch die Kupplung auf der Seite an, die gerade nicht entkuppeln soll. Das kann höchstens zu Problemen führen, falls die Lok beim Rangieren mal in der Mitte des Zuges ist (kommt bei mir persönlich aber nicht vor).
Anlöten, wenn es geht, immer auf der Lokplatine. Mit einem Durchgangsprüfer mit feinen Messspitzen findet man ziemlich schnell, ob ein Funktionsausgang des Decoders an irgend einen freien Lötpad anliegt. In der Regel sind diese aber auch beschriftet mit F1, F2, F3 usw.. Manche Funktionsausgänge auf der Platine sind aber nur verfügbar, wenn der Decoder die entsprechende Schnittstelle hat. So kann ein Plux16 Decoder nur FA1 und FA2 über den Stecker zur Verfügung stellen. Alle anderen Funktionsausgänge werden nur mit Plux22 über den Stecker auf die Platine verbunden.
In allen Fällen aber unbedingt darauf achten, dass die Einschaltdauer am Decoder begrenzt wird. 4 Sekunden ist für alle Kupplungen das Maximale, um sie vor Überhitzung und Durchbrennen zu schützen! Aber bei einem Kupplungswalzer kann man das Einschalen um die Dauer des Andrückens verzögern und dann kommt man mit deutlich unter 2 sec für die notwendige Kupplungsbetätigung hin.
Ich würde mich freuen, wenn ich Dir helfen konnte.
Viele Grüße - Frank